Melanies FanficForum - Angel(us)/Spike

Near in Blood

Re: Near in Blood

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.



~ Kapitel 8 ~

"Moment, was ist hier eigentlich los?" Spike sah sich interessiert um.

"Was hier los ist? Was ist mit dir los? Wieso schmeißt du mir die Szene? Verdammt Spike, die ganze Zeit hängst du mit Buffy zusammen und jetzt bekommst du nicht einmal einen Kuss hin? Weißt du überhaupt was so ein Drehtag kostet? Ich gebe dir zehn Minuten. ZEHN MINUTEN, hast du verstanden? Dann bringen wir die Einstellung in den Kasten, sonst drehe ich noch durch." Vor sich hin schimpfend verließ der Mann seinen Stuhl. Spike reckte sich, um den Namen auf seinem Klappstuhl zu lesen. Dies erwies sich jedoch als etwas schwierig, weil Buffy immernoch an seinem Hals hing.

"Was ist los mit dir heute?" fragte sie verwundert.

"Äh, ich habe schlecht geschlafen. Irgendwie krieg ich das heute nicht auf die Reihe. Wie war das noch schnell, was müssen wir jetzt tun, äh Liebes?" fragte Spike und löste ihre Arme von seinem Nacken, hielt jedoch ihre Hände fest. Krampfhaft versuchte er die verwirrende Situation auf die Reihe zu kriegen.

"Na die Schlußeinstellung für heute. Wir küssen uns und Cut. Joss hat es ja schon gesagt." Buffy schüttelte lachend den Kopf.

"Ah ja, genau, und Cut. Also ich… Buffy, Luv.., ich geh mal schnell für kleine Vamp… in den Waschraum. Bin gleich wieder da, okay?" Spike ließ ihre Hände los uns sah sich suchend nach Angel um. Der lehnte an einer Säule hinter der Kulisse und sah Spike wütend an, als er näher kam.

"Was zum Teufel sollte das? Du hättest sie beinahe geküsst," knurrte er sein Child an.

"Hab ich aber nicht, wie du gesehen hast," murrte Spike zurück.

"Aber du wolltest."

"Ich wollte nicht. Was glaubst du wie ich mich fühle? Ich stehe auf einmal vor Buffy, sie hängt an meinem Hals und will mich küssen, der Typ in dem Klappstuhl, Joss heißt er wohl, brüllt mich an weil ich es nicht tue, du knurrst mich an, obwohl ich es nicht getan habe, Buffy schaut mich an als wäre ich total verblödet, und ich stehe da wie ein Idiot und hab' keine Ahnung was abgeht," blaffte Spike.

"Ich denke, die drehen einem Film und weil wir jetzt in dieser Parallelwelt sind, stecken wir in den Körpern von denen, die sonst wir sind oder so," überlegte Angel.

"Was du nicht sagst, du Schnellmerker. Das hab ich inzwischen auch schon geschnallt. Wir sind also in dieser Welt, stecken in den Körpern fest, die genauso aussehen wie wir und drehen einen Film mit Buffy? Wenn das nicht verrückt ist. Und was mache ich jetzt, wenn dieser Joss sagt, ich muss Buffy küssen?" fragte Spike.

"Tu' was der Regisseur sagt. Ich denke, der ist wohl der Boss hier. Wir müssen uns anpassen. Aber nur soviel küssen, wie unbedingt notwendig ist, hörst du?" meinte Angel streng.

"Der hat das Sagen? Ist er so eine Art Gott oder was?" murrte der blonde Vampir.

"Hier schon, denke ich," antwortete Angel nachdenklich.

"Na dann werd' ich mal…" Spike drehte sich weg und schlurfte langsam zurück.

"Spike?" rief Angel leise hinterher. "Aber nicht mit Zunge."

"Aber klar doch. Äh… nein, meine ich." Grinsend ging Spike zum Set zurück. "Angel ist eifersüchtig? Gut. Nur auf wen? Auf mich oder Buffy?" Spike runzelte verunsichert die Stirn und stellte sich gegenüber von Buffy auf seine Position.

"Na? Hast du dich wieder eingekriegt?" lächelte sie und drängte sich an ihn.

"Alles klar, geht schon wieder," murmelte Spike und legte seine Hände um ihre Hüften.

"Also auf ein Neues. Und Action," rief der Regisseur.

Spike beugte sich zu Buffy und sie küssten sich hingebungsvoll, wobei der Vampir fest die Lippen geschlossen hielt.

"Cut, Cut. Na geht doch." Zufrieden begab sich Joss Whedon zu den beiden und klopfte ihnen auf die Schulter. "Gut gemacht, das war's. Wir haben für heute alles im Kasten. Morgen noch die letzte Einstellung von euch beiden im Bett und das war's dann. Wenn alles klappt, können wir uns in ein paar Tagen die Rohfassung ansehen."

Angel kam mit raschen Schritten auf die drei zu. "Bettszene? Wieso Bett?" fragte er bestürzt.

"Nicht du, Angel. Buffy und Spike natürlich. Sagt mal, hat denn keiner von euch das Drehbuch gelesen? Bereitet euch gefälligst besser vor. Kein Wunder, dass ich jede Sequenz zehnmal drehen muss. Wenn der Dreh morgen abgeschlossen ist, dann habt ihr eine Woche frei. Nutzt die Zeit und lernt endlich euren Text. Ich will nicht noch einmal eine Panne erleben, wie diese eben. Also bis Morgen und seid pünktlich. Und Angel, dich und Willow brauche ich morgen ebenso. Wir müssen noch eine kurze Einstellung nachdrehen." Er nickte ihnen zu und ging aus der Halle.

"Komm Liebster, lass uns nach Hause gehen. Dann will ich aber einen anständigen Kuss, hörst du? Der vorhin war ja nur gespielt, für den Film sozusagen, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden." Buffy hängte sich bei Spike ein und zog ihn davon. Angel blickte unschlüssig hinterher, als Buffy plötzlich stehen blieb und zu ihm zurückschaute. "Was ist Angel? Kommst du nicht? Willow wartet schon bei deinem Wagen auf dich, also beweg dich gefälligst."

Schnell folgte Angel und begab sich an Spikes Seite. "Egal in welcher Welt wir sind, eines ändert sich anscheinend nie - wir stehen eindeutig unter ihrer Fuchtel," flüsterte Spike leise zu Angel.

"Da hast du wohl Recht," antwortete der grinsend.

"Was?" fragte Buffy.

"Ach nichts, Liebes. Ich meinte nur, man hat es nicht leicht in dieser Welt," antwortete Spike schnell.

Sie erreichten das Ende der Halle und die beiden Vampire stoppten erschrocken ihren Schritt. Die blutrote Sonne am Himmel tauchte den Ausgang in ein ungewöhnliches, helles Licht.

"Was ist denn nun schon wieder?" fragte Buffy ungehalten.

"Äh, geh' du schonmal voraus, ja? Ich muss noch kurz mit Angel sprechen, über... über… das ist ein Geheimnis. Wir kommen gleich nach, okay?" Spike setzte sein umwerfendstes Lächeln auf und neigte den Kopf zur Seite, in der Hoffnung dass es wirken würde.

Und das tat es. Buffy nickte und strahlte ihn an. "Wie könnte ich diesem Blick widerstehen? Wir sehen uns beim Wagen, aber lasst euch nicht zu lange Zeit. Und irgendwann will ich es wissen, euer Geheimnis."

"Wir beeilen uns, versprochen," meinte er, küsste ihre Fingerspitzen und ließ ihren Arm los. Sobald sie außer Sichtweite war, drehten sich die beiden Vampire zueinander.

"Musste das sein?" murrte Angel frustriert.

"Was meinst du? Ich mach doch gar nichts. Wir sollen nicht auffallen, hast du gesagt. Ich kann sie doch nicht einfach ignorieren. Soll ich etwa mit ihr Schluss machen, oder was? Sie ist glücklich mit mir… äh… mit Spike. Mit dem anderen Spike, meine ich. Und wenn wir wieder weg sind, dann wäre sie alleine. Das willst du doch nicht, oder?" Der blonde Vampir unterdrückte ein Grinsen und freute sich insgeheim darüber, dass sein Sire so eifersüchtig war.

"Natürlich will ich das nicht. Aber du hast sie so angesehen, mit deinem besonderen Blick, mit dem du sonst nur mich…" Frustriert brach Angel ab und sah an Spike vorbei.

"Komm schon mein Großer, wenn ich dich ansehe, dann ist es Liebe, das hier war nur Show. Wir haben jetzt andere Sorgen." Spike strich ihm zärtlich über den Arm.

"Ja, wir haben ein Problem. Genauer gesagt sogar mindestens drei Probleme." Angel sah besorgt nach draußen.

"Drei? Wieso drei?" wunderte sich Spike.

"Die Sonne, Buffy und Willow," klärte ihn sein Sire auf.

"Zweimal drei. Darla, Lilah und den Inder dürfen wir auch nicht zu vergessen. Aber hübsch eines nach dem anderen. Erst die Sonne, würde ich sagen. Die sieht ja irgendwie ziemlich merkwürdig aus. Gut, sie ist blutrot, einer meiner Lieblingsfarben, aber wir sollten testen, ob sie uns schaden kann. Du zuerst," grinste Spike.

"Wieso ich?" wollte Angel mürrisch wissen.

"Na du bist der Boss. Schon im Mittelalter, ach was sag ich überhaupt, schon in der Steinzeit ist der Anführer als erstes losgestürmt, wenn es in die Schlacht ging. Das habe ich gelesen. Also stürme, mein Held, mein Anführer, mein…"

"Schon gut, ich geh ja schon, wenn du nur endlich deine vorlaute Klappe hältst."

Angel trat vorsichtig einen Schritt nach vorne.

"Das nennst du stürmen? Da lachen ja die Hühner, das ist ja lächerlich. Also ich fürchte, ich werde mir einen anderen Helden suchen müssen," spottete Spike ungeniert weiter.

Angel drehte sich wütend um, schnappte Spike an den Hemdaufschlägen und knurrte: "Willst du dass ich abfackle? Willst mich wohl loswerden, damit du mit Buffy in die Kiste hüpfen kannst, oder was? Spukt das in deinem kranken Hirn herum? Weil du in dieser Dimension von ihr geliebt wirst? Ist es das, sag schon, ist es das?" Wütend schüttelte er sein Child hin und her.

"Hey, beruhige dich, das hatten wir doch schon. Ich hab' doch nur Spaß gemacht. Du musst ja nicht gleich ausflippen vor Eifersucht. Nur weil sie hier auf mich steht und nicht auf dich. Das ist es doch, was dich in Wirklichkeit wurmt. Weil du sie willst," erklärte Spike eingeschnappt.

"Ich bin nicht eifersüchtig, schon gar nicht auf dich, auf Buffy… auf… verdammt, William. Buffy ist Vergangenheit. Sie ist in meinem Herzen, immer, aber nur als gute Freundin, mehr nicht."

"Ach, und was soll dann der Aufstand?"

"Du hast sie geküsst, rennst mit ihr Händchenhaltend durch die Gegend und Morgen steigst du auch noch mit ihr ins Bett, wenn du es nicht schon heute Nacht machst." Angels Gesicht war nur noch höchstens zwei Zentimeter von Spikes entfernt, während er ihn wütend anfauchte.

"Wusste ich's doch, du liebst sie noch immer," flüsterte Spike, während er noch eine Spur blasser wurde und spürte, wie ihm ein Stich durch sein totes Herz fuhr.

Angel sah ihn verständnislos an. "Gott, Spike, verstehst du denn nicht? Du bist es doch, dem mein Herz gehört. Ich will dich nicht an sie verlieren. Und wenn du ihr so nahe bist, dann kommen vielleicht wieder irgendwelche alten Gefühle von dir hoch und du willst mich vielleicht nicht mehr. Vielleicht willst du dann lieber bei Buffy bleiben und lässt mich alleine, und… und…" Angels Stimme wurde zu einem Flüstern. Er senkte seinen Blick und ließ seine Arme kraftlos nach unten sinken.

" Liebster, hey! Ich dachte ich bin der liebeskranke Irre hier, nicht du. Natürlich freut es mich, dass du anscheinend genauso verrückt nach mir bist, wie ich nach dir. Na gut, ich bin ja auch einmalig, wer wäre also nicht verrückt nach mir? Okay, lassen wir das," fügte der Blonde schnell hinzu, als er sah, wie Angel seine Augen verdrehte. "Aber diese Worte jemals von dir zu hören ist schon Grund genug, auch die tollsten Frauen der Welt von der Bettkante zu schubsen, das kannst du mir glauben." Spike hob mit seiner Hand Angels Kinn in die Höhe und strahlte ihn an.

Der schaute seinem Child verlegen ins Gesicht. "Ziemlich peinlich, mein Ausbruch, nicht?"

"Auf keinen Fall, das war toll. Ich könnte dich dafür küssen und noch so einiges anderes mit dir anstellen," grinste Spike verführerisch und näherte sich langsam den Lippen seines Sires.

"Was macht ihr denn noch hier? Ich denke, Willow und Buffy warten auf euch." Angel und Spike fuhren erschrocken auseinander, als plötzlich Xander und Anya vor ihnen standen.

"Äh, ja, wir gehen ja schon. Angel hat sich verletzt, ich wollte mir das nur noch kurz ansehen. Ihr könnt schon voraus gehen und Buffy Bescheid sagen, dass wir sofort nachkommen," erklärte Spike schnell.

"Bin ich dein Laufbursche, oder was, Blondie? Sag's ihr doch selbst," bluffte Xander ihn an.

"Sei doch nicht so. Wir gehen doch sowieso zum Wagen, also können wir den beiden Mädchen doch Bescheid sagen," tadelte Anya ihren Freund lächelnd und nickte den beiden Vampiren freundlich zu.

"Danke, Anya?" Spike hoffte inständig, dass sie auch in dieser Welt noch so hieß.

"Schon gut." Sie nahm Xander an der Hand und zog ihn hinter sich her.

"Na wenigstens sind hier zwei, die sich normal benehmen," brummte Angel.

"Die zwei nennst du normal?" fragte Spike verwundert.

Der nickte nur und grinste. "So, und jetzt testen wir die Sonne. Du zuerst, denn die Anführer, mein Lieber, haben immer zuerst die Soldaten vorausgeschickt. Das zumindest habe ich gelesen."

"Eins ist klar, du liest eindeutig zuviel," seufzte Spike und streckte vorsichtig seine Hand in die blutrote Sonne. Er grinste als nichts passierte.

"Sie ist kalt, die Sonne, fühl mal," sagte Spike erleichtert.

Angel streckte seine Hand nach vorne. " Kühl, so wie wir." Er berührte kurz die Wange seines Childes und hob plötzlich erstaunt die Augenbrauen. "Du bist warm, Spike!"

"Was? Wieso?" Der Vampir griff sich schnell an die Brust, ließ die Hand dann aber enttäuscht wieder sinken. "Kein Herzschlag," murmelte er. "Na ja, man kann nicht alles haben."

"Also dann, los geht's. Auf zu unseren Frauen. Und dann sollten wir versuchen, irgendwie die Nacht zu überstehen," murmelte er. Uns so gingen beiden Seite an Seite ins Freie. Das rote Licht überstrahlte die bizarre Landschaft und verbreitete eine eigenartige ungewöhnliche Stimmung. Die lilafarbenen Blätter der Bäume raschelten leise im Wind und kobaltblaue Kraniche kreisten über ihren Köpfen, als sie sich erstaunt die Umgebung betrachteten, während sie die Straße in Richtung Parkplatz entlanggingen. Zumindest war es die Richtung, in der sie den Parkplatz vermuteten. Ihre Gedanken drifteten zu den sicher schon wartenden Mädchen und sie überlegten fieberhaft, wie sie sich verhalten sollten, ohne Verdacht zu erregen.

"Hilfe, lassen sie mich los. Was wollen sie denn eigentlich von mir? Spike, hilf mir!" schrie Buffy aus Leibeskräften, während eine blonde Frau sie mit eisernem Griff festhielt.


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.

Re: Near in Blood

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.




~ Kapitel 9 ~

Lilah hielt Anya mit festem Griff umschlungen und näherte sich im Gameface langsam ihrem Hals. Xander versuchte seiner Freundin zu helfen, jedoch wurde er in dem Moment, als Angel und Spike angelaufen kamen, mit einer Handbewegung des Magiers zu Boden geschleudert.

Der dunkelhaarige Vampir stürzte sich auf Kabir, der mit dem Rücken zu ihm stand, und verpasste ihm einen kräftigen Schlag ins Genick während Spike Darla von Buffy wegriss.
Spike versetzte der Vampirin einen Hieb vor die Brust, so dass diese ein Stück über den Boden schlitterte. Er folgte ihr und stürzte sich erneut auf sie. Als Lilah dies sah, schubste sie Anya von sich weg, warf sich auf Angels Rücken und biss ihm kräftig in die Schulter. Angel ließ dadurch den Inder los und versuchte Lilah abzuschütteln. Diesen Moment konnte der indische Magier für sich ausnutzen. Er rappelte sich hoch und murmelte einige undeutliche Worte in Spikes Richtung. Wie durch eine unsichtbare Hand ergriffen flog Spike nach hinten und wurde von Darla weggezerrt. Der Inder packte Darla daraufhin fest am Arm, umfasste im gleichen Moment auch Lilahs Hand und riss sie so von Angels Rücken. Beschwörend murmelte er eine Formel und plötzlich waren er und die beiden Frauen verschwunden.
Perplex richtete sich Spike auf und sah sich suchend um. Gerade als er zu Angel gehen wollte, lief Buffy auf ihn zu. Schluchzend warf sie sich in Spikes Arme. "Schh, ist ja schon gut, Liebes. Sie ist weg, du brauchst keine Angst mehr zu haben." Er drückte sie beschützend an sich und strich ihr übers Haar, während er Angel entschuldigend anblickte, und bemerkte, dass dieser verletzt war. "Du blutest ja," stellte Spike erschrocken fest und wollte sich aus Buffys Armen befreien.
"Lass nur, ist nicht schlimm," winkte der Vampir ab und presste ein Taschentuch, das Anya ihm reichte, auf die Wunde, die sich bereits zu schließen begann.
"Wer waren denn diese Verrückten?" Xander rappelte sich auf. "Und wo ist Willow?"
"Keine Ahnung," meinte Angel mit einem möglichst ahnungslosen Gesichtsausdruck. Er hielt es für das Beste nichts zu sagen. Seiner Meinung nach waren die Scoobies hier in dieser Welt ganz normale Menschen, die nichts wussten von Dämonen oder Vampiren. Also würden sie es auch nicht verstehen, wenn er versuchen würde es ihnen zu erklären.
"Will ist schon gegangen, es hat ihr alles zu lange gedauert. Du hast morgen so einiges gutzumachen soll ich dir sagen, Angel," murmelte Buffy schniefend unter Tränen.
"Wir sollten nach Hause gehen. Buffy braucht Ruhe," meinte Spike, da sie sich immernoch weinend an ihn klammerte. Kurzerhand hob er sie auf seine Arme und wollte sich zum Auto begeben.
"Äh, wo steht der Wagen nochmal schnell?" fragte Spike und sah sich suchend um.
"Typisch blond und blöd. Da, vor deiner Nase. Bist du blind?" maulte Xander ihn an.
"Xander! Ich bin auch blond," meinte Anya beleidigt.
"Du bist eine Ausnahme, Liebling." Er küsste sie schnell.
"Der Gipskopf geht mir in jeder Welt auf den Keks und ich werde ihm auf jeden Fall noch eine reinhauen, bevor wir von hier abzischen," murmelte Spike und hob Buffy in das Cabrio vor sich. Da sie ihn nicht losließ stieg er zu ihr und bat Angel zu fahren, nachdem er in Buffys Handtasche den Autoschlüssel gefunden hatte.
"Und wohin?" fragte dieser.
Spike zuckte die Schultern. "Revello Drive?"
"Ja sicher, nach Hause, was dachtest du denn, wo ich doch so fertig bin," murmelte Buffy beleidigt.
Angel fuhr los und bemerkte nach ein hundert Metern, dass hier, in dieser Welt, das Schulgebäude anscheinend das Filmstudio war. Also wusste er wenigstens in welche Richtung er fahren musste… hoffentlich.
Kurz darauf hielt er erleichtert vor Buffys Haus und sie stiegen aus. Fürsorglich stützte Spike seine *Freundin* und sie gingen zur Tür. Diese wurde auch schon geöffnet. "Buffy? Was ist passiert? Kommt rein." Joyce Summers öffnete die Türe und ließ die Gruppe eintreten. Die beiden Vampire waren froh hereingebeten zu werden, da sie nicht wussten, ob sie in dieser Welt ein Haus ohne Einladung betreten konnten oder nicht. Und wie hätten sie erklären sollen, dass sie plötzlich gegen eine Barriere rannten? Andererseits steckten sie ja in den Körpern ihres anderen Ichs, sozusagen, und vielleicht gab es da sowieso kein Hindernis um in fremde Häuser zu gelangen.
"Buffy wurde überfallen, aber es geht ihr gut, keine Sorge," sagte Angel beruhigend zu Buffys Mutter.
"Oh Gott, geht es dir wirklich gut? Ich mach dir schnell eine heiße Schokolade. Für sie auch Spike?" Liebevoll strich sie ihrer Tochter über die Wange. Spike nickte und führte Buffy zum Sofa im Wohnzimmer, das fast genauso aussah wie in ihrer Welt. Er half ihr sich hinzulegen und deckte sie zu.
"Geh nicht weg." flüsterte sie und nahm seine Hand.
"Nein Liebes, ich geh nicht weg, ich bleibe bis du eingeschlafen bist, okay?"
Sie nickte und schloss beruhigt die Augen.
Angel unterhielt sich inzwischen mit Joyce über alles Mögliche, während sie die heiße Schokolade zubereitete. Gerade als sie eine Tasse zu Buffy bringen wollte kam Spike in die Küche. "Sie schläft, kann ich die Tasse haben?" fragte er mit einem freundlichen Lächeln.
"Aber sicher doch." Mrs. Summers reichte sie ihm und er nahm einen großen Schluck.
"Gibt es vielleicht auch Marshmallows?" grinste er sie an. Sie lachte und holte eine Tüte aus dem Schrank um sie ihm hinzustellen. Angel verdrehte die Augen.
"Was?" fragte ihn sein Child.
"Manche Dinge ändern sich anscheinend nie," meinte sein Sire nur.
"Zum Glück," nuschelte Spike und schob sich gleich drei der gummiartigen Teile in den Mund.
"Kann ich ihnen eine Tasse Kaffee anbieten, Angel? Ich weiß ja, sie mögen keine Schokolade."
Äh, danke aber ich glaube wir müssen dann," versicherte Angel schnell und erhob sich.
"Es ist schon sehr spät," gab Joyce zu bedenken, "und es ist sehr weit bis zu ihrer Wohnung. Zu Fuß kommen sie erst gegen Morgen bei sich zu Hause an, wenn sie jetzt losgehen. Da sie ja mit Buffys Auto gekommen sind, haben sie keine Fahrgelegenheit und weil sie ihr Fahrzeug morgen früh selbst braucht, kann ich ihnen den Wagen auch nicht leihen. Ein Taxi ist um diese Zeit auch schwer zu bekommen. Es wäre vielleicht besser, wenn sie hier übernachten. Dann können sie morgen früh alle zusammen zum Set fahren. Mir wäre es sehr recht, wenn Buffy nicht alleine fahren müsste. Ich selbst kann sie nicht hinbringen, da ich morgen leider auch sehr früh zu einer Auktion muss. Ich kann ihnen beiden zwar nur ein Zimmer anbieten, aber das Bett ist groß und zwei erwachsene Männer werden sich schon miteinander arrangieren können. Also wenn sie möchten?" Fragend sah Joyce zwischen den beiden hin und her.
"Also ich weiß nicht recht," murmelte Angel.
"Komm schon Großer, es wäre einfacher und es ist ja auch wegen Buffy, oder?" grinste Spike.
"Also gut," gab Angel seufzend nach.
"Gut, ich richte das Bett und lege Handtücher ins Bad. Sie wissen ja Bescheid, Spike." Buffys Mutter erhob sich und ging nach oben.
"Was soll das denn?" zischte Angel.
"Was soll was? Weißt du vielleicht, wo wir unsere Wohnung haben, du Schlauberger? Außerdem sind der Inder und Darla hinter Buffy her, wie es aussieht. Also ist es das Beste wir bleiben hier."
"Ja, so gesehen hast du wohl Recht," meinte Angel nachdenklich.
"Sicher, hab ich." Spike griff in die Marshmallowtüte und stopfte sich wieder ein paar der klebrigen Teile in den Mund.
"Das werden wir erst noch sehen." Angel war nicht ganz überzeugt. Spike sparte sich daraufhin seine Antwort und hob nur genervt die Augen zum Himmel.
"Das Gästebett ist fertig. Es ist gleich im Raum neben Buffys Zimmer. Wären sie so nett und würden sie sie nach oben bringen, Spike?" Joyce sah den Vampir bittend an.
"Aber sicher doch." Er stand auf, trank schnell seine Tasse leer, holte das schlafende Mädchen und trug es die Treppe hinauf. Mit einem "Gute Nacht" zu Joyce folgte ihm Angel. Er überholte Spike und ging zielsicher zu Buffys Zimmer zu um seinem Child die Tür zu öffnen.
"Äh, leider falsch," meinte er jedoch, als er bemerkte, dass in dieser Welt die Zimmereinteilung wohl doch ein wenig anders war. Er versuchte sein Glück mit der nächsten Tür. "Das hier ist es," grinste er, als er Mister Gordo auf dem Regal sitzen sah. "Ja, manche Dinge…"
Spike legte Buffy aufs Bett. Sie murmelte irgendetwas Unverständliches und rollte sich zusammen, als Spike sie zudeckte. Lächelnd schob er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Schlaf gut, Kleines," murmelte er und folgte Angel, der im Flur auf ihn wartete. Sie betraten den nächsten Raum, den Joyce ihnen zugewiesen hatte.
An das Zimmer war ein kleines Bad angeschlossen und auch dies war etwas, das es in der Welt, aus der sie kamen, nicht gab. Spike zuckte mit den Schultern, zog sich wortlos aus und meinte zu Angel: "Ich geh mal duschen, oder willst du zuerst?"
"Nein, ich übernehme die erste Wache, falls sie versuchen an Buffy ranzukommen. Darla braucht ihr Blut und da Buffy im Nebenzimmer schläft, hören wir sofort wenn jemand versucht einzudringen. Du kannst mich später ablösen." Angel setzte sich aufs Bett und begann sich ebenfalls zu entkleiden.
Als Spike wenig später nur mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Bad kam und sich auf das Bett legte verschwand Angel rasch in der Dusche, damit er auch ja nicht in Versuchung kam sich auf sein Child zu stürzen.
Spike dachte nach. Was wird sein, wenn Angels Kind auf der Welt war? Wie sollte er sich dann bloß verhalten? Das Baby einfach ignorieren? Wenn es irgendwie möglich war, würde er das wohl tun müssen. Er wollte möglichst wenig mit Darlas und Angels Baby in Berührung kommen, auf gar keinen Fall. Niemals. Dessen war er sich sicher. Nicht einen Blick würde er auf den Sohn seines Sires werfen, Punktum. Er nickte zufrieden über seine Entscheidung und richtete sich am Bett auf, als Angel aus dem Badezimmer kam. Spike bekam einen trockenen Mund bei dem Anblick, der sich ihm darbot.
"Zieh dir was an, Peaches, sofort," murmelte er mit rauher Stimme.
"Warum das denn?" Verwundert blickte Angel ihn an.
"Weil ich deinen Anblick nicht ertrage, darum."
"Was? Ich dacht immer, dir gefällt wie ich aussehe."
"Gefallen? Du siehst, verdammt noch mal so scharf aus, mit deiner feuchten Haut, den harten Muskeln und deinen verstrubbelten Haaren, dass ich glatt verrückt werden könnte," knurrte Spike leise und versuchte das Kribbeln zwischen seinen Beinen zu ignorieren.
"Ach ja? Tu ich das?" Erfreut über Spikes Worte stellte sich Angel aufreizend in Positur und ließ seine Brustmuskeln spielen.
"Zum Teufel nochmal, lass das Angel, sonst fall ich über dich her und dann ist es mir scheißegal, ob man deine Lustschreie im ganzen Haus hören kann oder nicht. Ich warne dich," keuchte Spike und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
"Ich schreie nicht, hab noch niemals und werde ich auch nie… wie kommst du nur darauf, dass ich laut… dass ich… wenn wir… also wirklich nicht!" Verlegen brach der dunkelhaarige Vampir ab.
"Ach nein? Dann muss wohl immer noch jemand im Zimmer sein, wenn wir es treiben. Jemand, der an deiner Stelle meinen Namen brüllt, wenn du kommst." Spike lachte leise und stand auf um langsam auf seinen Sire zuzugehen. Dessen Haut begann eine leicht rötliche Färbung anzunehmen.
"Du wirst ja rot, meine süßer Sire," sagte Spike mit rauher Stimme und strich Angel mit der Hand über die Brust.
"Ich bin ein Vampir. Vampire werden nicht rot," keuchte dieser unter der Berührung seines Childes.
"In dieser Dimension schon, wie ich sehen kann, und es macht mich total an." Spike zitterte leicht als er seinen Mund immer näher an Angels Lippen brachte.
Angel riss ihn plötzlich stürmisch in seine Arme und ein leidenschaftliches Zungenspiel entbrannte zwischen den beiden. Erst nach einer geraumen Zeit konnten sie sich voneinander lösen und blickten sich tief in die Augen. "Gott William, ich will dich so sehr," flüsterte Angel und nestelte an Spikes Handtuch um es zu entfernen.
"Haben sie alles was sie brauchen?" rief Joyce plötzlich und klopfte an die Tür. Erschrocken und ertappt lösten sich die beiden Vampire voneinander.
"Ja, danke, Joyce. Alles, wirklich alles, was wir brauchen," rief Spike zurück und verbiss sich ein Lachen, als er Angels betroffenes Gesicht sah.
"Gut, dann geh' ich jetzt schlafen. Gute Nacht."
"Gute Nacht und schlafen sie gut," antworteten die zwei.
"Was wird das jetzt?" Spike hob fragend seine vernarbte Augenbraue, als er sah, wie Angel sich anzog.
"Er ist besser, wenn ich im Wohnzimmer schlafe. Wir müssen vernünftig sein und wenn ich nur noch eine Minute länger hier bei dir bleibe, dann kann ich für nichts garantieren," murmelte Angel voller Frust.
"Na wunderbar. Ich hasse diesen verdammten Scheiß. Manchmal gehen mir diese blöden Mächte der Ewigkeit ganz schön auf den Sack." Spike ließ sich rückwärts auf das Bett fallen und seufzte.
"Wenn dies hier vorbei ist, fahren wir weg, William. Irgendwohin wo uns keiner findet und wo es keine Handys gibt. Wir mieten uns ein einsames Haus am Strand. In der Nacht werden wir im Meer schwimmen und im warmen Sand liegen. Und am Tag machen wir tolle Sachen, weil wir ja sowieso nicht raus können," grinste sein Sire anzüglich.
"Einen Dreck werden wir. Du vergisst unseren Auftrag. Wenn wir überhaupt lebend oder unlebend, wie auch immer, hier rauskommen sollten, dann sind Darla und der Junge da. Und der einzige Sand, den du dann spüren wirst, ist der in einer Sandkiste, wenn du mit deinem Sohn eine Burg baust. Und ich kann dann sehen wo ich bleibe," fügte Spike noch traurig hinzu.
"So wird es nicht sein, Spike." Angel war nun vollkommen angezogen und setzte sich zu seinem Child auf Bett. Beruhigend strich er ihm über den Kopf.
"Lass das und halt' mich nicht für blöd. Genau so wird es sein und jetzt mach dass du raus kommst. Ich will schlafen. Morgen ist ein harter Tag, verschwinde endlich." Spike drehte ihm demonstrativ den Rücken zu.
Angel erhob sich seufzend und verließ das Zimmer. Was hätte er auch noch sagen sollen, da er ja ohnehin wusste, dass Spike Recht hatte?
Am frühen Morgen wurde Angel wach, weil ihn jemand an der Schulter rüttelte.
"Angel, wachen sie auf, ich muss jetzt leider weg. Wieso schlafen sie eigentlich auf dem Sofa?" Angel öffnete die Augen und erblickte Joyce, die sich leicht über ihn beugte.
"Wieso ich hier schlafe? Es ist, äh weil… Spike schnarcht, dass es nicht zum Aushalten ist. Daher hab' ich mich hierhin gelegt. Ich hoffe, es macht ihnen nichts aus?" sagte er schnell und war froh darüber, dass ihm diese Ausrede eingefallen war.
Buffys Mutter schüttelte den Kopf. "Aber nein, das ist doch kein Problem. Aber ich muss jetzt weg. Sorgen sie und Spike bitte dafür, dass Buffy nicht alleine ist. Ich mache mir Sorgen wegen des Überfalls." Sie sah ihn bittend an.
"Machen sie sich keine Gedanken, wir passen auf. Versprochen."
Joyce nickte ihm zu und verließ das Haus. Angel schlurfte müde in die Küche um Kaffee zu machen, als plötzlich die Tür aufging und Willow hereinstürmte. Ehe sich der Vampir versah, war sie in seine Arme gesprungen, hatte ihre Hände in seinen Nacken gelegt und ihre Beine um seine Hüften verknotet. "Guten Morgen, mein Engel. Ich hoffe, du weißt, wie du dich bei mir entschuldigen musst, nachdem du mich gestern hast sitzen lassen." Unbewusst hielt Angel sie fest und als sie ihren Mund auf seinen presste und unnachgiebig ihre Zunge zwischen seine Lippen schob, blieb ihm gar nichts anders mehr übrig, als ihn leicht zu öffnen. Willow küsste ihn leidenschaftlich und presste ihren Körper an ihn.
"Na, schmeckt`s?" Mit verschränkten Armen und zornigen Augen stand Spike plötzlich hinter ihnen und sah seinen Sire giftig an. Angel schob Willow verlegen von sich und stellte sie auf den Boden.
"Was ist los, Angel, das ist doch nur Spike?" fragte das rothaarige Mädchen verwundert.
"Ja genau, es ist nur Spike," äffte dieser sie mit zorniger Stimme nach und stapfte verärgert ins Wohnzimmer um sich vor den Fernseher zu pflanzen.
"Willow, Kleines, gehst du bitte zu Buffy hoch und weckst sie? Wir müssen bald los." Lächelnd sah Angel auf sie hinunter.
"Du willst mich wohl loswerden? Aber das gelingt die nicht, mein Lieber, du schuldest mir noch einen Kuss und zwar einen ordentlichen. Doch jetzt weck ich erstmal Buffy, es ist wirklich schon spät."
Fröhlich sprang sie hoch um Angel ein Küsschen auf die Wange zu drücken und begab sich dann rasch nach oben.
Der Vampir sah ihr kurz hinterher und ging dann zu Spike ins Wohnzimmer. "William es ist nicht so, wie es aussieht, ich…" Zerknirscht setzte Angel zu einer Erklärung an.
"Aber sicher," unterbrach ihn sein Child. "Bei dir ist es nie so wie es aussieht, nur bei mir. Du darfst dir alles erlauben, aber mich machst du wegen jeder Kleinigkeit zur Schnecke. Weißt du was, lass es einfach gut sein. Sieh mich nicht an, sprich mich nicht an und vor allen Dingen fass mich nicht an. Wir werden uns ab jetzt nur noch auf unseren Auftrag konzentrieren, verstanden?" Spike sagte die Worte mit ruhiger, emotionsloser Stimme. Ohne aufzusehen und ohne Angel auch nur eines Blickes zu würdigen schaltete er den Fernseher ein.
Bevor Angel ihm antworten konnte, kamen die beiden Mädchen die Treppe herunter gelaufen. "Wir sind fertig und können losfahren."
Spike schaltete das Fernsehgerät wieder ab, stand auf und ging lächelnd auf Buffy zu. "Wie geht`s dir denn, Liebes?" fragte er mit besonders zuckersüßer Stimme und nahm sie fest in die Arme.
Angel kochte innerlich vor Wut, ließ sich jedoch nichts anmerken und nahm zärtlich Willows Hand. Er küsste ihre Fingerspitzen und sah ihr tief in die Augen. "Komm, mein Schatz, lass uns gehen," säuselte er leise, aber gerade laut genug, dass Spike ihn auch wirklich hören konnte. Er legte seinen Arm um Willow, führte sie aus dem Haus und setzte sich hinter das Steuer.
Buffy und Spike folgten ihnen und nahmen auf der Rückbank des Wagens Platz. Mit quietschenden Reifen fuhr Angel los um zwanzig Minuten später auf dem Parkplatz des Filmgeländes anzuhalten. Sie stiegen aus und marschierten über das Set.
Spike lachte und scherzte mit Buffy. Er spielte mit ihren Fingern, küsste ihr Haar oder strich zärtlich mit den Handflächen darüber.
Angel beeilte sich es ihm gleich zu tun, und machte dasselbe mit Willow. Dazwischen warfen sich die beiden Vampire immer wieder giftige Blicke zu, nur um gleich darauf ihre Bemühungen um die beiden Mädchen nur noch zusätzlich zu verstärken.
Buffy und Willow strahlten vor Glück, weil ihre Liebhaber an diesem Tag aus irgendeinem Grund besonders zärtlich waren. Keine von beiden bemerkte jedoch, dass sich die zwei nur gegenseitig übertrumpfen wollten.
Als sie endlich in der Halle angekommen waren, wartete das Team schon und nach einem kurzen Gruß, begann Joss Whedon sogleich mit seinen Anweisungen. "Buffy, Spike, ab in die Maske. Angel, du hast noch eine Stunde Zeit, dann seid ihr, also du und Willow, dran. Willow, du gehst am besten auch gleich in die Maske, weil bei dir dauert es länger als bei Angel. Los, los Leute, Zeit ist Geld. Kamera aufs Bett, Beleuchtung bitte." Er setzte sich auf seinen erhöhten Regiestuhl als Buffy, nur mit einer knappen Korsage bekleidet, die sie unter einem Bademantel trug, aus der Garderobe kam. Sie begab sich zum Bett, legte den Mantel ab und schlüpfte unter die Decke.
Willow ging, leise vor sich hin singend in den hinteren Bereich um die Maskenbildnerin aufzusuchen. Sie war so glücklich heute. "Angel! Angel!" dachte sie mit verträumten Augen. Schwungvoll öffnete sie die Tür, stieß einen schrillen Schrei aus und erstarrte.
~*~*~*~
Kurz darauf erschien Spike in der Halle. Er trug eine schwarze Lederhose und seine DocMartens. Sein Oberkörper war nackt und er ging mit seinem geliebten schwarzen Mantel lässig über dem Arm auf Angel zu.
"Halt mal mein gutes Stück und sie genau hin, vielleicht kannst du ja noch was lernen, SIRE."
Er drückte Angel arrogant lächelnd seinen Mantel in die Hand und ging mit aufreizenden Bewegungen auf Buffy zu, die schon im Bett lag. Der Kameramann richtete sein Objektiv auf die beiden, die sich nach Joss' Anweisungen im Bett aufeinander legten. Und als der Regisseur "Action" rief, begann Spike Buffys Gesicht mit Küssen zu bedecken. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn dicht an sich, streichelte seinen Rücken, küsste seinen Hals und seufzte leise.
Angel grub seine Fingernägel so fest in seine Handflächen, dass seine Knöchel weiß hervortraten und sich blutige kleine Halbmonde auf seiner Haut abbildeten. Er presste die Zähne zusammen, so dass sein Kiefer schmerzte und seine Augen wurden vor Zorn fast schwarz. Er starrte auf das Pärchen im Bett und flüsterte leise vor sich hin: "Ist nur Show, alles nur Show. Er will mich nur zur Weißglut treiben. Sie tun es nicht wirklich. Schließlich stehen alle um sie herum. Beleuchter, Kameramann, Regisseur… und wenn dieses verdammte Child noch ein einziges Mal sein Becken gegen Buffy bewegt, dann bring ich ihn um. Ich hacke ihm seinen verfluchten Prachtschwa…"
Plötzlich wurde er von einem bernsteinfarbigen Licht eingehüllt.


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.

Re: Near in Blood

hey silver ...
ja diese story .. lang ist es her, aber sie ist immer noch klasse ... ich werd noch zum slash fan *gggg*
und banner bastle ich dir immer wieder gerne zu deinen storys :-)
knuddel, anja :-)



Passion is the source of our finest moments.
The joy of love, the clarity of hatred and the ecstacy of grief.

Re: Near in Blood

Dieses wundervolle Bild zu meiner Story hat Sorakes für mich gemacht, und ich danke ihr recht herzlich dafür.




~ Kapitel 10 ~

Willow wurde gepackt und jemand hielt ihr den Mund zu. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf die Frau, die vor ihr auf dem Boden lag. Die Frau, die seit einem Jahr dafür sorgte, dass sie vor der Kamera gut aussah. Es war ihre Maskenbildnerin, Josefine war ihr Name, doch alle hatten sie Jo genannt. Sie war immer freundlich gewesen und hatte stets für gute Laune gesorgt, wenn es am Set einmal nicht so gut lief. All diese Gedanken schossen Willow durch den Kopf, während sie auf die Tote am Boden blickte, die mit weit aufgerissenen Augen zum Himmel starrte. Willow stand unter Schock und war wie versteinert als der Magier, der sie immer noch von hinten festhielt, gewaltsam ihren Hals zu Seite bog und zu Darla sagte: "Trink, meine Liebe, dann ist der erste Schritt getan."
~*~*~*~
Angel sah sich leicht verwirrt um. Es stand hinter einem Bar-Tresen und hatte immernoch Spikes Mantel im Arm. Der Raum war in verschiedenfarbenes Licht gehüllt und gleichgeschlechtliche sowie gemischte Pärchen bewegten sich im Takt der Musik. Er ließ seinen Blick über die Tanzfläche schweifen und bemerkte einen wasserstoffblonden Schopf in der Menge, der sich gerade von einem dunkelhaarigen Mann löste, mit dem er anscheinend getanzt hatte.
Angel Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, als er Spike in den Armen des fremden Mannes sah. In seinem Kopf machte es *klick* und Angel rastete aus. Mit einem wilden Knurren warf er Spikes Mantel in die Ecke, ballte die Fäuste und stürmte auf sein Child und dessen Tanzpartner zu. Angel schlug den dunkelhaarigen Mann mit einem gezielten Faustschlag nieder und brüllte: "Lass deine dreckigen Hände von meinem Eigentum, er ist mein, verstehst du? Mein!" Dann packte er den amüsiert grinsenden Spike an den Schultern und stieß ihn wütend vor sich her. "Und dir werde ich dein blödes Grinsen auch noch austreiben." Er zerrte Spike unsanft mit sich zurück bis zum Tresen, sah eine Tür, die anscheinend in den Keller führte, und riss sie auf. Er stieß sein Child hindurch und Spike stolperte die Treppe hinab. Mit einem lauten Krachen warf Angel die Türe hinter sich zu und folgte dem blonden Vampir hinunter in den Keller.
Spike wollte etwas sagen doch Angel knurrte ihn wütend an: "Halt ja deine Klappe, kein verdammtes Wort will ich von dir hören. Jetzt rede ich, verstanden?" Sie waren am Ende der Treppe angekommen und befanden sich in einem Raum, in dem Wein und andere Getränke gelagert wurden. Spike verschränkte seine Arme vor der nackten Brust und sah seinem Sire, der sich drohend vor ihm aufbaute, trotzig ins Gesicht.
"Du hörst mir jetzt genau zu Boy, ganz genau, denn ich werde mich nicht wiederholen," knurrte Angel gefährlich leise. "Du wirst nie mehr, kein einziges Mal mehr, deine Finger, deine Augen oder deinen Körper auf irgendjemanden anderen richten als auf mich. Du bist mein, verstehst du mich? Mein. Und keiner, ich sage KEINER, weder Darla, Buffy, Willow, die Mächte, oder wer da sonst noch in dieser oder in irgendeiner anderen Dimensionen herumschleicht, wird sich von nun an zwischen uns drängen. Und wenn du nur den geringsten Versuch machst, dich von…"
"Ja, ich liebe dich auch, mein Engel!" unterbrach ihn Spike glücklich lächelnd.
"Du sollst verdammt noch mal deine Klap… was?" Angel sah ihn total verwirrt an.
"Du hast vollkommen Recht ich bin dein, nur dein," flüsterte Spike mit sinnlicher Stimme und trat ganz nahe an seinen Sire heran. Er legte seine Hand um Angels Nacken und zog ihn zu sich herunter um ihn zu küssen. Angel riss ihn in seine Arme und presste ihm fordernd die Zunge in den Mund. Sie küssten sich abwechselnd wild und zärtlich und vereinten ihre Zungen in einem wilden Kampf..
"Ich will dich so sehr, Angel, oh Gott ich brauch' dich so sehr," flüsterte Spike, als sie den Kuss unterbrachen und sich eng aneinander schmiegten.
"Ich gebe dir alles was ich kann, alles was du willst." Angels rehbraune Augen versanken in den azurblauen seines Childes bevor sich ihre Lippen wieder trafen. Unendlich zärtlich spielten ihre Zungen miteinander. Leidenschaftlich ließen sie ihre Becken aneinander reiben und streichelten sich gegenseitig den Rücken. Ihre Hände glitten synchron tiefer um den knackigen Hintern des jeweils anderen zu kneten. Ein leises Stöhnen klang durch den Weinkeller und Spike knöpfte mit zittrigen Fingern Angels Hemd auf. Er zerrte es aus der Hose und streifte es von den muskulösen Schultern seines Sires. Angel legte den Kopf in den Nacken und biss sich auf die Unterlippe, als sein Child begann Küsse auf seiner Brust zu verteilen und ihm zärtlich mit der Zunge über seine linke Brustwarze leckte. Mit stumpfen Zähnen knabberte Spike an der winzigen Wölbung und hinterließ eine feuchte Spur, bevor er sein Spiel auf der anderen Seite wiederholte. Angels Hände kraulten Spikes Nacken und er senkte den Kopf um zu beobachten wie sein Liebster mit Händen und Zunge seinen Körper liebkoste.
Als Spike bei Angels Bauchnabel angekommen war und seine feuchte Zungenspitze in die winzige Mulde eintauchen ließ, keuchte Angel erregt und zog sein Child nach oben um erneut seinen Mund zu erobern. Ihre harten Erektionen prallten aufeinander als sie ihre Körper eng gegeneinander pressten. Sie flüsterten sich Liebesworte zu bevor sie sich, zitternd vor Lust, hastig die Hosen abstreiften. Nur mehr in Boxershorts bekleidet blickten sie sich verlangend in die Augen. Sie küssten sich ein weiteres Mal, während sie sich gegenseitig das letzte Stück Stoff vom Körper zogen. Spike spürte, wie seine Knie nachgaben und er sank gegen seinen Sire, als dieser begann sein pochendes Glied mit der Hand zu reiben.
"Angel, bitte," murmelte Spike und schloss die Augen. Angel drängte ihn in den hinteren Teil des Kellers bis Spikes Rücken gegen ein großes Weinfass stieß, wobei er seine Küsse jedoch keine Sekunde unterbrach.
Der blonde Vampir wollte sich umdrehen um sich seinem Sire anzubieten, doch dieser hielt ihn zurück. "Nein, ich will dich spüren," erklärte der dunkelhaarige Vampir lächelnd als sein Child ihn fragend anschaute.
Spike zog überrascht einen Atemzug nicht benötigter Luft in seine Lungen als Angel sich bäuchlings über das Fass legte und ihm sein knackiges Hinterteil entgegenstreckte. Spike stellte sich hinter seinen Sire und streichelte zärtlich über Angels Nacken. Dann ließ er seine Hände sanft den Rücken entlangfahren, bis hin zur Innenseite von Angels Schenkel. Er ließ seine Hand dazwischen gleiten und berührte mit den Fingerspitzen leicht Angels Hoden. Sanft ließ er sie in seinen Händen hin und herrollen und massierte zärtlich die weiche Haut.
"Gott, Spike," stöhnte der dunkelhaarige Vampir als ihn ein Schauer durchlief und er seinem Child seinen Körper entgegenbäumte. Spike biss sich selbst in die Hand und ließ das Blut auf seinen knochenharten Penis tropfen um es als Gleitmittel zu benutzen. Keinesfalls wollte er seinem Geliebten Schmerzen bereiten, diesmal sollte dieser Akt sie nur mit Lust erfüllen. Langsam brachte er seine dunkle Schwanzspitze in Stellung und begann sich vorsichtig nach vorne zu bewegen. Zentimeter um Zentimeter drang er immer tiefer ein, bis sein Sire ihn ganz in sich aufgenommen hatte. Spike verharrte einen Moment und genoss das Gefühl der Enge, die ihn umschloss. Dann begann er sich langsam zu bewegen wobei er immer wieder den Winkel veränderte um Angel so möglichst viel Lust zu bereiten. Er umfasste mit seiner Hand Angels Glied um es im gleichen Rhythmus zu seinen Stößen zu reiben. Ein tiefes lustvolles Grollen entwich Angels Kehle und vermischte sich mit dem leidenschaftlichen Stöhnen seines Childes.
"Trink William," keuchte Angel, als er fühlte, wie sie sich beide dem Höhepunkt näherten. Spike bewegte sich immer schneller und lehnte sich Angel entgegen, als dieser den Kopf zur Seite neigte. Mit einem Knurrlaut setzte der jüngere Vampir sein Gameface auf und versenkte seine spitzen Zähne tief im Hals seines Sires. Das Gefühl, als ihm dieser besondere Saft durch die Kehle floss, beraubte ihm beinahe seiner Sinne. Angels Stöhnen hallte durch die Kellerräume und er schrie Spikes Namen, als er endlich über die Klippe sprang und sich in einem heftigen Orgasmus ergoss. Auch sein Child kam gleichzeitig mit ihm zum Höhepunkt und beide blieben erstmal eine Weile atemlos und keuchend aufeinander liegen.
Vorsichtig zog Spike seine Zähne aus dem weichen Fleisch und leckte über die Wunde, die sich sogleich zu schließen begann. Zitternd und erschöpft kuschelten sich die beiden aneinander bis sie sich langsam wieder erholt hatten. Bevor sie sich wieder anzogen umarmten sie sich noch einmal und küssten sich zärtlich.
"Und du hast doch geschrien, mein Herz," grinste Spike und strich seinem Engel liebevoll über die Wange.
"Äh, hab ich nicht," erwiderte Angel verlegen.
"Ach ja, hätte ich beinahe vergessen. Das warst nicht du, das war der dritte Mann der immer für dich die Geräusche macht," lachte der blonde Vampir amüsiert. Angel grinste und boxte ihm spielerisch in den Arm bevor sie die Treppe in den Barraum hochstiegen.
"Das war wundervoll und echt überfällig, Spike, aber jetzt müssen wir…"
"Ja ich weiß," meinte Spike in ebenso ernstem Ton. "Der Auftrag."
"Angel?"
"Ja?"
"Danke!"
"Dir auch mein Liebster!"
Die beiden lächelten sich verliebt an und Angel öffnete die Tür zum Barraum.
~*~*~*~
Darla hielt sich den Bauch und stöhnte vor Schmerzen auf.
"Was ist mit dir, mein Liebling?" fragte Lilah besorgt.
"Ich weiß nicht, mein Bauch ist gewachsen und tut höllisch weh," keuchte die Vampirin.
"Die Verwandlung beginnt. Du hast das erste Mal getrunken und das Kind hat begonnen zu wachsen. Es ist nun 3 Monate alt, daher der Schmerz. Aber er wird rasch vergehen. Der Zauber, den ich nun durchführe, wird uns den Weg zu dem Mädchen weisen, das wir suchen. Noch heute wirst du die zweite Phase abschließen können. Wenn du das Blut der weißen Hexe getrunken hast, wird das Kind wieder drei Monate älter sein. Schon bald beherrsche ich dann die Universen und die Macht wird für immer mein sein… für immer." Ein irres Lachen folgte und der indische Magier holte ein Säckchen mit rotem Pulver aus seiner Jackentasche.
"Und ich und Darla werden an deiner Seite regierten. Ich habe den Gürtel, vergiss das nicht. Ich verlange, dass du mir einen Teil deiner Macht überträgst," erinnerte Lilah ihn fordernd.
"Ja, das werde ich tun… sobald die dritte Phase abgeschlossen ist und ich den Gürtel habe," meinte der Inder während er mit dem Pulver hantierte.
"Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Meinst du, ich gebe dir den Gürtel ohne zuvor meine Rechte gesichert zu haben?" Lilah brach in schallendes Gelächter aus. "Und versuche erst gar nicht das gute Stück zu finden. Ich verstehe es gut meine Helfer und Möglichkeiten zu nutzen. Falls du die Absicht hast mich zu töten wirst du nie die Herrschaft über die Welten erlangen. Also tu besser was ich dir sage."
"Du bist mir durchaus ebenbürtig," lächelte der Magier. "Sobald die Geburt des Kindes bevorsteht, werde ich deinen Wunsch erfüllen und dir das geben, was dir zusteht. Doch du solltest nicht vergessen - die Vampirin kann das Kind nicht auf natürlichen Weg gebären. Nur durch meine Magie wird es ihren Körper verlassen können, sonst sterben sie und das Kind gleichermaßen. Und das ist wohl nicht in unserem Interesse." Der Inder drehte sich zur Seite und während er das Pulver auf dem Boden verteilte huschte ein teuflischer Ausdruck über sein Gesicht.
Darla richtete sich auf als der Schmerz nachließ und hielt sich kurz an Lilah fest. Doch plötzlich begannen Bilder ihrer Opfer vor ihrem geistigen Auge vorüber zu schweben und dort, wo früher ihr Herz war, machte sich ein verdächtiges Ziehen breit. Jedoch verflog der Zustand schnell wieder und die Vampirin sah sich unsicher um. "Was war das? Was ist das?" flüsterte sie verwirrt vor sich hin.
"Was meinst du?" Lilah sah sie verständnislos an.
"Ach nichts, ich dachte ich hätte etwas gehört," antwortete Darla schnell. Sie vertraute der Anwältin nicht und solange sie selbst nicht wusste, was mit ihr geschah, wollte sie ihre Gefühle lieber für sich behalten.
~*~*~*~
"Wie sind wir eigentlich hierher gekommen?" Spikes Gedanken waren wieder klar, und sein Hirn begann zu arbeiten."
"Ich befürchte Darla hat ihr erstes Blutopfer gefunden und deshalb wurden wir in die nächste Welt geschleudert," vermutete Angel nachdenklich.
"Dann ist es nicht Buffy. Aber wer zum Teufel ist es dann? Wir haben versagt. Bloody hell, so etwas darf uns nicht noch einmal passieren. Wir haben nur noch drei Chancen - zwei Blutspender sowie die Möglichkeit, dass wir verhindern, dass der irre Inder deinen Sohn umbr… also kill… ich meine, in die Finger kriegt," sagte Spike und biss sich schnell auf die Zunge weil er eigentlich nicht vorgehabt hatte, so drastisch auf den möglichen Tod von Angels Sohn hinzuweisen.
"Wir werden es verhindern." Mit entschlossenem Blick trat Angel durch die Tür. Als sie nebeneinander hinter den Tresen traten saß dort der dunkelhaarige Mann, den Angel niedergeschlagen hatte, auf einem Barhocker und hielt sich den Kopf.
"Sag mal, bist du verrückt, Angel? Wir haben doch nur getanzt. Du glaubst wohl nur weil dir diese Bruchbude gehört kannst du dir alles erlauben? Ich warte nur noch auf Gunn und wenn ich ihm sage, wie du dich aufgeführt hast siehst du uns hier nie wieder," maulte er empört.
"Wes?" Angel und Spike rissen die Augen auf als sie den Mann erkannten. Angel war so in Rage gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wen er da eigentlich niedergeschlagen hatte. Er hatte nur Augen für Spike gehabt und auch Spike war von den Geschehnissen so gefesselt gewesen, dass auch er in der Hast seinen Tanzpartner nicht wirklich wahrgenommen hatte. Daher waren beide gleichermaßen überrascht, den Wesley dieser Dimension vor sich zu sehen.
"Jetzt tu' nicht so, als ob du nicht wüsstest wer ich bin. Schließlich kommen Gunn und ich schon seit drei Jahren hierher und bis eben habe ich gedacht, dass wir Freunde sind. Allerdings war das bevor du mich niedergeschlagen hast. Wo sich sowieso niemand trauen würde deinen Spike auch nur schief anzuschauen, geschweige denn anzufassen. Außerdem würde ich Gunn niemals betrügen," maulte Wesley weiter.
"Wes und Gunn?" Diese Dimension ist ja voll der Hammer," kicherte Spike.
"Und wir besitzen anscheinend einen Nachtclub," meinte Angel kopfschüttelnd.
"Ja, aber nur für drei Tage, weil…"
Plötzliches Geschrei ließ die beiden auf die Tanzfläche blicken. Ein Mann schlug ein rothaariges Mädchen, woraufhin ein anderer dem Schläger kurzerhand eine reinwürgte. Grinsend strahlte Spike Angel an und stürmte mit den Worten: "Jetzt wird's endlich lustig, Großer, komm schon," auf die Tanzfläche.
Angel seufzte wenig begeistert, folgte ihm aber dennoch. Mit einem Satz sprang Spike auf den Rücken des zwei-Meter-Mannes und drosch auf dessen Nacken ein, so dass dieser im Nu zu Boden ging. Mit blitzenden Augen rollte er sich über die Schulter ab, kam sofort wieder auf die Beine um sich seinem Gegner zuzuwenden. Seine Faust landete mitten auf der Nase des Vampirs und Spike fiel verdutzt auf seinem Hintern.
Angel spottete: "Na Kleiner? Hast du dir zu viel vorgenommen?" Kurzerhand rammte er dem Mann, der seinen Freund zu Boden geschickt hatte, seinen Ellenbogen in den Magen.
"Klappe, Peaches," knurrte Spike und rappelte sich wieder hoch um den Nasenbrecher, der seine Ehre mehr verletzt hatte als seine Nase, mit wilden Schlägen zu malträtieren. Angel wich gerade einem Fußtritt aus, als er Lilah, den indischen Magier und Darla in das Lokal kommen sah. Durch den Anblick der drei war er abgelenkt und übersah prompt den blonden Hünen, der seinen Hals umklammerte und ihn zu würgen begann.
"Spike, verdammt, da sind sie," krächzte er und umklammerte mit seinen Händen die klodeckelgroßen Pranken des Blonden um sie von seinem Hals zu lösen.
"Was heißt da sie? Mit diesem gehirnamputierten Blondchen wirst du wohl fertig werden, Poof," grinste Spike, der die drei Ankömmlinge im Eifer des Gefechtes noch nicht bemerkt hatte.
Der Magier sah sich rasch um und fand was er suchte. Ohne lange zu fackeln packte er das rothaarige Mädchen an den Haaren und schleifte sie zum Ausgang. Die Schreie der Kleinen gingen im Lärm unter, während Lilah Angel nur angrinste bevor sie Darla und dem Inder nach draußen folgte.
"Nicht der," krächzte der Vampir und schlug seinem Gegner zwischen die Beine, so dass dieser jaulend in die Knie ging. "Darla und die zwei anderen. Rasch hinterher! Sie haben Willow… zumindest denke ich, dass es Willow war." Angel rief sich noch einmal das Bild des Mädchens vor Augen, das der Magier soeben verschleppt hatte, und war wütend auf sich selbst, dass ihm dieses Detail entgangen war.
"Red? Natürlich, sie hat magisches Blut! Vielleicht ist sie deswegen der unfreiwillige Blutspender." Spike schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und rannte hinter Angel her ins Freie.
"Aber sie hatte in der roten Welt keine Hexenkräfte," stellte Angel fest.
"Ich denke sie hat sie entweder in der, in der wir uns jetzt befinden, oder sie hat sie in der letzten Welt, in die wir gehen müssen. Das könnte uns allerdings erspart bleiben, wenn wir diesmal schnell genug sind. Denn es heißt in der Prophezeiung, dass es immer ein und dieselbe Person sein muss." Spike und Angel blieben stehen und zogen die Luft durch die Nase um Darlas Witterung aufzunehmen. Angel roch seinen Sire sofort und begann loszurennen.



Die wahren Abenteuer sind im Kopf.

Re: Near in Blood

~ Kapitel 11 ~

Angel und Spike bogen um die Ecke, als sie plötzlich gegen eine unsichtbare Barriere liefen und zu Boden fielen. Lilah stand mit verschränkten Armen vor ihnen und lachte höhnisch.
Als sich die beiden Vampire umsahen, bemerkten sie, dass der Magier seine Hand ausgestreckt hatte und dadurch eine unsichtbare Wand aufgebaut hatte, gegen die sie gerannt waren. Willow saß am Boden und streckte beide Arme von sich, während aus ihren Fingern blaue Funken auf den Inder schossen. Offenbar hatte sie in dieser Welt Zauberkräfte, denn sie schaffte es, die Barriere zum Einsturz zu bringen. Als Lilah bemerkte, dass das schützende Hindernis verschwunden war, wich sie erschrocken zurück und rannte rasch zu Kabir, um sich hinter ihm zu verstecken.

Währenddessen schlich Darla hinter Willow, packte das rothaarige Mädchen und schlug ihr die Zähne in den Hals. Gierig begann die blonde Vampirin zu saugen. Willow schrie und ließ die Arme sinken, wodurch sich der indische Magier aus ihrem Bann befreien konnte und sich erneut gegen die beiden Vampire wandte. Doch bevor er Spike und Angel angreifen konnte, hatten ihn die beiden auch schon in ihre Gewalt gebracht. Mit einem gezielten Faustschlag streckte Angel den Inder nieder, kniete sich auf dessen Brust und legte seine Hände um Kabirs Hals.
Spike riss Darla von Willow weg und beugte sich besorgt über das Mädchen. Sie atmete noch, doch ihr Puls war sehr schwach. Darla rappelte sich auf und nutzte gemeinsam mit Lilah die Gelegenheit zur Flucht.
"Was ist mit ihr, lebt sie noch?" Angel sah zu seinem Childe, ohne den eisernen Griff um den Hals des Inders auch nur einen Moment lang zu lockern.
"Halb und halb würde ich sagen… sie braucht Hilfe und zwar schnell. Diese Willow hier ist nicht stark genug," antwortete Spike mit einem besorgten Blick.
Angel nickte, löste eine Hand vom Hals seines Feindes und suchte vergebens an dessen Bauch nach dem Gürtel. "Wo ist er, du verdammter Bastard?" schrie Angel ihn an.
Der Magier gab nur ein schwaches Röcheln von sich, so dass der Vampir seinen Griff etwas lockerte. "Lilah hat ihn, doch ihr werdet mich niemals aufhalten können, niemals," krächzte Kabir hervor.
"Verdammtes Weib, wusste ich es doch. Warum zum Henker hast du mich abgehalten sie auszusaugen?" knurrte Spike.
"Nicht schon wieder diese alte Leier, das hatten wir schon und es tut mir mehr als leid, das kannst du mir glauben," murrte Angel zurück.
"Wir müssen die Kleine hier wegbringen und den Irren irgendwo einsperren." Spike hob Willow hoch.
Angel nickte, zerrte den halb bewusstlosen Magier hoch und schleifte ihn mit sich. Sorgfältig achtete er darauf, dass der Zauberer seine Hände nicht bewegen konnte, da er damit anscheinend seine Zauberkraft unterstützte. Mit raschen Schritten begaben sie sich zurück in ihre Bar.
STUNNER stand auf dem Schild über der Tür zu lesen.
"Sehr passend," grinste Spike. "Du oder dein anderes Ich, ihr habt dabei doch sicherlich an mich gedacht, oder?" Er hob eine Augenbraue und warf Angel einen anzüglichen Blick zu.
"Wenn dein anderes Ich ein genauso großes Ego hat wie du, dann tut mir mein anderes Ich herzlich leid," brummte Angel und öffnete die Türe kurzerhand mit einem heftigen Tritt. Er zerrte den Inder an den wenigen noch verbliebenen Gästen vorbei in den Keller, was bei den meisten Besuchern der Bar einen etwas merkwürdigen Blick hervorrief. Spike legte Willow in der Zwischenzeit auf den Tresen. Dort saß noch immer Wesley, der tröstend von Gunn umarmt wurde.
"Habt ihr ein Auto? Die Kleine hier muss so schnell wie möglich ins Krankenhaus." Fragend sah Spike die beiden Männer an, die geschockt nickten.
"Sicher, das weißt du doch," murmelte Gunn.
"Dann los, bringt sie hin und passt gut auf sie auf," ordnete Spike ohne große Umschweife an. Ohne ein Wort zu erwidern hoben Gunn und Wes das Mädchen vorsichtig hoch und trugen sie hinaus. Spike wandt sich daraufhin um und folgte Angel in den Weinkeller.
Als Spike die Treppe hinunter kam hielt Angel Kabir noch immer an den Armen fest und versuchte zu verhindern, dass der Zauberer sich seiner Magie bedienen konnte. Als der Inder plötzlich begann in einer unbekannten Sprache zu murmeln, stürzte sich Spike kurzerhand auf ihn und hielt ihm den Mund zu.
"Bloody hell, wir müssen ihn knebeln." Spike zerrte an dem Turban und schüttelte ihn so lange, bis er sich völlig aufgelöst hatte und der Vampir nur noch ein langes weißes Band in der Hand hielt. Schlohweißes Haar floss dem Magier bis über die Schultern.
"Fast so schön wie deines," spottete Angel grinsend, worauf er nur ein geknurrtes "Klappe, Peaches," von Spike zu hören bekam, bevor dieser den Stoff des Turbans in den Mund des Inders stopfte. Mit dem restlichen Band umwickelte er den Kopf und verknotete die Enden fest im Nacken des Zauberers.
Angel sah sich in der Zwischenzeit um und entdeckte ein paar Stricke, die um ein Fass gewunden waren. "Holst du die mal bitte?" Er deutete mit dem Kopf in die Ecke und Spike tat wie ihm geheißen. Mit den Stricken fesselten Angel die Arme des indischen Magiers hinter seinem Rücken und band sie damit an einem Balken des Kellers fest. Kabir konnte sich keinen Millimeter mehr bewegen.
"Und was machen wir nun?" Fragend sah Spike seinen Sire an.
"Lilah hat den Gürtel, das ist das Problem," überlegte Angel.
"Wir müssen diese Schlampe irgendwie zu fassen kriegen." Spike ging unruhig hin und her.
"Lass uns hinaufgehen und in Ruhe überlegen. Hier unten ist dieser Typ sicher aufgehoben, zumindest so lange, bis uns etwas einfällt." Angel überprüfte noch ein weiteres Mal die Stricke und die beiden Vampire stiegen die Treppe hoch nach oben in die Bar.
"Wir machen den Laden erstmal dicht, würde ich sagen." Angel ging zu den beiden Mädchen, die die restlichen Gäste bedienten, und sprach kurz mit ihnen. Beide nickten und begannen damit abzukassieren.
Spike sprang auf den Tresen. "Schluss für heute Leute, Sperrstunde," rief er durch den Raum. Als einer der Gäste zu murren begann fügte er knurrend hinzu: "Hast du irgendetwas nicht verstanden. Denn dann komm ich rüber und erkläre es dir noch einmal." Der angesprochene Gast schüttelte hastig den Kopf und verließ eilig das Lokal, woraufhin Spike zufrieden grinste. Es hatte definitiv so seinen Reiz sein "Bad Boy"-Image hin und wieder mal ein wenig zu pflegen.
Angel warf Spike einen vorwurfsvollen Blick zu und verabschiedete sich so höflich wie möglich von den letzten Gästen. Er wollte schließlich nicht, dass ihre anderen Ichs die Bar dichtmachen mussten, nur weil Spike und er alle Gäste für immer vertrieben hatten. Und das dazu in nur einer einzigen Nacht. Er nahm die Abrechnung der beiden Bedienungen entgegen und brachte sie bis zur Tür. Als er sie hinter den beiden zugemacht hatte und gerade abschließen wollte, hörte er ein leises, zaghaftes Klopfen. Hatte eines der Mädchen etwas vergessen? Schwungvoll öffnete Angel die Türe und sah… Darla vor sich auf dem Boden kauernd.
"Hilf mir Angel, bitte," flüsterte sie erschöpft.
Misstrauisch betrachtete der Vampir die blonde Frau vor sich. Ihr Blick war verwirrt und ängstlich. Schweiß stand auf ihrer Stirn und sie hatte ihre Hände schützend über ihren gewölbten Bauch gelegt.
Mitleid machte sich in Angels Herz breit. Er beugte sich zu Darla hinunter und half ihr auf die Beine. "Komm rein, was ist los?" Er führte sie über die Schwelle und schloss hinter ihr die Tür.
"Hast du sie nicht mehr alle, Angel? Du lässt diese Bitch hier herein? Hast du etwa vergessen, dass sie uns vernichten will oder was?" Wütend trat Spike zu den beiden.
"Ja, ich freue mich auch dich wiederzusehen, Will," antwortete ihm Darla bissig.
"Schmeiß das Miststück raus, Angel. Sie macht nur Ärger… oder noch besser, häng sie in den Keller zu ihrem geliebten indischen Idioten. Dann kann sie wenigstens nichts anstellen, bis wir Lilah gefunden haben." Mit unverhohlenem Ärger knurrte der jüngere Vampir Darla an.
"Hast du dem Child etwa noch immer keinen Respekt beigebracht, Angel? Das ist wirklich erbärmlich wie du mit dir reden lässt. Schließlich steht er weit unter dir," ätzte die Vampirin zurück.
Spike wurde noch blasser um die Nase, soweit dies überhaupt möglich war, und trat knurrend einen Schritt auf Darla zu.
"Schluss jetzt! Darla, halt den Mund. Wenn du unsere Hilfe willst, dann wirst du Spike akzeptieren. Er ist mir nicht nur gleichwertig, er ist auch mein Gefährte. Und du, meine Liebe, wirst ihm in tausend Jahren nicht das Wasser reichen können. Also behandle ihn gefälligst mit dem gebührenden Respekt. Du kennst mich, ich kann auch anders," fuhr Angel die blonde Vampirin an. Seine Stimme war gefährlich leise Stimme und er sah ihr mit kaltem Blick direkt in die Augen.
Verwundert und verblüfft sah Darla ihn an.
Spike riss die Augen auf und wich taumelnd einen Schritt zurück. Er spürte wie seine Knie weich wurden und lehnte sich gegen die Wand. Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, sein totes Herz würde vor lauter Glück seine Brust sprengen. Was immer auch geschehen würde, was immer sein Sire jemals von ihm verlangen würde… für diese Worte würde er für Angel durch die Hölle gehen und noch weiter, wenn es sein musste.
Angel fasste Darla bei den Schultern und führte sie zu einem Stuhl. Sie setzte sich und sah ihn an. "So ist das also," meinte sie mit verbittertem Blick.
"Richtig, genau so ist es. Also, was willst du? Warum bist du hier? Und wo ist Lilah?" Mit verschränkten Armen sah Angel mit harten Augen auf sie hinab.
"Da sind diese Gefühle," flüsterte die Vampirin und senkte den Kopf.
"Was meinst du damit?" Angel hob fragend seine Augenbrauen.
"Ich sehe manchmal meine früheren Opfer. Ich träume von ihnen. Es fällt mir immer schwerer zu töten. Der Drang zu trinken ist aber so stark, dass ich nicht widerstehen kann, aber meistens will ich es gar nicht mehr. Ich kann Lilah nicht mehr ertragen und das, was sie mit meinem… mit unseren Sohn machen will. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat. Ich verstehe es nicht Angel."
Angel sah Darla nachdenklich an, als Spike plötzlich zu den beiden herantrat.
"Darf ich?" fragend sah er seinen Sire an und deutete auf Darlas Bauch.
Verwundert nickte der ältere Vampir. Spike kniete sich vor Darla nieder, senkte den Kopf und legte sein Ohr auf den Bauch der Vampirin. Darla ließ ihn gewähren, sah ihn jedoch irritiert an.
Spike lauschte eine Zeit lang, lächelte dann leicht und erhob sich wieder. "Ein Herzschlag. Dein Sohn hat einen Herzschlag, also ist er ein Mensch und hat folglich auch eine Seele. Das bedeutet, dass auch Darla zumindest kurzzeitig eine Seele hat. Das Kind überträgt seine eigene Seele auf sie, vermute ich." Seine letzten Worte sprach er leise und verunsichert, weil er Angst hatte, sich durch seine Schlussfolgerung vielleicht völlig zum Idioten zu machen.
Angel lächelte ihn an und strich seinem Child über den Arm. So impulsiv und kindisch Spike manchmal auch war, er hatte einen wachen, messerscharfen Verstand, den Angel durchaus zu schätzen wusste.
"Du hast gehört was Spike gesagt hat," wandt er sich an Darla.
"Pah, du glaubst doch nicht im ernst, was der sagt, oder?"
"Pass besser auf was du sagst," ermahnte sie der dunkelhaarige Vampir streng.
Innerlich wuchs Spike um zwei Meter und stand mit stolz gereckter Brust neben seinem Mentor, der ihn grinsend von der Seite beobachtete.
"Und was, verdammt nochmal, soll ich nun tun?" fragte Darla ungehalten.
"Was willst du tun? Ich denke im Grunde genommen hast du dich sowieso schon entschieden, sonst wärst du nicht hier," antwortete ihr Angel.
"Ich will nicht, dass mein Kind stirbt. Ich will nicht, dass der Magier ihn bekommt und ihn tötet. Bitte hilf mir Angel, äh… Spike." Flehend sah sie von einem zum anderen.
"Natürlich helfen wir Angels Sohn. Und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann helfen wir sogar auch dir, Bitch, äh… Darla," antwortete ihr Spike, wobei sein Tonfall jedoch nicht allzu begeistert klang.
"Und wie zur Hölle wollen wir das tun, frage ich dich?" Angel warf ihm einen intensiven Blick zu.
"Hey, ich fluche und du grübelst. Dabei wollen wir es doch erstmal schön belassen, oder nicht? Ich habe nämlich keine Lust an deiner Stelle als grübelnder Poof in die Wächterbücher einzugehen, damit das mal klar ist, und…"
"SPIKE!" unterbrach Angel entnervt seine Tirade.
"Schon gut, schon gut. Also, wir passen auf sie auf und lassen am besten niemanden an sie ran. Wenn das Kind erstmal geboren ist, dann sehen wir weiter… das ist mein Plan," murmelte der blonde Vampir.
"Toller Plan! Wir stecken hier in einer anderen Dimension, Lilah schleicht irgendwo da draußen herum und im Keller haben wir einen verrückten Inder hängen, der nur auf seine Chance wartet. Wie denkst du, soll das denn bitte funktionieren?" blaffte Angel ihn an.
"Hast du denn eine bessere Idee?" fragte ihn Spike und hob seine fragend seine vernarbte Augenbraue.
"Nein, hab ich nicht," murrte Angel resigniert.
"Siehst du. Dann ist mein Plan immer noch besser als kein Plan, Peaches," grinste Spike selbstzufrieden.
Angel seufzte frustriert.
"Ich kann das Kind nicht auf die Welt bringen. Nur der Magier kann es aus mir rausholen," warf Darla schließlich erschöpft von der Seite ein.
"So ein verfluchter Mist. Als ob so nicht schon alles kompliziert genug wäre," schimpfte Spike.
Er wurde jedoch unterbrochen als Darla in sich zusammensackte und beinahe vom Stuhl rutschte. Angel eilte zu ihr und stützte sie rasch, damit sie nicht zu Boden fiel.
"Wir tragen sie dort aufs Sofa, sie muss sich ausruhen," erklärte Angel und fasste Darla unter den Achseln, während Spike sie an den Füßen packte. Sie trugen die Vampirin zu dem grünen Sofa in der hinteren Ecke des Lokals und legten sie so sanft wie möglich darauf ab.
"Sie muss essen," bemerkte Spike mit sicherem Blick auf die erschöpfte Frau und hob nach kurzem Zögern seinen Arm um Darla aus Mangel an Alternativen sein eigenes Blut anzubieten.
Empört wollte Darla die Geste zurückweisen. "Ha, ich werde doch nicht von…"
"Du solltest über sein Angebot froh sein, Darla. Denn ich werde es dir bestimmt nicht machen," erklärte Angel verärgert mit eisiger Stimme.
Darla blickte Spike misstrauisch an. "Warum tust du das?"
"Ich tue das nicht für dich, sondern für Angels Sohn," antwortete dieser ruhig und beugte sich hinunter, um ihr sein Handgelenk vor den Mund zu halten. Sie nickte verstehend bevor sie ihr Gameface aufsetzte und ihre Reißzähne gierig in seiner Haut versenkte. Sie trank mit tiefen Zügen und Spike ließ sie gewähren, bis Angel eingriff und ihren Kopf zurückriss.
"Genug. Es ist genug. Spikes Blut ist stark, das reicht für dich." Angel nahm Spikes Arm in seine Hände und leckte liebevoll über die Wunde, bis diese sich geschlossen hatte. Darla beobachtete die beiden, ließ sich aber dann gesättigt auf das Sofa sinken und schloss die Augen. Sie war so erschöpft, dass sie innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen war.
"Weißt du eigentlich, dass du einmalig bist?" Angel drückte Spike kurz an sich.
"Klar bin ich das. Das weiß doch jeder," grinste Spike überheblich, woraufhin sein Sire nur die Augen verdrehte.
"Ich denke wir sollten uns auch ein wenig ausruhen. Ich sehe nur noch schnell nach Kabir." Angel ging mit raschen Schritten in den Keller und Spike schob ein paar Stühle zusammen um ein notdürftiges Lager vorzubereiten. Dann schlich er sich nochmals leise zu Darla und legte vorsichtig ein Ohr an ihren Bauch. Fasziniert horchte er dem Herzschlag des werdenden Lebens und ihm wurde schmerzhaft bewusst, dass dies wohl das Ende seines bisheriges Lebens mit Angel bedeuten würde. Er wollte sich gerade wieder leise entfernen, als er Darlas Hand auf seinem Arm spürte.
"Versprich mir, dass du auf die beiden achten wirst, wenn ich nicht mehr bin. Dass du auf sie aufpasst, wenn ich sterben sollte. Bitte, William." Spike schüttelte ihre Hand ab und drehte sich weg.
"Ich weiß, wie sehr du Angel liebst. Ich konnte es fühlen, in deinem Blut," fuhr Darla mit zitternder Stimme fort. Spike konnte ihre Verzweiflung hören und drehte sich um, um sie anzusehen.
"Red keinen Scheiß, Bitch. Wir kriegen den kleinen Reißzahn schon irgendwie aus dir raus. Angel wird sich schon was einfallen lassen und er wird auf euren Sohn und dich aufpassen. Mach dir keinen Kopf." Betont lässig und flapsig versuchte er Darla zu beruhigen.
Doch die schüttelte den Kopf. "Was immer auch geschieht… Ich habe es gesehen als ich von dir getrunken habe. Du hast eine Seele und ein gutes Herz. Ich vertraue sie dir an, bitte Spike." Unwillig schüttelte er den Kopf. Es war ihm unangenehm, dass ausgerechnet Darla von seinen Veränderungen wusste.
"Hey, wir hassen uns. Schon vergessen? Ich bin böse, weißt du noch? William the Bloody, Geißel der Menschh.."
"Sicher, bist du das," lächelte sie müde. "Versprich es mir, bitte."
"Zur Hölle ja, ich verspreche es dir. Ich werde tun was ich kann um die beiden zu schützen, wenn es sein muss," brummelte Spike. Warum, verdammt nochmal, glaubte denn bloß keiner, dass er eigentlich böse war? Da bemühte man sich hundert Jahre lang seinen hart erarbeiteten schlechten Ruf zu pflegen und wozu das Ganze? Nur weil er sich eine Seele geholt hatte hieß das noch lange nicht, dass er nicht böse sein konnte. Zumindest manchmal konnte er das sehr wohl… bei Monstern wenigstens. Allerdings musste er sich selbst eingestehen, dass er nicht wirklich verärgert war und machte er es sich auf den Stühlen so bequem wie möglich. Müde schloss er seine Augen.
Angel kam aus dem Keller. Er blickte eine Zeitlang auf sein schlafendes Child und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Dann begab er sich ebenfalls zu Ruhe um Kraft für die kommenden Stunden zu sammeln.
~*~*~*~
Bereits eine Stunde später erwachte Spike aus seinem unruhigen Schlaf und blickte sich leicht orientierungslos um. Sein Blick fiel auf den schlafenden Angel und er musste lächeln, als er das geliebte Gesicht vor sich sah. Leise stand er auf und ging zum Tresen. Er schenkte sich ein großes Glas Whisky ein. Eine Bar zu besitzen hatte definitiv seine Vorteile.
Dann setzte er sich an einen Tisch, griff in seine Tasche und fischte seine Zigaretten heraus um sich eine anzuzünden. Er sog den Rauch tief in seine Lungen ein und nahm noch einen weiteren kräftigen Schluck aus dem Glas. Wieder fiel sein Blick auf Angel, der noch immer fest schlief. Als er Angels Gesichtszüge studierte, konnte er fühlen, wie sein Herz vor Liebe beinahe überquoll. "Er ist schön, mein Sire, mein Engel, mein Leben. Und für kurze Zeit noch ist er mein, zumindest so lange, bis sein Sohn…" Spike weigerte sich weiter darüber nachzudenken und griff sich kurzerhand den Schreibblock und den Stift, der vor ihm lag. Er dachte einen Moment lang nach und begann dann zu schreiben. Er war völlig in seine Arbeit vertieft, als er plötzlich hörte, wie Angel sich regte. Rasch stopfte er den Zettel in seine Manteltasche als Angel sich erhob und auf ihn zukam.
"Kannst du nicht schlafen?" Sein Sire trat hinter ihn um ihn zu umarmen.
Spike lehnte seinen Kopf zurück an Angels Brust. "Zu viele Gedanken, weißt du…"
Angel seufzte, nickte aber zustimmend und küsste ihn aufs Haar.
"Komm, lass uns nachsehen was Kabir im Keller macht. Ein bisschen Foltern wird uns gut tun und dem irren Guru schadet es bestimmt auch nicht, oder was meinst du?" grinste Spike plötzlich und zog Angel mit sich in den Keller. Angel schüttelte lachend den Kopf über sein verrücktes Child und folgte ihm nach unten.
~*~*~*~
"Ob man einen Magier in einem Weinfass ersäufen kann? Was meinst du Angel?" Spike rollte ein großes Fass über den Boden, stellte es aufrecht hin und hob den Deckel hoch.
"Wir werden es nie wissen, wenn wir es nicht ausprobieren," grinste der und maß den Inder, der ihn mit angstvollen Augen anblickte, mit fachmännischem Blick ab.
"Da hast du wie immer Recht. Ich würde sagen, du tauchst seinen verblödeten Schädel ein und ich stoppe währenddessen die Zeit, wie lange er braucht bis er ersoffen ist." Spike tauchte seine Finger in das Fass und leckte sich anschließend genüsslich die rote Flüssigkeit von der Haut. "Eigentlich schade um den guten Tropfen. Mit Blut vermischt gäbe er einen exzellenten Geschmack ab. Vielleicht sollten wir ihn doch lieber aufschlitzen und einen Vampircocktail aus ihm mixen. Man sollte diesen köstlichen Wein wirklich nicht verschwenden." Spike grinste breit und setzte sein Gameface auf um seinen Worten noch zusätzlich Nachdruck zu verleihen. Als der indische Magier Spikes Dämon ins Gesicht blickte, begann er unter seinem Knebel zu schreien und riss verzweifelt an den Stricken.
"Unser großmäuliger Held, der große Magier, scheint doch nicht mehr so groß zu sein. Er hat Angst, was sagt man denn bloß dazu," spottete Angel.
Plötzlich unterbrach ein schriller Schrei das Geplänkel der beiden Vampire.
"Darla!" Angel blickte sich erschrocken um und rannte nach oben, gefolgt von Spike.


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.

Re: Near in Blood

Hallo ihr Lieben!
Es wird Zeit endlich den nächsten Teil einzustellen, da die Fortsetzung von Near in Blood schön langsam Formen annimmt und bald on gehen wird.
Gleichzeitig möchte ich darauf hinweisen, dass ich jetzt eine eigene kleine Page habe die ihr unter www.soulmates.de.hm finden könnt.
Vielleicht habt ihr ja mal Lust reinzusehen.
Grüße euch recht herzlich,
silver


~ Kapitel 12 ~

Als Spike und Angel nach oben kamen standen sie einer grinsenden Lilah gegenüber, die einen Krummdolch an Darlas Bauch hielt. "Einen Schritt weiter und dein Sohn ist Geschichte, Angel."
Verzweifelt wand sich Darla unter dem Griff der jungen Vampirin.
Angel bebte vor Zorn, wagte aber nicht näher zu kommen und auch Spike rührte sich nicht von der Stelle.
"Was willst du, Lilah?" fragte Angel mit gefährlich ruhiger Stimme.
"Ich will den zukünftigen Herrscher der Finsternis, was sonst? Hol ihn her, Kleiner." Überheblich sah sie Angel an und blickte dann auffordernd in Spikes Richtung. Der rührte sich nicht von der Stelle.
"Spike!" Mehr brauchte Angel nicht zu sagen. Der blonde Vampir biss die Zähne zusammen, so dass das Knirschen im ganzen Raum zu hören war, und ging mit geballten Fäusten in den Keller.
"Wenn du meinen Sohn tötest stirbst auch du, das verspreche ich dir. Und ohne das Kind habt ihr die Möglichkeit auf die Herrschaft verloren. Also… Lass. Sie. Los," forderte Angel.
"Wenn ich dir Darla überlasse, dann habe ich auch so alles verloren. Ich denke du wirst das Leben deines Sohnes nicht gefährden wollen, solange du noch eine Chance siehst ihn zu retten. Hab ich recht?" Lilah lächelte ihn höhnisch an.
"Gut, ich werde euch gehen lassen. Aber gnade dir Gott wenn ich dich in die Finger kriege," knurrte Angel wutentbrannt.
Spike kam mit dem gefesselten Magier aus dem Keller zurück und stieß ihn zu Lilah hinüber.
"Wie dumm glaubst du bin ich? Binde ihn los, sofort." Lilahs Griff um Darlas Hals verstärkte sich und der Dolch ritzte die Haut auf dem Bauch der Vampirin auf, so dass einige Tropfen Blut hervorquollen. Darla gab ein leises, angstvolles Wimmern von sich.
Angel nickte seinem Child zu und Spike löste die Fesseln des Magiers. Allerdings konnte er sich nicht beherrschen und verpasste dem Inder noch schnell einen Tritt in den Hintern, so dass dieser der Länge nach auf den Boden fiel. Dann stellte sich Spike schützend neben seinen Sire.
"Das hast du nicht umsonst getan," giftete der Magier Spike an und rappelte sich auf.
"Oh doch, das war vollkommen gratis," grinste der Vampir.
"Dein Grinsen wird dir vergehen. Wir werden in die letzte Dimension reisen und euch werde ich vernichten." Voller Zorn umfasste der indische Magier Lilahs Arm, streckte den anderen in die Richtung der beiden Vampire und begann in einer uralten Sprache zu murmeln.
Die zwei Vampire spannten sprungbereit alle Muskeln an und blickten konzentriert auf das Trio. Ein düsteres Licht umfasste die drei als aus der Hand des indischen Magiers ein dunkler Blitz hervorschoss. Jedoch reagierte Darla geistesgegenwärtig und schlug mit aller Kraft auf den Arm des Inders, so dass dieser zur Seite taumelte bevor die drei verschwanden.
Durch Darlas besonnenes Eingreifen verfehlte der vernichtende Strahl des Zauberers die beiden Vampire und schlug statt dessen ein riesiges Loch in die Mauer des Lokals.
"Ups, unsere anderen Ichs werden sich über den neuen Ein- oder Ausgang ganz schön wundern," grinste Spike.
"Ups? Das ist nicht witzig, Spike, wie kannst du…"
Sie wurden von einer Woge erfasst und Sekunden später fühlte Angel süßes, wunderbares Blut, das seine Kehle hinunter rann. Genussvoll schloss er die Augen und begann stärker zu saugen, als er durch einen heftigen Schlag plötzlich zu Boden fiel und das Mädchen, von dem er getrunken hatte, aus seinen Händen gerissen wurde. Knurrend sprang er auf. Seine gelben Augen blitzten und Blut tropfte von seinen spitzen Fangzähnen. "Wie kannst du es wagen, Child, dafür wirst du büßen müssen. Auf die Knie!"
Erschrocken wich Spike zurück. "Angelus!" flüsterte er.
~*~*~*~
Lilah, der Magier und Darla fanden sich auf einer bewaldeten Lichtung wieder. Darla sank auf die Knie und begann laut zu stöhnen.
"Stell dich nicht so an, wir müssen weiter. Fast hättest du alles ruiniert. Los, auf die Beine, Child," herrschte Lilah sie an. Mühsam richtete sich die blonde Vampirin auf.
"Quäle sie nicht. Du musst sie schonen, denn das Menschenkind muss noch wachsen, damit es unsere Wünsche erfüllen kann. Dafür muss die Mutter kräftig bleiben," meinte der Inder beschwichtigend.
"Hör auf mit deinem salbungsvollen Geschwätz. Wir müssen das letzte Opfer finden, damit wir endlich zum Ziel kommen." Lilah packte Darla unsanft am Arm und zog sie an sich heran.
Zorn stieg in Darla auf und mit einem kräftigen Schlag beförderte sie Lilah in den nächsten Busch. Diese rappelte sich wütend hoch um nun ihrerseits auf Darla einzuschlagen.
"Genug!" Mit einer schnellen Handbewegung sorgte Kabir dafür, dass die beiden Frauen wie von einer unsichtbaren Hand auseinandergeschleudert wurden und auf ihren Hinterteilen landeten. "Los jetzt! Wir haben schließlich Wichtigeres zu tun." Mit raschen Schritten ging er weiter, und die Frauen folgten ihm wortlos.
~*~*~*~
Angelus sah sich um. Fünf junge Vampire standen mit gesenktem Haupt demütig in einigen Metern Abstand vor ihm. Sie befanden sich in einer großen Diele, die offen in einen Wohnraum überging. Das Mädchen, von dem er getrunken hatte, kauerte wimmernd auf dem Fußboden. Dann fiel sein Blick auf Spike, der vor ihm stand und ihn trotzig anstarrte.
Drohend ging Angelus auf sein Child zu und blieb ganz knapp vor ihm stehen. Seine Stimme war leise, doch man konnte sie bis in den letzten Winkel des Raumes verstehen.
"Ich sagte. Auf. Die. Knie," Er kam noch näher an heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr, was nur Spike hören konnte. Daraufhin senkte der blonde Vampir unterwürfig den Blick und fiel auf die Knie. "So ist es gut, Boy," lobte Angelus und tätschelte ihm den Kopf. Dann wandt er sich wieder seinen Lakaien zu.
"Ich habe einen Auftrag für euch und bevor der nicht erledigt ist, werdet ihr von niemandem trinken. Habt ihr mich verstanden?" Die fünf nickten eingeschüchtert. "Ihr werdet eine Frau suchen. Sie heißt Willow, zumindest nehme ich das an. Vermutlich ist sie eine weiße Hexe. Sucht sie, aber wehe einer von euch krümmt ihr ein Haar, verstanden? Ich will nur wissen wo sie ist. Rasch, beeilt euch! Und du… nimm das Mädchen und bring sie in meine Gemächer." Mit befehlendem Blick sah er zu Spike während sich die anderen Vampire beeilten, den Wünschen ihres Sires nachzukommen.
~*~*~*~
Der Magier, Lilah und Darla erreichten nach kurzer Zeit eine Straße, die über einen Hügel in die Stadt führte. "Was für ein Magier bist du überhaupt? Bist du nicht einmal in der Lage uns in die Stadt zu bringen ohne das wir zu Fuß laufen müssen?" keifte Lilah verärgert.
"Pass auf was du sagst. Auch meine Geduld hat irgendwann ein Ende. Unterschätze meine Macht nicht. Bäume besitzen zuviel gute Energie, daher müssen wir erst den Wald hinter uns lassen, damit ich eine genaue Ortung vornehmen kann. Nun fasst euch an den Händen. Wir wollen in die Stadt."
Als sie sich kurze Zeit später auf einem Parkplatz wiederfanden, nahm der Inder einen Ortungszauber vor um das letzte, benötigte Opfer zu finden.
"Sie ist nur vier Straßen von hier entfernt. Wir werden uns eine Unterkunft suchen und die Nacht abwarten. So ist es unauffälliger. Außerdem kann sich Darla noch ein wenig ausruhen, denn sie wird viel Kraft benötigen um die letzte Phase zu überstehen. Wo ist der Gürtel?" Mit stechenden Augen sah der Magier Lilah an.
"Du bekommst ihn, sobald ich erhalte was mir zusteht, keine Sekunde früher," meinte die Vampirin bestimmt.
Kabir nickte unmutig und sah sich kurz um. "Kommt, dieses Haus wird uns beherbergen. Zielsicher steuerte er ein verlassenes Gebäude an und Lilah folgte ihm mit Darla im Schlepptau.
~*~*~*~
Als Angelus' Lakaien nach und nach aus der Kanalisation zurückkehrten, begann es draußen bereits dunkel zu werden. Der Meistervampir saß auf dem Sofa und Spike kauerte zu seinen Füßen während sein Sire ihm übers Haar strich. Der Vampire sahen getrocknetes Blut an Spikes Gesicht und an seinem Hals und senkten erschrocken die Augen, als sie den kalten Blick ihres Meisters auf sich spürten. Sie kannten Angelus' Bestrafungsmethoden und sie wussten aus eigener Erfahrung, wie brutal er sein konnte. Offenbar machte er in seinem Zorn noch nicht einmal vor seinem Lieblingschild William Halt.
"Was habt ihr mir zu berichten?" fragte Angelus mit ruhiger Stimme.
Zwei der Vampire schüttelten ängstlich den Kopf, doch der Dritte hob seine Augen. "Meister, ich weiß, wo sie arbeitet. Ihr genauer Name ist Willow Rosen… Rosen… irgendwas. Sie arbeitet in einem Buchladen in der Oxford Street, der einem Mann namens Giles gehört. Sie ist hier in Lenkom ziemlich bekannt und angeblich sehr mächtig. Man fürchtet sie in Dämonenkreisen, weil sie Unseresgleichen sehr erfolgreich mit ihrer Magie bekämpft. Sie ist bei vielen Dämonen und Vampiren bekannt, daher war sie leicht auszumachen. Dieser Giles hilft ihr offenbar bei ihren Unternehmungen."
Angelus stand auf, ging auf den Vampir zu und tätschelte sein Gesicht. "Das hast du gut gemacht. Ich werde dich belohnen… später. Ihr anderen bleibt im Haus bis wir zurückkommen. William!" Ohne sich zu seinem Child umzudrehen ging er auf die Tür zu und William beeilte sich ihm zu folgen.
Schnell liefen sie die Strasse entlang um den Laden zu erreichen bevor er geschlossen wurde. In einem dunklen Hauseingang auf der anderen Straßenseite des Buchgeschäftes bezogen sie Stellung und beobachteten das Geschehen. Plötzlich drehte sich Angelus zu Spike um, sah ihm in die Augen und legte seine Hand um seinen Nacken. Er beugte sich zu seinem Child hinunter und küsste ihn sanft und auf die Lippen. Spike schmiegte sich eng an seinen Sire und erwiderte den Kuss zärtlich. Ihre Zungen duellierten sich leidenschaftlich und sie pressten ihre Körper eng aneinander. Beide stöhnten leise als sie ihre Hände über den Körper des anderen wandern ließen. Spike löste sich erst dann von Angelus, als er spürte, wie seine Beine drohten den Dienst zu versagen.
"Was ist mit dir?" Besorgt sah ihn der ältere Vampir an.
"Geht schon wieder," murmelte Spike während er versuchte das weiche Gefühl in seinen Knien zu ignorieren.
"Du bist schwach, Darla hat zu viel genommen. Ich war nicht aufmerksam genug," stellte Angelus fest. Er öffnete seine oberen Hemdknöpfe und legte den Kopf zur Seite. "Trink," forderte er sein Child auf und der versenkte ohne Zögern seine spitzen Zähne in den Hals seines Sires. Vorsichtig saugte er den lebensspendenden Saft in seinen Mund. Während er fühlte wie das Blut langsam seine Kehle hinabrann blickte er mit verschleierten Augen über Angelus' Schulter.
Plötzlich jedoch zog er jedoch seine Zähne zurück und leckte kurz über die Wunde am Hals seines Sires. "Sie kommt." Spike schob den älteren Vampir widerstrebend von sich und der seufzte frustriert auf.
Angelus drehte sich zur Straße und blickte zum Laden. "Bist du okay?" frage er und sah Spike noch einmal intensiv an. Als dieser nickte fuhr er fort. "Gut, dann machen wir es so wie immer. Verfolgen, jagen, einfangen. Du von der anderen Seite." Sie nickten sich noch einmal kurz zu und dann schlichen sich Angelus und Spike in verschiede Richtungen davon.
~*~*~*~
Mit raschen Schritten lief Willow auf ihren Wohnblock zu. Es war heute spät geworden, daher beeilte sie sich besonders. Als sie in die schmale Gasse einbog, die zum Eingang ihrer Wohnung führte, verstellte ihr plötzlich eine große Gestalt den Weg. Erschrocken blieb sie stehen. Sie wich zurück und wollte anfangen zu schreien, als sie fühlte, wie sie von hinten erfasst wurde. Ein Arm legte sich um ihre Taille und eine Hand bedeckte ihren Mund um sie am Schreien zu hindern. Mit eisernem Griff hielt Spike sie fest.
Langsam kam Angelus auf das Mädchen zu und redete leise auf sie ein. "Keine Angst, ganz ruhig. Ich muss mit dir sprechen." Die Kleine nickte und Spike lockerte die Hand vor ihrem Mund etwas. Willow biss reflexartig zu.
"Ah, du kleines Biest," fluchte der blonde Vampir.
Angelus lachte leise. "Wie mir scheint bist du aus der Übung."
"Wen wundert`s," murmelte Spike. Gerade als die Hexe Luft holen wollte um einen markerschütternden Schrei auszustoßen, schlug ihr Angelus ins Genick, so dass sie bewusstlos in den Armen des jüngeren Vampirs zusammensackte.
"Gut, dann werde ich eben erst in der Villa mit ihr reden," meinte Angelus achselzuckend während Spike den Rotschopf vorsichtig auf seine Arme hob. Die beiden begaben im Schutz der Dunkelheit zurück zum Haus.
~*~*~*~
Kabir, Lilah und Darla betraten den kleinen Buchladen und sahen sich interessiert um. Ein Mann mittleren Alters, der eine Brille auf der Nase trug, kam auf sie zu. "Ich wollte zwar eigentlich gerade schließen, aber wenn sie noch etwas möchten..." fragte er zuvorkommend.
"Eigentlich wollte ich mit dem netten Mädchen sprechen, das sonst immer hier ist. Sie wollte ein Buch für mich bestellen." Lilah lächelte so freundlich wie möglich.
"Willow? Sie ist leider schon nach Hause gegangen. Aber vielleicht kann ich ihnen weiterhelfen?" meinte der Mann.
"Äh, nein, danke. Wir werden einfach morgen wiederkommen." Kabir und Lilah verabschiedeten sich so schnell wie möglich und verließen hastig den Laden.
"Du bist zu spät gekommen. Was wirst du jetzt tun, du großer Zauberer?" spottete Darla und lehnte sich erschöpft an die Wand.
"Du solltest wissen, dass es für mich kein Problem ist sie zu finden. Wir bringen dich zurück, damit du dich ausruhen kannst. Nicht dass mich interessiert wie es dir geht, aber dein Kind ist für uns wichtig… oder vielmehr sein Blut." Er lachte teuflisch und Darla konnte fühlen, wie sich ihr Magen bei dem Laut zusammenkrampfte. "Lilah und ich bringen die weiße Hexe zu dir und du wirst ein braves Mädchen sein und trinken. Dann werde ich endlich mein Ziel erreicht haben."
Der Inder fasste die Vampirin mit grobem Griff am Arm und im Nu waren sie durch seine Zauberei wieder zurück in ihrer Unterkunft. Ein neuer Ortungszauber zeigte ihm, wo sich Willow im Moment aufhielt, während Lilah Darla an einem Stuhl festband.
"Dass du mir ja nicht auf dumme Gedanken kommst," ätzte sie und küsste ihr Child. Angewidert versuchte Darla ihren Kopf wegzudrehen, was bei Lilah jedoch nur grausames Gelächter hervorrief. Dann machten sich Kabir und die dunkelhaarige Vampirin erneut auf den Weg.
~*~*~*~
Angelus öffnete die Tür des Hauses und die fünf Vampire sprangen von ihren Sitzen hoch um hastig eine unterwürfige Stellung einzunehmen. Angelus hielt die Tür für sein Child auf. "Spike, bring sie nach unten und leg ihr Fesseln an. Hast du das andere Mädchen weggebracht, wie ich es dir gesagt habe?"
"Aber sicher, großer Meister. Ich habe sie genau dorthin gebracht, wo du sie haben wolltest. Man wird sich dort gut um sie kümmern." Grinsend begab sich Spike mit Willow auf den Armen in die unteren Räume des Hauses.
Angelus schritt inzwischen die Reihe seiner Lakaien ab und musterte einen nach dem anderen, als Spike wieder nach oben kam. "Alles erledigt," meinte der und setzte sich erschöpft auf das Sofa.
Plötzlich begann ein Licht zu flimmern und Kabir und Lilah standen im Zimmer.
"Angel!" Erschrocken wich Lilah einen Schritt zurück. "Kabir, du Idiot, was hast du getan? Wir wollten doch zu…"
Kabir verpasste ihr einen Schlag auf den Mund und brachte sie so zum Schweigen. "Halt den Mund. Ich weiß was ich tue und hier sind wir genau richtig."
"Aber sicher doch, ihr seid hier wirklich vollkommen richtig. Endlich kann ich dich killen, du Bastard. Und diese blöde Bitch auch gleich noch dazu."
Spike sprang auf und stellte sich rasch neben seinen Mentor.
"Angel, was macht ihr hier?" Lilah ignorierte Spike völlig und sah Angelus noch immer mit völlig entgeistertem Blick an.
"Irrtum, meine Liebe. Angelus ist zurück und ich will genau dasselbe wie ihr," erklärte der dunkelhaarige Vampir grinsend und sah Lilah mit einem hämischen Blick an.
"Wer ist Angelus?" Verwirrt blickte Kabir zwischen Angelus und Lilah hin und her.
"Der da sicher nicht. Angelus ist einer der schlimmsten und bösartigsten Vampire aller Zeiten," klärte sie den Inder auf.
"Irrtum, Lilah. Ich bin Angelus und du weißt nicht einmal annähernd, wie böse ich wirklich sein kann, wenn sich mir jemand in den Weg stellt." Zur Verdeutlichung seiner Worte setzte Angelus sein Dämonen-Gesicht auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Denkst du, nur weil du mal schnell dein Aussehen änderst, beweist das schon, dass du Angelus bist?" fragte sie spöttisch. Sicherheitshalber stellte sie sich halb hinter den Inder, der schon seine Hände erhoben hatte um eine Schutzbarriere zwischen ihnen und den Vampiren aufzubauen.
"Wenn wir ins Geschäft kommen, werde ich euch einen Beweis liefern," meinte Angelus ruhig.
"Wo ist die Hexe?" fragte Lilah.
"Wo ist Darla?" war Angelus' Gegenfrage.
"So kommen wir nicht weiter. Was willst du, damit ich die Hexe bekomme?" Ungeduldig beschloss Kabir die Verhandlungen selbst in die Hand zu nehmen.
"Ich will auch einen Teil vom Kuchen abhaben. Diese Welt hier gefällt mir… mit all ihrem englischen Flair und so. Ich will sie haben. Alle anderen Dimensionen interessieren mich nicht. Bring Darla her und ich liefere dir dafür die Hexe. Dann vollziehst du das Ritual und übergibst mir anschließend diese Welt. Ich will dein Wort, Zauberer, und wir sind im Geschäft. Und versuche nicht mich zu betrügen, sonst ist die Hexe hier tot bevor Darla auch nur eine Chance auf ihr Blut bekommt. Dann kannst du dir deine Herrschaft sonstwohin stecken." Angelus verschränkte die Hände vor der Brust und sah die beiden unverschämt grinsend an.
"Trau ihm nicht, Kabir. Erst soll er beweisen, dass er auch wirklich Angelus ist," flüsterte Lilah dem Inder von der Seite zu.
"Du willst Beweise? Nun gut. William, hol den Dolch dort vom Tisch," befahl Angelus. Sein Child gehorchte und brachte ihm das scharfe Messer.
Angelus blickte Spike direkt in die Augen, dieser nickte leicht und dann rammte sein Sire ihm ohne mit der Wimper zu zucken den Dolch zwischen die Rippen. Spike stöhnte und presste seine Hand auf den Messergriff, bevor er zu Boden sank.
"Ist das Beweis genug?" fragte Angelus und lächelte kalt.

~°~°~°~


Die wahren Abenteuer sind im Kopf.