Melanies FanficForum - Angel(us)/Spike

Never Ending Story

Never Ending Story

Autor: Cimmeria
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Titel: Never Ending Story
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 1/?
Spoiler: Fool for love
Inhalt: Angel und Spike: Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne. Oder doch?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel / Spike
Disclaimer: Die Jungs gehören Joss Whedon, ich habe sie mir nur ausgeliehen habe...


England

Angelus schlug mit aller Kraft zu. Seine ganze Wut und Frustration lag in dem Schlag.
Spike stolperte rückwärts und ging zu Boden. Aber selbst jetzt lachte er noch.
Amüsierte sich über Angelus´ Wut.
„Du bist so wütend auf mich, das du mich umbringen könntest“, kicherte er, „wenn ich nicht schon tot wäre. Pech gehabt, Angelus.“
Er wischte sich mit dem Handrücken über die Lippe und sah die blutige Schliere auf seiner blassen Haut kurz an, bevor er sie ableckte.
„Oh entschuldige, eigentlich hast du ja das Recht auf den ersten Tropfen Blut“, höhnte er weiter. „Willst du mich nicht noch mal schlagen?“
Angelus stellte sich drohend vor ihn. „Töten kann ich dich vielleicht nicht, aber vernichten allemal. Darla, gib mir einen Pflock!“
Er streckte gebieterisch die Hand aus. Darlas Augen glitzerten voller Vorfreude, als sie Angelus ein abgebrochenes Stuhlbein gab.
„Noch ein letztes Wort?“, fragte Angelus ironisch und holte mit dem provisorischen Pflock aus.
Spikes Grinsen erstarrte. Er war sich nicht sicher, dass Angelus noch rechtzeitig aufhörte. Diesmal war er wohl doch zu weit gegangen.
„Bitte Angelus, ich brauche ihn noch. Ich verspreche auch, das ich ihn angemessen bestrafen werde“, Drusilla fiel ihrem Sire in den Arm.
Angelus schüttelte sie ab und Darla bedachte sie mit einem warnenden Blick.
„Misch dich nicht ein, Dru. Ich allein entscheide! Und wenn unser aufsässiger Freund hier bestraft wird, übernehme ich das.“
Drusilla verlegte sich aufs Betteln: „Vernichte ihn nicht. Er ist doch... er gehört mir!“
Angelus sah sie hochmütig an. „Er gehört mir! Wie ihr alle. Und jetzt geht. Ich habe genug von euren Widerspenstigkeiten. Wenn ich noch ein Wort höre, vernichte ich den ersten, den ich in die Finger kriege.“
Drusilla wollte noch einmal widersprechen, überlegte es sich dann aber anders. Sie drehte sich schmollend um, um zu gehen.
Darla schmiegte sich kurz an Angelus. „Du bist mein Geschöpf. Ich bin stolz darauf, dich erschaffen zu haben. Wir gehen jetzt jagen und ich bringe dir etwas ganz besonders mit.“
Angelus wedelte gelangweilt mit der Hand. „Verschwindet schon! Und lasst euch Zeit. Ich werde inzwischen ihm“, er wies auf Spike, „Manieren beibringen.“

Angelus wartete etwas, bis seine Vampirsinne ihm sagten, das die beiden Frauen weg waren. Dann hielt er Spike die Hand hin. „Steh auf!“
Spike griff zögernd nach der angebotenen Hand und ließ sich hochziehen.
„Und jetzt?“, fragte er, immer noch vorsichtig.
Angelus zog ihn wortlos an sich. „Musst du mich immer zur Weißglut treiben, William“, murmelte er und strich zärtlich über den sich langsam verfärbenden roten Fleck in Spikes Gesicht.
Der entspannte sich etwas und kuschelte sich an den Älteren.
„So ein Kampf ist doch gar nicht übel.“ Seine Stimme klang gedämpft, da ihn Angelus immer noch an sich drückte.
„Irgendwann gehst du zu weit und das war’s dann“, Angelus´ Stimme wurde rau, während er sich verstärkt auf Spikes Hand konzentrierte, die an seiner Hose herumnestelte, „was soll ich machen, wenn du nicht mehr da bist?“
„Du bist aber auch zu leicht zu provozieren“ murmelte Spike, dem es endlich gelungen war, die Hose seines Sire aufzubekommen.
„Wolltest du mich nicht bestrafen?“, fragte er dann spöttisch und küsste Angelus flüchtig.
„Stimmt! Gut dass du mich daran erinnerst.“ Angelus warf ihn aufs Bett. „Eigentlich sollte ich dir die Kleider vom Leib reißen, dann sieht es echter aus. Aber wir wollen Dru nicht zu sehr in Versuchung führen. Wenn du nur noch Fetzen anhast, strahlst du noch mehr Sex aus.“
Spike nickte. „Sie wird mich nachher sowieso *pflegen* wollen und erwartet dann Sex als Gegenleistung.“
Angelus grinste. „Da musst du durch, mein Lieber. Aber tu doch nicht so, so schlimm ist es doch nicht.“
Spike sah ihn ernst an. „Weißt du, wie ich leide, wenn Darla unter deinen Stößen keucht und stöhnt? Jedes mal wünsche ich mir dann, an ihrer Stelle zu sein.“
Dann grinste er. „Jetzt komm endlich her. Oder fällt die Bestrafung heute aus?“
Angelus stürzte sich mit einem Knurren auf ihn.
Kurze Zeit später stöhnte und keuchte Spike.

Darla sah sich wachsam um, als sie das Versteck der Vampire, eine stillgelegte Mine, betrat. Sie zerrte ein junges Mädchen hinter sich her, das sie unsanft zu Boden stieß.
„Angelus. Alles in Ordnung?“, rief sie halblaut.
„Alles okay, Darla.“ Angelus tauchte aus einem weiterführenden Stollen auf, und kurz danach Spike, der sich mit den Fingern durch seine wirren Haare fuhr.
Darla lächelte Angelus an, dann ging ihr Blick zu Spike. „Du hast ihn ja gar nicht bestraft“, sagte sie bedauernd.
Angelus riss sie in seine Arme. „Nur weil man nichts sieht, heißt das nicht, dass er ohne Strafe davongekommen ist“, knurrte er.
„Aber wie...?“ Darla war äußerst verwirrt. Welchen Sinn machte eine Bestrafung, wenn man dem Bestraften nichts ansah.
Angelus grinste gemein. „Frag William. Er wird einige Zeit nicht sitzen können. Außerdem habe ich sein Blut getrunken. Will!“ Er machte eine herrische Geste.
Spike sah ihn böse an, bevor er seinen Hemdkragen verschob, damit Darla das Bissmal sehen konnte.
Darla lächelte zufrieden. „So gefällt es mir.“ Sie riss das Mädchen zu ihren Füßen an den Haaren hoch. „Hier, Liebster, stärke dich. So eine Züchtigung kostet viel Kraft.“
„Kann man wohl sagen“, grinste Angelus und schlug seine Zähne in den Hals seines Opfers.
Spike sah neidisch zu. „Wo steckt eigentlich Dru? Und mein Essen?“, fragte er aufmüpfig.
„Eigentlich sollte sie dich verhungern lassen...“, fing Darla an, wurde aber von Drusillas fröhlichem Zwitschern unterbrochen.
„Schatz, sieh mal, was ich hier habe. Nur für dich“, sie lächelte verschämt und leckte sich einen Bluttropfen aus dem Mundwinkel. „Ich habe nur gekostet.“
„Wurde auch Zeit“, knurrte Spike und entriss ihr sein Opfer, um seine Zähne in dessen Hals zu schlagen. Das dabei das Blut spritzte, störte ihn nicht.
Angelus dagegen sehr wohl.
Er ließ sein Opfer fallen und entriss Spike das seine. „Du hast keine Manieren“, schimpfte er, „in welcher Gosse haben wir dich aufgelesen?“
Spike grinste. „Es war diese schmale Gasse, die zum Hafen führt. Ich komme jetzt einfach nicht auf den Namen“, er tat, als ob er angestrengt nachdachte.
Angelus´ Schlag riss seinen Kopf herum.
„Verdammter Hurensohn!“
Spike grinste schon wieder. „Ach, schließt du wieder von dir auf andere...“ Der nächste Schlag schleuderte ihn quer durch ihr Quartier. Angelus war mit einem Satz bei ihm und riss ihn am Hemdkragen hoch. „Ein Wort noch und ich schlage dir die Zähne ein, William“, flüsterte er.
Spikes Grinsen war etwas verzerrt, aber er wollte seinem Sire trotzdem widersprechen.
„Ein Wort...“, wiederholte Angelus und sah ihn aus funkelnden gelben Augen an.
Spike nickte nur und hielt den Mund.

Angelus, bist du wach? Hey, tu nicht so, als ob du schläfst. Ich sehe, das du wach bist! Sie sind weg!“
Angelus öffnete träge die Augen. „Woher willst du sehen, ob ich schlafe“, fragte er.
Spike grinste. „Ich sehe das. Was ist jetzt? Dein Bett oder meins?“
„Wie lange werden sie wegbleiben?“
Spike zuckte die Schultern. „Drusilla sagte irgendetwas davon, dass sie endlich neue Kleider brauchten. Wahrscheinlich sind sie erst bei Sonnenaufgang zurück.“
„Sie hat recht. Was wir anhaben sind wirklich nur noch Fetzen“, stellte Angelus kritisch fest, „vielleicht sollten wir sie begleiten?“
Spike stöhnte gequält. „Ich hasse es, wenn ihr stundenlang irgendwas anprobiert. Das ist langweilig! Wir können doch was viel besseres machen.“
Angelus grinste und schlug die Bettdecke zurück. „Wenn das so ist... komm schon her.“
Spike schlüpfte zu ihm ins Bett. „Darf ich oben liegen?“, bettelte er. Vielleicht würde sich Angelus endlich mal von ihm vögeln lassen.
Der Ältere schüttelte entschieden den Kopf. „Kommt überhaupt nicht in Frage. Das ist mein Bett. Also meine Regeln.“
„Wir können ja mein Bett nehmen“, schlug Spike vor.
„Bitte. Besorg es dir alleine, oder warte, bis Dru wieder da ist“, entgegnete Angelus gleichmütig.
„Das will ich nicht. Ich will mit dir...“
„Mein Bett, meine Regeln.“
„Okay.“ Spike gab nach.
Er kuschelte sich an Angelus und genoss die Nähe.
„Hey, nicht einschlafen. Schlafen kannst du auch in deinem Bett!“
Spike schlug die Augen wieder auf und grinste Angelus an. „Ich schlafe nicht, ich genieße.“
Dann fing er an, Angelus wild zu küssen. Dabei kniete er sich über ihn, um sich langsam an seinem Körper herab zu bewegen.
Als er Angelus leicht in eine Brustwarze biss, stöhnte der.
„Wenn du mir einen Knutschfleck verpasst, bringe ich dich um“, warnte er Spike.
Der grinste und fing an, heftig an Angelus` Hals zu saugen.
„Verdammt, lass das. Wie soll ich das Darla erklären?“ Er befreite sich von Spike.
Nach einem kurzen Kampf hatte Angelus die Oberhand gewonnen. Er kniete über Spike und sah ihn betont böse an.
Spike lachte nur und versuchte, sich unter ihm hervor zu winden, aber ohne Erfolg. Angelus war größer und schwerer als er und konnte ihn ziemlich mühelos festhalten.
Spike konnte nicht anders, er bewunderte wieder einmal Angelus´ kräftige Muskeln, die unter der Haut spielten.
„Okay, du hast gewonnen!“ Er hob den Kopf, um Angelus zu küssen. Und ihm bei dieser Gelegenheit in die Lippe zu beißen.
Angelus knurrte unwillig, hielt dann aber still, als Spike das Blut langsam ableckte.
Dann begann er seinerseits, Spike zu küssen. Lange, fordernde Küsse. Bis Spike anfing, sich erregt unter ihm zu winden.
„Nimm mich“, keuchte er.
Angel ließ von ihm ab. „Warum sollte ich? Du bist heute entsetzlich widerspenstig. Das kann ich auch bei Darla haben. Außerdem bin ich müde. Lass mich schlafen.“
Er streckte sich aus und drehte Spike den Rücken zu.
Der sah ihn ungläubig an. „Angelus? Du kannst doch nicht einfach einschlafen. Hey, wach auf!“
Er knuffte den anderen Vampir. Ohne Erfolg.
Angelus rührte sich nicht, auch wenn es ihm schwer fiel. Viel lieber hätte er Spike schnell und hart gefickt. Aber Spike musste lernen, wer das Sagen hatte.
„Hey, ich erzähle Darla, was wir machen, wenn wir alleine sind“, trietze ihn Spike.
Angelus fuhr herum und packte Spikes Hals. „Was willst du Darla erzählen?“, fragte er gefährlich ruhig.
„D... w... vö...n“, keuchte Spike erstickt.
Angelus schüttelte ihn leicht.
„Ich habe nicht ganz verstanden. Wiederhole das doch mal.“ Er drückte fester zu.
Spikes Gesicht lief rot an und er versuchte verzweifelt, sich zu befreien. Aber er konnte den festen Griff nicht brechen.
„L...s mi... .os. ..itte!” Er sah seinen Sire flehend an.
Angelus lockerte seinen Griff und Spike atmete aus Gewohnheit schnell ein und aus.
In Momenten wie diesen vergaß er immer noch, dass er ein Vampir war und daher eigentlich nicht atmen musste. Und auch nicht an Sauerstoffmangel sterben konnte.
Angelus betrachtete befriedigt die roten Male, die sich auf Spikes Haut abzeichneten.
„Du hast mich fast umgebracht“, beschwerte sich Spike heiser.
Angelus schüttelte nur gelangweilt den Kopf. „Du bist schon tot. Das hat bereits Dru erledigt. Also, was willst du Darla erzählen?“
„Dass du...“, der andere Vampir sah ihn aus gelben Augen an und Spike grinste, „... mich gar nicht bestrafst. Sondern mich vögelst.“
Angel entspannte sich und zucke nur die Schultern. „Darla reißt dir für diese Bemerkung den Kopf ab. Das war’s dann. Ende William.“
„Und was macht sie mit dir?“, erkundigte sich Spike neugierig.
Angel zuckte wieder die Schultern. „Mal sehen. Aber du erlebst es garantiert nicht mehr mit. Versprochen!“
Spike kuschelte sich wieder in Angelus´ Arme. „Wenn ich verspreche, nichts zu sagen, fickst du mich dann? Bitte, Angelus!“
Er streichelte dessen Schwanz, der immer noch hart war. Spike konnte es kaum noch erwarten, diese Härte endlich in sich zu spüren. Er rutschte erregt hin und her.
„Gut“, Angelus gab sich großzügig und registrierte das erwartungsvolle Aufleuchten in Spikes Augen. „Aber vorher“, er grinste böse, „musst du dich etwas anstrengen. Wenn es mir gefällt, ficke ich dich danach.“
Spike seufzte theatralisch. „Wir haben nicht genug Zeit“, versuchte er zu handeln, aber Angelus schüttelte den Kopf.
„Je eher du anfängst, umso eher bist du dran.“
Er schloss die Augen und verschränkte die Arme entspannt hinter dem Kopf.
Spike sah ihn noch einen Moment frustriert an, dann fing er an, an Angelus´ Schwanz zu lecken und zu saugen.
Dessen Grinsen wich einem entspannten Lächeln. Er liebte das Gefühl, wenn ihn jemand mit dem Mund befriedigte. Und ganz besonders, wenn Spike das tat.
Schließlich wusste Spike ganz genau, was er machen musste.
Und, im Gegensatz zu Darla, hatte er Gefallen daran.
Er merkte, dass er sich unaufhaltsam seinem Höhepunkt näherte.
„Will, hör auf!“ Er schob Spike weg. Der sah ihn fragend an.
Angelus beugte sich über ihn und küsste ihn. Er leckte einige Mal über Spikes weiche Lippen, bevor er sich auf ihm ausstreckte.
„Mach die Beine breit. Oder willst du nicht mehr?“
Spike beeilte sich, Angelus´ Wunsch nachzukommen. Dann stöhnte er glücklich, als er ihn endlich in sich fühlte.
„Ich liebe dich“, flüsterte er, bevor er überwältigt die Augen schloss.
Angelus lächelte. Ich liebe dich auch, dachte er, aber er würde es nie aussprechen.
Vampire liebten nicht.

Ein Rütteln und Klopfen an der Tür weckte beide aus dem Schlaf. „Verdammt Angelus, mach auf oder ich trete die Tür ein“, schimpfte Darla.
„Sie sind wieder da. Ab in dein Bett“, weckte ihn Angelus.
„Ich will bei dir schlafen“, murrte Spike und zog die Decke um sich.
Angelus kniff ihn grob. „Wenn du Wert auf deinen Kopf legst, verschwinde aus meinem Bett!“
„Angelus! Mach sofort auf. Es hat überhaupt keinen Sinn, dass du die Hure versteckst. Ich finde sie sowieso. Und dann werde ich sie vor deinen Augen leer trinken“, tobte Darla.
Die Tür war zum Glück recht stabil und hielt ihren wütenden Angriffen stand.
„Mach nicht so einen Aufstand“, schimpfte Angelus und bedachte Spike mit einem bösen Blick.
Der bequemte sich endlich in sein eigenes Bett. Angelus atmete tief ein und schloss die Tür auf.
Darla und Drusilla stürmten ins Zimmer.
Drusilla sog schnüffelnd die Luft ein. „Es richt nach Sex, aber die beiden sind alleine“, stellte sie verwundert fest.
Darla verdrehte die Augen und riss die Schranktüren auf. Dann fuhr sie zu Angelus herum. „Wo ist sie?“, fauchte sie.
Angelus sah sie seelenruhig an. „Wer?“
„Die Hure. Tu nicht so.“ Sie wandte sich an Spike. „Los, wo habt ihr sie versteckt?“
„Verdammt Darla, hier ist keine Hure. Außer dir“, fügte er gemein grinsend hinzu.
Darla war blitzschnell bei ihm und schlug ihm ins Gesicht. „Nenn mich noch einmal so und Angelus reißt dir den Kopf ab. Oder ich tue es persönlich.“
Spike grinste nur noch mehr.
Drusilla hatte die ganze Szene interessiert beobachtet. Jetzt krabbelte sie zu Spike ins Bett und fuhr mit den Fingerspitzen den roten Abdruck nach, den Darlas Hand hinterlassen hatte.
„Hat sie dir wehgetan, Liebling?“, gurrte sie.
Er stieß sie weg. „Lass mich, Dru. Ich bin müde.“
Darla kicherte höhnisch. „Du bist immer müde. Wovon eigentlich? Was machst du den ganzen Tag, außer schlafen?“
Sie wandte sich verächtlich ab. „Du bist kein Mann, sondern ein Schlappschwanz. Angelus, das ist ein Mann!“
Sie beugte sich über Angelus, um ihn zu küssen und tastete unter der Decke nach seinem Körper.
Angelus stieß sie weg. „Hör auf, Darla. Ich bin kein Zuchtbulle. Lass mich schlafen.“
Darla war empört. „Ihr seid beide Schwächlinge. Es ist mitten in der Nacht und ihr wollt schlafen. Was ist los mit euch? Bei William erwarte ich nichts anderes. Aber du, Angelus?“
Angelus hielt sich den Kopf. Darlas Gekeife erzeugte Kopfschmerzen bei ihm.
„Verdammt, Weib. Geh auf die Jagd, und besorg mir was zu trinken“, er sah kurz zu Spike hinüber, „... besorg uns beiden was zu trinken. Und nimm Dru mit. Ich will bis zum Sonnenaufgang keine von euch sehen, verstanden?“
Darla wollte etwas erwidern, hielt sich dann aber zurück, als Angelus sie böse anstarrte.
Dann kicherte sie. „Jetzt bist du wieder mein Angelus. Ich werde dir das beste Blut bringen, das ich kriegen kann. Komm Dru.“
Drusilla kicherte auch. „Wir werden uns alle satt trinken. Und dann bist du stark genug, mich den ganzen Tag zu lieben, William.“
Spike wedelte nur gelangweilt mit der Hand. „Verschwindet endlich. Nachher sehen wir weiter.“

Er schloss die Stalltür und sah sich unauffällig um. Aber es war kein Mensch zu sehen.
Spike leckte sich kurz über die Lippen und wischte dann vorsichtshalber mit einen Taschentuch darüber.
Manchmal waren Angelus´ Gründe für das, was er tun sollte, ja durchaus einsichtig. Zum Beispiel, dass es auffallen würde, wenn jemand mit blutigen Lippen herum lief.
Spike untersuchte schnell seine Kleidung auf Blutspritzer. So wie es aussah, hatte er es diesmal geschafft, sich nicht zu bekleckern. Und die Leiche hatte er gut versteckt.
Angelus würde stolz auf ihn sein.
Als er den Ballsaal wieder betrat, blieb er neben der Tür stehen und sah sich nach seiner Familie um. Darla und Angelus entdeckte er schließlich unter den tanzenden Paaren, von Drusilla hingegen war keine Spur zu sehen.
Angelus musste seine Anwesenheit gespürt haben, denn er sah kurz darauf in seine Richtung.
Wenig später stand er mit grimmigem Gesicht vor ihm.
„Wo bist du gewesen?“, fauchte er.
„Draußen, den Mond ansehen“, antwortete Spike kokett.
„Alleine? Wohl kaum. Ich hoffe für uns alle, dass deine Begleiterin gesund und munter wieder auftaucht.“ Angelus´ Stimme war noch immer gefährlich leise.
„Woher willst du wissen, dass ich nicht mit einem Mann zusammen war? Oder vielleicht war ich wirklich alleine draußen.“ Spike konnte es nicht lassen, seinen Sire zu provozieren.
Angelus lächelte und legte Spike in einer freundschaftlichen Geste die Hand auf die Schulter. Der zuckte zusammen, als sich die Finger des anderen Vampirs tief in sein Fleisch bohrten.
„Also, geht es deiner neuen Freundin gut, William? Wird sie gleich wieder auftauchen?“ Angelus lächelte noch immer, während er den Druck weiter verstärkte.
Spike fing an, sich schmerzvoll zu winden. „Hör auf, du tust mir weh“, murmelte er.
„Ich warte“, sagte Angelus nur.
„Na ja, sie wird wieder auftauchen“, der ältere Vampir lockerte seinen Griff etwas, „aber nicht unbedingt gesund und munter, wenn du verstehst.“
Im nächsten Moment fand sich Spike im Hof wieder, zusammen mit seinem Sire. „William, du verdammter Idiot! Wenn irgendwer gesehen hat, dass sie mit dir zusammen war, haben wir wieder Ärger. Ich will keinen Ärger mehr. Wir verschwinden jetzt unauffällig. Und nachher entscheide ich, was wir mit dir machen!“
Er ließ Spike los. „Hol die Pferde. Ich sage Darla und Dru Bescheid.“
Er fand Darla umringt von mehreren Männern vor, mit denen sie heftig flirtete. „Darla, Liebste, wir müssen uns leider verabschieden. Es hat einen Todesfall in der Familie gegeben.“
Darlas Augen verengten sich kurzzeitig. „Oh, wie traurig. Meine Herren!“, sie lächelte ihren Verehrern zu und folgte Angelus.
„Was hat dieser kleine Mistkerl jetzt wieder angestellt?“, fragte sie, als sie außer Hörweite waren.
Angelus zuckte nur die Schultern. „Wie immer, denke ich. Verschwinden wir lieber, bevor es Ärger gibt. Wo ist Dru?“
Darla zuckte nur die Schultern. „Keine Ahnung. Oder... sie sagte irgendwas von Küche...?“
Angelus verdrehte die Augen. Wenn Drusilla in ihrem Wahn auch irgendwas angestellt hatte, wurde es wirklich Zeit, dass sie sich davon machten.

Er fand Drusilla dann auch tatsächlich in der Küche vor. Nachdem er über die Leiche des Küchenjungen gestolpert war.
„Dru, meine Liebe, was machst du hier?“
Sie saß auf einem Hocker am Feuer und hielt eine kleine Katze im Arm. Nicht weit davon starrte ihn der Koch aus blicklosen Augen an.
„Angelus! Du musst mir helfen“, sie sah ihn bittend an. „Das Kätzchen, es will seine Milch nicht trinken. Und Blut mag es auch nicht. Was soll ich nur tun?“
Sie hielt Angelus den seltsam schlaffen Körper der Katze hin. Er griff danach und warf das Tier achtlos weg.
„Die Katze ist tot, Dru. Komm, wir gehen, bevor jemand sieht, was du hier angestellt hast.“
Drusilla wollte wieder nach der Katze greifen. „Wieso ist sie tot? Glaubst du, sie haben sie nicht richtig gefüttert?“
Angelus seufzte. „Dru, bitte, lass den Kadaver liegen. Du hast dem Tier das Genick gebrochen, das bringt fast jeden um. Und jetzt komm!“ Womit hatte er das verdient, dass seine halbe Familie verrückt war?
Bis sie ihr Quartier erreichten war Angelus wirklich sauer. Sie waren noch nicht lange in dieser Gegend und mit etwas Vorsicht hätten sie dort eine gute Zeit gehabt.
Angelus war es leid, ständig umzuziehen. Und das machte er seiner Familie auch deutlich.
„William, Drusilla, es reicht! Ihr könnt nicht wahllos töten. Nur durch euere Unvernunft sind wir gezwungen, schon wieder weiter zu ziehen.“
Während Spike sich den Vortrag ungerührt anhörte, schmiegte sich Drusilla ängstlich an Darla.
„Warum ist er denn so böse auf mich?“, fragte sie leise.
Darla streichelte sie beruhigend. „Er ist nicht böse auf dich, sondern auf William. Der bringt uns immer in Schwierigkeiten. Aber jetzt ist Schluss damit, nicht wahr, Liebster?“
Sie sah Angelus erwartungsvoll an. Der erwiderte den Blick arrogant. „Was meinst du?“
„Na, dass du William jetzt endlich auf das reduzierst, was er eigentlich schon immer war. Ein wenig Dreck!“
Spikes Grinsen erstarrte kurz, als Angelus´ Blick ihn streifte.
Dann schüttelte der Ältere den Kopf. „Ich treffe hier die Entscheidungen. Und Dru hat schließlich genauso unbesonnen gehandelt. Soll ich sie auch pfählen?“
„Sie ist verrückt. Und das war dein Werk. Also kannst du sie nicht für das verantwortlich machen, was sie tut“, argumentierte Darla.
„Aber sie hat uns William verschafft“, konterte Angelus und musterte seine Familie.
Darla wurde wütend. „William, oder Spike, oder wie auch immer er sich gerade nennt, bringt uns immer wieder in Schwierigkeiten! Erledige ihn!!“
Spike sah von einem zum anderen und versuchte seine aufsteigende Panik zu unterdrücken. Darla war in der Lage, ihn aus reiner Wut zu pfählen. Oder ihn anders zu beseitigen. Er versuchte, unauffällig zur Tür zu gelangen.
Leider entging Angelus die Bewegung nicht. „Kein Schritt weiter, William. Wir klären das jetzt ein für alle mal.“
Spike zuckte ergeben die Schultern und versuchte, völlig entspannt zu wirken.
„Also gut, ich denke, es ist am besten, wenn wir William und Drusilla beseitigen.“ Angel lächelte Darla an. „Was hältst du davon: Wir ziehen weiter, nur wir beide. Du und ich, Liebste. Wie früher.“
Spike biss die Zähne fest aufeinander, um seine auflodernde Eifersucht zu unterdrücken. ´Er will dich pfählen, dann bist du nur noch Staub, du bedeutest ihm nicht das geringste`, dachte er immer wieder, aber es besänftigte seine Gefühle in keiner Weise.
„Oder“, Angelus´ verächtlicher Blick lag wieder auf Spike, „wir trennen uns und treffen uns in drei Monaten in Paris. Ich bleibe mit William hier. Entweder hat unser Freund hier bis dahin gelernt, sich zu benehmen oder er ist endgültig tot. Dann aber für immer!“
„Warum pfählst du ihn nicht gleich?“, fragte Darla. „Warum noch drei Monate warten?“
„Weil... ich gebe ihm noch eine letzte Chance.“ Darlas Frage hatte Angelus etwas aus dem Konzept gebracht.
Er zog Darla in sein Arme. „Du wirst mir fehlen, Liebste. Aber ich verspreche dir, in drei Monaten feiern wir unser Wiedersehen. Ich werde dir Paris zu Füßen legen. Und jeden einzelnen Bewohner der Stadt!“
Drusilla schmiegte sich an Spike. „Legst du mir auch Paris zu Füßen?“, zwitscherte sie.
„Klar, wenn Angelus mir noch einige Leute übrig lässt. Sonst nehmen wir eben eine andere Stadt. Europa ist groß.“
„Okay, das wäre geklärt“, stellte Angelus fest, als Darla nach kurzem Nachdenken, immer noch zweifelnd, zögernd nickte. „Dann werde ich mich jetzt ausgiebig verabschieden. Und solltest du inzwischen irgendwelchen Unsinn anstellen, William, werden es sehr kurze drei Monate!“ Er sah den Jüngeren noch einmal hochmütig an, bevor er mit Darla in seinem Schlafzimmer verschwand.
„Kommt drauf an, was du unter Unsinn verstehst“, murmelte Spike vor sich hin und ließ sich von Drusilla mitziehen, die sich auch ausgiebig verabschieden wollte.

Tbc...

Re: Never Ending Story

Hi!
Das ist ja eine tolle Story, die dir da eingefallen ist.
Eine völlig neue Perspektive.
Klasse Idee Angelus und Spike, ohne das Darla und Dru von ihrer Verbindung wissen.
Bin gespannt, wie die zwei die nächsten 3 Monate verbringen.
Hoffe der nächste Teil kommt bald.
Lg. silverbird

Re: Never Ending Story

Hi!!!!!

Klasse, wieder eine neue Geschichte von dir, bin ja mal gespannt was Spike so in den drei Monaten "lernen" wird :p
Und wollen wir mal hoffe das Angelus ihn nicht doch noch phält, wäre ja schade.

Auf jedenfall wieder ein klasse Geschichte von dir.


Dein kleiner treuer Fan Nicki

Es ist ein Gesetz im Leben: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, so öffnet sich dafür eine andere. Die Tragik jedoch ist, dass man meist nach der geschlossenen Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

André Gide

Re: Never Ending Story

Hey Cimmeria!

*freu* Endlich gibt es eine neue Story von dir und dann noch mit meinem Lieblingspairing Angelus/Spike Und ich musste echt grinsen, wie gut Spike doch Angelus im Griff hat, wenn er seinen Chrame einsetzt. Ich hoffe ja Angelus bringt Spike einiges in den drei Monaten bei Und er bringt ihn auch etwas Respekt bei, wäre echt schade, wenn Agelus Spike wegen Darla pfählen würde. Bin absolut Ich hoffe, dass du bald weiter schreiben wirst, freue mich auf jeden fall sehr auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel:))




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)

Re: Never Ending Story

Hi,
ein schönes WE noch, hier ist der nächste Teil und ein dickes für das liebe FB

Teil 2


Angelus und Spike standen in der Tür und sahen der abfahrenden Kutsche nach, welche sie gleich zusammen mit dem Kutscher rekrutiert hatten.
Bevor der junge Mann wusste, was ihm geschah, hatte ihn Darla bereits zum Vampir gemacht.
Seitdem waren zwei Wochen vergangen und sie fand, er wäre gut genug an sein neues Dasein gewöhnt, um keine Schwierigkeiten zu machen. Bei den letzten Worten hatte sie Spike bedeutungsvoll angesehen.
Angelus war zwar der Meinung, der Kerl zu sei zu jung und gutaussehend, aber Darla hatte darauf bestanden. Und er traute ihr letztlich durchaus zu, dass sie den jungen Vampir im Griff hatte.
Wenngleich er sicher war, das Darla ihn verführen würde, sobald sie außer Sichtweite waren. Sie nahm es ihm immer noch übel, das er Spike nicht sofort vernichtete.
Aber er konnte ihr ja schlecht seine Beweggründe offenbaren, nämlich das er mit Spike alleine sein wollte.
Wenn Darla dahinter kam, das er Sex mit einem Mann hatte, würde sie ihn ohne Zögern vernichten. Und seinen Partner ebenfalls.
Außerdem, was interessierte es ihn, was Darla in seiner Abwesenheit tat? Er hatte jetzt drei Monate Zeit, sich um William zu kümmern.
Er legte dem jüngeren Mann den Arm um die Schulter. „Bald geht die Sonne auf. Gehen wir ins Haus.“
Spike befreite sich aus dem Griff und sah Angelus misstrauisch an. „Was kommt jetzt? Die ultimative Folter, damit du dann vor Darla damit angeben kannst?“
Angelus spürte, wie seine Wut wieder hochkam. Spike schaffte es immer wieder, ihn zur Weißglut zutreiben.
Dann atmete er tief ein und aus, bis er ruhig antworten konnte. „William, die Frauen sind weg. Es ist niemand da, der dir meine Zuneigung streitig machen kann. Geh fort, wenn du willst, ich werde dich nicht daran hindern. Oder bleib hier. Es ist ganz alleine deine Entscheidung.“
Er setzte sich gelassen in einen Sessel und sah Spike abwartend an.
Spike erwiderte den Blick neugierig. Und wog die beiden Möglichkeiten gegeneinander ab.
Freiheit oder Angelus´ Nähe. Zumindest für die nächsten drei Monate.
Er entschied sich für die zweite Möglichkeit.
„Okay, ich bleibe. Aber bilde dir nicht ein, du kannst mich weiter rumschubsen. Wir sind gleichberechtigt, klar?“
Er sah nicht, wie erleichtert Angelus aufatmete. Er sah nur den hochmütigen Gesichtsausdruck. „Gleichberechtigt? William, ich bin immer noch dein Sire, vergiss das nicht! Ich bestimme den Lauf der Dinge. Und jetzt komm her!“
Spike stemmte die Hände in die Hüften und grinste. „Warum sollte ich?“
„William!“ Angelus´ Stimme wurde drohend.
Spike grinste immer noch und rührte sich nicht vom Fleck.
Angelus war mit einem Satz bei ihm. Er riss den anderen Mann an sich und stach seine Zähne tief in dessen Hals.
„Du gehörst mir, William. Dein Körper, dein Blut, alles! Und das will ich jetzt auch alles.“
Spikes Gegenwehr wurde schwächer, je mehr Blut er verlor.

Als er wieder erwachte lag er im Bett und Angelus neben ihm. „Na, auch wieder da?“ Angelus streichelte ihn fast schon zärtlich.
Spike ließ kurz die Hand über den Körper des anderen Mannes gleiten, um sich zu überzeugen, dass der genauso nackt war wie er.
Angelus hielt seine Hand fest und legte sie um seinen harten Schwanz. „Dein Blut hatte ich. Jetzt ist dein Körper dran. Ich hätte dich auch vögeln können, als du ohnmächtig warst, aber du sollst ja auch was davon haben.“
Er versuchte, Spike zu küssen, der unwillig den Kopf wegdrehte.
„William, fang nicht wieder an. Meine Geduld ist nicht unendlich“, knurrte Angelus.
Spike grinste und wandte sich ihm wieder zu. Eigentlich wollte er es ja auch.
Angelus drehte sich auf den Rücken und zog ihn auf sich. „Du willst doch immer oben sein.“
„So meine ich das aber nicht“, schmollte Spike.
„So oder gar nicht“, bestimmte Angelus.
Spike seufzte theatralisch, bevor er sich über Angelus´ Becken hockte und dessen Schwanz in die richtige Position brachte. Kurz darauf spießte er sich selber darauf auf.
Angelus schloss die Augen und lächelte zufrieden.
„Du bist besser als Darla“, murmelte er.
Spike sah ihn empört an: „Das will ich doch wohl hoffen!“
„Andererseits hat sie hübschere Titten als du.“ Angelus grinste boshaft.
Sekunden später zog ihm Spike wütend die Fingernägel durch Gesicht.
Angelus lachte nur und hielt Spikes Hände fest. „Du bist heute aber stürmisch, Liebling. Aber so gefällt es mir. Beweg dich!“
„Lass mich los.“ Spike lächelte verführerisch.
Angelus ließ ihn tatsächlich los, was sich sofort als Fehler herausstellte.
Spike war mit einem Satz aus den Bett. „Wenn du lieber Darla vögelst, warum hast du sie dann weggeschickt?“, fragte er trotzig und kehrte Angelus dann demonstrativ den Rücken zu.
„William, komm ins Bett.“ Angelus´ Stimme war leise, aber drohend.
Was Spike nicht im geringsten beeindruckte. Er ging zum Fenster und starrte in die Dunkelheit.
„Hey, lass mich los!“, kreischte er gleich darauf.
„Den Fehler habe ich schon mal gemacht.“ Angelus drückte ihn gegen die Wand.
„Du weißt, das mich dein Widerstand nur noch geiler macht?“, keuchte er und rammte sich ohne Rücksicht in Spike.
Spike schrammte an der Wand entlang. Aber er hatte keine Möglichkeit, den wilden Stößen zu entkommen. Und kurz darauf wollte er das auch nicht mehr.
Stattdessen stemmte er sich dem Mann hinter sich entgegen, während sein eigener Schwanz immer wieder an der groben Wand scheuerte und ihn in einer Mischung aus Schmerz und Lust seinem Höhepunkt näher brachte.
„Es ist eine... wunderbare, sternenklare... Nacht. Wir könnten... auf die Jagd... gehen“, brachte er unter lautem Keuchen hervor.
Angelus stieß ihn wieder gegen die Wand. „Lenk nicht ab, William.“
Spike spürte, wie das Blut aus zahllosen Schürfwunden an seinem Schwanz tropfte, aber er versuchte immer noch, seinen Orgasmus zurück zu halten.
„Wir können ein... Liebespaar suchen und... ihr Blut trinken. Warmes, menschliches Blut... Wir können sie töten, wenn sie gerade zum Höhepunkt kommen.“ Spike redete weiter, um sich von seinem eigenen Höhepunkt abzulenken.
„Mal sehen. Ich werde... darüber nachdenken!“, keuchte Angelus und stieß sich tief in Spikes Körper, während er zugleich seine Zähne in dessen Hals grub, jedoch ohne zu trinken, als er sich auch schon in ihn ergoss.
Spike musste mit einer schnellen Handbewegung seinen eigenen Orgasmus unterdrücken, den Angelus´ Reaktion in ihm auslöste.
Er wartete, das Angelus sich zurück zog und er sich umdrehen konnte.
Angelus grinste. „Du bist also nicht gekommen. Gut! Und es ist schön viel Blut da.“
Er strich mit dem Finger über Spikes Schwanz und leckte das Blut genießerisch ab.
Dann fiel er auf die Knie und umfasste die schmalem Hüften des anderen Mannes. Er leckte genüsslich das Blut ab, danach die ersten Tropfen von der Spitze.
„Entspann dich“, murmelte er.
Spike atmete tief ein und fasste mit beiden Händen in den offenen Fensterrahmen hinter sich, um Halt zu finden.
Er wusste aus Erfahrung, wenn Angelus fertig war, würden ihm vor Erschöpfung die Knie zittern.

Angelus hob sein Glas und lächelte der Frau auf der anderen Seite des Zimmers zu.
Spike sah grimmig in die gleiche Richtung. Warum saßen sie hier bei diesem langweiligen Bankett und täuschten vor, Menschen zu sein?
Warum konnten sie sich nicht als das zeigen, was sie wirklich waren? – Vampire. Grausame, blutrünstige Bestien.
Angelus konnte wohl, wie immer, seine Gedanken lesen. Er sah Spike warnend an und zwickte ihn unter den Tisch.
„Vergiss es! Wir werden das hier elegant und stilvoll machen. Und das bedeutet: kein Massaker!“
„Aber...“ Angelus ließ für Sekundenbruchteile sein Vampirgesicht aufblitzen. So kurz, dass es außer Spike niemand sah.
„William, du bist ein Niemand und ich könnte dich vernichten, ohne mit der Wimper zu zucken. Willst du das?“
Spike knirschte vor Wut mit den Zähnen. Musste ihm Angelus ständig seine angebliche Überlegenheit vor Augen führen?
Er schob wütend seinen Stuhl zurück. „Fick dich! Ich gehe spazieren.“
Angelus hielt ihn am Ärmel fest. „Wenn ich höre, das irgendwas größeres als eine Ratte getötet wurde, ist es dein Ende, klar?“
Spike nickte nur und ging trotzig hinaus. Er sah zu, wie sein Atem in der kalten Luft kondensierte. Und haderte mit seinem Schicksal.
Warum liebte er diesen arroganten Widerling nur so? Warum war er nicht in der Lage, sich von Angelus zu trennen und alleine durch die Welt zu ziehen?
„Ihr Begleiter hat kein Recht, Sie so zu behandeln.“
Spike sah erstaunt auf. Vor ihm stand eine junge Frau. Er schätzte sie auf Anfang bis Mitte 20. Klein, zierlich, blond. Genau Angelus´ Typ.
Spike lächelte freundlich. „Schon in Ordnung. Wir sind öfters verschiedener Meinung.“
Er überlegte, ob er sie Angelus zum Geschenk machen sollte. Als Friedensangebot sozusagen. Aber Angelus hatte ihm ja verboten, etwas größeres als eine Ratte zu töten.
„Warum kommen Sie nicht wieder mit ins Haus? Die Nacht ist kalt und dunkel. Und wer weiß, welche Gefahren sie birgt.“
Spike überlegte kurz. Andererseits, welches Recht hatte Angelus, ihm vorzuschreiben, was er zu tun oder zu lassen hatte?
Er würde sie töten.
„Ich habe eine bessere Idee. Es ist eine wunderbare Mondnacht. Warum begleiten Sie mich nicht auf einen kleinen Spaziergang?“
Sie lächelte und hakte sich bei ihm ein. „Gehen wir?“, fragte sie kokett.
Spike nickte zustimmend.
Sie schlenderten um das Haus herum und schlugen einen schmalen Weg zwischen den Feldern ein.
Die Blondine lächelte und flirtete mit Spike.
Er blieb stehen als er den Eindruck hatte, dass sie weit genug von Haus weg waren.
Sein Lächeln war böse, als er sich als Vampir zu erkennen gab.
Dass seine Begleiterin weder in Ohnmacht fiel noch versuchte, schreiend wegzulaufen, überraschte ihn schon etwas.
„Du weißt, was ich bin?“, fragte er lauernd.
Sein Gegenüber nickte freundlich.
Spike war so irritiert, dass er kurzzeitig wieder zu seinem menschlichen Aussehen wechselte.
„Ich bin ein Vampir. Und ich werde dich jetzt töten!“, erklärte er.
Die Blondine nickte lächelnd. „Ich weiß. Und ich habe ganz furchtbare Angst.“
Spike konnte es nicht glauben. Sie machte sich über ihn lustig.
„Wer bist du?“, fragte er völlig fassungslos. Dann kam ihm einen Idee.
„Bist du etwa eine... Jägerin?“
Er hatte davon gehört, es aber bisher für eine Legende gehalten.
„Könnte man so sagen“, bestätigte sie seine Vermutung.
Spike grinste breit. „Und du vernichtest Vampire?“
Sie nickte. „Vampire, ja.“
Irgendetwas an ihr stimmte nicht. Spike konnte es nicht genau definieren, aber etwas war seltsam an dieser Frau. Fast kam es ihm vor, als ob sie kein Mensch wäre.
Er beschloss, dass es einen einfachen Weg gab, das festzustellen. Warum sollte er nicht noch etwas Spaß mit ihr haben, bevor er sie tötete.
Er nahm bewusst menschliche Züge an.
Wenn sie wirklich eine Jägerin war, konnte er damit angeben, eine Jägerin gevögelt zu haben. Welcher andere Vampir konnte das von sich behaupten?
Ihre Lippen waren warm und weich und er könnte das Pulsieren des Blutes unter der Haut spüren. Kurz dachte er, er hätte sich doch geirrt und sie war tatsächlich eine Frau.
Im nächsten Moment wusste Spike, das sein Verdacht richtig gewesen war.
Das war keine Frau. Kein Mensch.
Seine Lippen brannten, als ob jemand Säure darüber gegossen hätte. Fluchend stieß er sein Gegenüber zurück.
„Wer oder was bist du?“, stieß er schmerzerfüllt hervor.
Die hübsche Blondine lächelte – und verwandelte sich.

Spike betrachtete seine verätzten Handflächen. Und dann die grünliche, schleimige Pfütze zu seinen Füßen.
Seine Theorie hatte sich als richtig erwiesen. Den Kopf abreißen brachte die meisten *Dinge* endgültig um.
Blieb nur die Frage, wie er seine Verletzungen und die zerfetzte Kleidung erklären sollte. Denn Angelus würde garantiert fragen.
Aber schließlich zuckte er nur die Schultern und wandte sich ab. Er hatte schließlich niemand umgebracht. Jedenfalls keinen Menschen.
Dass er keine Monster töten dürfte, hatte Angelus nicht gesagt. Und außerdem, er hatte wahrscheinlich etlichen Menschen das Leben gerettet.
Angelus sollte stolz auf ihn sein, dass er sich so um den Fortbestand ihrer Nahrungsquellen kümmerte.

Spike konnte die Blicke, die ihm Angelus zuwarf, beinahe körperlich spüren. Sie brannten fast genauso wie der ätzende Schleim, dem er vor kurzem ausgesetzt gewesen war.
Er schlenderte betont langsam zu seinem Sire, ungeschickt ein Glas in der verletzten Hand haltend.
„Na, hast du wieder das Küchenmädchen verführt? So wie es aussieht, hat sie sich heftig gewehrt“, fragte Angelus und lächelte ihn an.
Jedenfalls würde es für jeden anderen im Raum als Lächeln durchgehen. Nur Spike verstand die unausgesprochene Frage.
„In der Nähe meines Essens hätte ich sie nicht wissen wollen“, antwortete er und musterte Angelus´ augenblickliche Partnerin neugierig.
Schon wieder so ein blondes Dummchen. Er fragte sich wirklich, was Angelus immer mit den Blondinen hatte.
Vielleicht sollte er seine Haare auch blond färben. Eventuell gefiel es Angelus ja.
„Es ist schon seltsam, was einem so alles über den Weg läuft. Manches, was ganz harmlos aussieht, kann sich schnell als das Gegenteil entpuppen.“ Er ließ den Blick ungeniert über das großzügige Décolleté der Blondine gleiten.
„Aber, aber, benimm dich, mein Freund.“ Angelus legte ihm freundschaftlich den Arm um die Schulter und lächelte seine Begleiterin entschuldigend an.
Spike zuckte zusammen, als er spitze Fingernägel spürte.
Die Frau errötete und lächelte schüchtern zurück.
Angelus seufzte theatralisch und sah Spike von oben bis unten an. „Kannst du denn keiner Schlägerei aus dem Weg gehen, William?“
„Oh, es war keine Schlägerei. Es war mehr eine... Frage des Überlebens“, entgegnete Spike gelassen.
Angelus lächelte seine neue Eroberung wieder an. „Liebste Emily, entschuldigen Sie uns. Williams Manieren sind etwas... ungehobelt. Er ist mehr an die Gesellschaft von Küchenmädchen gewöhnt als an die von Damen.“
Er beugte sich über Emilys Hand und hauchte einen Kuss.
Spike fragte sich neugierig, ob er wohl eine Kostprobe von Emilys Blut nehmen würde, aber Angelus verhielt sich formvollendet menschlich.
Den Arm immer noch um dessen Schulter gelegt zwang er Spike, ihn in ein leeres Zimmer zu begleiten.

Angelus schloss die Tür ab und steckte den Schlüssel ein. Dann sah er Spike mit gelben Vampiraugen an. „Ich höre! Was ist passiert?“
„Nichts!“
Weitere Bemerkungen dieser Art unterband Angelus, indem er Spike fest an der Kehle packte und ihn mühelos in die Luft hob.
„Was. Ist. Passiert?“
Spike krächzte etwas, bis ihn Angelus herunter ließ. „Kleine Meinungsverschiedenheit.“
„Nicht mit einer Frau?“, fragte Angelus drohend.
Spike schüttelte heftig den Kopf. „Na ja, so was ähnliches.“
Er ging einen Schritt zurück, als Angelus´ Augen gefährlich aufblitzten. „Aber kein Mensch. Irgendwas widerlich schleimiges, ätzendes, mit langen Krallen. Sah aus wie eine Frau, war aber keine. Und ist jetzt nur noch eine grüne Pfütze.“
Angelus beruhigte sich etwas.
„Was immer es war, es hat dir ganz schön zugesetzt“, grinste er und betrachtete Spikes Handflächen, die immer noch gerötet waren. Dann küsste er sie zart.
„William, musst du dich denn immer in Schwierigkeiten bringen? Okay, kümmere dich um die Kutsche. Ich überrede unser *Abendessen* zu einem Mondscheinspaziergang.“
„Bist du dir sicher, dass unser *Abendessen* menschlich ist?“, erkundigte sich Spike misstrauisch.
Angelus nickte überheblich. „Ich erkenne einen Dämon, wenn ich ihn sehe. Die Kutsche, mein Freund!“
Spike zuckte nur die Schultern und machte sich auf den Weg.
Angelus würde schon merken, wie es war, wenn er sich irrte. Sollte er doch selber mit dem Dämon fertig werden, wenn seine neue Freundin sich als solcher herausstellte.

Er musste eingedöst sein, den ein harter Schlag ins Gesicht weckte ihn.
Unwillkürlich wechselte er in sein dämonisches Aussehen, was ihm gleich den nächsten Schlag einbrachte.
„Verdammt, William, wie oft habe ich dir schon gesagt, du musst dein Aussehen unter Kontrolle haben. Immer! Du musst den Dämon kontrollieren - und nicht der Dämon dich!“
Spike behielt aus Trotz noch einen Augenblick sein vampirisches Aussehen bei, bevor sein Gesicht wieder menschlich wurde.
„Mach die Tür auf!“
Widerwillig gehorchte er.
Angelus legte die bewusstlose Frau in die Kutsche, bevor er neben Spike auf den Kutschbock kletterte und nach den Zügeln griff.
Spike sah ihn immer noch aufsässig an.
„William, das Tor. Wenn du es bitte öffnen kannst? Es hinterlässt einen ungünstigen Eindruck, wenn wir es kaputt machen.“
„Wenn interessiert es, was für einen Eindruck wir hinterlassen“, murmelte Spike.
Angelus führ wütend zu ihm herum. „Mich, mein Freund! Treib es nicht auf die Spitze! Ich habe dir schon einmal gesagt, wir sind hier als Menschen hergekommen, und wir verlassen diesen Ort als Menschen. Aber wenn du glaubst, du musst Sperenzien machen, dann präsentiere ich dieser ehrenwerten Gesellschaft gerne den Vampir, der schon lange die Gegend unsicher macht. Und dessen letztes Stündchen ebendann geschlagen hat!“
Er streichelte Spike ironisch. „Also sei brav Liebling, oder ich schicke dich ohne Essen ins Bett.“
Spike setzte zu einer bösen Antwort an, schluckte sie aber dann hinunter und öffnete wortlos das Tor.
Angelus schnalzte mit der Zunge und fuhr in den Hof.
Spike hatte kurz den Eindruck, der ältere Vampir würde ihn dort zurück lassen, aber dann hielt Angelus doch an und wartete auf ihn.
Als er wieder neben Angelus saß, küsste der ihn grob. „Wir werden unser Essen stilvoll zelebrieren. Mit jungem Blut und altem Rotwein.“
Er legte den Arm um Spike und zog ihn eng an sich. „Fahren wir nach Hause.“

Emily erwachte aus ihrer Ohnmacht und sah sich entsetzt um.
Das letzte, an das sie sich erinnerte, war, dass der geheimnisvolle Fremde, der so galant mit ihr flirtete, sie geküsst hatte.
Bis sie ohnmächtig zusammenbrach.
Sie hatte einfach keine Luft mehr bekommen. Und sie hatte das furchtbare Gefühl, der Fremde würde nicht atmen.
Sie atmete einige mal tief, um ihre Lungen mit Luft zu füllen.
Dann richtete sie sich vorsichtig auf.
Das Zimmer war leer. Mit wackligen Schritten lief sie zur Tür. Und stellte mit neuerlichem Entsetzen fest, das die Tür verschlossen war.
Einen Schlüssel entdeckte sie nicht und die Tür gab nicht nach, obwohl sie verzweifelt an der Klinke rüttelte.
Das Geräusch, mit dem sich ein Schlüssel auf der anderen Seite im Schloss drehte, gab ihr kurze Zeit Hoffnung auf ihre Befreiung.
Dann wich sie von der Tür zurück. Ihr kam der Gedanke, das nur ihr galanter Verehrer sie hier eingeschlossen haben konnte.
Und das auch nur er derjenige sein konnte, der jetzt die Tür wieder aufschloss.

Spike betrat das Zimmer und betrachtete ihre Gefangene neugierig.
Sie wich zögernd vor ihm zurück, versuchte sich aber trotzdem an einem hochmütigen Gesichtsausdruck. „Lasst mich gehen. Sofort! Ihr habt überhaupt kein Recht, mich hier gefangen zu halten.“
Spike leckte sich die Lippen.
Er konnte ihre Angst riechen. Das Adrenalin würde ihr Blut noch schmackhafter machen.
„Du bist also wieder wach“, stellte er gelassen fest.
Emily stürze sich verzweifelt auf ihn und versuchte, ihm das Gesicht zu zerkratzen.
Spike wehrte ihren Angriff grinsend ab. Angst und Wut würden ihr Blut nur noch süßer machen.
Bis sie ihm in ihrer Verzweiflung das Knie in die Hoden rammte.
Spike jaulte auf. Er konnte sie gerade noch mit einem schnellen Griff in die Haare festhalten, als sie sich an ihm vorbei drängte.
„Sieht so aus, als ob sie dich außer Gefecht gesetzt hat, William“, lachte Angelus.
Er lehnte neben der Tür und trank einen Schluck Wein.
„Hilf mir gefälligst“, keuchte Spike, der sich immer noch krümmte.
Emily hatte genau getroffen.
Angelus schlenderte grinsend näher, nachdem er die Tür hinter sich verschlossen hatte.
„Du kannst sie loslassen.“
Spike zerrte Emily an den Haaren herum und präsentierte sein Vampirgesicht. „Das wirst du büßen! Ich werde dich langsam und qualvoll töten!“
Emily schrie entsetzt auf – und wurde erneut ohnmächtig.
Angelus schüttelte den Kopf. Er stellte die Weinflasche und die Gläser auf einen Tisch, bevor er sich Spike zuwandte.
„Also wirklich, William. Jetzt müssen wir warten, bis sie wieder wach wird. Lerne endlich, dich zu beherrschen. Aber ich gebe zu, sie hat dir schlimm zugesetzt. Tut es sehr weh?“
Spike nickte nur und ließ sich von Angelus zum Bett führen.
„Ruh dich aus. Ich sorge nur dafür, das unser Essen nicht einfach weglaufen kann, dann komme ich zu dir.“
Spike nickte wieder und zog sich langsam aus. Dann wartete er auf den älteren Vampir.
Angelus nahm ihn vorsichtig in den Arm, küsste und streichelte ihn sanft.
Er griff nach einem der Gläser und hielt es Spike an die Lippen. „Trink etwas. Nein, kein Blut, Wein. Das Blut heben wir uns noch etwas auf, bis du es wieder genießen kannst.“
Er wartete, bis Spike eingeschlafen war. Dann schlüpfte er vorsichtig aus dem Bett und sah nach ihrer Gefangenen.
„Also wirklich, Emily. Du hast meinem Freund das schlimmste angetan, was man einem Mann nur antun kann. Kein Wunder, das er dich töten will.“
Emily starrte ihn an. Der Tonfall war sanft und mitfühlend, die braunen Augen schienen um ihr Verständnis zu betteln.
Sie schöpfte neue Hoffnung. „Bitte, lassen Sie mich gehen. Sie wollen mir doch gar nichts tun.“
Angelus nickte nachdenklich. „... aber mein Freund. Du hast ihn sehr verletzt. Nicht nur körperlich...“
„Er – er ist ein Monster. Befreien Sie mich. Haben Sie seine Augen gesehen? Gelb! Und so voller Hass. Er ist... ich glaube, er ist ein... Vampir.“ Ihre Stimme geriet ins Stocken.
Angelus sah sie interessiert an. „Wirklich?“
Emily nickte heftig. „Ich habe davon gelesen, dass es solche Kreaturen gibt. Aber das ist dass erste Mal, das ich eine sehe. Bitte, wir müssen fliehen, solange er schläft!“
Angelus lächelte sie beruhigend an. „Keine Angst, ich werde dich beschützen. Immerhin...“, sein Gesicht verwandelte sich plötzlich und sie erkannte, dass er die ganze Zeit nur mit ihr gespielt hatte, „... bin ich selber einer von ihnen. Und ich kann doch nicht zulassen, dass William den ganzen Spaß und das ganze Blut alleine hat!“
Er küsste sie hart und biss ihr in die Lippe. „Hmmm, nicht schlecht, der Geschmack. Du wirst eine gute Mahlzeit abgeben.“

Spike erwachte und kuschelte sich enger an Angelus.
Dann fiel es ihm wieder ein. Sie hatten eine Gefangene. Und bald würden sie deren Blut trinken.
Er warf einen raschen Blick auf die gefesselte Frau, die den Blick entsetzt erwiderte.
Spike leckte leicht an Angelus´ Hals entlang, um ihn aufzuwecken.
Der murmelte etwas und zog ihn enger an sich. Gleichzeitig ließ er seine Hand an Spikes Körper herab gleiten, bis zwischen dessen Beine.
Spike drehte sich auf den Rücken und sah zu, wie Angelus seinen Halbsteifen umfasste.
„Offenbar hast du dich von dem gestrigen Angriff erholt“, lächelte Angelus und bewegte seine Hand.
Spike drehte den Kopf, um den anderen Mann zu küssen.
Angelus schmuste eine Weile mit ihm, bevor er seine Aufmerksamkeit ihrem Opfer zuwandte.
„Ich bin durstig. Wie sieht es mit dir aus?“, fragte er Spike dann.
Der sah auch ihr Opfer an und leckte sich die Lippen. „Gute Idee. Was hältst du von Frühstück im Bett?“
Angelus grinste und goss Wein in ihre Gläser. „Du kannst servieren.“
Spike löste die Kette, mit der Emily an die Wand gefesselt war, ließ aber ihre Hände zusammengebunden. Er zerrte sie hinter sich her zum Bett und schubste sie zu Angelus hin.
Sie ließ diese Behandlung apathisch über sich ergehen.
Nur ihr Blick irrte ängstlich zwischen den Vampiren hin und her.
Angelus reichte Spike das Weinglas. „Wir werden es ganz stilvoll zelebrieren, William. Auf uns, mein Liebling.“
Spike stieß grinsend mit ihm an.
Sein Gesicht verwandelte sich und er wollte seine Zähne in Emilys Hals schlagen.
Angelus hinderte ihn daran. „Langsam. Du sollst jeden Schluck genießen.“
Er ritzte auf seiner Seite die Haut an Emilys Hals gerade soweit, das eine dünne Linie Blut floss.
Angelus griff nach Spikes Glas und hielt es unter die Wunde. Bis das Glas mit einer Mischung aus Blut Wein gefüllt war.
„Hier, trink!“
Spike kostete vorsichtig, dann lächelte er strahlend. „Hmm, sehr gut.“
Er leerte das Glas in einem Zug. „Kann ich noch mehr davon kriegen?“
Angelus füllte das leere Glas wieder zur Hälfte mit Wein und reichte es Spike. „Aber nur vorsichtig ritzen. Wenn du zu grob vorgehst, verschwendest du das ganze Blut.“
Spike drehte Emilys Kopf zur Seite, bis die Haut schön gespannt war. Dann zog er mit dem Fingernagel eine feine Linie und ließ das Blut in sein Glas tropfen.
Angelus sah ihm wohlgefällig zu.
Spike konnte nicht widerstehen und leckte über die rote Linie. Da er aber nicht zubiss, ließ ihn Angelus gewähren.
„Ob das Blut an anderen Stellen wohl anders schmeckt?“, sinnierte Spike.
Angelus lächelte. Er wusste, das Spike nur eine Möglichkeit suchte, ihr Opfer weiter zu quälen.
„Versuchen wir es.“

Spike seufzte glücklich. Er war satt und zufrieden. Sein Blick schweifte zu ihrem Opfer, das reglos auf dem Boden neben dem Bett lag.
Sie war schon einige Stunden tot und es wurde langsam Zeit, die Überreste zu vergraben.
Spike seufzte noch einmal.
Das war ein absolutes Festmahl gewesen. In Verbindung mit einer rauschenden Liebesnacht.
Angelus war noch nie zuvor so zärtlich und gleichzeitig dämonisch gewesen.
Sie hatten getrunken, sich geliebt und wieder getrunken, bis sie in erschöpften Schlaf gefallen waren.
Angelus schlief immer noch. Spike stand leise auf, um ihn nicht zu wecken, und brachte die Leiche in den Garten, wo er sie sorgfältig vergrub und die Stelle markierte. Schließlich wäre es unpraktisch, beim verbuddeln der nächsten Leiche diese hier wieder auszugraben.
Absolut überflüssig.
Spike stieß den Spaten in die lockere Erde und überlegte, ob er Angelus ein neues Opfer ans Bett bringen sollte.
Dann ging er doch wieder hinein.
Sie konnten zusammen jagen, wenn Angelus aufwachte.

Tbc...

Re: Never Ending Story

Hey Cimmeria!

Soviel dazu, dass Spike keinen Respekt vor Angelus hat, obwohl er ja weiterhin seinen Gradsire dauernd provoziert. *evilgrins* Allerdings wäre es auch halb so schön, wenn Spike plötzlich vor Angelus kuschen würde, auch wenn er ja ab und an seine Befehle ausführt;) Allerdings sollte er Angelus' Geduld, die eh schon gering ist, nicht überstrapazieren, es wäre doch schade, wenn Angelus doch noch vollkommen seine beherrschung verlieren würde und Spike vernichten würde. Ich bin schon sehr gespannt, wie es sich zwischen den beiden entwickeln wird und ob Angelus vielleicht doch noch einsieht, dass sein William nicht nur einfach sein Lover ist, sondern er doch erkennt, dass da vielleicht mehr ist. Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Teil.

Viele Grüße Mel:))

PS.: Wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag und einen ruhig Start in die nächste Woche.




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)

Re: Never Ending Story

Hi Cimmeria!

Zumindest ordentliche Tischmanieren kann Angelus seinem Childe beibringen, so wie es aussieht. :D
Und vielleicht erkennt Angelus auch noch, das er ihn liebt, mehr als Darla und steht auch dazu.
Bin gespannt wie es, hoffentlich bald, weitergeht.
Lg. silverbird

Re: Never Ending Story

Teil 3

Spike langweilte sich.
Er stupste Angelus an, um ihn aufzuwecken.
Immerhin war die Sonne schon vor einiger Zeit untergegangen und Angelus hatte weiß Gott lange genug geschlafen.
„Aufwachen, mein Engel“, flüsterte Spike. „Es ist eine wunderbare Vollmondnacht. Ideal zur Jagd.“
Angelus rührte sich nicht.
„Außerdem bin ich durstig“, maulte Spike leise weiter.
Ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht des älteren Vampirs. „Wenn das so ist...“
Er drehte sich um und küsste den Jüngeren sanft. „Gehen wir.“

Sie schlenderten entspannt durch das nächtliche London.
Spike sah sich um. Er versuchte sich zu erinnern, wie er London als Mensch wahrgenommen hatte. Aber die Erinnerung verblasste immer weiter.
Angelus hatte ihm zwar erklärt, das die Erinnerungen irgendwann zurück kamen, aber eigentlich war es Spike egal.
Er nahm die Dinge jetzt viel intensiver wahr, meinte fast, bewusster zu leben, als er es zu Lebzeiten je getan hatte.
Er spürte das pulsierende Blut um sich herum, roch und sah die Menschen, die sich um sie herum bewegten, völlig ahnungslos ob der Gefahr, in der sie sich befanden.
Spike fragte sich, ob auch nur einer unter ihnen war, der wusste, dass sich zwei gefährliche Raubtiere in ihrer Mitte bewegten, bereit, jeden Moment ohne Vorwarnung zu töten.
Er leckte sich unbewusst die Lippen. Fast konnte er das warme, süße Blut schmecken.
Seine Gier stieg sprunghaft an und er konnte sich nur noch mit Mühe zurück halten.
„Töten wir sie alle“, flüsterte er Angelus zu.
„Stilvoll, William“, flüsterte Angelus zurück. Er wies auf einen jungen Mann, der sich gerade von seinen Freunden verabschiedete.
„Wie wäre es mit ihm? Er ist jung, sein Blut wird süß sein. Und außerdem können wir uns mit ihm vergnügen. Vorher.“
„Hm, meinst du nicht, dass ein Einziger etwas wenig für uns beide ist?“, fragte Spike skeptisch.
Angelus lachte leise. „Wer sagt denn, dass er der einzige sein wird heute Nacht. Aber er wird einen netten Imbiss abgeben und den ersten Durst stillen. Gehen wir ihm nach.“
Kurz blitzte in Spike die Erinnerung an sein erstes Zusammentreffen mit den Vampiren auf. Drusilla, wie sie ihm gefolgt war.
Und ihn schließlich getötet hatte.
Der junge Mann war derweil auf die beiden Fremden, die ihm folgten, aufmerksam geworden. Er drehte sich zu ihnen um und breitete lachend die Arme aus.
„Tut mir leid, ich bin schon ausgeraubt worden.“ Er lachte laut über seine Bemerkung.
„Wenn ihr also Straßenräuber seid, ich habe nichts mehr. Ich habe heute Abend mein gesamtes Hab und Gut am Spieltisch verloren. Mir bleibt nur noch das nackte Leben.“
„Nicht einmal das“, murmelte Angelus. Laut sagte er: „Keine Angst. Wir suchen nur etwas Vergnügen. Unterhaltung in einer wundervollen Nacht. Jetzt gerade sind mein Freund William und ich auf der Suche nach einem ungestörten Ort, um uns fleischlichen Genüssen hinzugeben.“
Die Doppeldeutigkeit von Angelus´ Worten begeisterte Spike. Er betrachtete ihr ausgewähltes Opfer interessiert.
Der Andere musste ungefähr im selben Alter sein wie er selbst. Spike konnte sich nicht entscheiden, was er zuerst wollte. Den Fremden schnell und hart ficken oder sein Blut trinken.
Am liebsten beides gleichzeitig, entschied er für sich.
Angelus hatte ihrem ahnungslosen Opfer inzwischen freundschaftlich einen Arm um die Schultern gelegt.
„Ich werde Angelus genannt. Wie ist dein Name?“
Wen interessiert das, stöhnte Spike im geheimen auf.
„An- Angelus. Und William?“ Angelus nickte zustimmend. „Ich bin Jeremy.“ Er lachte wieder. Spike hatte den Eindruck, dass er ziemlich betrunken war.
Das würde es leichter für sie machen.
„Hi, Jeremy. Würdest du uns einen Gefallen tun? William möchte unheimlich gerne...“, Angelus flüsterte Jeremy etwas ins Ohr. So leise, dass Spike es nicht verstand.
Sofort regte sich sein Argwohn.
Angelus sollte den Menschen töten. Oder auch ihn ficken und dann töten. Aber nicht mit ihm flüstern.
Jeremys Blick streifte Spike interessiert, dann nickte er zustimmend.
„Klar, warum nicht. Ist es anders als mit einer Frau?“
Angelus lächelte. „Besser.“
Jeremy lächelte auch und knöpfte seine Hose auf.
„Fang an, William!“
Spike erstarrte. Das konnte nicht sein. Er sollte diesem Menschen einen blasen? – erbost wandte er Angelus zu.
„Das ist nicht dein Ernst!“
„Oh doch. Ich weiß doch, wie gerne du das machst“, grinste Angelus boshaft.
Da Spike dem Menschen den Rücken zuwandte, konnte er es sich erlauben, sein Vampirgesicht zu zeigen.
„Vergiss es!“, knurrte er.
„Brauchst du noch etwas Einstimmung?“, fragte Angelus sanft und küsste ihn. Seine Zunge schob sich spielerisch in Spikes Mund, bis der darauf antwortete und Angelus´ Zunge beim Rückzug folgte.
Der anschließende Biss kostete ihn fast die Zungenspitze.
„Oh, habe ich dir weh getan?“, fragte Angelus besorgt. „Tu was ich sage, wenn du nicht zu Staub zerfallen willst“, fügte er fast lautlos hinzu.
Spike sah ihn noch einmal grimmig an, bevor er vor Jeremy in die Knie ging.
Einen Moment überlegte er, einfach zuzubeißen. Aber Angelus würde kurzen Prozess mit ihm machen.
Jeremy stöhnte leise. Als Angelus anfing, an seinem Hals zu lecken und zu saugen, wurde das Stöhnen lauter.
Er stieß seinen Schwanz rhythmisch im Spikes Mund.
Obwohl er es niemals zugeben würde, machte es Spike an. Mit einer Hand versuchte er, seine Hose zu öffnen und damit den Druck auf seinen eigenen Schwanz zu lindern.
Der Mensch war kurz vorm kommen.
In dem Moment, als sein Sperma in Spikes Mund strömte, sagte Angelus: „Nimm dir, was du brauchst.“
Innerhalb von Sekundenbruchteilen transformierte Spike zum Vampir – und biss mit lang aufgestauter Gier zu.
Er registrierte am Rande, dass Angelus seine Reißzähne in den Hals ihres Opfers schlug.
Bis schließlich der blutleere Körper zu Boden glitt.
Angelus riss Spike hoch und küsste ihn hart. „Das war doch großartig, oder? Aber jetzt will ich dich.“
Spike war noch etwas gekränkt darüber, wie ihn Angelus behandelt hatte, aber die Küsse und die Hand, die seinen Schwanz fest umfasste, stimmten ihn schnell gnädig.
„Nimm mich“, stöhnte er nur.

Angelus wischte noch einmal mit dem Taschentuch über Spikes Mund. „Dreh dich mal zum Licht.“
Spike hob gehorsam den Kopf, sodass das Licht der Straßenlaterne auf sein Gesicht fiel.
Angelus feuchtete eine Ecke des Taschentuchs an und rieb über einen Fleck an Spikes Kinn.
„So, jetzt sieht man nichts mehr.“
Er ließ das Taschentuch zu Boden fallen.
„Gehen wir weiter. Mein Appetit ist geweckt. Aber ich bin noch lange nicht satt. Oder hat es dir gereicht?“
Spike grinste nur. „Von mir aus können wir beides wiederholen.“
„Hm, mal sehen, ob wir noch jemanden finden, der sich von dir einen Blowjob geben lässt“, überlegte Angelus.
„Was??? Das meinte ich nicht“, fuhr ihn Spike an. „Noch mal lasse ich mich nicht demütigen!“
„Wir werden sehen“, antwortete Angelus gleichmütig.
´Werden wir nicht`, dachte Spike nur.
Plötzlich durchzuckte ihn eine Erinnerung. Sie gingen durch die Gasse, in der er damals David gefunden hatte, seinen toten Geliebten.
Er blieb stehen und betrachtete die Stelle.
Angelus, der inzwischen weiter gegangen war, drehte sich erstaunt um. „Was ist los?“
„Nichts. Mir ist nur gerade was eingefallen. Kannst du dich eigentlich an deine Opfer erinnern?“
Angelus zuckte leicht die Schultern. „Wozu sollte das gut sein? Aber manche sind mir in Erinnerung geblieben. Warum fragst du?“
Spike sah ihn lange an. „Erinnerst du dich an einen Mann, der dir ungemein ähnlich sah? Er hatte hellere Haare als du und grüne Augen.“
Angelus grinste. „Ich habe im Laufe der Jahre viele Männer getötet, auf die diese Beschreibung passt.“
Spike versuchte es wieder. „Er war gut gekleidet. Und trug ein auffälliges Halstuch in gelb und violett!“
Angelus überlegte, schüttelte dann aber den Kopf. „Tut mir leid, aber das sagt mir nichts. Warum willst du das eigentlich wissen?“
„Er war mein... Freund. Ich habe ihn geliebt“, sagte Spike leise.
Angelus umarmte ihn, lachte dann aber. „Wer immer ihn getötet hat, es ist vorbei. Jetzt gehörst du zu mir.“
Spike schwieg erst, lachte dann aber auch. „Stimmt, er ist tot. So wie ich, aber ich hatte Glück und habe dich getroffen. Ich bin noch immer durstig. Was nehmen wir jetzt? Mann oder Frau?“
„Mal sehen, was sich ergibt. Die Nacht ist noch lang.“

Einige Stunden und mehrere Leichen später standen die Vampire auf einer Brücke über die Themse und sahen in das dunkle, schnell fließende Wasser.
„Warum kann es nicht immer so sein?“, fragte Spike.
„Wie?“, fragte Angelus und wandte sich seinem Begleiter zu.
„So... leicht. So erfolgreich. So befriedigend!“ Spike erwiderte den Blick. „Du willst immer, das wir nicht auffallen. Dass niemand uns als Vampire erkennt. Aber wozu diese Vorsicht? Wir können das jede Nacht machen und es wird immer neue Opfer für uns geben. Sie wachsen nach. Wie jede andere Nahrung!“
Angelus lachte leise. „William, du denkst nicht weit genug! Für dich existiert nur der Augenblick. Aber ich weiß, wovon die Menschen reden. Sie haben Angst. Sie suchen den - oder die - geheimnisvollen Mörder, die blutleere Körper zurück lassen. Doch Menschen sind dumm! Sie verdächtigen die Armen, Ungebildeten. Niemand wird jemand verdächtigen, der über gute Umgangsformen verfügt und sich in gehobenen Kreisen bewegt. Daher ist es unsere beste Tarnung, uns als Menschen, als gebildete, wohlhabende Menschen, auszugeben.“
Spike wollte widersprechen, aber Angelus´ Hand, die mit leichtem Druck über seine Hose strich, lenkte ihn ab.
„Gehen wir. Bald geht die Sonne auf. Ich hatte genug Blut, aber noch lange nicht genug von dir. Und ich will mir viel Zeit lassen, ohne mir um den Sonnenaufgang Sorgen machen zu müssen.“
Spike grinste und drückte seine beginnende Erektion gegen die Hand des anderen Mannes. „Ich kann es kaum erwarten, dich zu ficken.“
Angelus erwiderte das Grinsen. „Wir werden sehen, wer wen fickt.“

Spike sah sich um. Die Taverne war gut besucht, es mangelte nicht an potenziellen Opfern. Aber ihm stand der Sinn nicht nach Blut.
Er versuchte, den letzten Streit mit Angelus zu ertränken. Trotzig füllte er sein Glas erneut. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich?
Er war es leid, immer irgendwelche Bankette und Gesellschaften zu besuchen und sich als Mensch auszugeben.
London war voll mit Opfern, die niemand vermisste. Huren, Tagelöhner, Diebe, Mörder, Strandgut der Gesellschaft. Es kamen immer neue dazu und niemand kümmerte sich darum, wie sie den Tod fanden.
Spike verstand Angelus´ Vorsicht nicht. Sie waren Vampire, geschaffen zu jagen und zu töten. Und wer sich ihnen in den Weg stellte, bezahlte seinen Mut, oder seinen Leichtsinn, mit dem Leben.
Gut, Angelus liebte weiche Betten und legte Wert auf saubere Kleidung - ihm war das alles ziemlich egal.
Aber das konnte er auch haben, ohne seine wahre Natur zu verbergen.
Und er war es leid, von Angelus ständig aus irgendwelchen Launen heraus gedemütigt zu werden.
Wie an jenem Morgen, als er Spike mit dem Versprechen auf ungewöhnliche Liebesspiele ans Bett gefesselt hatte – nur um ihn dann alleine zu lassen.

Spike hatte sich wütend im Bett hin und her geworfen, konnte sich aber nicht befreien.
Dann war Angelus zurückgekehrt.
Mit einem Mann, dessen dunkle Kleidung ihn als Priester auswies.
Angelus zeigte auf den gefesselten Mann im Bett und erklärte leise, mit besorgter Stimme: „Mein Freund hier ist besessen. Ich bitte Euch, befreit ihn von diesem grässlichen Dämon.“
Spike knurrte wütend und zeigte sein Vampirgesicht.
„Ich verzeihe dir noch mal“, erklärte er großmütig, „wenn du mich jetzt los machst.“
Dann lachte er.
„Also gut, Angelus, du hast gewonnen. Was soll ich tun? Du hättest mir wirklich vorher sagen können, was du vorhast, damit ich mich auf meine Rolle vorbereiten kann. Soll ich grünen Schleim spucken? Oder ist dir mehr nach obszönen Beschimpfungen?“
Der Priester wich erschrocken einen Schritt zurück und bekreuzigte sich.
Nur Spike sah, wie sich Angelus´ Gesicht verwandelte.
Er lachte laut. „Ich bin nicht besessen. Ich bin ein Dämon! Ein Vampir, um genau zu sein. Aber glaubt du wirklich, Pfaffe, ich bin der einzige in diesem Raum?“
Der Priester drehte sich zu Angelus um, der aber bereits wieder zu seinem menschlichen Aussehen gewechselt war.
„Es wird immer schlimmer mit ihm“, sagte er bekümmert.
Der Priester legte ihm tröstend die Hand auf den Arm.
Nur Spike erkannte, wie Angelus angewidert die Mundwinkel verzog. Aber er hatte sich sofort wieder unter Kontrolle.
„Ist es ein Mitglied Eurer Familie? Ein Bruder vielleicht?“, fragte der Priester besorgt.
Spike legte sich so bequem, wie es in seinem Zustand ging, zurück und wartete gespannt auf den weiteren Verlauf.
Fast vergaß er die Demütigung, die ihm Angelus mit der Fesselung zugefügt hatte.
Angelus nickte bekümmert und hielt den Kopf dann gesenkt. „Oh ja, er ist ein Familienmitglied. Er ist mein – Geliebter.“ Er hob den Kopf wieder.
Und präsentierte sich zu Spikes Erstaunen immer noch als Mensch.
Der Priester erbleichte. „Er ist dein Geliebter?“, wiederholte er ungläubig.
Angelus nickte. Sein Gesichtsausdruck bekam etwas lauerndes.
„Du lebst mit ihm... wie mit einer Frau?“, fragte der Priester entsetzt weiter.
Angelus nickte wieder.
„Und ihr...“, offensichtlich konnte er die Worte nicht aussprechen.
Spike hatte da weniger Probleme. „Oh, er fickt mich. Oft und gerne. Stimmts, Schatz?“ Er grinste Angelus an.
Bei den letzten Worten hatte der Priester Spike angesehen. Jetzt drehte er sich entschlossen zu Angelus um. „Mein Sohn, das ist eine schwere Sünde, die du da begehst.“ Er nestelte an seinem Kragen, um die Kette mit dem Kreuz über den Kopf zu streifen.
„Ich glaube, das reicht jetzt!“, stellte Angelus fest. „Ich begehe noch ganz andere Sünden. Ich töte zum Beispiel. Oder ist das erlaubt, wenn man ein Vampir ist?“
Mit diesen Worten schlug er seine Fangzähne tief in den Hals des Priesters. Mit einer Hand umfasste er die des Menschen, die das Kreuz hielt und zerriss die Kette. Dann ließ er los, das Kreuz glitt aus der kraftlosen Hand und fiel unbeachtet zu Boden.
Spike hätte Beifall geklatscht, wenn er die Hände frei gehabt hätte.
„Wunderbar, die Vorstellung. Und jetzt mach mich los, damit ich auch trinken kann!“
Angelus ignorierte ihn.
„Angelus, ich bin noch immer gefesselt. Mach mich endlich los!“ Spike wurde ungeduldig. Angelus beim Trinken zuzusehen, ließ ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Angelus ignorierte ihn weiter. Bis er die Leiche zu Boden sinken ließ. Und sich genießerisch die Lippen leckte. „Ah, das war wirklich köstlich!“
„Für dich vielleicht. Aber was ist mit mir?“, schimpfte Spike.
Angelus grinste gemein. „Wolltest du auch was haben? Oh, das tut mir leid, jetzt ist er leer. Und draußen scheint die Sonne, ich kann nicht mal einen neuen besorgen. Du musst bis heute Abend warten.“
Er beugte sich über Spike und küsste ihn schnell, bevor er sich neben ihm ausstreckte. „Ich bin müde. Schlaf gut, William.“
„Mach mich los!“ Spike schrie ihn an, aber Angelus rührte sich nicht.
Spike war gezwungen, den Rest des Tages gefesselt und hungrig zu verbringen. Und fragte sich, ob er für Angelus eigentlich mehr war als ein Spielzeug; ob ihre Liebe ihm mehr bedeutete, als der kurzzeitige Genuss, wenn er das warme Blut eines Opfers trank.
Spike fragte sich, ob Angelus wirklich fähig war, zu lieben.

Er trank sein Glas in einem Zug leer und füllte es sogleich wieder.
Spike hatte genug von seinem rechthaberischen und überheblichen Sire. Diesmal würde er sich endgültig von Angelus trennen und alleine weiter ziehen.
Und zwar gleich.
Zufrieden mit seiner Entscheidung warf er einige Münzen auf den Tisch und stand leicht schwankend auf.
In der Tür stieß er mit jemand zusammen. „Verschwinde“, murmelte er undeutlich und wollte sich an seinem Gegenüber vorbei drängeln.
Der Fremde hielt ihn fest.
„Pfoten weg, sonst...“, knurrte Spike.
„Sonst was?“, fragte eine spöttische und nur zu bekannte Stimme.
„Angelus. Was willst du hier?“
Angelus hielt ihn weiter fest und dirigierte ihn die Straße entlang. „Du solltest wirklich nicht alleine unterwegs sein, William. Du kannst dich ja kaum auf den Beinen halten.“
Spike riss sich wütend los – und wäre beinahe gefallen. Nur Angelus´ schneller Zugriff hielt ihn aufrecht.
„William, glaubst du wirklich, das ist eine gute Lösung? Du tust dir weh, nicht mir.“
„Wer sagt, das ich dir weh tun wollte? Wer sagt, dass du mir irgendwas bedeutest“, nuschelte Spike, legte aber einen Arm um den anderen Vampir.
Angelus lachte leise. „Wenn ich dir nichts bedeute, warum bleibst du dann bei mir? Du hättest jederzeit gehen können, aber du bist immer noch hier.“
Spike sah ihn verächtlich an. „Das wird sich jetzt ändern. Ich gehe! Such dir ein anderes Spielzeug.“
Angelus sah ihn prüfend an. „Ich kann nach Paris gehen. Die Frauen werden sich freuen, mich wieder zu sehen.“
Spike zuckte nur die Schultern. „Mach doch. Bestell Drusilla schöne Grüße, vielleicht komme ich sie mal besuchen.“
„Du wirst ihr fehlen.“
Spike schüttelte nur den Kopf. „Glaube ich kaum, sie hat ja dich. Das heißt, wenn Darla genug hat, und das kann dauern. Aber wenn sie nicht so lange warten will, kann sie sich ja einen neuen Lover erschaffen.“
„Und was ist mit mir? Soll ich mir auch einen neuen Lover erschaffen?“, fragte Angelus leise.
Spike grinste höhnisch. „Wenn du es brauchst, klar. Es ist doch gar kein Problem. Ein Biss und etwas abwarten. Voila, ein neues Spielzeug für den Mann, der sich selbst für unwiderstehlich hält.“
Angelus hatte genug. Er zog ihn mit einem Ruck an sich und presste seinen Mund fest auf Spikes.
„Sag mir, dass dir das nichts bedeutet. Dass es dir gleichgültig ist, wenn ich jeden Zentimeter deines Körpers küsse. Wenn meine Zunge über deinen Schwanz gleitet und er lustvoll wächst. Wenn du in meinem Mund kommst. Wenn du mich in dir spürst. Wenn du erschöpft in meinen Armen einschläfst. Sag mir, dass dies alles dir gleichgültig ist, dass es dich kalt lässt - und ich lasse dich gehen!“
Spike erschauerte wollüstig erregt.
„Gehen wir nach Hause“, murmelte er in Angelus´ Mund. „Und dann mach all das mit mir, von dem du gerade gesprochen hast.“
Angelus lächelte zufrieden und hielt Spike engumschlungen, während sie die Straße entlang gingen.
Er hatte gewonnen. Er würde immer gewinnen.

Angelus erwachte plötzlich aus tiefem Schlaf.
Seine scharfen Sinne sagten ihm, dass etwas nicht stimmte. Er lauschte mit geschlossenen Augen in die Dunkelheit, konnte aber keine Gefahr ausmachen.
Träge drehte er sich Spike zu.
Nur um festzustellen, dass er alleine im Bett lag.
Er lächelte leicht. Das war anders als sonst. Er fragte sich müßig, was Spike vor Sonnenuntergang aus dem Haus getrieben hatte, aber es interessierte ihn nicht wirklich.
Behaglich erinnerte er sich an den vergangenen Morgen. Eins musste er Spike lassen, der Sex mit ihm war nie langweilig.
Wenn er wieder da war, würde er es ihm sagen: Dass er entschlossen war, Darla und Drusilla nicht nach Paris zu folgen.
Sie beide würden zusammen bleiben. Ohne die Frauen. Darla würde jemand anders finden.
Und William würde nur ihm gehören.
Zufrieden mit seiner Entscheidung schlug er die Augen auf – und starrte ungläubig das Messer an, das neben seinem Kopf ins Kissen gerammt war.
Angelus zog das Messer heraus und las den Zettel, der damit am Kissen befestigt war.
„Ich gehe. Für immer. Such Dir einen anderen, den Du demütigen kannst. Grüß Dru von mir, wenn Du sie siehst.“
Unterschrieben war der kurze Brief mit „Spike“ und darunter, winzig klein „William“.
Angelus zerfetzte den Zettel wütend in winzige Stücke.
Dann stürmte er aus dem Haus.
Der Stall war leer, abgesehen von der Kutsche. Spike musste entweder beide Pferde mitgenommen oder das eine fortgejagt haben. Wie auch immer, Angelus hatte keine Möglichkeit ihn einzuholen.
Er knirschte vor Wut mit den Zähnen.
´Das wirst du mir büßen`, dachte er. ´Ich werde dich schon finden. Und dann wirst du lernen, wer hier das sagen hat. Ich bin immer noch dein Sire, vergiss das nie, William!`

Tbc ...

Re: Never Ending Story

Hi Cimmeria!

Große Klasse der Teil.
Spikes Aussage das Menschen nachwachsen, sehr treffend,wenn man ein Vampir ist. :D
Und Angelus hat Recht, die Menschen sind dumm und sehen nur was sie sehen wollen.
Und am besten hat mir gefallen, das Spike endlich den Mut aufgebracht hat seinen aroganten Sire zu verlassen.

Ob das aber "gesund" für ihn ist wenn Angelus ihn findet, möchte ich bezweifeln.
Hoffe es geht bald weiter.
Lg. silverbird

Re: Never Ending Story

Hey Cimmeria!

Erstmal ein sehr schöner Teil! Und dann kann ich voll und ganz verstehen, dass Spike Angelus verlässt, immerhin hat Angelus seinen William nie gezeigt, dass er auch etwas für ihn empfindet. Es muss hart für Spike sein, wenn er wirklich das Gefühl hat nur Angelus Spielzeug zu sein, dabei fühlt er doch viel für seinen Sire. Ich hoffe, sehr dass Angelus jetzt nicht übereagieren wird und Spike noch deutlich zeigt, dass er nur sein Spielzeug ist, dabei waren seine Gedanken doch deutlich. Obwohl Angelus ziemlich sauer zu sein schien und Spike es bestimmt deutlich zu spüren bekommen wird, es ist eben typisch für ihn und es würde mich sehr wundern, wenn er sich nicht an Spike austoben würde. Naja, ich hoffe mal, dass Spike sich nicht zu sehr von Angelus unterkriegen lässt und ihm deutlich zu verstehen gibt, dass es so nicht weiter geht. Aber egal was du auch machst, ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Viele Grüße Mel:))




Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)