Meant to be
Autor: janet.weiss
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Titel: Meant to be
Teil: 1/1
Altersfreigabe: 18
Pairing/Charaktere: Buffy/Spike
Inhalt: zu kompliziert zum erklären - lesen!
Spoiler: eigenes Zeitkontinuum
Disclaimer: Mir gehört nur die Idee zur Story, aber alle Rechte zu "Buffy the Vampire Slayer" sind Joss'.
Copyright: bei mir.
Kommentar: bitte, bitte, Feedback!
Meant to be
„Hey Dawnie! Ich bin zu Hause!“, rief Buffy matt. Sie kam gerade von der Patrouille wieder und es war ziemlich viel los gewesen. „Hi, Buffy!“, rief ihre kleine Schwester ihr fröhlich entgegen. Buffy folgte ihrer Stimme und wurde von ihr ins Wohnzimmer geführt. Buffy hob die Augenbrauen angesichts der Tatsache, dass der Fernseher lief. Eigentlich war sie zu müde, um die Erziehungsberechtigte raushängen zu lassen, aber ein: „Und, was ist, alle Hausaufgaben erledigt?“ ließ sie sich nicht nehmen. „Sicher“, antwortete Dawn und lächelte ihre große Schwester an. „Wie war die Jagd?“ „Puh, ermüdend. Ich werde jetzt duschen, und mich danach sofort ins Bett legen“, antwortete die Jägerin und brachte ein schiefes Lächeln zustande, bevor sie sich daran machte, die Treppe hinauf zu steigen. Auf halbem Weg hielt sie an, drehte sich zu Dawn um und meinte noch: „Und du siehst bitte nicht mehr zu lange fern, morgen musst du in die Schule, okay?“ Die Angesprochene verdrehte die Augen und murmelte nur: „Ja, ja!“
Nachdem Buffy kurz und heiß geduscht hatte, zog sie sich ihren Pyjama an und legte sich ins Bett. Sie schloss die Augen und versuchte wirklich, einzuschlafen, aber aus irgendeinem Grund funktionierte es nicht. Immer, wenn sie die Augen schloss, tanzte das Bild eines platinblonden Vampirs vor ihren geschlossenen Lidern herum, den sie nur zu gut kannte. Spike. Er liebte sie. Und sie hatte sich seit seinem Geständnis so weit wie möglich von ihm fern gehalten. Sie fand ihn abstoßend, und mochte ihn nicht im Geringsten, aber warum musste sie seit der Jagd an ihn denken?
Nach einer Stunde gab Buffy es auf. Sie erhob sich, zog sich wieder an und wollte schon zum Pflock greifen, als ihr einfiel, dass sie heute schon ihren Kontrollgang hinter sich gebracht hatte. Also ließ sie den Pflock an seinem Platz und beschloss, in dieser lauen Sommernacht nur einen kurzen Spaziergang zu machen. Gedankenverloren trottete Buffy die Treppe hinunter, nahm ihre Jeansjacke vom Haken und öffnete die Haustür, als sie geradewegs in Spikes Gesicht schaute. Und diesmal war es nicht imaginär – er war es wirklich, und er stand direkt vor ihrer Nase vor der Haustür. Erschrocken knallte Buffy die Tür zu, und bereute es im selben Moment. Hoffentlich hatte sie Dawn nicht geweckt – falls sie überhaupt schon schlief.
Hektisch überlegte Buffy, was sie tun sollte. Einerseits wollte sie wirklich an die frische Luft, und irgendwann würde sie mit Spike reden müssen. Sie konnte schließlich nicht ewig vor ihm davonlaufen. Andererseits wollte sie eine Begegnung noch so lange wie möglich herausschieben, und sollte es tatsächlich zu einem Gespräch kommen, wollte sie vorbereitet sein. Nun war ihr Kopf wie leer gefegt. ‚Aber, was soll’s!’, dachte sich die Blonde, ‚Er ist schließlich derjenige, der mir gesagt hat, dass er mich liebt! Da soll er es doch erklären!’ Buffy atmete tief durch und mit einem finalen Schnauben öffnete sie die Summer’sche Haustür. Spike stand immer noch dort, wo er auch schon gestanden hatte, als Buffy die Tür vor wenigen Minuten geöffnet hatte.
Buffy verschränkte die Arme und sah Spike provozierend an: „Spike, was willst du? Es ist halb zwölf Uhr nachts!“ Er grinste sie unsicher, irgendwie verlegen und peinlich berührt an und antwortete: „Na ja, also ich bin, wie du weißt, ein Geschöpf der Nacht“ – bei dieser Aussage verdrehte Buffy die Augen und dachte: ‚Ja, sicher, ein Geschöpf der Nacht mit gestutzten Zähnen!’ – „und außerdem“, fuhr der Vampir fort, „dachte ich, sollten wir uns über neulich unterhalten.“ „Ach, so ist das also!“, antwortete Buffy leicht gereizt, „Du kommst vorbei, obwohl du gar nicht weißt, ob ich wach bin oder nicht, und erwartest auch noch, dass ich Lust habe, mich mit dir zu unterhalten?“ „Ach, komm schon, Jägerin, du bist doch wach, oder? Und ich denke, dass dir viel daran liegen würde, dich mit mir zu unterhalten, oder?“ „Wie kommst du denn darauf?“, zischte Buffy. „Ach, ich weiß nicht, ich dachte, du wolltest es vielleicht klären, aber ich hätte da noch ein, zwei hübsche Geschichten auf Lager, die ich deinen Freunden erzählen könnte...“
Buffy war leicht verunsichert. Natürlich glaubte sie nicht wirklich, dass ihre Freunde dem Vampir die Geschichte abkaufen würden, aber man konnte ja nie wissen. Also verdrehte sie die Augen, seufzte und antwortete ihm: „Na schön, aber eins sage ich dir: Ich lasse mich nicht von dir erpressen, und habe auch kein Interesse daran, die ganze Nacht mit dir durch die Gegend zu laufen!“ „Na, dann können wir ja reingehen!“, meinte Spike mit einem dreckigen Grinsen, das er oft auflegte. Unwillkürlich schlug Buffys Herz schneller. ‚Schweig still, mein klopfend’ Herz!’, dachte sie sich, ‚Was soll denn das jetzt? Warum reagiere ich so auf ihn? Ich mag ihn doch nicht mal! Oder etwa doch? Sollte ich vielleicht in ihn ver-´ Nicht mal in Gedanken wagte sie es auszusprechen. Um sich schnell auf andere Gedanken zu bringen, fauchte sie ihn an: „Nein, du wirst nicht reinkommen, Spike!“ Und in einem etwas versöhnlicheren Ton fügte sie hinzu: „Lass uns lieber einen Spaziergang machen, okay?“ ‚Jetzt spinnst du total, Buff!’, schalt sie sich selbst, ‚Jetzt fragst du ihn schon, ob es für ihn okay ist, wenn wir einen Spaziergang machen! Er wollte doch unbedingt reden, da sollte ihm alles Recht sein!’ Doch tief in ihrem Inneren hatte sie spätestens als er ihr gesagt hatte, was er für sie empfand, etwas für ihn gefühlt. Sie wusste nicht was es war, und hoffte irgendwie, dass es keine Liebe war, aber sie mochte ihn. Sonst hätte sie nicht so überreagiert. Und sie selbst wollte ja auch mit ihm sprechen.
Buffy und Spike schritten nebeneinander durch den Park, ohne auch nur ein Wort zu wechseln. Spike hoffte insgeheim, dass Buffy den Anfang machen würde, doch diese hielt es für selbstverständlich, dass er das Gespräch begann. Nach etwa 10 Minuten hielt der Vampir die Stille nicht mehr aus. Er räusperte sich, bevor er etwas lahm das Gespräch begann. „Ähm, schöne Nacht oder? Der Mond...er sieht irgendwie anders aus, oder?“ Buffy schaute ihn von der Seite argwöhnisch an: „Willst du mit mir über den Mond reden? – Aber, egal, du hast Recht, er sieht anders aus...Aber, du wolltest doch mit mir über neulich reden!“ „Mein Gott, Buffy, du machst es einem aber auch nicht leicht!“, schoss Spike. „Ja, sollte ich vielleicht? Du glaubst nicht, wie sehr mich dieses Geständnis aufregt!“ Buffy war stehen geblieben und schrie ihn fast an. Spike sah sie nur verständnislos an. Warum reagierte sie nur so? Wenn er ihr wirklich so egal war, wie sie immer tat, warum regte es sie dann so auf, dass er sie liebte? Empfand sie möglicherweise doch mehr für ihn, als sie eingestehen wollte? Dieser Gedanke gab ihm Hoffnung. „Okay, Buffy, ist ja schon gut! Was erwartest du jetzt von mir?“
Buffy schaute ihn an, und sie sah aus, als würde sie gleich beginnen zu weinen. „Ich weiß es doch auch nicht, Spike! Ich weiß nicht, was ich empfinde oder was ich will, dass du empfindest! Vor ein paar Wochen hätte ich noch gedacht, wie absurd das alles ist, aber jetzt, seit neulich...“, ihre Stimme war fast nur noch ein Flüstern, als sie den Weg weiter gingen. Spike schaute Buffy an und wusste absolut nicht, was er sagen sollte. Also brach Buffy wieder die Stille indem sie vorschlug: „Lass uns zum Wasser runter gehen, ja?“ Mit dem Wasser meinte sie den kleinen See, der idyllisch im kleinen Park von Sunnydale lag. Spike nickte zustimmend, und so bahnten sich die beiden den Weg durch das hohe Gras. Buffy ließ sich auf dem noch warmen und trockenen Boden nieder und der Vampir folgte ihrem Beispiel. Es herrschte wieder eine längere Zeit Stille, in der Buffy sich Zeit nahm, ihre Gedanken zu ordnen und sich eine hübsche kleine Rede zurecht zu legen, die sie gleich Spike erzählen könnte, damit er sie besser verstand.
„Buffy, ich will ja nicht drängen“, eröffnete Spike mit einem Räuspern die Konversation, „aber ich denke so langsam sollten wir uns tatsächlich unterhalten!“ Dann blickte er ihr unverwandt in die Augen. Es schien Buffy, als könnte er direkt in ihre Seele schauen. Als wüsste er besser, was sie wollte, als sie. Als würde er sie mit zwei saphirenen Dolchen erstechen. Da brach alles aus ihr heraus.
„Spike, es ist alles so neu für mich. Ich kann es nicht direkt erklären, es ist einfach so anders...Ich meine, mein ganzes Leben ist anders! Welche normale 21-jährige, junge Frau jagt schon Dämonen? Und früher, auf der High School, da dachte ich...mit Angel...ich dachte, weil ich nicht normal – oder etwas besonders, je nachdem, wie man es sieht – wäre, bräuchte ich einen Freund, der anders ist. Aber es war keine wirkliche Liebe. Ich habe nur...versucht, mir etwas einzubilden, um ein etwas normaleres – für meine Umstände – Leben zu führen. Ich wollte auch einen Freund, der alles versteht, der weiß, wie neu es ist. Aber Angel war dafür nicht der Richtige. Und danach...na ja, Riley, ich denke, es war von Anfang an klar, dass aus dieser Beziehung nichts werden könnte. Da suchte ich die vollkommene Normalität, eine Idylle, wie ich sie – wie ich weiß – niemals bekommen werde, jedenfalls nicht mit einem Mann wie Riley. Und dann, dann war da Dawn, und sie machte Ärger, meine Mutter starb, ich starb, Giles ging fort, kam wieder, Willow verfiel der schwarzen Magie...und ich war da, mittendrin, und ich wusste, dass alles in meinen Händen lag. Ich bin die Jägerin. Die Einzige. Und an meinem Geburtstag...die Holzkiste von Xander und Anya...es ist ja nicht so, dass ich sie nicht schön gefunden hätte, nein, es war ja ein sehr persönliches, wertvolles Geschenk, was auch einen großen emotionalen Wert hat, aber mich stört, dass meine Freunde...alle: Willow, Tara, Xander, Anya, Giles und Dawn nur die Jägerin in mir sehen...“
Buffy schaute Spike nun genauso unverwandt an, wie er es eben bei ihr getan hatte. Es tat ihm weh, sie so leiden zu sehen, und hören zu müssen, was sie niemandem hatte erzählen können, weil ihre ach so tollen Freunde ihre eigenen Wehwehchen hatten. In diesem Moment empfand der Peroxyd-Blonde eine ungeheuere Wut für Buffys Freunde. Aber er wollte sie nicht unterbrechen, weil er dann nicht besser gewesen wäre als Xander und die anderen. Er starrte zurück in ihre Augen, die in Tränen schwammen.
Buffy fuhr fort: „Aber ich bin soviel mehr als nur die Jägerin! Ich will leben – und lieben! Und du Spike, du behandelst mich anders, du magst mich nicht nur, weil ich die Jägerin bin, und schon mehr als einmal die Welt gerettet habe. Nein, Spike, sag mir, dass es nicht so ist!“ Aus grünen Smaragden blickte sie ihn verzweifelt bittend an. Wie gerne hätte er sie jetzt in den Arm genommen und ihr tröstend übers Haar gestrichen. Sie geküsst. Aber er war Gentleman genug, um ihre Situation, in der sie jedoch dringend jemanden zum Anlehnen brauchen könnte, schamlos auszunutzen. Und so begnügte er damit zu sagen: „Buffy, du weißt, dass ich dich liebe. Du weißt es noch nicht lange, aber es geht schon sehr viel länger. Ich liebe dich über alles, du bist mein Leben, und ich würde meins für dich geben. Was ich an dir sehe, geht viel tiefer als nur die Bewunderung für deinen Mut, deine Kraft und deine Reflexe. Ich kenne dich, Buffy. Auch wenn es dir nicht gefällt, ich weiß, wie du wirklich bist! Du sehnst dich nach Geborgenheit, nach jemandem, der nur für dich da ist, der dich voll und aufrichtig liebt. Jemand, bei dem du sicher sein kannst, dass er dich weder enttäuschen noch verlassen würde. Und hier stehe ich, Buffy. Ich erfülle alles, aber du siehst mich nicht.“
Bei seinen letzten Worten hatte Spikes Stimme einen traurigen und verletzten Ausdruck bekommen. Buffy war gerührt von seiner Rede. Ihre Tränen hatten nun begonnen zu laufen, und das Licht des Mondes brach sich in ihnen wie in einem Kaleidoskop. Als Spike ihr Schluchzen neben sich hörte, drehte er sich bestürzt zu ihr, denn er hatte sein Gesicht bei seiner kleinen Rede von ihr weggedreht gehabt. Buffy suchte nach einem Zeichen in seinen Augen und sie sah nur seine ganze Liebe. Gerührt davon lehnte sie sich zu ihm rüber und gab ihm einen kleinen dankbaren Kuss auf die Wange. Danach rückte sie immer näher zu seinem Mund. Bis sich ihre Lippen trafen und zu einem sanften Kuss verschmolzen. Wie lange hatte Spike auf diesen einen Moment gewartet! Ihre Lippen fühlten sich noch viel wärmer und weicher an, als er es sich erträumt hatte. Leidenschaftlich und doch schüchtern zog sie ihn näher zu sich, in der Umarmung und dem Kuss versunken, ignorierten sie ihre Umwelt völlig. Biss Buffy sich auf einmal losriss, Spike entsetzt anstarrte und murmelte: „Es...es tut...mir so leid!“ Damit sprang sie auf, lief rasch den kleinen Hügel zum Weg hinauf und hörte nicht mehr Spikes Rufe.
Buffy raste die Straße entlang, die sie eben noch mit Spike entlang spaziert war. Die Tränen liefen ihr unaufhörlich über ihr hübsches Gesicht, und der scharfe Gegenwind trug nur noch dazu bei. Während sie ihren Schritt verlangsamte, um sich zu beruhigen dachte sie verzweifelt: ‚Wie konnte ich das nur tun? Was würden die andern sagen? Er macht sich jetzt bestimmt Hoffnungen, aber ich kann nicht mit ihm zusammen sein. Will nicht. Glaube ich...’ Mit unendlich fließenden Tränen öffnete sie die Summer’sche Haustür. Es war mittlerweile schon halb eins, und Buffy konnte sich so gut wie sicher sein, dass Dawn schlief und sie so nicht sehen konnte. Schluchzend und zitternd schlich sie die Treppe hinauf, und versuchte, wenigstens in der Nähe von Dawns Zimmer das Wimmern zu unterdrücken. Doch in ihrem Zimmer angekommen schmiss sie sich aufs Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie rollte sich wie ein Baby zusammen und fragte sich selbst: ‚Warum? Warum habe ich das getan? Warum empfinde ich so? Für ihn? Warum sehne ich mich jetzt so nach seiner Umarmung, seinem Kuss, wenn ich ihn eben noch abgewiesen habe?’ Sie wusste, es war falsch gewesen, aber jetzt war es zu spät. Sie konnte nicht wieder zurück zum See gehen und ihn um Verzeihung bitten. Das ließ ihr Stolz nicht zu. Was hätte sie auch sagen sollen? Dass sie es zwar wunderschön gefunden hätte, es aber nicht wiederholen wollte, und schon gar nicht mit ihm zusammen sein wollte. Wollte sie das wirklich nicht? Oder redete sie es sich nur ein? Nachdem sie noch eine ewige Zeit wachgelegen hatte, schlief sie mit roten geschwollenen Augen ein.
Spike saß immer noch am See und fuhr sich melancholisch durch die Haare. Er wusste es, er hatte sie überrumpelt. Ihre emotionale Situation ausgenutzt. In jeder anderen Situation hätte sie ihn sofort von sich gestoßen. Es war halt niemand anders da gewesen, und so hatte sie sich mit ihm begnügen müssen. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz im Kopf. Er versuchte, ihn zu ignorieren, aber der Schmerz wurde zu intensiv, als das er ihn hätte ignorieren können. Beunruhigt sprang Spike auf, um sich auf den Heimweg zu seiner Gruft zu machen, die er auch erreichte, kurz bevor er vor lauter Schmerz zusammenbrach.
Als Buffy aufwachte schaute sie als erstes auf ihren Wecker. Mit einem Mal war sie hellwach. Es war schon nach eins. Um zwölf hatte sie Dienst im Double Meat Palace. Doch dann fiel ihr ein, dass Samstag war, und dass sie da keinen Dienst hatte. Buffy ließ sich wieder zurück in die Kissen sinken, bevor sie wieder aufschnellte, diesmal, weil sie sich an die gestrige Nacht erinnerte. Sie bekam ein richtig schlechtes Gewissen, jetzt, da sie eine Nacht darüber geschlafen hatte. Buffy nahm sich vor, Spike nach dem Duschen, Anziehen und Frühstücken einen Besuch abzustatten um mit ihm darüber zu reden.
Während das heiße Wasser über den zierlichen Körper der Jägerin lief, sann sie darüber nach, wie paradox das alles war. Gestern Nacht hatten die beiden über etwas reden wollen, das hatte dann dazu geführt, dass sie sich geküsst hatten. Nun wollte Buffy zu ihm gehen und mit ihm über den Kuss reden. Wozu würde das führen? Zu Sex? Buffy schlug sich bei diesem Gedanken die Hand vor den Mund, obwohl sie das noch nicht einmal laut ausgesprochen hatte. Obwohl...wünschte sie sich das am Ende? Vollkommene Nähe zu Spike? War er nicht immer für sie da gewesen? Und gestern...sie wusste, er hätte ihre Situation vollkommen ausnützen können, aber er hatte es nicht getan. Sie hatte ihn von ganz allein geküsst! Und empfand sie nicht tief in ihrem Inneren, in ihrem Herzen, in ihrer Seele, schon länger viel mehr als Freundschaft für den blonden Vampir? Nein, irgendetwas war falsch an diesem Gedanken: Freundschaft – Freunde waren sie nie gewesen! Aber langsam wurde sich Buffy sicher: Sie hatte sich total in Spike verliebt! Schnell sprang sie aus der Dusche, trocknete sich ab und sprang in ihre Klamotten, um Spike die frohe Botschaft zu überbringen.
Als Buffy in Spikes Gruft ankam, brauchte sie eine kurze Zeit, damit sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnen konnten. ‚Er ist sicherlich unten!’, dachte Buffy, als sie ihn oben nicht auffand. Mit einer aufgeregten Vorfreude, wie man sie sonst an Weihnachten empfindet, stieg die Jägerin die Treppe hinunter. Dann, wenn sie unten war und ihm alles erklären würde, würde sie ihn in die Arme schließen können, und dann wäre es vollkommen egal, was alle anderen sagen würden; sie hatte ihn, er sie – sie hatten sich. Und ihre Liebe war wichtiger als alle Reaktionen von Buffys Freunden. ‚Falls er mich noch haben will!’, dachte Buffy in einem plötzlichen Anflug von Selbstzweifel. Doch das verdrängte sie schnell wieder, als sie seine wasserstoffblonden Haare sah und ihr Herz somit einen Hüpfer machte. Langsam und darauf bedacht, ihn nicht aufzuwecken, schlich sie auf sein Bett zu, auf dem er lag und schaute ihn zärtlich an. Er sah so gut aus! Sie bedachte mit gierigen Blicken seine helle, fast weiße Haut über dem muskulösen Körper, seine vollen Lippen, die, wie sie ja jetzt aus eigener Erfahrung wusste, unendlich weich und sanft waren. Sie ließ ihren Blick über seine geschlossenen Lider gleiten, die zwei wunderschöne, tiefe blaue Augen beinhalteten. Noch einmal atmete sie tief durch und machte dann den letzten Schritt auf das Bett zu.
Sanft rüttelte die Jägerin ihren geliebten Vampir an der Schulter um ihn aufzuwecken. Als er keine Reaktion auf ihre zarten Versuche zeigte, schüttelte sie ihn fester. Doch auch jetzt rührte er sich nicht. Panik stieg in Buffy hoch. ‚Was ist nur los mit ihm?’, fragte sie sich selbst ängstlich. Mit etwas Schwung schlug sie ihn ins Gesicht. Endlich kam der Platinblonde zu sich.
Spike stöhnte vor Schmerz auf, und als er sich aufrichten wollte, wurde ihm schwindelig und schwarz vor Augen. Er wollte schon die Person anbrüllen, die ihn aus seinem gerechten Schlaf aufgeweckt hatte, denn er fand, er hatte ihn sich mehr als verdient durch seine rasenden Kopfschmerzen. Doch rechtzeitig wurde ihm wieder klar vor Augen und er erkannte Buffy. Spike brachte ein schiefes Lächeln zustand und krächzte ein: „Oh, hallo, Buffy.“ Die Angesprochene war erschreckt vom Klang seiner Stimme, es hörte sich an, als wäre er erkältet oder als hätte er zu viel geschrieen. Doch sie ließ sich nichts anmerken und verdrängte den Gedanken wieder, als sie ihn sanft anlächelte. „Spike...Ich habe dir etwas zu sagen...Es ist nicht einfach für mich, also sei bitte nett!“, sie schaute ihn abwartend und irgendwie bittend an. Zur Antwort richtete Spike sich auf und wollte gerade etwas sagen, als er von einem Hustanfall heimgesucht wurde. Die Jägerin schaute ihn entsetzt an, und wollte schon fragen, was los war, aber dann erinnerte sie sich warum sie da war. Und wenn sie es jetzt nicht sagen würde, würde sie der Mut verlassen, und er würde es nie erfahren.
Also fuhr sie fort: „Ich...ich habe seit gestern Nacht darüber nachgedacht...was wir getan haben...und ich konnte wirklich an nichts anderes denken. Ich habe mich gefragt, warum ich dich geküsst habe, weggelaufen bin und warum ich so empfinde und reagiere. Und....und auf alle Fragen gibt es nur eine...adäquate Antwort, Spike...ich liebe dich!“
Prüfend schaute sie ihm in die Augen. Einen Moment dachte sie, er würde Tränen in den Augen haben, doch im nächsten Augenblick blinzelte er und die Tränen waren weg. Buffy wusste nicht, wie sie das interpretieren sollte. War das ein Zeichen dafür, dass es für ihn zu spät war und dass er die Sache als beendet betrachtete? Oder empfand er immer noch so stark für sie und wollte nur nicht, dass sie ihn weinend sah? Als seine Antwort kam, wusste sie bescheid: „Buffy...du meine Güte! Wie lange habe ich darauf gewartet...und wie lange habe ich gedacht, du würdest es nie sagen! Und jetzt...ich liebe dich auch, Buffy! Du bist das Beste, was mir je passiert ist, und das will was heißen, denn schließlich lebe ich schon sehr viel länger als du!“ Sie lächelte über Spikes kleinen Scherz auf seine Kosten. Nun ließ sich Buffy neben ihm auf dem Bett nieder. Sie lehnte sich zu ihm herüber, um ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen zu hauchen, als er wieder in sich zusammen fiel...
Wieder wurde Buffy ängstlich. Was war nur los mit ihm? Ihre Freude über ihr Zusammenkommen wurde definitiv überschattet von der Angst vor seinem seltsamen Benehmen. Rasch zog Buffy ihre Bluse aus, unter der sie noch ein Top trug. Dann lief sie zum kleine Waschbecken in Spikes Krypta, befeuchtete die Bluse mit eiskaltem Wasser und lief zurück zu Spike, der regungslos auf seinem Bett lag. Hysterisch klatschte sie ihm den Waschlappen ins Gesicht, wobei sich ihre Augen mit heißen Tränen füllten, die auch schon bald begannen, ihr hübsches Gesicht hinunter zu laufen, und wobei sie immer wieder rasend schnell auf ihn einflüsterte: „Spike, verlass mich jetzt nicht! Es hat doch gerade erst angefangen, Spike! Komm zu dir bitte...bitte!!!“ Nach einiger Zeit kam er tatsächlich wieder zu sich und ehe er es sich versah hatte sich Buffy ihm an den Hals geworfen und ließ ihren Tränen freien Lauf. Er konnte nicht anders, als seine Arme um sie zu schlingen und sie einfach nur zu halten. Es fühlte sich fast zu gut an, um wahr zu sein! Er atmete tief den Duft ihrer Haare ein, spürte ihre Wärme.
Einigen Minuten später drückte er Buffy etwas von sich weg, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Fragen hob er eine Augenbraue, um sie dann zu fragen: „Was ist los, Buffy?“ Beruhigend küsste er ihre Stirn, während sie sich die Tränen wegwischte und begann, zu stammeln: „A-also...ich bin in deine Gruft gekommen, um dir zu sagen, dass ich dich liebe, u-und dann warst du irgendwie bewusstlos, u-und dann, als du aufgewacht bist, a-also lange warst du ja nicht wach, du bist direkt wieder ohnmächtig geworden, und ich...ich hatte solche Angst um dich, ich meine...wir hatten uns doch gerade erst gefunden, da wollte ich...dich nicht sofort wieder verlieren, weißt du...Was ist mit dir los, Spike?“
Spike ließ sich Zeit mit der Antwort, denn er hatte selbst keine Ahnung. Also beschloss er, ihr einfach alles zu sagen, was er selbst wusste: „Na ja, also es hat angefangen...gestern Nacht, nachdem du mich geküsst hattest und abgehauen warst...“ – einen Moment glaubte sie, eine gewisse Verletztheit und Traurigkeit in seiner Stimme gehört zu haben, doch bevor sie es genauer identifizieren konnte, fuhr er schnell fort: „Jedenfalls bekam ich dann rasende Kopfschmerzen, die auch nicht aufgehört haben. Und dann, als ich zu mir gekommen bin, war mir schwindelig und außerdem etwas übel...Ich weiß auch nicht, ich fühle mich so schlapp und schwach...“ ‚Blut!’, schoss es Buffy durch den Kopf. ‚Wahrscheinlich braucht Spike Blut!“ Ein weiteres mal an diesem Tag atmete Buffy tief durch und legte leicht ihren Kopf zur Seite. „Beiß mich, Spike!“, befahl sie. „Was?“ Irritiert schaute er sie an. “Tu es einfach. Du fühlst dich schwach? Dann brauchst du Blut! Hier bin ich Spike, ich erlaube es dir. Also tu es. Beiß mich!“ „Nein, Buffy, das werde ich ganz bestimmt nicht tun! Was, wenn ich nicht mehr aufhören kann? Ich könnte dich umbringen! Waren das nicht deine Worte: ‚Wir haben uns gerade erst gefunden, ich will dich nicht schon wieder verlieren!’? Ich will dich auch nicht verlieren! Also werde ich auch nicht von dir trinken!“ „Willst du vielleicht lieber sterben?“, fragte ihn Buffy provozierend, doch dann fügte sie ganz lieb hinzu: „Spike, tu es, für mich! Ich will nicht, dass du stirbst, und das wirst du ganz sicher, wenn du kein Blut zu dir nimmst! Also, bitte, Spike!“ Seufzend schaute er sie an, bevor er meinte: Na gut, Buffy, aber nur für dich! Ich werde aber sofort aufhören, wenn es dir wehtut!“ Buffy legte ihren Kopf noch schiefer, damit ihr Hals frei lag. Mit einem Knurren wollte Spike seine Gesichtszüge zu einer Vampirsfratze verändern, doch nichts geschah...
„Was zum Teufel...?“, fragte sich Spike, als er sich an die Stirn und die Zähne gefühlt und festgestellt hatte, dass er sich tatsächlich nicht verändert hatte – äußerlich. „Spike, was ist das?“, fragte Buffy Spike beunruhigt. Der Angesprochene hob ahnungslos die Schultern, ließ sie dann wieder sinken und antwortete: „Ich habe nicht die geringste Ahnung!“ „Okay, das wird mir jetzt zu blöd, ich gehe in die Magic Box und frage einfach Willow und Tara! Und wenn die beiden nichts wissen, rufe ich eben Giles an!“ „Buffy, hältst du es für eine so gute Idee, es deinen Freunden jetzt schon zu sagen? Ich meine, ich bin es ja gewöhnt, dass du nicht willst, dass deine Freunde etwas über uns wissen. Und ich bin dir auch nicht böse, wenn du es ihnen noch nicht sagen willst!“ Buffy schaute Spike verwundert an: „Spike, das war vielleicht früher, aber das hier ist doch eine ganz andere Situation! Jedenfalls werde ich jetzt gehen!“ Schnell sprang Buffy auf und machte sich auf den Weg zur Tür. Doch bevor sie die Tür öffnen konnte, spürte sie zwei große, schlanke Hände auf ihren Hüften, die sie zurück hielten.
Überrascht drehte sie sich um und blickte geradewegs in Spikes Gesicht. „Hat das nicht bis morgen Zeit? Ich meine, gibt es heute nicht noch wenigstens eine kleine Knutscherei? Oder ein kleines Herumgefummel?“ Er setzte sein schmutziges Grinsen auf und bedachte Buffy mit einem anzüglichen Blick. Buffy boxte Spike spielerisch in den Bauch, vergaß jedoch alles, als er ihre Hände festhielt und sie zu einem sanften Kuss zu sich zog. Sie ließ alles mit sich machen, und verlor sich nur im Augenblick. Sie ließ ihre klitschnasse Bluse auf den Boden fallen und zog ihn noch näher zu sich. Anders als beim letzten mal war dies kein Kuss aus Verzweiflung oder Ahnungslosigkeit, sondern nur aus voller Liebe. Eng aneinander gepresst taumelten die beiden zum Bett und ließen sich darauf fallen.
Sanft begann Spike, an Buffys Hals zu knabbern und ihn zu küssen, als er merkte, wie sie sich verspannte. Sofort löste er sich von ihr und schaute ihr prüfend ins Gesicht. „Es tut mir leid, Spike, aber ich kann das jetzt noch nicht...Ich weiß auch nicht, aber...“ „Shhh!“, machte Spike und legte ihr einen Finger auf die Lippen. Sie schaute ihn aus großen grünen Augen an, und Spike lief das Herz fast über vor Glück. ‚Da liege ich nun, mit der schönsten Frau auf Erden und ich bin mit ihr zusammen!’, dachte er, ‚Da werde ich mir doch nicht alles kaputt machen, indem ich sie zwinge, etwas zu tun, was sie nicht tun will!’ „Du brauchst dich ganz und gar nicht zu entschuldigen, Buffy! Wir werden nichts tun, was du nicht auch willst!“ „Ich danke dir!“, antwortet sie ihm und lächelte ihn von unten herauf an. Dann zog sie ihn wieder zu sich und die beiden Liebenden versanken in einem wunderschönen romantischen Kuss. Danach genoss es Buffy einfach, sich an ihn zu kuscheln. Sie schloss die Augen und war nach ein paar Minuten in seinen Armen eingeschlafen und es dauerte auch nicht lange, bis Spike ins Land der Träume hinüber gesegelt war.
Als Buffy am nächsten Morgen aufwachte, wusste sie zuerst gar nicht, wo sie war. Doch als sie ein Augenpaar auf sich spürte, fiel es ihr wieder ein: bei Spike! Sie schaute Spike geradewegs in die ozeanblauen Augen, bevor sie sich zu ihm rüberlehnte und ihm einen Kuss gab. „Guten Morgen!“, flüsterte Spike und lächelte sie voller Liebe an. Ein weiteres mal kuschelte sie sich an ihn und war einfach nur froh bei ihm zu sein. Doch einen Moment später räusperte sie sich um ihm mitzuteilen: „Ich werde jetzt wirklich mal zu Tara und Willow gehen...Vielleicht wissen die ja was!“ Spike versuchte, sie mit einem Kuss umzustimmen, und einen Moment zog sie es ernsthaft in Erwägung, einfach hier bei ihm zu bleiben und ihn für den Rest ihres Lebens zu küssen. Es bedurfte auch einer enormen Willenskraft, sich von ihm loszureißen. „Nein, Spike, ich muss jetzt wirklich gehen! Ich lasse dich auch nicht gerne allein, und würde viel lieber bei dir bleiben und...na ja, wer weiß? Aber ich würde gerne wissen, was vorgeht! Wenn ich mehr weiß, bin ich sofort wieder bei dir!“ Mit diesen Worten gab sie ihm einen Kuss, sprang auf, und lief zur Tür heraus. Selbst wenn Spike gewollt hätte, hätte er ihr nicht hinterher laufen können, denn es war helllichter Tag. Also begnügte er sich damit, ihr versonnen hinterher zu blicken, obwohl er sie schon längst nicht mehr sehen konnte. Außerdem redete er sich ein: „Wenn man sich nicht trennt, kann man sich auch nicht wieder treffen!“ Also freute er sich einfach auf den heutigen Abend und ließ den Dingen ihren Lauf.
“Hey Leute!”, rief Buffy, als sie in die Magic Box eintrat. Sie versuchte, nicht allzu enthusiastisch und fröhlich zu klingen, damit ihre Freunde nicht jetzt schon Verdacht schöpften, doch ihre Augen glänzten verräterisch, sodass wenigstens Tara es bemerkte. „Hi Buff!“, tönte es mehrstimmig zurück. „Ähm... Tara, kann ich dich mal unter vier Augen sprechen?“, fragte Buffy und bedachte Willow, die ihr einen eifersüchtigen Blick zuwarf, mit einem entschuldigenden Schulterzucken und einem lieben Lächeln. Buffy wusste auch nicht genau, warum sie ausgerechnet Tara gefragt hatte, aber es wäre eigentlich sowieso nur sie in Frage gekommen, da sie eine Hexe war und Buffy in letzter Zeit ein sehr gutes und freundschaftliches Verhältnis zu ihr hatte. Außerdem vertraute Buffy Tara, und sie war sich sicher, dass die Freundin sich für sie und Spike freuen würde.
Im Trainingsraum, in den Tara der Vampirjägerin gefolgt war, setzte sich Buffy auf eine Couch. „Was gibt’s, Buffy?“, fragte Tara. Buffy wusste nicht genau, wie sie es sagen sollte. Sollte sie mit der Tür ins Haus fallen und geradeheraus sagen, was sie wollte, oder sollte sie sich lieber vorsichtig heran tasten? Sie entschied sich für die zweite Variante. „Na ja, die Sache ist die... also erst einmal die ganze Vorgeschichte: Gestern Abend... da konnte ich nicht schlafen und wollte noch einen Spaziergang machen. Als ich dann die Tür öffnete, stand Spike da. Zuerst wollte ich nicht mit ihm sprechen, weil er mir vor ein paar Tagen seine Liebe gestanden hatte-“ bei diesem Satz warf Buffy einen prüfenden Blick auf Taras Mimik, aber außer Erstaunen konnte sie keine Gefühlregung wie zum Beispiel Hass oder Ekel entdecken, also fuhr sie fort: „-Aber dann wollte ich doch mit ihm reden und wir sind zusammen ein Stück gegangen, bevor wir uns im Park an den See gesetzt haben. Und da hat er so wunderschöne Dinge gesagt... und dann habe ich ihn geküsst.“ Tara öffnete ihren Mund, konnte aber nur ein: „Buffy...“ von sich geben, bevor diese die Hand hob und ihr ins Wort fiel: „Warte, ich bin noch nicht fertig! Ich bin dann weggelaufen, es war zu viel für mich. Aber heute morgen ist mir dann aufgegangen, dass ich immer nur so extrem reagiert hatte, weil ich in ihn verliebt bin! Und deshalb bin ich zu ihm in die Gruft gegangen, und habe es ihm erklärt. Doch da ist etwas, das mich beunruhigt: Er ist nämlich öfters ohnmächtig geworden und stand auch sonst ziemlich neben sich, er musste husten und hatte Kopfschmerzen, das hatte er gesagt. Weißt du, was das sein könnte? Das macht mich, ehrlich gesagt, ziemlich verrückt!“
Tara legte die Stirn in Falten. Sie überlegte, ob sie das nicht schon einmal gehört hatte. „Buffy“, sagte sie nachdenklich und geistig nicht ganz anwesend, da sie noch am überlegen war, „Ich habe da so einen Verdacht. Aber ich bin mir nicht ganz sicher. Ist es in Ordnung, wenn ich zu Hause Bücher wälze und dir dann bescheid sage, wenn ich es genau weiß?“ „Na ja... kann ich dir nicht dabei helfen? Dann geht es doch schneller!“ „Nein, Buffy, ich habe mein eigenes System, da bin ich bei der Recherche am liebsten allein. Tut mir leid, aber ich sage dir dann sofort bescheid, ja?“, antwortete Tara und lächelte entschuldigend. „Na gut...“, machte Buffy leicht missgestimmt, bekam jedoch wieder bessere Laune, als sie daran dachte, dass sie dann zu Spike gehen konnte. „Ach und Tara!“, meinte Buffy noch, „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du es den anderen noch nicht sagen würdest!“ Und als sie Taras verwundertes Gesicht sah, fügte sie hinzu: „Das will ich lieber selber machen, wenn Spike wieder in Ordnung ist.“ „Schön, wie du meinst!“, antwortete Tara fröhlich, umarmte Buffy und sagte, bevor sie den Trainingsraum verließ noch zuversichtlich: „Wir schaffen das schon, Süße, da bin ich sicher!“