Sonnenstich & Hitzschlag bei Kids
Sonnenstich und Hitzschlag bei Kindern
von:
Dr. H. Baur
Univ. Prof. Dr. J. Peter Guggenbichler
06.07.2001
Es muss nicht immer Sonnenbrand sein.....Zum
Sonnenstich kommt es, wenn intensive Sonnenstrahlung das Gehirn und die
Hirnhäute reizt. Der Hitzschlag entsteht dagegen durch Wärmestau bei zu
warmer Kleidung beziehungsweise Flüssigkeitsmangel.
Sonnenstich und Hitzschlag kann man leicht
vorbeugen. Säuglinge unter 12 Monaten sollten immer im Schatten
bleiben. Kleinere Kinder müssen die Mittagssonne meiden. Eine
Kopfbedeckung ist für alle Pflicht, die in die pralle Sonne
gehen. Luftige, dünne Bekleidung schützt vor Sonnenstrahlen und
verhindert einen Wärmestau. Vor allem die Kleinsten können sich
gegen zu warme Kleidung nicht wehren. Lassen Sie die Kinder nicht
in verschlossenen, heißen Autos. Trinken nicht vergessen, vor
allem wenn der Schweiß läuft. Nicht nur Kleinkindern, auch
Säuglingen sollte man bei Hitze immer wieder Tee oder Wasser
anbieten, selbst wenn sie noch voll gestillt werden.
Hitzeschäden
Kreislaufprobleme und eine hohe
Körpertemperatur führen zum so genannten Hitzschlag, dem
Zusammenbruch der Wärmeregulation. Bei Hitze und gleichzeitigem
Flüssigkeitsmangel trocknet der Körper aus. Die Schweißproduktion
versiegt. Die Wärme wird kaum noch nach außen abgegeben, die
Körpertemperatur steigt an. Der Kreislauf ist belastet. Ein
Hitzschlag kann lebensbedrohend werden. Die ersten Symptome sind
Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Atmung und Puls sind
beschleunigt, die Körpertemperatur liegt bei über 40 Grad. Später
kann es zu Bewusstseinstrübungen oder sogar Bewusstlosigkeit
kommen. Kleine Kinder sind besonders gefährdet. Sie können im
verschlossenen Auto, das in der Sonne steht, schon nach 15 bis 20
Minuten einen Hitzschlag erleiden.
Sonnenstich
Schon bei mäßigen Temperaturen am Strand
oder im Hochgebirge kann es zum Sonnenstich kommen, wenn die
Strahlen auf den unbedeckten Kopf scheinen. Die UV-Strahlen
bleiben zwar schon in der Haut stecken, die Wärmestrahlen dringen
aber bis ins Gehirn und erhöhen die Temperatur im Kopf. Meist
steigt auch die Körpertemperatur an. Denn Hitzschlag und
Sonnenstich münden in den gleichen Teufelskreis ein, der die
Regulation von Temperatur und Kreislauf entgleisen lässt. Die
Hirndurchblutung nimmt zu, rote Blutkörperchen treten aus den
weichen Hirnhäuten ins Gehirnwasser aus und das Gehirn kann sogar
anschwellen.
Der Kopf des Kindes ist rot und heiß. Es
klagt über Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel.
Nackensteifigkeit ist ein Zeichen, dass die Hirnhäute betroffen
sind. Wenn das Kind mit dem gebeugten Knie problemlos seine Stirn
berühren kann, hat es sicher keine Hirnhautreizung. Aber beim
geringsten Verdacht auf eine Beteiligung der Hirnhäute sollte man
sofort zum Arzt. Denn in schlimmen Fällen kommt es sogar zu
Bewusstlosigkeit und Krämpfen.
Erste Hilfe
In kühler Umgebung mit leicht erhöhtem Kopf
lagern und einen Turban aus feuchten, kalten Tüchern um den Kopf
wickeln. Den Körper mit kalten Umschlägen, Kaltwasserbad oder
Eisstückchen auf der Haut abkühlen. Man sollte eine
Körpertemperatur von 38,5 Grad anstreben (im Po gemessen).