Lichtkinder - Weihnachten

Weihnachtsgedichte

Weihnachtsgedichte

Winterzeit 

Weiß ruht die Welt. Still, starr und satt,

bedeckt von weicher Last.

Das Leben wich ganz ohne Hast

aus Baum, aus Strauch, aus Blatt.

Die Erde atmet. Tropfengleich

dringt Leben in sie ein.

Geduldig warten Zweig und Stein

im tiefen Winterreich.

Die Knospe ruht, der Stein zerbricht:

nichts endet ohne Ziel.

Der Jahreskreis – ein Lebensspiel:

nach Nacht und Tod folgt … Licht.

(Dieter Krassnigg, November 2002)

Riede

Mit verbundenen Augen

die Wurzeln des Himmels 

erblicken 

Höher steigen höher 

zu Wolkenrosen 

Die Sterne begrüßen 

mit einem verwunschenen Wort 

Im Mond das lächelnde Kind 

sagt Shalom 

Mit verbundenen Ohren 

dem Kindchen lauschen 

Shalom 

in einer Welt die 

noch nicht geboren ist 

(Rose Ausländer)

 

Noch ist Herbst nicht ganz entfloh'n,

Wir hoffen Advent 

In einer Gesellschaft

mit schwacher Solidarität wieder Advent,

nur Kriege, Haß, Ungerechtigkeiten

beherrschen die Welt.

Aber du schließt die Tür,

hast eine warme Stube,

über dem Kopf ein Dach,

du denkst doch nicht über andere nach.

Ein Mensch vergessen in der Ecke steht,

dieser aber mehr vom Advent versteht.

Viele gehen einsam durch die Straßen.

Fühlen sich von dir verlassen.

Ihnen fehlen neuzig Pfennig von jeder Mark,

an die sollst du denken, nicht-

wie backe ich die Plätzchen, mit Sahne oder Quark.

Denn die Nächstenliebe ist das Wichtigste-

nicht das Geld.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.von Verena Langmann eingetragen von Gisela Wunde

Autorin: Verena Langmann

RIEDE

Wenn Dunkelheit die Sonne Tag für Tag verdrängt 

Wenn Dunkelheit die Sonne Tag für Tag verdrängt,

dann zünden wir abends die Lichter an.

Grad wenn sich der Abend niedersenkt,

erscheint uns alles wohlgetan.

Es wechselt die Dunkelheit mit dem Licht

wie der Tag mit der Nacht.

Die dunklen, schweren Tage spüren wir nicht ,

weil unser kleines Licht so froh uns macht !

Und dann, nach einem fröhlichen Erwachen

sollten wir keinesfalls ruh`n .

Wir sollten uns dann Gedanken machen :

Wie und wo kannst du Gutes tun ?

Oft genügen ein paar liebe Zeilen oder einige Minuten Zeit

für einen kurzen Besuch und ein paar liebe Worte

an diesem oder an jenem Orte -

Aber bitte nicht nur zur Weihnachtszeit !

( Ingeborg Düffert )

Kabalen und die Qualen

Nichts ist im Leben wirklich wichtig.

Mal ist was falsch - mal ist was richtig!

Der einzig kleine Unterschied:

Durch welche Brille man es sieht.

Um einen and’ren zu versteh’n,

muß man ihn erst mal richtig seh’n!

Man urteilt schnell - nur so von außen

und läßt die Fairneß gerne draußen.

Manch Urteil ist mehr schlecht als recht!

Man selbst hält sich für gut und echt,

Die ‘Bösen’, das sind nur die and’ren

da wir im Pfad der Tugend wand’ren!

Doch, wenn wir einmal in uns gehen

und richtig in den Spiegel sehen,

geh’n mit uns selbst mal in’s Gericht:

Dann seh’n wir unser wahr’ Gesicht!

Auch wir hab’n Narben, Beulen, Falten,

die wir vom Lebenskampf erhalten.

Wir waren auch nicht stets die besten

und mancher Fleck ziert uns’re Westen!

Wir nehmen manchmal uns zu wichtig,

urteilen falsch - und selten richtig.

Der einzig kleine Unterschied:

Durch welche Brille man es sieht!

Und die Moral von dem Gedicht:

Verurteil’ Deinen Nächsten nicht!

Denn ob wir tadeln oder loben:

Das wahre Urteil kommt "von Oben"!© Willy Meurer (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker

(siehe auch Jesaja 11, 6-9)

Philosophen haben gesagt, 

dass der Mensch dem Menschen ein Wolf sei 

und der Krieg der Vater aller Dinge 

und das Leben nichts als ein Kampf 

ums Dasein. 

Ich gehe auf die Straße, früh am Morgen. 

Schon das Einsteigen in die Straßenbahn 

geschieht nicht ohne Hass. 

Dichter haben geträumt 

von einer Zeit, in der der Mensch 

dem Menschen ein Helfer ist, 

und von einer Welt, 

die man bereiten sollte 

für Freundlichkeit. 

Ich gehe auf die Straße, früh am Morgen. 

Schon die erste Begegnung 

kann nicht ohne Mitleid geschehen. 

Schaut ihn doch an, diesen Menschen, 

er ist so verletzbar. 

Sei vorsichtig mit ihm, 

sei freundlich mit ihm 

und voller Sanftmut! 

Ein Prophet hat gesagt: 

Die Zeit wird kommen, 

da wird wohnen der Wolf mit dem Lamm 

in Frieden. Der Text bildet die letzte Seite im Büchlein von Joop Roeland „Nach dem Regen grünes Gras" (Styria Verlag), das er der Katholischen Hochschuljugend Österreichs gewidmet hat.

Aber als Knecht Ruprecht schon

Kommt der Winter hergeschritten.

Und alsbald aus Schnees Mitten

Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,

Bunt auf uns herniedersah,

Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,

Und das Jahr geht auf die Neige;

Und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,

Heute bist du uns noch fern,

Aber Tannen, Engel, Fahnen

Lassen uns den Tag schon ahnen,

Und wir sehen schon den Stern.

Theodor Fontane (1819 - 1898)

Friede sei mit Dir. As salamu aleikum. Shalom,

Schawaqthani





Wenn du die Tür hinter dir schließt und das Licht in deinem Zimmer löscht, so bist du trotzdem nicht allein, denn Gott wohnt in dir und deine Seele wohnt in dir und beide brauchen kein Licht, um zu sehen, was du tust. (Epiktet)


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Wichtig, im Falle technischer Problem, Tips nachlesen
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