internationales Kleeblattforum - Weihnachtszeit

Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

D’Adventzeit“

I geh spaziern, es is Advent,
ich merk’s, weu mia is koid in die Händ.
In da Nocht do hods no richtig gschneit,
damit mi s`spaziern geh no mehr gefreid.

I schau in die Auslogn, mein Gott san de sche,
es foid ma schwer immer weida z`geh.
Es glizat und funklt, es is a Procht,
wos de Leit aus eanare Geschäftn hom gmocht.
Ma kauns fost ned glauben, wos ma allas soi schenkn
Und aun wöchane leid ma dabei soi denkn!

Du soitast nur kafn damit de aundan dan lochn,
is e wurscht, du kaunst jo schuidn mochn!
Waunst mit de Ratn fertig bist,
kumman de nächstn Weihnochten, des is gwiß.
Es is a ned lehrreich fia unsare Kinda,
a bissl mehr spoan war sicha vü gsinda.
Es kunnt jo leicht sei, dass ’s auf amoi schnacklt
Und unsa Euro daunn plötzlich wackelt!
Wos moch ma denn daunn, außa an dumman Gsicht,
waun ma im Lexikon suachn des Wörterl „Vazicht“

I schenk nur wos klans, oba dafür vom Heazn,
des duad weda mi, no den aundan schmeazn.
I mecht damit sogn, dass i aun eam denk
Und goaned wichtig is die Greß von dem Gschenk

I glaub des spaziern geh hod ma wos brocht,
es hod mi nämlich nochdenklich gmocht.
Jetzt geh i ham und wärm ma die Händ
Und feia gaunz besinnlich daham mein Advent





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

Hausfrauen - Advent

Platzerl bacha, Gschenke kaffa,
nebenbei no in d'Arbeit laffa.
hektisch umananda hastn -
koa Minuten Zeit zum Rasten.

D'Wohnung schnell auf hochglanz putzn,
jede Stund vom Tag ausnutzen.
In Keller drunt’s Kripperl finden-
Astl holn, Adventkranz binden;
und ned vergessn,- Karten schreiben;
Ja, dazua muaßt langmächti huckableibn.

Daß'd fei d'Verwantschaft ned vergisst-
weil de sonst furchtbar zwider ist!
Und jeden Tag, es is zum Schrein,
feiern mit irgendom Verein.

Ja, da muaßt hi, scho z'wenig de Leit-
a wenn's die um koa Fünferl gfreid!
Zwischendurch schnell Kerz anzünden-
oa Sekundn Andacht finden:
Liadl mit de Kinder singa,
mit'm Opa Glühwein dringa.

Wenn du dann moanst, jetzt kannst net mehr,
dann muaß no schnell a Christbaum her.

Damit's ja alle sind beglückt-
jeds Zweigerl oanzeln wird dann geschmückt;
und steht der Bam da voller Pracht,
schlagt d'Uhr scho wieder Mitternacht!

Wenn du dann glaubst, jetzt is ois gschehn,
hast ganz bestimmt was übersehn.

De Zeit, wo d'Hausfrau rennt und rennt,
Nennt ma besinnlich: Es is Advent!


Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

 D'Hand gebm!

Wannst mit án andern z’strittn bist
und dau't de G'schicht scho' längá,
sollst wenigstns ámoi als Christ
áf Weihnachtn drandengá.
Sollst eahm án Schriatt entgegngeh’
und eahm die’ Hand hinhaltn,
wirst sehgn, er nimmt s’ und dankt dá schö’
und es is ois bán altn.

Es wird so vü ván Friedn g’redt,
vá seIm wird der nia kemmá
en Friedn predign hilft net,
má muaß'n seIm ernst nehmá.
Es nutzt nix, wann má neddá schreit
ván Ausland und ván Schiaßn -
án iadá muaß friedensbereit
mit’n Nächstn Friedn schliaßn.





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

WEIHNACHTEN von Joseph von Eichendorf

Markt und Straßen stehn verlassen,

still erleuchtet jedes Haus,

sinnend geh ich durch die Gassen,

alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen

buntes Spielzeug fromm geschmückt,

tausend Kindlein stehn und schauen,

sind so wundervoll beglückt.

Und ich wandere aus den Mauern

bis hinaus ins freie Feld,

hehres Glänzen,heil`ges Schauen!

Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,

aus des Schnees Einsamkeit

steigt`s wie wunderbares Singen-

o du gnadenreiche Zeit.


"Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein" Aus "Faust" von J. W. von Goethe

Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

Advent von Rainer Maria Rilke

Es treibt der Wind im Winterwalde

die Flockenherde wie ein Hirt,

und manche Tanne ahnt, wie balde

sie fromm und lichterheilig wird,

und lauscht hinaus. Den weißen Wegen

streckt sie die Zweige hin- bereit,

und wehrt dem Wind und wächst entgegen

der einen Nacht der Herrlichkeit.


"Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein" Aus "Faust" von J. W. von Goethe

Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest




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"Wenn alle Menschen wüssten, was die einen über die anderen reden, gäbe es keine vier Freunde auf Erden." (Blaise Pascal)

Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

Ans, des kann i sicher beschwörn,

kann i nach Weihnachten nimmer hörn,

kann i aa sicher nimmer seh’n,

weil meine Magenwänd glei erbebn. ---

"Vanillekipferln" haaßt des Wurt,

i wünsch’s alle recht weit furt.

Daham wern’s bachn im Advent,

a Brauch, den a jeder kennt,

und dann muß ma, stott zu fostn,

pausnlos de Kipferln kostn.

Am Heilgn Abend, bitte sehr,

hast du scho um zwar Kilo mehr.

A anzige Freid bleibt dir bloß -

de Vanillekipferln bist du los.

Eingfahrn, Spezi, es is net vorbei,

jetzt geht erst lost de Besucharei!

 

Am Heilign Abnd fangt an der Jammer,

weil da fahr ma’ no zur Mamma,

da gibts an Fisch, aus Tradition,

und nachher kummt sie dann aa schon

mit ihre Vanillekipferln daher;

des Kostn fallt dir da scho schwer.

Am Christtag is es so der Brauch,

da stopf ma’sie in unsern Bauch

a riesigs Gansl, ganz unschenant,

und des als Gäste bei der Malitant.

Zur Jausn gibts an schwochn Kaffee

der ausschaut und schmeckt wia a Tee,

dazu gibt’s für uns Hoffnungslosn

Vanillekipferln in aner Dosn.

Am Stefanitag, wia könnt’s anders sein,

san ma’eingladn bei mein Cousin

zu aner festlichn Weihnachtjausn,

und scho siech i voller Grausn

kiloweis umerdumsteh de Bäckerein,

natürlich, wia könnt’s aa anders sein,

sichst dazwischn de siaßn Zipferln

von de vermaledeitn Vanillekipferln.

Egal, wo du hingehst in dera Zeit,

anscheinend lebm davon die Leit,

überall, do kannst du sicher sein,

stopfm’s de Kipferln in di’ hinein.

Do host an Wunschtraum nur vor dir -

a Erdäpfelgulasch und a Kriagl Bier!





Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.


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Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

Im Winter find ich keine Ruh,

Bevor ich nicht was Gutes tu.

Es gibt viel Not auf dieser Welt,

Am besten hilft man da mit Geld.

 

Jetzt, im Advent, an allen Ecken

Kann man den Punsch schon förmlich schmecken,

Der heiß und süß und parfümiert

Zum Wohl der Andren `trunken wird.

 

Im Namen Allahs geh ich´s an

Und spende für Afghanistan.

Dann einen für die armen Kinder

Und für die ganz, ganz armen Inder.

 

Ich denk an die Malteser Ritter,

Denn deren Leiden ist recht bitter.

Beim Stand vom Lion´s Club, am Graben

Kann ich mich für Rumänien laben.

 

Rotarier nicht zu vergessen,

Die haben beinah nichts zu essen.

Als nächstes hebe ich mein Glas

Rasch für die liebe Caritas.

 

Fürs Rotes Kreuz und für die Gruft

Mit Zimt und mit Holunder-Duft.

Ich merke deutlich: Gute Werke

Erfordern sehr viel Kraft und Stärke.

 

Ein Punsch noch rasch für die Partei,

Als Wechselwähler trink ich zwei.

Dort steht der Herr Bezirksvorsteher,

Bei einem Punsch kommt man sich näher.

 

Für´s Kinderdorf, für Kommunisten,

Für Asylanten, Terroristen.

Ich trinke gerne noch ein Viertel

Für einen neuen Sprengstoff-Gürtel.

 

Für Hungernde im fernen China,

Für Araber in Palästina.

Wer Gutes tut, hat immer Recht.

Ein Punsch noch - und dann wird mir schlecht.

 

Doch ehe ich nach Hause schunkel,

trink ich noch rasch für "Licht ins Dunkel".

Man kann doch wirklich jeden Deppen

Mit Punsch und Glühwein kräftig neppen.

 

Ich kann die Häferln nicht mehr zählen,

Jedoch, ich muss mich weiterquälen.

Am Stephansplatz werd ich ganz fromm

Und trinke auf den Stephansdom.

 

Spätabends ladet mich wer ein

Zu Punsch und Keks bei Kerzenschein.

"Doch bitte, komm mit leeren Händen!

Du kannst ja für die Armen spenden."

 

Am Sonntag dann, in meiner Pfarr

Wird sicher auch der Punsch nicht gar.

Das Geld für das, was uns so schmeckt

Wird in die Renovierung g´steckt.

 

So trink ich mich durch den Advent.

Ein Wahnsinn, was man dafür brennt!

Doch ist das letzte Geld auch weg,

Ich tu´s für einen guten Zweck.

 

Ich bin ein hoffnungsloser Säufer,

Und Schuld sind nur die Punsch-Verkäufer.

Den Punsch kann ich schon nicht mehr sehen

Und lass ihn zu Silvester stehen.

 

Ich habe nur mehr einen Wunsch:

Ich trinke alles, nur kan Punsch.

Den Nächsten gibt es, das ist klar,

Erst im Advent im nächsten Jahr!

 

Ein herzlich's Prost sagt im Dezember

mit dieser Post jetzt der Absender !





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Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

 




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Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

 

Ein alter Mann mit weißem Haar,

verbringt Advent auch dieses Jahr

voll Hoffnung auf die Weihnachtszeit

und seine Kinder, die sooo weit.

In seiner stillen, alten Klause

hofft er auf Trubel dann im Hause.

 

 

Er hofft auf Enkel, Tochter, Sohn,

die nun seit vielen Jahren schon

nur selten auf Besuch erscheinen,

um die Familie zu vereinen.

Er hofft auf frohes Kinderlachen,

will selber ihnen Freude machen,

er hofft auf eine Weihnachtstanne,

auf Lichterglanz und Teepunschkanne.

 

Da kommt ein Brief: "Wir kommen nicht!

Die weite Fahrt -- aus unsrer Sicht --

die lohnt sich nicht.

 

 

Doch wünschen wir Dir alles Gute.

Das Hänschen kriegt diesmal die Rute,

weil es so oft die Ruhe stört

und nicht auf unsre Worte hört."

 

 

----Am Heiligabend, so um zwei,

sagt Hans bei Tisch ganz nebenbei:

"Was mag denn wohl der Opa machen?

Der hat doch sicher nichts zum Lachen!

Der wird heut' Abend einsam sein....

Seid Ihr im Alter auch allein?"

 

 

Der Vater sieht die Mutter an.

Die nickt ihm zu, steht auf ....und dann...

sagt Vater zu dem kleinen Hans:

"Den Stollen und die Weihnachtsgans

gibt's diesmal, wo der Opa wohnt....

ich meine, daß die Fahrt doch lohnt."

 

 

Der alte Mann mit weißem Haar

hört's draußen klopfen: "Ist das wahr?!

Kann ich mich heute doch noch freu'n

und brauche nicht allein zu sein?"

 

 

Der Weihnachtsbaum ist schnell geschmückt

und drunter, aus der Krippe, blickt

am Abend froh das Christuskind:

Es sieht, daß alle glücklich sind





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Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

Was ich gern wär...

 

Ich möcht so gern selber der Nikolo sein,

der anderen Freude macht!

Da käm ich ganz heimlich zum Fenster hinein,

wenn alles schon schläft in der Nacht.

Ein Pelzcape leg ich der Mutti ans Bett,

erst wollt ich's vom Taschengeld sparen,

doch weil sie da lange zu warten hätt,

wär das halt ein schnell'res Verfahren.

 

Vom Himmel hol ich den schönsten Stern

und zaub're ein Auto daraus,

(denn Autofahrn tun wir alle gern)

und stell es dem Papa vors Haus.

In meine Schule werd ich dann

unsichtbar einmarschiern,

seh mir die Schularbeitshefte an

und kann sie gleich korrigiern.

 

Und allen Freunden - wär das nicht fein? -

lege ich heimlich ein "Sehr gut" ein.

Doch dem Professor, der uns so sekkiert,

(ihr wißt schon, welchen ich mein'),

dem werd ich's zeigen, daß er es spürt!

Da möcht ich der Krampus sein!

 

Und von den Gästen, die gut sich betragen,

darf mir jeder drei Wünsche sagen.

Nur, fürcht ich, bringt das nicht viel Gewinn,

weil ich der Nikolo leider nicht bin......

 

 

 Trude Marzik





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Re: Gedichte zur Adventzeit und zum Weihnachtsfest

 

Der Weihnachtsmann in Himmelpfort

Der Weihnachtsmann zieht nun in Himmelpfort  ein;
1000-e Wunschbriefe der Kinder werden es auch diesmal dort sein.

Nun grübelt der alte Mann und strengt sich den Kopf furchtbar an,
welche Geschenke man für Hartz IV denn noch bestreiten kann.

Da wird es bei manchem Brief, manchen Wunsche wohl bleiben,
denn der Magen soll doch auch nicht unter Weihnacht leiden.

Es sollten einige Hoffnungen und Vorstellungen erfüllbar sein
- mancher bittet nur bescheiden: lass´ uns die Kälte nicht rein!

Eine warme Stube wäre auch zur Adventszeit recht schön,
die Ölkonzerne könnten mit den Preisen bald wieder runter geh’n.

Die Autofahrer fragen den alten Mann vielleicht sogar an,
wovon man den Sprit in Zukunft denn noch bezahlen soll dann.

Für die Wünsche der Reichen kommt ein volles Scheckbuch daher,
da fällt ihm die Auswahl dann überhaupt nicht schwer.

Wer sich über die Festgeschenke heute noch zu freuen vermag;
ich habe es nicht vernommen, es ist wohl bloß eine Sag`.

Auch die alten deutschen Bräuche interessieren nicht mehr:
Statt des Weihnachtsmanns muss der X-mas-man her!

Wichtig bloß, dass es fremd ist und man es nicht verstehen kann
- die White Christmas Rayllye ist in, cool, easy und macht Fun.

Später wird mal von vielen Alten den wenigen Kid´s erzählt,
wie man sich einst (ohne Spielkonsolen) durch die Märchen gequält:

„Es war einmal vor
Zeiten in Himmelpfort ein alter Weihnachtsmann,
dem schrieb man seine Wünsche, und manchmal erfüllte er sie dann.“

© Lydia Radestock,





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