Kurzgeschichte
Hallo ihr Lieben,
mir ist letztens ein Text im Kopf rumgeschwirrt, den ich einfach mal niederschreiben musste. Es ist so eine Art Mischung aus den Büchern und Comics die ich in letzter Zeit so lese. Würde mich mal interessieren was ihr dazu sagt. Kritik ist willkommen. Es ist etwas kitschig und bunt geschrieben, aber das war auch das Ziel
Kennst du das Gefühl? Jeder hat es schon einmal erlebt.
Dein Herz rast und Blut fließt durch deinen Körper wie ein heißer Strom.
Adrenalin bringt deinen Körper in einen Zustand des Zitterns und du kannst keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Du spürst den Puls an deinem Hals, an deinen Handgelenken und deine Bauchdecke zuckt bei jedem Herzschlag.
Dein Körper ist angespannt und jeder Muskel wartet auf seinen Befehl.
Dein Gegenüber fühlt es. Fühlt es genauso wie du.
Im Gegensatz zum ihm genießt du diesen Moment. Um ehrlich zu sein heißt du ihn willkommen wie einen alten Freund.
Es ist der Moment in dem du zu allem bereit bist. Aggression, Hass, Zorn und Entschlossenheit nehmen ihren Platz ein und verdrängen Mitgefühl, Mitleid und Sorge.
Der Unterschied zu einem Tier, wenn auch klischeehaft, ist nur noch gering. Deine Augen pochen von innen.
Dann kommt der Moment in dem du deine Klingen ausfährst. Drei an jeder Hand. Glänzend, unzerbrechlich und tödlich.
Es ist immer erst dein Blut das an ihnen klebt. Egal wie oft du sie schon benutzt hast, wenn sie herausspringen ist der Schmerz immer der Gleiche.
Sanft drücken die Klingen gegen die hintere Hautwand deiner Handknöchel bis sie sie durchtrennen. Ein kalter metallischer Strom durchdringt die Oberseite deiner Unterarme.
Es fühlt sich wie eine Nadel an, die nicht in deine Haut, sondern aus deiner Haut kommt.
Dann sind sie außerhalb deines Körpers und deine Handrücken sind jeweils dreifach durchschnitten.
Dein Gegenüber sieht es. Sieht es genauso wie du.
Dein Puls wird nur noch gering schneller. Du schnellst hervor wie die Klinge eines Springmessers.
Er versucht auszuweichen, doch du bist wie so oft schneller. Sein Messer trifft dich trotzdem im Flug.
Aggression kümmert sich um den Schmerz den er dir zufügte, Hass sorgt sich um dein Gewissen,
Zorn fokussiert das Ende des Kampfes und Entschlossenheit schafft es, das du ihm die Eingeweide herausschneidest.
Er wird bleich und fällt wie schwerer Regen. Die Luft riecht eisenartig nach Blut und die Farbe deines hölzernen Parkettboden wird dunkelbraun.
Du siehst an dir herab und betrachtest die Wunde die er dir zugefügt hat. Sie verblasst und wird nur noch zu einer faden Erinnerung.
Du hast nie darum gebeten, aber die Fähigkeit Wunden zu heilen kam dir schon öfters sehr zu Gute.
In mancher Nacht hast du dir gewünscht, du könntest diese Gabe auf Andere übertragen. Wenn auch nur für ein paar Stunden.
So wie heute Nacht dringt dieser Wunsch stärker hervor den je. Es ist deine Frau, die diese Fähigkeit mehr als sonst jemand
in dieser Stunde brauchen könnte. Der Mann mit der offenen Bauchdecke ist erst kurz vor dir angekommen, aber er hat in der
kurzen Zeit alles genommen was deine Welt ausmacht. Eigentlich wollte er nur Geld, doch deine Frau kam ihm in seinem gierigen
Streifzug durch dein Haus sehr willkommen.
Er hat dafür bezahlt. Doch der Preis bringt niemanden mehr zurück.