Der große Kreuzzug - Geschenisse in Azeroth

Chroniken des viereten Krieges - VII.

Chroniken des viereten Krieges - VII.


Der Kurier


Aus der Sicht von Hagen
By Hagen Derest

Es war schon dunkel geworden in Stormwind...
Die Strassen waren leer und es war still, kein Pferdegetrappel aus der Richtung des Händlerviertels, noch nicht einmal das gewohnte Schmiedegeräusch aus dem Zwergenviertel.

Die schwere Holztür des Wirtshauses öffnete sich, und eine breite dunkle Gestalt trat in den Raum.
"Wir haben bereits nach Mitternacht. Es ist Geschlossen!" sagte der Wirt, der noch immer die Gläser und Humpen des Tages spülte.
"Ich will zu Victor!" hallte es im Raum.
"Victor? Ich kenne keinen Victor. Und jetzt verlassen sie bitte mein Schankhaus, oder ich werde die Wachen rufen!"
"Einen Dreck wirst du! Er erwartet mich, wenn du mich nicht gleich zu im bringst werden die Wachen mühe haben deine Einzelteile wieder zusammenzusetzen, verstanden?"
Eingeschüchtert deutet der Wirt auf eine Tür...


Wie viele Bücher kann ein Mann in seinem Leben lesen?
Nie genug...

Ein kleiner Raum, voller Bücher. Viele über Magie, einige über Kultur, manche über längst vergessene Mythen. In dem von zahlreichen Kerzen beleuchtetem Raum ist zwischen den Regalen gerade genug Platz für einen Tisch und zwei große Stühle. Auf dem Boden, wie auch auf dem Tisch, fanden sich zahlreiche Bücher nach Themen geordnet in Stapeln. Auf einem bequemen mit feinstem Leder überzogenem Stuhl saß ein Mann und laß in einem Buch...
Die Türe öffnete sich und die Gestalt trat ein. Sie setzte, nein, vielmehr warf sie sich in den freien Stuhl und legte noch in der gleichen Bewegung ihre Stiefel auf den Tisch. Sie Griff nach einem Apfel von einer Schale Obst die sich auf dem Tisch befand und biss hinein. Sie legte den anderen Arm in ihren Nacken um es sich bequemer zu machen und grinste den Mann böse und freudig an. Dieser würdigte dem wilden Geschehen jedoch keinen Blick.
"...Hagen! Würde es dir etwas ausmachen deinen Dreck wo anders zu verteilen, als auf meinem Schreibtisch?"
Hagen blickte etwas enttäuscht, als hätte er etwas anderes erwartet. Er nahm die Füße runter und setzte sich normal hin. Der Mann blickte von seinem Buch auf und Hagen konnte ihm ins Gesicht sehen. Einen gepflegten und kurzgeschorenen Vollbart, das lange schwarze Haar zusammengebunden. Er sah ihn mit einem strengen Blick an.
"Nur weil ich es aufgegeben habe dir bessere Manieren beizubringen, heißt das noch lange nicht das ich so etwas dulde. Wenn das noch mal vorkommt wirst du es bestimmt kein drittes mal machen, das verspreche ich dir Hagen!" Hagen brummte bestätigend.
"Ach komm schon Victor... sag es! Sagt das ich es gut gemacht habe! Der Brief wurde korrekt und unbeschädigt abgeliefert!" Hagen lachte dreckig.
Victor kramte in einer der vielen Taschen in seiner Robe und nahm einen kleinen Beutel heraus, er klimpert laut als er ihn auf den Tisch setzt.
Hagen nimmt den Beutel vom Tisch und steckt ihn breit grinsend zwischen seine Sachen. Beide Lehnten sich etwas zurück und machten es sich bequemer.
"Also..." fing Victor an.
"Dann erstatte mir mal einen Bericht. Ich wünsche über die Geschehnisse in Kenntnis gesetzt zu werden."

* * *


Die Sonne brannte Heiß in Gadgetzan... wie immer. Nur ein kühles Getränk verhalf zur Linderung.
Da saßen sie nun... 4 Schurken und ein Krieger.
Zwei Menschen, eine Gnomin und zwei Nachtelfen.

"Wann kommen endlich die Zwerge?" beschwerte sich Thu.
"Nur Geduld... die kommen schon.", beruhigte Rachel.
Hagen schien sich daran zu erfreuen mit einem Orc zu Trinken.
"Hey, übertreib‘s nicht! Du musst dich heute noch viel bewegen, Hagen!", bemerkte Luyse.
Soulblade nahm im Augenwinkel den ersten Zwerg vor der Tür wahr.
"Nun gut", flüsterte Soulblade, "Wer von euch bekommt jetzt das Schmuckstück?"
"Ich werde ihn Tragen", sagte Thu.
Soulblade überreichte Thu den versiegelten Brief. "Aman dieb no tur anar NePh‘o andu Do‘rah"
"Dir auch mein Freund, du wirst es mehr brauchen als ich, Soulblade."
"Ich gehe jetzt da raus... ihr solltet euch nichts anmerken lassen und mir später folgen."

Soulblade geht nach draußen wo tatsächlich schon ein paar Zwerge des Greifenpaktes auf ihn warten.
"Wie schön zu sehen das ihr Zwerge so zahlreich erschienen seid."
"Wir sind bereit an deiner Seite zu Kämpfen Elf! Die Nachricht muss unseren Anführer erreichen!"

Hagen warf einen Blick in Richtung Tür. Der Elf und die Zwerge schienen sich miteinander bekannt zu machen und langsam wuchs die Garde.
"Also... Der Plan von Victor ist euch allen Klar?"
"Selbstredend, Hagen! Ich trage den Brief an der Küste entlang anstatt durch das Brachland"
"Ich hoffe nur sie schlucken den Köder... Wenn einer von den Hordlern spitz kriegt das Soulblade den brief gar nicht hat bekommen wir mit unserer kleinen Gruppe ein Problem."
"Ich hoffe nur das wir nicht so nahe an das Wasser müssen...", erwiderte Rachel

Soulblade sammelte die Zwerge und andere Helfer um sich. Er erklärte ihnen die geplante Route wärend sich Hagen, Rachel, Luyse und Thu langsam von dem Gasthaus entfernen.
Jetzt hies es warten... würden sie vor der Eskorte Gadgetzan verlassen wäre das wie freiwillig in einen Spießroutenlauf zu rennen. Niemand wusste schließlich wo sich die Schrecken versteckten die sich nicht offen nach Gadgetzan trauten. Hagen lehnte sich zurück an eine Wand und sah dem bunten Treiben zu... Wie die Zwerge dahergelaufen kamen und die Leute begrüßten, Orcs die vor dem Gasthaus tanzten, Goblins beim Glücksspiel...
"Ich sage sie schaffen es!", Luyse unterbrach die Stille, die in der Gruppe herrschte.
"Da wäre ich mir nicht so sicher..."
"Hagen... du bist ein echter Pessimist!"
"Wieso? Weist du was da draussen auf sie wartet?"
"Nein, aber ich..."
"Still jetzt, sie brechen auf! Seht!"

Die Gruppe war vollzählig. Soulblade und die Gardisten verließen Gadgetzan ins Ungewisse. Hagen und Thu waren bis zum Stadttor dicht auf den Fersen... dann ließen sie die Gruppe passieren und warteten selbst auf den richtigen Zeitpunkt.
Sie schauten der Gruppe hinterher wie sie in Richtung der "Tausend Nadeln" reiten. Bald würden auch sie aufbrechen.


von Soulblade


Die Flaggen über der Wüstenstadt flatterten im Wind.

Aelion lief ein Schauer über den Rücken als er Richtung Pass blickte, der ihm den Durchgang in die schillernde Ebene erlaubte. "Das wird ein Todesmarsch" flüsterte er sich zu. Aelion hielt noch einmal kurz inne für ein Gebet an Elune und ließ dann abmarschieren.
Geschützt von einer handvoll Zwergen, einigen Menschen und Nachtelfen zogen sie Richtung Ebene. Einige Stunden Marsch vergingen als die Gruppe endlich das Ende der Schlucht in Sichtweite hatten.

Es war schon langsam dunkel geworden.
Die letzen Strahlen der Sonne glänzten noch über dieses imposante Becken aus weißen Sand. Aelion hielt kurz inne, er atmete die trockene Wüstenluft ein. Ein merkwürdiger Geruch stieg ihm in die Nase, aufgeschreckt blickte er sich um. Rotgelbe Steinformationen, zerklüfteter Boden und Felsen, ein unübersichtliches Gebiet aber nur noch etwa 1000 Fuß bis zum Ende.


"Feindkontakt!" schrie einer der Späher der auf einem Felsen Stellung bezogen hatte. Ein leises Sirren war in der Luft zu hören und der Zwerg viel mit einem Bolzen im Hals von seiner Position. Aus Aelions Augenwinkel erkannte er das der Späher direkt vor die Füße einer jungen Priesterin viel. Vergeblich versuchte die Nachtelfin ihn am Leben zu halten, drückte mit ihren Händen gegen die Halswunde. Der Zwerg bäumte sich noch einmal auf und starb im Schoß der Frau. Tränen rannten ihr über das Gesicht während gut sechzig Untote aus ihren Verstecken kletterten und über die Gruppe herfielen.

Aelion wachte auf, die Schmerzen waren nur noch ein dumpfer Schrei in seinem Kopf. Blutüberströmt lehnte er an einem kleinen Felsen. Der Dolch, der ihn zu Boden brachte steckte immer noch in seiner linken Schulter.
Überall lagen Tote, Zwerge, Menschen, die junge Priesterin. Aelion schoss die Augen und eine Träne rann ihm über das Gesicht. Ich hoffe der Bote kommt lebend an und der Brief ist die Leben wert, die diese Ablenkung gekostet hatte...


von Taeda

Iordanos und Taeda hatten gemeinsam die Predigt des Kultes der Schatten verlassen. Der Untote war der Hexe aufgefallen, weil er der Predigerin Saryssa Fragen stellte, welche diese nur ausweichend beantwortete, und unter Freiheit etwas anderes zu verstehen schien als die Predigerin des Kultes. Gemeinsam hatten sie beobachtet, wie die anfängliche Neugier eines ärmlich gekleideten, unsicher wirkenden Untoten im Laufe der Predigt in blinde Begeisterung umschlug. Es schien als betrachtete Iordanos dies mit der gleichen Distanz wie Taeda. Außerdem ging von ihm etwas aus, daß ihr vertraut schien.

Nun saßen die beiden gemeinsam auf einem Hügel in Tirisfal.
"Mir scheint, Ihr seid auch nicht mit allem einverstanden, was Saryssa heute sagte?" fragte Taeda. Iordanos nickte zustimmend.
"Ich spüre etwas an Euch, aber bevor ich mehr dazu sage, muß ich sichergehen. Ich denke, das könnt Ihr auch." Taeda stand auf, während Iordanos sie aufmerksam betrachtete.
Sie rief Pipmir zu sich, deutete auf den Wichtel und blickte erwartungsvoll zu Iordanos. Ein Lächeln huschte über Iordanos‘ Gesicht, und auch er rief seinen dämonischen Diener. Beide schickten die Dämonen wieder fort, damit ein zufälliger Beobachter nicht auf sie aufmerksam würde.
"Es geht um mehr als diese Kleinigkeiten, von denen Saryssa heute sprach. Allianz gegen Horde, Lebende gegen Untote, der Kult gegen Sylvanas ... Lächerlich. Die eigentlich Bedrohung, der sich diese Welt bald stellen muß, sind die dämonischen Kräfte aus dem Nether. Darauf müssen wir vorbereitet sein."
Iordanos nickte zustimmend.
"Wie Ihr wißt, Iordanos, ist es für uns nicht ungefährlich, uns offen als Hexenmeister zu zeigen. Wir werden von vielen als Dämonendiener beschimpft und gefürchtet ..."
"... aber auch gehaßt und beneidet."
"So ist es. Viele glauben, Hexenmeister sei etwas, das wir wie einen Beruf gewählt hätten so wie Krieger, Jäger oder Priester."
"Aber es ist ein täglicher Kampf mit sich selbst."
"Es ist unser Schicksal. Das verstehen nur wenige Außenstehende und selbst viele Hexenmeister berauschen sich an der Macht, über die sie verfügen, statt sie zu respektieren und die Kontrolle darüber anzustreben. Noch gibt es viele Hexenmeister, die zuerst den Gnom oder Ork in dem anderen sehen und diesen erbarmungslos angreifen. Aber es gibt das Gerücht, daß einige von uns sowohl bei der Horde als auch bei der Allianz wissen, daß wir Schicksalsgefährten sind und daß es einen geheimen Bund der Hexenmeister gibt, dessen Angehörige sich über die kleinlichen Streitigkeiten ihrer Völker erheben und aller Schwierigkeiten zum Trotz gegenseitig beistehen."
"Einen Bund aller Hexenmeister?" fragte Iordanos erstaunt.
Taeda nickte.
"Was wißt Ihr darüber?"
"Nur wenig. Es ist, wie ich sagte, ein Gerücht. Es soll schon ein Treffen von Hexenmeistern der Allianz gegeben haben, aber dieses wurde verraten und endete in einem Blutbad. Der Grol‘Dom Clan und die Donneräxte hatten von dem Treffen erfahren ..."
"Orks ...", zischte Iordanos zornig.
"Sie haben allen Grund, Dämonen zu fürchten, übertragen diesen Haß aber auf jene, die bestrebt sind, diese zu kontrollieren statt sich von ihnen beherrschen zu lassen. Der Haß macht sie blind. Ich weiß nicht, ob dies schon der Todesstoß für den Bund war, hoffe aber das die Idee auch auf Seiten der Allianz im Verborgenen weiterlebt."
"Und bei der Horde?"
"Ich sprach vor einiger Zeit mit einigen Meistern über dieses Gerücht. Doch außer Neugier konnte ich nichts in Erfahrung bringen."
Iordanos nickte nachdenklich. "Ich werde mich umhören."
"Wir müssen vorsichtig vorgehen, Verräter können überall lauern. Aber selbst wenn es jetzt erst ein Gerücht ist, diesen Bund wird es geben, wenn wir es wollen."
"Ich bin dabei."
Gemeinsam gingen Iordanos und Taeda in die Hauptstadt der Untoten.
Beachtet aber bitte, daß dieses Gespräch zwar so ähnlich stattgefunden hat, daß wir aber (soweit ich es mitbekommen habe) nicht belauscht wurden. Also betrachtet es IC als Gerücht und gebt den Hexenmeistern Zeit um sich zu sammeln, damit sie sich in die Geschichte dieser Welt einbringen können. Auch "Verräter" sollten sich zunächst zurückhalten und die Entwicklung beobachten. Es soll auch keine neue Gilde entstehen, sondern alle Hexenmeister die Chance erhalten, an einem im Verborgenen agierenden Bund mitzuarbeiten.