Lactoseintolleranz
Milchzuckerunverträglichkeit ist die meist gebräuchstlichste Bezeichnung für Lactoseintoleranz. Lactosemalabsorption, Lactasemangelsydrom und Alactasie sind weitere Begrifflichkeiten für diese Erkrankung. Der aufgenommene Milchzucker wird als Folge fehlender oder verminderter Produktion des Verdauungsenzyms Laktase nicht verdaut.
Für 75 % der erwachsenen Weltbevölkerung ist die Lactoseintoleranz der Normalfall. Der gesamte afrikanische, asiatische und südamerikanische Bereich sowie Alaska gehören zu den 75 %. Nur einige Populationen verfügen über eine Laktaseaktivität wie der nordamerikanische, europäische, der gesamte russische und australische Bereich. In Europa ist eine Wahrscheinlichkeit einer Lactoseintoleranz bis zu 20 % gegeben.
Laktase wird in der Stillzeit von allen Säugetieren und Menschen gebildet. Die Laktase spaltet den Milchzucker in zwei verwertbare Zuckerarten auf. Nach der Stillzeit wird die Aktivität auf ca. 5 bis 10 % reduziert. Nur bei einigen Gruppierungen haben sich durch die lange Milchwirtschaft Mutationen durchgesetzt, die auch im Erwachsenenalter genügend Laktase produzieren.
Bei einer Laktoseintoleranz gelangt ungespaltener Milchzucker beim Menschen bis in den Dickdarm, der dann zu Darmkrämpfen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen führt. Es können auch andere Symptome auftreten wie chronische Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Gliederschmerzen, innere Unruhe, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
Andauernde schwere Durchfälle, verursacht durch eine Lactoseintoleranz, können zu einer Störung der Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen führen sowie gegebenenfalls sogar zu vermehrten Infektionen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Lactoseintoleranz festzustellen. Die gängigsten Verfahren sind der Zuckertest und der Atemtest. Bei beiden wird eine Menge von 50 g Milchzucker in einem mit Wasser gefüllten Glas aufgelöst, das man dann austrinken muss. Beim Blutzuckertest darf der Wert nicht ansteigen und bei dem Atemtest muss in der Atemluft beim Ausatmen Wasserstoff vorhanden sein, dann liegt definitiv eine Intoleranz vor.Seit kurzer Zeit kann durch einen Gentest durch den LCT-Genotyp eine Lactoseintoleranz erkannt werden. Auch eine Biopsie - Gewebeprobe aus dem Dünndarm - führt zur Erkennung der Intoleranz.
Eines der großen Irrtümer ist es zu glauben, dass es sich dabei nur um Milchprodukte handelt. Ein weiter Fehlgedanke ist, dass auch Milchsäure und Milcheiweiß dazugehören.
In sehr vielen Produkten ist Milchzucker vorhanden, so dass die gesamten Konserven, Fertiggerichte, teilweise vorbehandelte Waren aus dem Raster fallen. Sämtliche Gewürzmischungen industrieller Herrstellung, Senf, Ketchup, teilweise Brot und Brötchen, das gesamte Kuchensortiment, 80 % der Backmischungen fallen aus der Einkaufsliste für eine Lactoseintoleranz.
Hier ist wirklich die Frage angebraucht ... was kann ich denn noch alles auf meiner Einkaufsliste haben? Frisches Obst und Gemüse, gefrorenes unbehandeltes Obst und Gemüse, unbehandeltes Fleisch frisch an der Theke und tiefgefrorenes Fleisch, Säfte, Wasser und andere kohlensäurehaltigen Getränke, Brot und Brötchen gebacken auf Wasserbasis, Wurst und Milchprodukte lactosefrei, Sojaprodukte, Kokosmilch, passierte Tomaten, Tomatenmark, Kapern, Senf von Bautzen, Ketchup von Mc Donalds und noch weitere Produkte.
Was auf jeden Fall ins Gewicht fällt ist, dass lactosefreie Lebensmittel wie Sojaprodukte und die Minus-L-Produkte wesentlich teurer sind als das herkömmliche Warensortiment.
Auch der häusliche Aufwand ist zeitaufwendiger. Eine Bevorratung wie zu Großmutters Zeiten ist sher sinnvoll. Das heißt, man braucht einen Einwecktopf, einen Entsafter, Einweckgläser und das dazugehörige Zubehör, um sich selbst Konserven zu schaffen. Gewürzgurken, Senfgurken, eingelegte Maiskolben, grüne und gelbe Bohnen sowie Schmorgurken sind nur einige Möglichkeiten für eine ausgewogene Auswahl.Ein Tiefkühlschrank für Großfamilien oder eine Tiefkühltruhe wäre auch angebracht, da vieles auch eingefroren werden kann.
Ich möchte hier noch zum Schluss ein Beispiel einbringen wie sich ein Rezept stark ändert, wenn Alternativen eingesetzt werden müssen. Hierfür mehmen wir Rinderrouladen. Was gleich dem Originalrezept bleibt sind vier Rinderrouladen, Salz, Pfeffer, Paprika, Wasser zum Auffüllen und Zwiebeln. Die Alternativen sind dann Senf von Bautzen, selbsteingeweckte Gewürzgurken, lactosefreier Schinkenspeck. Zum Andicken der Soße werden dann 4 Möhren benötigt, die mitgekocht und anschließend püriert werden. Hiermit erspare ich mir den lactosehaltigen Soßenbinder.
Auf folgenden Internetseiten finden Sie tiefergehende Informationen:
Nätürlich gibt es noch viele weitere Internetseiten mit Informationen zur Lactoseintoleranz. Auch Lebensmittelfinder sind dort zu finden.
Doppelt, heißt es, sei der Appetit der Frauen, vierfach ihr Verstand, sechsfach ihre Unbesonnenheit und achtfach ihre Liebeslust.
Dom´s best friend auch ohne Orden