Klasse 10f

Einfaches Lernen mit Dr. Dr. Johannes Wellmann

Einfaches Lernen mit Dr. Dr. Johannes Wellmann

Weltkrieg,

ein globaler, viele Staaten und Völker der Erde einbeziehender militärischer Konflikt, bei dem die Kampfhandlungen sich auf fast alle Kontinente und Weltmeere erstrecken. Eine erdumspannende militärische Auseinandersetzung war bereits der Siebenjährige Krieg (175663); die Kriegshandlungen der europäischen Mächte in Übersee beschränkten sich damals allerdings auf wenige, kurze sowie punktuelle Schlachten und Gefechte. Erst die beiden großen Kriege des 20.Jahrhunderts waren Weltkriege im eigentlichen Sinne, wobei der Erste Weltkrieg (191418) hinsichtlich seiner Opfer, des Ausmaßes der Zerstörung wie auch in Bezug auf die militärisch-territorialen Dimensionen durch den Zweiten Weltkrieg (193945) noch erheblich übertroffen wurde. Im Unterschied zu früher geführten »Kabinettskriegen« war für die Weltkriege charakteristisch: Konfrontation von Millionenheeren, Einsatz einer gewaltigen Militärmaschinerie mit entsprechenden Nachschubproblemen, erstmalige Verwendung von Luft- und Panzerwaffen (am Ende des Zweiten Weltkriegs der Nuklearwaffe), die völlige Ausrichtung der nationalen Wirtschaften auf die Bedürfnisse des Krieges (»Heimatfront«, Vorrang der Waffen- und Munitionsproduktion). Die Zivilbevölkerung wurde in einem bis dahin unbekannten Maße in die Kriegshandlungen einbezogen, die sich oft gezielt gegen sie richteten (z.B. Bombenterror gegen Städte, Vernichtungsaktionen gegen ganze Bevölkerungsgruppen im Zweiten Weltkrieg); die Zerstörung materieller und kultureller Güter führte zur Verwüstung großer Territorien (im Zweiten Weltkrieg z.B. durch die von deutschen Truppen angewandte Taktik der »verbrannten Erde«). Beide Weltkriege riefen grundlegende Veränderungen im Staatensystem der Welt hervor (z.B. Zerfall von Vielvölkerstaaten, Bildung neuer Staaten) und zogen zum Teil gesellschaftliche Umwälzungen nach sich (u.a. Oktoberrevolution in Russland 1917); sie veränderten die Machtkonstellation zwischen den Staaten erheblich. Unter dem Eindruck der Kriegskatastrophe waren nach beiden Weltkriegen internationale Bemühungen darauf gerichtet, den Frieden weltweit zu sichern (u.a. durch die Gründung zwischenstaatlicher Organisationen: 1919/20 Völkerbund, 1945 UN).


Der Erste Weltkrieg

Ursachen und Vorgeschichte:

Die Ursachen des Ersten Weltkriegs erwuchsen längerfristig aus den machtpolitischen Gegensätzen und Interessenkonflikten im europäischen Staatensystem, wie sie sich an der Wende vom 19. zum 20.Jahrhundert herausgebildet hatten. Zunehmende Rivalität bestand zwischen der See- und Kolonialmacht Großbritannien und Deutschland, das durch seine rasche wirtschaftliche Expansion nach der Reichsgründung 1871, durch sein Streben nach Weltgeltung (»Platz an der Sonne«) und v.a. durch seine ab 1898 verstärkte Flottenrüstung die britische Hegemonie bedrohte. Flankiert wurde dieser Konflikt von den traditionellen französisch-deutschen Spannungen (Revanchedenken Frankreichs wegen der Kriegsniederlage 1870/71), zugespitzt durch die deutsche Annexion Elsass-Lothringens. Ein Krisenherd existierte auf dem Balkan, wo Österreich-Ungarn und Russland um Einflusssphären konkurrierten; das Russische Reich bediente sich einer panslawistischen Prestigepolitik und nutzte die sich zuspitzenden nationalen Probleme innerhalb des habsburgischen Vielvölkerstaates. Der Gegensatz zwischen Russland und Deutschland beruhte auf der deutschen Unterstützung für Österreich-Ungarn auf dem Balkan und der deutschen Absicht, das Osmanische Reich zu modernisieren, dem der Drang des Zarenreiches nach den Meerengen (Bosporus und Dardanellen) entgegenstand. Hegemoniestreben (Imperialismus) und übersteigerter Nationalismus der europäischen Großmächte wurden zu entscheidenden Gründen für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die Marokkokrisen 1905 und 1911, die österreichische Annexion von Bosnien und Herzegowina 1908 sowie die Balkankriege 1912/13 führten Europa bereits an den Rand eines allgemeinen Krieges. Im Vorfeld des Ersten Weltkriegs formierten sich zwei einander gegenüberstehende Koalitionen: auf der einen Seite die Mittelmächte mit Deutschland, Österreich-Ungarn (1879 Zweibund, durch Italien 1882 zum Dreibund erweitert), denen sich das Osmanische Reich (seit 1914) und Bulgarien (seit 1915) anschlossen, auf der anderen Seite die Ententemächte zunächst mit dem französisch-russischen Zweiverband (1893/94), später mit Großbritannien, Frankreich (Entente cordiale 1904) und Russland (Tripelentente 1907), während des Krieges um Japan (seit 1914), Italien (Vierverband 1915), die USA (seit 1917) u.a. erweitert (auch als Alliierte und assoziierte Mächte bezeichnet).

Unmittelbarer Kriegsanlass war die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand durch den serbischen Nationalisten Gavrilo Princip am 28.6. 1914 in Sarajevo. Es folgte ein Monat hektischer diplomatischer Aktivitäten (»Julikrise«). Nachdem Serbien ein scharfes österreichisches Ultimatum (23.7.) abgelehnt hatte, erklärte ihm Österreich-Ungarn mit Rückendeckung Deutschlands (»Blankovollmacht«) am 28.7. 1914 den Krieg. Russland reagierte mit einer Generalmobilmachung (30.7.), die es trotz eines deutschen Ultimatums nicht einstellte, woraufhin Deutschland am 1.8. 1914 Russland den Krieg erklärte. Die europäischen Bündnisverflechtungen setzten nunmehr einen militärischen Mechanismus in Gang. Am 2.8. besetzten deutsche Truppen Luxemburg. Am 3.8. folgte die deutsche Kriegserklärung an Frankreich. Der deutsche Einmarsch in das neutrale Belgien veranlasste Großbritannien am 4.8. zum Kriegseintritt. Italien blieb zunächst neutral; Japan trat am 23.8. in den Krieg gegen Deutschland ein.

Der Grad der deutschen Verantwortung für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist in der Geschichtswissenschaft bis heute umstritten (Kriegsschuldfrage).


Kriegsschuldfrage,

die Frage nach der Schuld für die Verursachung eines Krieges; politisch bedeutsam für den Ersten und Zweiten Weltkrieg. Die Festlegung in Artikel231 des Versailler Vertrags (1919) der alleinigen deutschen Kriegsschuld für den Ersten Weltkrieg führte zu einer intensiven Kriegsschuldforschung, die mit umfangreichen Aktenveröffentlichungen zur Vorgeschichte des Krieges verbunden war. Unumstritten ist in der wissenschaftlichen Forschung die Schuld des Deutschen Reiches am Zweiten Weltkrieg


Bilanz des Krieges:

Im ersten weltweiten Krieg waren insgesamt rund 70 Mio. Mann für die Streitkräfte mobilisiert. Der Krieg forderte etwa 10 Mio. Tote (davon circa 2Mio. in Deutschland), 20 Mio. Verwundete und Invaliden (circa 4,25 Mio. in Deutschland); die Gesamtausgaben für den Krieg (ohne Berücksichtigung der indirekten Verluste durch Produktionsausfälle und Inflation in beziehungsweise nach dem Krieg) werden auf rund 956 Mrd. Goldmark veranschlagt (davon über 150 Mrd. Mark in Deutschland).

Der Erste Weltkrieg war militärisch durch den Masseneinsatz neuer technischer Kampfmittel gekennzeichnet; die Produktion von Flugzeugen, Panzern und Maschinengewehren stieg sprunghaft an. Mit der Weiterentwicklung der Kriegstechnik entstanden neue Teilstreitkräfte und Waffengattungen (Flieger-, Panzer-, Nachrichten- und Gastruppen); die Feuerkraft der Infanterie und Artillerie nahm beträchtlich zu. Für die Panzer- und Fliegerabwehr wurden spezielle Geschütze entwickelt. Die Kavallerie verlor an Bedeutung.

Der Weltkrieg führte in vier Kaiserreichen zur Auflösung der Monarchie (Deutsches, Russisches und Osmanisches Reich, Österreich-Ungarn); die Donaumonarchie sowie das Osmanische Reich zerfielen in eine Reihe von Nachfolgestaaten (Österreich, Ungarn, Türkei) beziehungsweise neue Nationalstaaten (u.a. Tschechoslowakei, Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen [seit 1929 Jugoslawien], Estland, Lettland, Litauen, die Staaten im Vorderen Orient). Polen wurde selbstständig. Die Grenzen zahlreicher Länder änderten sich zum Teil erheblich. Nach Revolutionen in Russland und Deutschland mussten der Zar beziehungsweise der Kaiser abdanken. Die russische Oktoberrevolution von 1917 führte zur Machtergreifung der Bolschewiki und nach Beendigung des sich anschließenden Bürger- und Interventionskrieges zur Bildung der Sowjetunion (1922); die deutsche Novemberrevolution von 1918 brachte die Weimarer Republik hervor. Auch die Westmächte erlebten im Krieg politische Krisen und waren nach seiner Beendigung von erheblichen Folgewirkungen betroffen: Inflation, Wirtschaftskrisen, Zunahme und Verschärfung innerer Konflikte. Wesentliche Ergebnisse in Großbritannien waren der Zerfall der Liberal Party und die Unabhängigkeit Irlands (ohne den Nordteil). In Italien führten die in der Folge des Ersten Weltkriegs verschärften sozialen Spannungen in Verbindung mit der allgemeinen Unzufriedenheit über die Ergebnisse des Sieges zur Polarisierung der politischen Kräfte, die den Aufstieg des Faschismus (»Marsch auf Rom« 1922) begünstigte. Die USA waren im Kriegsverlauf zum größten Gläubigerland der Erde aufgestiegen.

Friedensschlüsse:

Nach den Sonderfriedensschlüssen der Mittelmächte mit Sowjetrussland (Brest-Litowsk 3.3. 1918) und Rumänien (Bukarest 7.5. 1918) fand der Erste Weltkrieg völkerrechtlich seinen Abschluss in den Pariser Vorortverträgen: dem Versailler Vertrag mit Deutschland (28.6. 1919) und den Friedensverträgen von Saint-Germain-en-Laye mit Österreich (10.9. 1919), Trianon mit Ungarn (4.6. 1920), Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien (27.11. 1919) und Sèvres mit der Türkei (10.8. 1920). 1919/20 entstand der Völkerbund, dessen Satzung Bestandteil des Versailler Vertragssystems war.

Versailler Vertrag

['-], wichtigster der Pariser Vorortverträge (Pariser Frieden), die 1919/20 den Ersten Weltkrieg auch völkerrechtlich beendeten. Der Versailler Vertrag wurde am 28.6. 1919 im Versailler Schloss zwischen dem Deutschen Reich und 26 alliierten und assoziierten Mächten unterzeichnet und trat am 10.1. 1920 in Kraft. Verschiedene Länder ratifizierten ihn jedoch nicht oder beendeten den Kriegszustand mit dem Deutschen Reich durch besondere Verträge (v.a. die USA 1921).

Inhalt:

Der Versailler Vertrag umfasste 440 Artikel in 15 Teilen. TeilI enthielt die Satzung des Völkerbunds (ohne dass damit das Deutsche Reich dessen Mitglied wurde). Die TeileII und III legten die neuen Grenzen Deutschlands und die politischen Bestimmungen über Europa fest. Deutschland verlor durch Gebietsabtretungen 70579 km2 Territorium mit etwa 7,3 Mio. Einwohnern: Moresnet und nach einer strittigen Volksbefragung Eupen-Malmedy fielen an Belgien; Luxemburg schied aus dem Deutschen Zollverein aus und verlor seinen neutralen Status; das Elsass und Lothringen kamen ohne Abstimmung an Frankreich; fast ganz Westpreußen, die Provinz Posen, das Gebiet um Soldau und Teile Pommerns fielen an Polen (Polnischer Korridor); Danzig wurde als Freie Stadt dem Schutz des Völkerbunds unterstellt; das Memelland kam unter alliierte Verwaltung; das Hultschiner Ländchen fiel an die Tschechoslowakei. Volksabstimmungen wurden für die so genannten Abstimmungsgebiete vorgesehen. Sie führten zur Teilung Oberschlesiens, wobei die kohlenreichen Gebiete im Südosten an Polen kamen, und zur Abtretung Nordschleswigs an Dänemark. Das Saargebiet wurde für 15 Jahre vom Völkerbund verwaltet und konnte danach über seinen Status entscheiden. Der von der Republik Österreich proklamierte Anschluss an das Deutsche Reich wurde untersagt (Artikel 80). Artikel 4244 bestimmten die linksrheinischen Gebiete und einen 50 km breiten Streifen rechts des Rheins zu einer entmilitarisierten Zone, in der bestehende Festungen geschleift und deutsche Garnisonen aufgelöst werden mussten. Teil IV legte die Übergabe der Kolonien als Mandate an den Völkerbund fest. TeilV enthielt militärische Bestimmungen: Das Heer wurde auf 100000 Mann, die Marine auf 15000 Mann mit geringem Schiffsbestand beschränkt; Wehrpflicht, Generalstab und Kriegsakademie wurden abgeschafft. Die Teile VIII und IX behandelten die deutschen Reparationen. Sie wurden mit der in Artikel 231 genannten deutschen Alleinschuld am Ersten Weltkrieg begründet. In den Teilen XXII musste das Deutsche Reich der Konfiskation des deutschen Eigentums und sonstiger Rechte im Ausland, dem Meistbegünstigungsrecht für die alliierten Staaten ohne Gegenseitigkeit, der Beschränkung der deutschen Eisenbahnhoheit sowie der Privilegierung der Alliierten in der Luftfahrt und den deutschen Häfen und der Internationalisierung der deutschen Flüsse zustimmen. Teil XIV bestimmte den Rückzug der deutschen Truppen aus den ehemaligen russischen Gebieten und die alliierte Besetzung des Saargebietes sowie des linken Rheinufers (rechtsrheinische Brückenköpfe bei Köln, Koblenz und Mainz für 15 Jahre).

Imperialismus

der, Bezeichnung für das Herrschaftsstreben mit dem Ziel, die Bevölkerung eines fremden Landes mit politischen, ökonomischen, kulturellen und ideologischen Mitteln zu beeinflussen, auszubeuten, abhängig zu machen und direkt oder indirekt zu beherrschen. Historisch wurde die Bezeichnung zuerst auf die Beherrschung von Absatz- und Kapitalmärkten angewandt, nach 1870 stand der Begriff Imperialismus in enger Verbindung mit dem Nationalismus für eine Politik der territorialen Expansion eines Staates.


Geschichte:

Schon in der Antike und im Mittelalter zeigten Reichsgründungen imperiale Züge, die sich mit dem Entstehen der großen Kolonialreiche europäischer Staaten (Portugal, Spanien, England, Frankreich, Niederlande) vom 15. bis 19.Jahrhundert verstärkten (Kolonialismus). Während der Zeit des klassischen Imperialismus (18801918) entfaltete sich in Europa eine Politik des expansiven Nationalismus, die auf pseudowissenschaftlichen Thesen (z.B. Sozialdarwinismus) und einem »zivilisatorischen Sendungsbewusstsein« gründete. Innenpolitische Schwierigkeiten und außenwirtschaftlicher Konkurrenzdruck lösten einen Wettlauf der europäischen Mächte um die Aufteilung der Welt aus, der mit dem britischen Protektorat über Ägypten 1882 begann. Hauptrivale bei der Aufteilung Afrikas war Frankreich, das sich in West- und Nordwestafrika ein Kolonialreich aufgebaut hatte. Deutschland, Italien und Belgien folgten wenig später. Mit dem Vorstoß Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands in den asiatischen und pazifischen Raum, der expansiven Asienpolitik Russlands und Japans sowie den Aktivitäten der USA v.a. in Lateinamerika erreichte die Politik des Imperialismus Ende des 19.Jahrhunderts einen vorläufigen Höhepunkt. Die Konflikte zwischen den imperialistischen Mächten beim Streben nach Rohstoffquellen, Absatzmärkten und Einflusssphären führten zunächst zu regional begrenzten Kriegen und schließlich zum Ersten Weltkrieg. Der italienische Faschismus und der japanische Militarismus (»großasiatische Wohlstandssphäre«) verfolgten eine Politik des Imperialismus auf nationalistischer und militaristischer Grundlage. Beim deutschen Nationalsozialismus trat neben den genannten Aspekten die rassistische Ideologie (v.a. der Antisemitismus) absolut in den Vordergrund. Im Verlauf der Entkolonialisierung sank nach dem Zweiten Weltkrieg zwar der direkte Einfluss der alten Kolonialmächte, jedoch verblieben die neuen Staaten Afrikas und Asiens gegenüber diesen Ländern in indirekter Abhängigkeit (Neokolonialismus, Nord-Süd-Konflikt).

Imperialismustheorien:

Eine umfassende Imperialismustheorie formulierte erstmals J.A. Hobson 1902, wonach die Suche nach neuen Kapitalanlagemöglichkeiten wesentliche Grundlage einer imperialistischen Politik sei. Auf Hobson fußten R.Hilferding (»Das Finanzkapital«, 1910) und v.a. W.I. Lenin (»Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus«, 1916/17).

Re: Einfaches Lernen mit Dr. Dr. Johannes Wellmann

So leute,
War gerad am Geschie lernen und da dachte ich mir,
damit unserer nächster Durchschnitt nicht wieder 5+
ist schreib ich euch mal was für die Arbeit hier rein!
Also viel spaß beim lernen
euer
Dr.Dr. Johannes Wellmann

Re: Einfaches Lernen mit Dr. Dr. Johannes Wellmann

Johannes du bist ein schatz!

Re: Einfaches Lernen mit Dr. Dr. Johannes Wellmann

So,heute fangen wir mit dem Thema Sexualkunde an!!!

blasen:

umgangssprachliche Bezeichnung für eine Variante des sexuellen Kontakts, bei der das Glied mit Mund und Zunge liebkost wird (Fellatio).

Re: Einfaches Lernen mit Dr. Dr. Johannes Wellmann

Da euch allen ja anscheint nichts zu diesem thema einfällt dachte ich mir,ich geh mal einen schritt zurück
zur.......

Selbstbefriedigung

(Masturbation, Onanie, Ipsation), Sammelbezeichnung für alle Formen der erotisch-sexuellen Stimulierung (einschließlich des Erreichens der eigentlichen Befriedigung beim sexuellen Höhepunkt durch den Orgasmus) ohne Beteiligung eines Partners beziehungsweise einer Partnerin. Die Selbstbefriedigung muss nicht unbedingt durch direkte Berührung und Stimulation der Geschlechtsorgane erfolgen; so benutzen manche Frauen und Mädchen z.B. bestimmte Gegenstände, die sie in die Scheide oder auch in den After einführen oder zwischen den Brüsten hin- und herbewegen. Mitunter wird die Selbstbefriedigung dadurch erlangt, dass die Genitalien an einem Gegenstand gerieben oder bei bestehender Erregung einfach die Schenkel zusammengepresst werden. Manche Männer beziehungsweise Jungen stecken auch ihr erigiertes Glied in bestimmte, meist höhlen- oder rohrähnliche Öffnungen oder Zwischenräume, um so zum Orgasmus zu gelangen. Meist erfolgt aber eine Stimulierung der Geschlechtsorgane und der Brüste mit den Fingern beziehungsweise der Hand.

Die beiden Begriffe Selbstbefriedigung und Masturbation werden zwar oft miteinander gleichgesetzt, doch bezeichnen sie nur zum Teil dasselbe. Während unter Selbstbefriedigung die alleinige sexuelle Reizung des eigenen Körpers verstanden wird, umfasst die Masturbation auch die gegenseitige sexuelle Stimulierung mit den Händen.

Die seit Beginn des 18.Jahrhunderts behauptete Auffassung, die Selbstbefriedigung führe zu körperlichem Verfall und Siechtum (z.B. »Rückenmarksschwindsucht«) und zum Schwachsinn, die sich teilweise bis in die zweite Hälfte des 20.Jahrhunderts gehalten hat, entbehrt jeder medizinischen Grundlage. Selbstbefriedigung ist auch nicht widernatürlich (Primaten). Sexualwissenschaftler und die neuere Sexualpädagogik halten die Selbstbefriedigung vielmehr für ein sinnvolles Verhalten, sich beizeiten und ohne »sexuellen Leistungsdruck« mit dem eigenen Körper und dessen spezifischen Reaktionen vertraut zu machen, um dadurch später auch den ersten Geschlechtsverkehr mit weniger Angst erleben zu können.

Auch die unter Jugendlichen gelegentlich praktizierte gemeinschaftliche Selbstbefriedigung oder wechselseitige Masturbation gehört zur sexuellen Selbsterfahrung; in bestimmten Entwicklungsphasen ist sie durchaus »normal« und muss keineswegs bedeuten, dass man deshalb schwul oder lesbisch ist beziehungsweise wird. Allerdings sollte man bei solchen Begegnungen versuchen, sich auch der anderen, nichtsexuellen Empfindungen bewusst zu werden, und diese mit der jeweiligen Person möglichst offen besprechen, um so mehr Klarheit über die eigene sexuelle Orientierung zu gewinnen.

Manche Mädchen und Jungen, aber auch Erwachsene fragen sich, ob sie ihren Partner/ihre Partnerin »betrügen«, wenn sie sich selbst befriedigen. Solange die Selbstbefriedigung den Geschlechtsverkehr ergänzt oder z.B. wegen einer längeren Erkrankung oder beruflich bedingten Abwesenheit der Partnerin/des Partners ersetzt, sollte man sich keine Gedanken machen, wegen der Selbstbefriedigung dem anderen »untreu« geworden zu sein. Problematisch wird es nur dann, wenn man an der Selbstbefriedigung mehr Spaß als am gemeinsamen Liebesspiel und Geschlechtsverkehr hat oder wenn die Selbstbefriedigung, trotz bestehender Partnerschaft, die einzige sexuelle Aktivität ist; in solchen Fällen sollte man die Schwierigkeiten zunächst gemeinsam erörtern, sich gegebenenfalls aber auch nicht scheuen, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, etwa in einer entsprechenden Beratungsstelle oder bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten ( Partnertherapie).