internationales Kleeblattforum - Weihnachtszeit

Adventkalender

Re: Adventkalender

Weihnachtsgebäck

 

Weinbeer, Mandeln, Sultaninen,

süße Feigen und Rosinen,

welsche Nüsse - fein geschnitten,

Zitronat auch - muß ich bitten! -

 

Birnenschnitze doch zumeist

und dazu den Kirschengeist;

wohl geknetet mit der Hand

alles tüchtig durcheinander

und darüber Teig gewoben -

wirklich, das muß ich mir loben!

 

Solch ein Brot kann's nur im Leben

jedesmal zur Weihnacht geben!

Eier, Zucker und viel Butter

schaumig rührt die liebe Mutter;

kommt am Schluß das Mehl daran,

fangen wir zu helfen an.

 

In den Teig so glatt und fein

stechen unsre Formen ein:

Herzen, Vögel, Kleeblatt, Kreise -

braune Plätzchen, gelbe, weiße

sieht man bald - welch ein Vergnügen -

auf dem Blech im Ofen liegen.

Knusprig kommen sie heraus,

duften durch das ganze Haus.

 

Solchen Duft kann's nur im Leben

jedesmal zur Weihnacht geben!

 

Isabella Braun





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Adventkalender

 

Der Schneemann auf der Straße 

Der Schneemann auf der Straße
trägt einen weißen Rock,
hat eine rote Nase
und einen dicken Stock.


Er rührt sich nicht vom Flecke,
auch wenn es stürmt und schneit.
Stumm steht er an der Ecke
zur kalten Winterszeit.


Doch tropft es von den Dächern
im ersten Sonnenschein,
da fängt er an zu laufen,
und niemand holt ihn ein.


Robert Reinick
(1805-52)





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Adventkalender

Es schneit! Es schneit!
Kommt alle aus dem Haus!
Die Welt, die Welt
sieht wie gepudert aus.

Es schneit! Es schneit!
Das müsst ihr einfach sehn!
Kommt mit! Kommt mit!
Wir wollen rodeln gehn.

Wir laufen durch die weiße Pracht
und machen eine Schneeballschlacht,
aber bitte nicht mitten ins Gesicht!

Wir holen unsre Schlitten 'raus
und laufen in den Wald hinaus
und dann bauen wir den Schneemann
vor der Tür.


Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Adventkalender

Die Engel fliegen

Die Engel fliegen
Weihnachtszeit
Der Mensch zum Frieden
ist bereit

Um zu feiern
zu vergeben
um nach besserem
zu streben

Glücklich sein
um zu vergessen
Ärger, Schmerzen und das Leid
Friedlich ist die Weihnachtszeit

© Gerhard Ledwina,





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Adventkalender

Winter
(Heinrich Seidel)

Der Winter ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Wenn auch die ganze Welt verschneit
und alles friert zu Stein!

Der Wald in seiner Silberpracht,
er schimmert weit umher,
als ob er aus Kristall gemacht
und ganz aus Zucker wär‘!

Hurra, nun kommt die Schlittenfahrt
Auf glänzend weißem Schnee,
und welch ein schöner Tanzsaal ward
der spiegelglatte See!

Und mitten drin, o Seligkeit,
da strahlt der Weihnachtsschein!
Der Winter ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Adventkalender





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Adventkalender

Seid leise...

 

Seid leise!

Er ist müde von der Reise.

Er kommt von weit her,

vom Himmel übers Meer.

Vom Meer den dunklen Weg ins Land,

bis er die kleine Wiege fand.

Seid leise!

 

Paula Dehmel (1862-1918)





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Adventkalender

 

       

 

Christbaum

 

Hörst auch du die leisen Stimmen

   aus den bunten Kerzlein dringen?

Die vergessenen Gebete

   aus den Tannenzweiglein singen?

Hörst auch du das schüchternfrohe,

   helle Kinderlachen klingen?

Schaust auch du den stillen Engel

   mit den reinen, weißen Schwingen?...

Schaust auch du dich selber wieder

   fern und fremd nur wie im Traume?

Grüßt auch dich mit Märchenaugen

   deine Kindheit aus dem Baume?...

 

Ada Christen (1839-1901)

 





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Adventkalender

Es gibt so wunderweiße Nächte

 Es gibt so wunderweiße Nächte,
drin alle Dinge Silber sind.
Da schimmert mancher Stern so lind,
als ob er fromme Hirten brächte
zu einem neuen Jesuskind.

Weit wie mit dichtem Demantstaube
bestreut, erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise seine Wunder tut.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

 





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Adventkalender

       

       

Das Wunder der Engel

 

Am Heiligen Abend im letzten Jahr

erschien mir das Haus plötzlich sonderbar.

Ich machte mich fertig zur Kirche zu gehen,

da hab' ich im Hausflur Gestalten gesehen.

 

Sie blickten so weise, durchdringend und hold,

ihr Antlitz war lieblich, ihr Haar glänzte Gold

und ihre Gewänder erstrahlten in Blau,

es waren wohl Engel, das sah ich genau.

 

Sie schwangen die Flügel aus weißem Gefieder

und sangen dabei herzbewegende Lieder,

von Liebe und Treue bei ewigem Frieden,

der fortan den Wesen der Welt sei beschieden.

 

Ich stand wie erstarrt und lauschte gebannt,

da nahmen die Engel mich schnell bei die Hand.

Ich fühlte mich leichter, als Spitzengardinen

und schwebte, sang und tanzte mit ihnen.

 

Erschreckend ertönte der Gong einer Uhr,

sofort stand ich wieder alleine im Flur

und alles war so, als ob nie was geschah,

doch weiß ich ein Wunder war das, was ich sah.

 

Ich hab' die Geschichte der Engelsgestalten

bis gestern alleine für mich nur behalten,

denn Leute erzählen von Illusionen,

die tiefste Wälder der Seele bewohnen.

 

Doch weiß ich auch heute, das Wunder war da

und wieder verspür' ich die Engel ganz nah.

 

Drum sag' ich euch Leuten, auch wenn ihr jetzt lacht:

„Senkt euch in Gedanken und gebt etwas Acht,

vielleicht ist es euch diesmal zugedacht,

die Engel zu treffen in Heiliger Nacht!"

 

© Helga Kurowski, 1999





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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