MARVEL CHECKLIST - DC / Vertigo / Wildstorm

Reviews: DC's New Frontier (2003) (DC)

Reviews: DC's New Frontier (2003) (DC)

DC's New Frontier Absolute Edition

Erstmal möchte ich sagen, dass diese Absolute Editions wunderschön sind. Das oversized Artwork ist atemberaubend, speziell wenn es von einem Meister wie Darwyn Cooke stammt. Aber inhaltlich war dies wohl etwas vom Originellsten, was ich an Comics gelesen habe. Die Art und Weise wie Cooke den Übergang vom Golden Age zum Silver Age erzählt unter Berücksichtung historischer Tatsachen, macht aus New Frontier ein augenblicklicher Klassiker. Für viele mag der sehr vorsichtige Aufbau und die häufigen Wechsel der Erzählperspektive totlangweilig wirken aber es ist genau mein Ding. Es ist das Gegenteil von einem Action Comic. Hätte Robert Altman je einen Comic geschrieben, es wäre wohl storytechnisch sehr Nahe an New Frontier. Darwyn Cooke ist - ich wiederhole mich da gerne - ein absoluter Meister seines Fachs. Wer von New Frontier erwartet, dass die klassischen DC Helden im Vordergrund stehen, wird schwer enttäuscht sein. Superman und Wonder Woman sind lediglich Nebenfiguren in diesem Werk. Im Mittelpunkt stehen Leute wie Ace Morgan, Robert Flagg, King Faraday und Hal Jordan (nicht Green Lantern). Der einzige DC Held, der eine wichtige Rolle einnimmt ist John Jones a.k.a. Martian Manhunter. Und Darwyn Cooke scheint diesen Charakter sehr zu mögen, denn die Charakterisierung war dermassen gelungen, dass ich momentan nach gelungenen Manhunter Geschichten suche.

Ich gebe gerne zu, dass es eine herausfordernde Lektüre ist, nicht weil es unverständlich im Morrison'schen Sinne ist, sondern weil die Zusammenhänge zwischen den Charakteren erst nach und nach bekannt werden und auf den Weg dorthin ein Haufen Details verloren gehen. Ich kann es also kaum abwarten, dass Ding ein zweites Mal zu lesen und alle Kleinigkeiten bewusst wahrzunehmen. Ehrfürchtig ziehe ich also meinen Hut vor Herrn Cooke.

10/10


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