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Katzbalger

Katzbalger

Ich hab auch weitergeforscht und hab einen mit drei kleinen Hohlkehlen gefunden, allerdings glaube ich, das eher weniger Hohlkehlen üblich waren, da der Katzbalger ein Hauschwert und kein Fechtschwert war.

Re: Katzbalger

Was meinst Du mit Fechtsschwert und welche Relation besteht zwischen Hohlkehlen und Fechtschwertern?

MfG, Tobias

Re: Katzbalger

Ich meine , das ein Fechtschwert, möglichst leicht sein sollte, und gut zu führen, ein Hauschwert wie der Katzbalger der einhändig geführt wird, und somit im Bezug auf Fechtkunst/Technik z.B.einem Anderthalbhänder unterlegen ist, sollte schwerer sein, damit man aufgrund der rel. kurzen Klinge genug Wucht in seinen Schlag setzten kann (ähnlich den Schwertern um 900).

Da ein Katzbalger dafür konzipiert ist im dichten Gedränge eingesetzt zu werden muss er auch nicht so elegant sein wie ein langes Schwert.

Re: Katzbalger

Okay, jetzt die Frage: warum vermutest Du eine Tendenz zu weniger Hohlkehlen und wie sieht die aus? Kürzere Hohlkehlen? Dünnere Hohlkehlen?

Re: Katzbalger

Weniger Hohlkehle weil: wo eine Hohlkehle ist, da ist kein Material d.h. weinger Gewicht-->weniger Wucht im Schlag , geringere Stabilität und hoherer Fertigungsaufwand.
Die dünnen Hohlkehlen aus dem Eisenkleider onlineKatalog ,sind denke ich eher Zierde als ein konstruktiver Aspekt.

auf https://claudiospage.com sind zwei Katzbalger ohne Hohlkehle und der bei uns im Museum hat auch keine (derist aber auch nicht so alt und war evtl. keine Gebrauchswaffe).

Re: Katzbalger

Tach auch,

> Ich meine , das ein Fechtschwert, möglichst leicht sein sollte, und gut zu führen, ein Hauschwert wie der Katzbalger der einhändig geführt wird, und somit im Bezug auf Fechtkunst/Technik z.B.einem Anderthalbhänder unterlegen ist, sollte schwerer sein, damit man aufgrund der rel. kurzen Klinge genug Wucht in seinen Schlag setzten kann (ähnlich den Schwertern um 900).

Hmm, da mein Katzbalger ein echtes Pummelchen (1,4 kg, trotz zwei Hohlkehlen auf jeder Seite) ist und ich also aus Erfahrung spreche, würde ich immer sagen, daß leichter besser ist. Gerade im Gevierthaufen hat man nicht den Platz zum weiten Ausholen, so daß das erhöhte Gewicht kaum zum Tragen käme. Da ist ein leichteres Schwert, daß man mal eben ganz gut da hin bugsieren kann, wo beim Gegner gerade Platz ist, schon schön. Außerdem dauerte so eine Schlacht ja auch mal was länger und wenn einem dann nach einer halben Stunde der Arm (ohne Feindeinwirkung) abfällt, ist das auch nicht soo hilfreich.

>Da ein Katzbalger dafür konzipiert ist im dichten Gedränge eingesetzt zu werden muss er auch nicht so elegant sein wie ein langes Schwert.

Gerade im dichten Gedränge tut Eleganz not, da man beim mannigen Zuhauen mit schwerem Gerät leicht den Kameraden verletzen kann.

Hier noch ein paar Fundstellen für mehrere Hohlkehlen:

Oakshott, European Weapons and Armour from the Renaissance to the Industrial Revolution, Fig. 59 (allerdings nur im Ansatz zu erkennen)

Hans Wandereisen "Der profant Platz vnd Mumplatz (Holzschnitt, 1555), welcher allerdings auch einen Katzbalger ohne Hohlkehle, lediglich mit Mittelgrad zeigt

Die Alternative scheint nicht etwa nur eine Hohlkehle sondern überhaupt keine und stattdessen ein Mittelgrad gewesen zu sein:

Hans Wandereisen, a.a.O.

Wendelin/Boeheim, Handbuch der Waffenkunde, Fig. 299

Jan Sach, Illustriertes Lexikon der Hieb- und Stichwaffen, S. 29

Bis denn

Dirk

Re: Katzbalger

Moment: in einem Gevierthaufen ist wenig Platz zum ausholen..Klar! aber da ein Katzbalger keine Spitze (mehr oder weniger) hat, kann ich ihn nicht zu stechen verwenden, also muss ich Hauen.

Ausdauer Frage: Natürlich beansprucht eine schwere Klinge den Arm mehr als eine leichte, aber die Primärwaffe des Knechte ist der Spiess, der Katzbalger ist eher als Backup gedacht, wenn der Spiess unterlaufen oder hin ist.

Keine Hohlkehle, sondern Mittelgrat--> sag ich doch

ausserdem sag ich doch garnicht, dases keine Mit Hohlkehle gegeben hat, ich hab mir die Bilder doch angeschaut, ich sag nur das es auch welche ohne gab.