Life/Work Planning

P-/I-Gespräche und was es Neues gibt

P-/I-Gespräche und was es Neues gibt

Hallo, liebe LWPler!

 />Wie geht’s Euch allen? Wie war Euer Treffen am Mittwoch? Ich wäre
gerne mit dabei gewesen. Aber immerhin ist mein Flug für das
Dreimonatstreffen schon gebucht, da bin ich schon sehr gespannt
drauf! />

Ich wollte Euch erzählen, was es bei mir Neues gibt. Wie wohl bei
einigen Anderen auch, ging es mir unmittelbar nach dem Kurs sehr
gemischt bzw. sehr zweifelnd, ob den die Methode mit den I-Gespräche
wirklich auch auf mich und mein Interessensfeld anwendbar ist, oder
ob ich vielleicht lieber gar nicht damit anfange… Da noch nicht
klar ist, wann wir wirklich nach Mainz ziehen, befinde ich mich in
einer Art Schwebezustand, und ich war mir unschlüssig, ob es sich
lohnt, noch in Stuttgart mit etwas Neuem zu beginnen. Andererseits
kann ich aber auch nicht bis zum Umzug hier untätig rumsitzen, vor
allem, wenn der dann erst in mehr als einem Jahr stattfinden sollte.

 />Inzwischen habe ich nach einem aufschlussreichen Traum und einem
guten Gespräch darüber eine Art zweigleisiges Zwischenszenario
entwickelt. Ich werde einen Teilzeitjob suchen, z.B. im Buchhandel
(mein Lehrberuf), in Antiquariaten (die Idee entstand beim Ausgehtag
bei Noten-Bartels), eventuell auch über eine Zeitarbeitsfirma
(bringt wahrscheinlich am meisten Geld). So bleibt mir noch
genügend Zeit für I-Gespräche in meinem eigentlichen Interessens-
gebiet, sowie dafür, mein zweites Standbein aufzubauen:
Architekturstadtführungen, eventuell auch fremdsprachige (Eingebung
aus dem Traum und aus dem Szenariotag).

 />Nächste Woche will ich richtig loslegen mit I-Gesprächen in
Buchhandlungen und Antiquariaten. Dabei will ich natürlich aus
herausfinden, wie die Chancen in dieser Branche wirklich stehen,
andererseits hoffe ich aber auch darauf, dass ich nach einigen
Gesprächen in eine solche Euphorie komme, dass ich meine
Schwellenangst senke und locker flockig auch an die Uni zu
I-Gesprächen gehen kann. Ein I-Gespräch habe ich schon geführt,
auch schon ein Dankeskärtchen geschrieben. Dabei bin ich
glücklicherweise an eine total begeisterte Buchhändlerin
geraten, das tat gut, so viel Enthusiasmus zu spüren!



 />Morgen werde ich mich mit meiner Nachbarin treffen, die das
LWP-Seminar vor 5 Jahren gemacht hat. Ich werde berichten,
wenn sie etwas Interessantes und für alle Nützliches erzählt.
Soviel nur schon vorab: sie hat mich zur Geduld gemahnt, das
Seminar sei der Anfang einer Entwicklung, nicht das Ende. Bei
ihr hat es ca. 1 Jahr gedauert, bis die I-Gespräche fruchteten;
heute ist sie nach 5 Jahren an einem Stand angelangt, mit dem
sie zufrieden ist.

Wie geht es Euch allen? Es wäre schön zu erfahren, wie die
Dinge bei Euch so stehen…



 />Liebe Grüße aus Stuttgart
Andrea




RE:P-/I-Gespräche und was es Neues gibt

Hallo an alle
ich wollte Euch erstens Euch auf dem neuesten Stand halten über
meine Aktivitäten(…), und zweitens von meinem Gespräch mit meiner
Nachbarin berichten, einer Alt-LWPlerin, die den Kurs vor 5 Jahren
gemacht hat.
 />Also, um niemanden zu erschrecken, meine „Aktivitäten“ sind noch
nicht so aufregend viel und bedeutend, wie es sich anhört. Ich habe
gestern vier Gespräche mit Buchhändlerinnen geführt. Da war alles
dabei, von supermaulfaul und pessimistisch bis begeistert und
zuversichtlich. Vor allem das pessimistischste (bei einer alten
Buchhändlerin, die gegen die großen Ketten nicht ankommt und jetzt
aufhören muss) und das begeistertste Gespräche (bei eben jenem
Großen, der gute Beratung sowie neue Wege wie Internetbestellung
anbietet) auf waren die aufschlußreichsten: ich habe wirklich viel
über Veränderungen erfahren und wie man darauf reagieren kann. Oder
eben auch nicht. Es hat mich schon nachdenklich gemacht.
Außerdem habe ich eine ehemalige Bekannte/Kollegin getroffen, die
mal als Praktikantin in meiner Lehrbuchhandlung gearbeitet hat. Sie
hatte damals Nordistik studiert. Nach ihrem Studium hat sie dann
die Lehre als Buchhändlerin gemacht, also den umgekehrten Weg wie
ich beabsichtigt hatte. Sie hat mir gestern gesagt, dass es
eigentlich ziemlich aussichtslos ist, etwas mit Sprachen anzufangen,
vor allem im wissenschaftlichen Bereich. Auch das hat mich
nachdenklich gestimmt.
Heute habe ich dann erst mal Dankeskarten geschrieben und die
Bereichs- und Aktionsbögen ausgefüllt. He, das dauert ganz schön!
Aber ich habe gemerkt, dass es gut ist, die Gespräche gedanklich
noch mal durchzugehen, und auf dem Bereichbogen die Aussagen
verschiedener Menschen stehen zu haben und tatsächlich Muster
zu erkennen, was die Veränderungen etc. angeht.
Noch ein Tip zu den Dankeskarten: ich beklebe sie mit
Kunstpostkarten, die ich vor vielen Jahren mal gesammelt habe.
Das kostet mich nichts (ich wollte die Karten fast schon wegwerfen)
und die Briefe sehen persönlicher aus. Außerdem werde ich sie
jetzt wirklich immer kopieren, denn ich habe jetzt schon den Fall,
dass ich auf Empfehlung in eine Buchhandlung gehen werde, und da
will ich natürlich nicht, dass die beiden Freundinnen ihre Post
vergleichen und ich beiden das Gleiche schreibe.
Nun zu den Erfahrungen meiner Nachbarin:
auch ihr ging es nach dem Seminar erst mal sehr wechselhaft. Sie
hat aber betont, dass das Seminar nur ein Anfang ist für eine lange
Entwicklung, und man deshalb nicht allzu ungeduldig (aber auch
nicht zu nachlässig) sein sollte. Sie selbst hat etwa 1 Jahr lang
I-Gespräche geführt und dabei 4 oder 5 Bereich durchgemacht und
auch ad acta gelegt (weil dort keine Aussichten oder Verdienst-
möglichkeiten bestanden…). Dankeskarten hat sie auch immer
geschrieben. Allerdings fand sie es utopisch, Gespräche von
15 Minuten Dauer zu führen, sie kam auf einen Schnitt von
1 Stunde (sie ist allerdings auch quer durch Deutschland gefahren).
Nach einem Jahr hat sich für sie der Kreis geschlossen, ihr wurden
Ansprechpartner genannt, die sie schon besucht hatte, kannte den
Fachjargon, hatte wirklich einen Überblick. Dann wurde ihr ein
Praktikum angeboten, und so ist sie an ihre heutige Stellen
gekommen (sie ist übrigens Völkerkundlerin und Sinologin, heute
arbeitet sie als Kulturtrainerin für Firmen mit Chinabeziehungen).
Zu Johns Theorie mit der Gehaltstorte konnte sie nichts sagen.
Sie kannte das Vorgehen, fand es allerdings etwas albern. Was sie
jedoch rausziehen konnte war das Verhandeln von Seminaren und
anderen Extras. Na ja, muss jeder selber wissen. Es könnte auch
sein, dass ein Arbeitgeber einfach zu ungeduldig wird, wenn man
ohne Torte und A3-Papier versucht, das Nennen der Zahl rauszuzögern…
Zu ihrem Szenario: sie ist bei weitem nicht dort, wo sie sich im
Seminar hingeträumt hat, aber die Vorstellung von damals findet
sie heute auch nur noch lustig und etwas blauäugig. Sie hat’s mir
vorgelesen und wir haben köstlich gelacht.
Die größten Möglichkeiten, einen Quereinstieg zu schaffen, sieht
sie übrigens dort, wo sich Schnittstellen von bereits Erlerntem
und angestrebtem Neuem ergeben. Beziehungsweise dort, wo man
mehrere Interessenfelder kombinieren kann und so die Zielgruppe
stark einschränken kann. Einen totalen Quereinstieg sozusagen
aus dem Stand ein neues Thema und eine neue Tätigkeit zum Beruf
zu machen, das fand sie ziemlich schwer und unrealistisch.
So, vielleicht hilft das der einen oder dem anderen! Lasst Euch
jedoch nicht verrückt machen, wenn Ihr genau so was plant, was
meine Nachbarin für unmöglich hält – es sind halt ihre Erfahrungen!
Macht’s gut! (Ich mach heut nix mehr, ich bin so kaputt von gestern)
Liebe Grüße an Euch alle
Andrea