Melanies FanficForum - Buffy/Spike

On the Darkside

Re: On the Darkside

Hey ihr beiden Künstler!

Was für eine Frage. Na klar wollen wir (zumindest ich) mehr. Die Story gefällt mir immer besser und ich freue mich, immer mehr davon zu lesen. Also lasst mich nicht solange warten, ich will wissen, wie es mit Spike und vorallem mit Angel und Buffy weitergeht... ;)
Übrigens: Ich habe mir mal die Freuheit genommen, den einen Teil, den BuffysSpikey veröffentlicht hat, rausgenommen, da er 2mal drin war. Der Eiskalte Engel hatte die Zustimmung dazu gegeben...

Liebe Grüße, Cruel-Intentions :rolleyes:

"Die Welt hat Zähne und mit denen beißt sie zu, wann immer sie will!"

Re: On the Darkside

On the Darkside – Teil 5


L.A. - Friedhof


Faith hatte die öde Einsamkeit satt. Da es nun in jedem Teil der Welt eine Jägerin gab, fühlte sie sich nutzlos. Daran konnte leider auch Wood nichts mehr ändern. Ihre Beziehung hatte für die Jägerin ziemlich schnell den Reiz verloren. Faith hatte sich in den letzten Tagen mit ganz anderen Gedanken auseinander gesetzt. Sie hatte sich gefragt, was mit Buffy passiert war. Wo war sie hin? Soweit die dunkelhaarige Jägerin es mitbekommen hatte, war Buffy weggegangen, weil sie ihre Trauer um Spike nicht länger ertragen konnte. Faith hatte noch versucht sie aufzumuntern, doch B., wie sie von ihr genannt wurde, hatte sich nicht abhalten lassen. Und nun? Verdammt! Wo war sie nun?

Faith schlenderte gelangweilt über den Friedhof von Los Angeles.
Ob Buffy zu Angel gegangen war? Möglicherweise würde sie Trost bei ihm suchen - es wäre nur verständlich.
Die Jägerin blieb im Mondlicht stehen und schloss kurz die Augen. Angel, dachte sie...
Dieser Vampir hatte sie irgendwie fasziniert. Auch das, war einer der Gründe, weswegen Faith nicht mehr mit Robin Wood zusammen sein konnte. Dies hatte sie festgestellt, als sie sich mit ihm über die Zeit im Knast unterhalten hatte. Damals hatte er - Angel - sie häufig besucht.
Angel war so... verständnisvoll... so hilfsbereit. Buffys Ex-Freund hatte Faith spüren lassen, dass es nicht nur Kälte im Leben gab. Sie seufzte schwer. Beinahe hätte ich ihn geliebt. Es hat nicht mehr viel gefehlt zum vollkommenen Glück, dachte sie wehmütig.

Ein Rascheln riss die Jägerin aus ihren Gedanken und brachte sie mit all ihren Sinnen in die Wirklichkeit zurück.
Sie drehte sich herum und starrte angestrengt in die Dunkelheit. All ihre Sinne liefen auf Hochtouren.

Faith spürte die Anwesenheit eines Vampirs.
Ihre dunklen Augen waren wachsam, als er langsam und anmutig auf sie zuschritt.

Angel drückte den Holzpflock in seiner Handfläche so fest zusammen, dass seine Fingerknöchel weiß wurden.
Er war hierher gegangen um sich abzulenken und um das, was er gerade erlebt hatte zu verarbeiten. Er wollte es vergessen, er wollte es auslöschen und sich einbilden, dass es nur ein Traum - ein Alptraum - war. Doch dann würde er sich selbst in die Tasche lügen. Es war die pure Wirklichkeit, in der grausigen Form eines Dämons, der ihm zum Greifen nah gewesen war. Und dieser Dämon trug den Namen Buffy Anne Summers.
Angel war fertig mit den Nerven. Sie hatte versucht ihn zu verführen, nicht dass er es nicht gern gewollt hätte... aber da war die Tatsache, dass er dann seine Seele verloren hätte. Genau dies, hatte Buffy gewollt. Sie wollte Angelus zurück haben - nicht Angel!
Mit ihm an ihrer Seite wollte sie die Welt in ein Blutbad verwandeln.
Angel hatte ihr einen gewaltigen Strich durch ihre grausame Rechnung gemacht. Denn Angelus war ein skrupelloser, sadistischer Killer. Er war ein abartiges, blutgierendes Monster.
Angel jedoch, hatte eine Seele, was ihn liebenswert und gewissenhaft machte. Seine Wandlung konnte man mit der einer Raubkatze zu einem Schmusekätzchen vergleichen. Na, ja vielleicht war er nicht ganz so, wie eine Schmusekatze - er konnte immer noch Furcht einflößend sein. Dennoch war der Vampir eher von der sanften Seite - auch wenn er dieses nicht gern hörte.
Er versuchte den Menschen zu helfen und er wünschte sich, dass ihm eines Tages vergeben würde, was er als seelenlose Kreatur getan hatte.
Niemals würde er freiwillig wieder zu diesem Monster werden.
Er hatte sich gewehrt, auch wenn seine Leidenschaft sehr groß gewesen war, hatte er seinen Verstand nicht ausgeschaltet.

Angel hatte Buffy von sich gestoßen, er hatte sich bewusst gemacht, dass diese Frau nicht jene Frau war, die er liebte. Er hatte dem Vampir, der in ihr hauste, in die Augen gesehen.
Es hatte ihn viel Kraft und Willensstärke abverlangt, Buffy schließlich raus zuwerfen.
Als er ihr gedroht hatte, sie zu töten, wenn er sie dass nächste Mal sehen würde, hatte sie nur gelacht und ihn verhöhnt.

Angel versuchte die Gedanken an seine Ex-Freundin oder wie auch immer man sie nun nennen sollte, zu verdrängen.
Er fixierte seine Umgebung mit traurigen Augen.
Der Vampir spürte, wie sich seine Nackenhärchen aufstellten und ihm ein Schauer über den Rücken lief.
Er blieb starr stehen und flüsterte kaum hörbar ihren Namen: „Buffy...“

Faith lächelte leicht, als sie seine Stimme vernahm.
„Nicht ganz, aber immerhin ist dein Instinkt für Auserwählte nicht eingeschlafen.“
Angel kam näher. „Faith.“, sagte er überrascht sie zu sehen.
Die Jägerin grinste. „Richtig! Der Vampir bekommt 1000 Blutfläschchen. Und was tust du hier, so einsam und verlassen?“
Angel schaute ihr in die Augen. „Ich... ich schaue nur nach dem Rechten.“
Faith sah auf ihren Pflock, der in ihrer Hand ruhte. „Dann bist du nicht allein Angel.“
Sie spürte seine Traurigkeit und fixierte ihn mit sanftem Blick. „Alles in Ordnung mit dir?“
Angel nickte. „Ja... ist schon o.k.“
Faith schüttelte den Kopf. „Das sieht aber ganz und gar nicht so aus. Du siehst selbst für einen Vampir ziemlich... krank aus.“
Angel brachte ein gequältes Lächeln zustande. „Vielen Dank, Faith, du weißt einen wirklich aufzumuntern.“
Faith zuckte mit den Schultern und grinste breit.
Sie sah sich auf dem Friedhof um und sagte schließlich zögerlich: „Hast du vielleicht B. gesehen? Ich hab sie seit dem letzten Kampf gegen das Urböse nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dachte mir, vielleicht ist sie ja bei dir.“
Angel durchfuhr ein Schaudern und er ließ seinen Pflock fallen.
Die Jägerin hob ihn auf und sah Angel erschrocken und verunsichert an. „Hab ich was Falsches gesagt?“
Dem Vampir wurde wohl das erste Mal in seinem Dasein schwindelig. Wusste gar nicht, dass Vampire das überhaupt empfinden können, dachte er.
Faith bemerkte, dass Angel schwankte. Sie griff nach seinem Arm. „Hey, bist du sicher, dass es dir (so) gut geht?“
Er schüttelte den Kopf. „Das war gelogen. Um ehrlich zu sein... Ja, ich habe Buffy gesehen.“
Sie hob die Brauen. „Ja... und weiter?“
Angel räusperte sich. „Können wir vielleicht irgendwo anders hingehen? Hier ist nicht der richtige Ort um darüber zu reden.“
Faith dachte kurz darüber nach und sagte dann: „Sicher... drüben an der Ecke gibt’s ´ne kleine Bar... nicht wirklich schön, aber immerhin abgelegen.“
Der Vampir nickte und folgte der Jägerin durch die Straßen.


Zur gleichen Zeit in einer anderen Ecke LA´s

Spike zog nervös an seiner Zigarette. Es war ein Alptraum. Ein Alptraum, der Wirklichkeit geworden war. Und er musste etwas dagegen tun! Aber was? Er liebte Buffy, aber in ihrem jetzigen Zustand war es ihm unmöglich sie zu lieben. Sie war ein Monster. Ein blutgierendes, seelenloses Monster. Er trat seine Kippe unter dem Stiefelabsatz aus und seufzte laut: „Das ist doch Wahnsinn! Sich darauf einzulassen, wäre reiner Selbstmord.“ Anderseits jedoch...
Ich muss ihre Seele retten, vielleicht ist dies der einzige Weg, wie ich sie täuschen kann, um sie zu retten....
Während er weiter grübelnd durch die Nacht streifte, fasste er allmählich einen Entschluss.
Es gab keine andere Wahl. Er musste sich seinen Ängsten stellen. Spike schob sein Kinn vor und flüsterte: „Ich werde zu dir kommen, Buffy und ich werde dich nicht enttäuschen. Noch ist nichts verloren.“
Er ging weiter in die Nacht hinein um sich eine verlassene Gruft zu suchen, da er unmöglich hier draußen bleiben konnte... In dieser Gottverdammten Stadt der Engel.
Tz, Engel! Wo sind sie denn, wenn man sie am dringendsten braucht, dachte er verärgert.
Und da kam ihm plötzlich eine weitere Idee: Angel.
Er hasste ihn zwar, aber immerhin, das musste Spike ihm lassen, war er ein cleverer und gut trainierter Kämpfer. Außerdem, so konnte er nicht abstreiten, hatte Angel Buffy einst wahrhaftig geliebt. Auch wenn diese Erkenntnis ihm eine Gänsehaut einjagte, möglicherweise könnte Angel ihm eine Hilfe sein...
Immerhin war Buffy bereits bei ihm gewesen... Oh, ja und was sie wollte willst du gar nicht wissen, Spike, ermahnte er sich im Stillen.
Es war keine Frage, er musste Buffy daran hindern, Angelus zurück zuholen. Weil ihm Buffy erstens immer noch etwas bedeutete und ihn diese Vorstellung vor Eifersucht kochen ließ und weil er zweitens nicht wollte, dass Angel wieder zu diesem Monster wurde. Es hätte ihm ja egal sein können, aber grausam verstümmelte Leichen und eine Welt, die im Blut versank, konnte einem Vampir mit einer Seele nicht egal sein. Früher hätte er darüber gelacht, er hätte sich die Hände gerieben und sich die Lippen geleckt. Früher war alles anders und nun lebte er im Jetzt. Er hatte sich zurück auf die Erde gewagt um die Jägerin zurück zuholen, die nun selbst das war, was er einst gewesen ist.
Nein, sie war sogar schlimmer! Viel schlimmer! Sie war die Hölle!
Angel wusste ebenfalls darüber bescheid. Mit Sicherheit würde auch er nicht wollen, dass Buffy eine Untote blieb.
Also sollte Spike ihn nun um Hilfe bitten? Oder sollte er seinen Kampf ganz allein antreten?


Dämonenbar

Angel saß mit Faith an einem Tisch, der abseits von der Gesellschaft, die teils aus Menschen, teils aus Vampiren und Dämonen bestand, lag.
Sie dunkelhaarige Jägerin nippte an einem alkoholischen Drink und sah Angel mitfühlend an, der nichts trank.
„Angel, ich spüre schon die ganze Zeit, dass dich etwas bedrückt, und damit meine ich nicht deinen Wunsch nach Vergebung.“
Bei ihren Worten huschte ein Lächeln über sein Gesicht. „Du hast es nicht vergessen, nicht wahr?“
Sie sah ihn über den Tisch hinweg an und griff plötzlich nach seiner Hand. „Kein einziges Wort.“
Als Angel ihre warme Handfläche in seiner spürte, bekam er eine Gänsehaut, die allerdings nicht von unangenehmer Weise war.
Er genoss die Berührung eine Weile und sah Faith in die Augen. „Es ist schrecklich, Faith... Buffy ist nicht mehr die, die sie einst war.“
Faith Finger glitten über seine Hand, sie streichelte sanft seinen Arm. „Oh man, B. hat es dir echt angetan. Ich kann dich gut ver...“
Angel unterbrach sie sanft. „Sie ist jetzt ein Vampir.“
Die Jägerin zuckte zusammen. „Willst du mich verarschen?“
„Nein. Ich sage nur die Wahrheit.“
Ihre Augen wurden groß. „Ach, du Scheiße... das ist ja... oh mein Gott!“
Auf der Stelle stand sie auf und ging zu Angels Platz herüber. Sie kniete sich an seiner Seite auf den Boden und streichelte sanft Angels Wange. „Es würde hohl klingen, wenn ich dich nun mit sanften Worten trösten würde, das ist gar nicht meine Art... aber ich...“
Sie sah ihn an und kam näher. Ihr Atem berührte zärtlich seine Haut. „Ich bin für dich da, Angel. Ich weiß, was du jetzt brauchst.“
Seine Augen wanderten mit traurigem Blick über ihren Körper und blieben schließlich in den ihren stehen. Er konnte ihre Wärme, ihr Mitgefühl sehen.
Sein Kopf näherte sich langsam ihrem Gesicht. Angels Stirn berührte die ihre.
Er flüsterte: „Weißt du das?“
Faith legte zärtlich ihre Finger um seinen Nacken und zog seinen Kopf zu sich heran. „Ja, das weiß ich.“
Ihre Lippen berührten seine, ihre Zunge schob sich sanft in seinen Mund. Und als er mit ihr zu einem immer leidenschaftlicher werdenden Kuss verschmolz, vergaß er alles um sich herum...


Re: On the Darkside

Hey ihr 2 Süßen!

Das ist ja echt unglaublich. Die Story wird ja immer besser, obwohl ich erst gedacht habe, dass das gar nicht geht. Da kann ich ein riesen großes Kompliment an euch geben. Es ist echt eine wunderbare Idee, vor allem das Ende von diesem Teil hat mir sehr gut gefallen...
Ihr beschreibt die Gedanken und die Gefühle der einzelnen Personen echt gekonnt und man kann es sehr gut nachvollziehen.
Ich bein ein richtig großer Fan von dieser Story geworden... Bitte, bitte... schreibt weiter, ich will wissen, wie es weitergeht. Ihr müsst aber auch an den spannendsten Stellen aufhören ;p

Liebe, liebe Grüße Cruel-Intentions :rolleyes:

"Die Welt hat Zähne und mit denen beißt sie zu, wann immer sie will!"

Re: On the Darkside

Hallo ihr Zwei!
Ich bin noch nicht lange auf diesem Board und lese mich jetzt schön langsam durch die Geschichten und bin heute auf eure fantastische Story gestoßen. Und nach dem 5 Teil muss ich sagen
Wann geht es weiter??? Faith küsst Angel. Spike will Angels Hilfe. Buffy liebt Spike nicht, wie üblich und kein Teil 6, 7, 8?
Bitte setzt euch rasch vor die Tasten eures PCs. Ich muss doch unbedingt wissen wie es weiter geht.
Lg. silverbird

Re: On the Darkside

Danke für das liebe Feedback, ihr zwei Das freut mich echt ganz, ganz sehr so viel Positives zu hören. Da schreibt man gleich viel lieber weiter :D
Und auf Wunsch hier der nächste Teil. Viel Spaß beim Lesen!!!



On the Darkside – Teil 6

Spike hatte sich überlegt noch eine Dämonenbar aufzusuchen und sich dort nach einer leerstehenden Gruft oder einer anderen Bleibe für Vampire zu erkundigen. Da konnte man ihm sicherlich weiter helfen… In nicht mehr ganz zwei Stunden würde die Sonne aufgehen und es brachte nichts, wenn er in dieser kurzen Zeit orientierungslos durch LA stolperte und dann doch nichts fand, was seinen Vorstellungen entsprach.
Er ging auf das schäbig aussehende Gebäude zu und strich sich noch einmal nervös durch sein platinblondes Haar. Er hatte keine Ahnung, wie man hier Vampire mit einer Seele aufnahm, aber er war der Meinung, dass es einen Versuch wert war und das er sich immer noch verdrücken konnte. Außerdem hatte er Durst.
Er stieß die Tür auf und begab sich sofort zur Bar, dort ließ er sich auf einen der zahlreichen Hocker fallen. Ein Dämon, der ihn sehr an Clem erinnerte, stand hinter dem Tresen und putzte Gläßer. „Bitte?“, brummte er Spike missmutig zu.
„Äh, ich… ich hätte gern Blut… Schweineblut.“
Der Barkeeper musterte ihn prüfend. „Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein Vampir hier so etwas verlangt. Ich hab auch frisches Menschenblut da, also…“
„Nein, nein. Ich nehm das Schweineblut.“, unterbrach Spike hektisch seinen Gegenüber. Er wollte gar nicht erst in Versuchung geführt werden. Er hatte sich schon so an den Geschmack gewöhnt, dass er den Unterschied kaum noch wahrnahm.
Der Barkeeper blickte ihn immer noch ungläubig an. Wahrscheinlich dachte er, dass sich Spike nur einen üblen Scherz mit ihm erlauben wollte.
„Ich hab eine Seele.“, fügte Spike deshalb erklärend hinzu.
„Da bist du hier nicht der Einzige, mein Freund.“ Er stellte Spike ein volles Glas mit einer roten Flüßigkeit vor die Nase.
„Danke.“ Spike nahm gleich einen Schluck. „Wie war das mit der Seele?“ Seit wann waren Dämonen mit Seelen nichts Neues mehr? Das war ihm neu.
„Da hinten.“, brummte dieser Clem-Typ einsilbig und deutete mit dem Kopf in eine Richtung. „Der Kerl. Hat auch ´ne Seele. Ziemlich komischer Typ. Kommt aber selten her.“
Spike drehte sich in die angedeutete Richtung und verschluckte sich fast an dem Blut, was er gerade noch getrunken hatte.

Dort saß Angel mit Faith und die beiden schienen ziemlich vertraut.
„Das trifft sich ja gut.“, murmelte Spike, nahm sein Glas und bahnte sich einen weg zu dem Paar.
Als er vor ihnen stand räusperte er sich. „Ähm, ich will ja nicht stören, aber… Kann ich mich zu euch setzen?“ Ohne eine Antwort abzuwarten schnappt er sich einen freien Stuhl und nahm neben Faith platz.
„Solltest du nicht eigentlich… äh… tot sein?“, fragte Faith leicht irritiert ihn hier so zu sehen.
„So begrüßt du einen alten Freund?“, Spike tat empört. „In gewisser Weise bin ich ja tot. Untod um genau zu sein.“
„Was willst du?“, fragte Angel schlecht gelaunt. Spike war wirklich das letzte Wesen auf diesem Planeten, was er in diesem Moment gerade sehen wollte.
„Reden.“ Spike nahm gelassen einen Schluck aus seinem Glas. „Es gibt da ein kleines Problem.“
Faith spielte gelangweilt an einer ihrer Haarsträhne. Sie wollte viel lieber mit dem weiter machen, was sie mit Angel vor ein paar Minuten begonnen hatte „Du störst wirklich, Spike. Können wir das ein andermal bequatschen? Ich hab gerade keinen Bock auf…“
„Es ist wichtig und damit meine ich wirklich wichtig. Morgen könnte es schon zu spät sein.“ Mit diesen Worten schaute er Angel eindringlich in die Augen, damit er wenigstens verstand.
Mit einer Handbewegung forderte Angel Spike auf anzufangen, je eher er fertig war, umso besser und umso eher war er von seiner Anwesenheit erlöst. „Aber mach nicht so lang. Bald geht die Sonne auf und…“
„Ähm… Genau, eine Bleibe für den Tag bräuchte ich auch noch.“
Als er Angels Blick sah, lenkte er das Gespräch lieber in andere Bahnen. „Egal, darum geht es ja nicht. Es geht um… um Buffy.“
Angel seufzte. „Wir wissen was mit ihr ist. Sie war bei mir.“ Er war nicht erfreut, dass sich das Gespräch wieder um sie drehen sollte. Er hatte sie gerade für ein paar Sekunden vergessen. Außerdem ließ es nur Wut in sich aufsteigen, wenn er an Buffy im Zusammenhang mit Spike dachte. Er wollte gar nicht wissen, was zwischen den beiden gelaufen war.
„Also stimmt es wirklich… B. mit ihrer süßen Vorliebe für Vampire. Jetzt ist sie selbst einer. Da haben wir’s!“ Faith nippte an ihrem Drink, als sie die strafenden Blicke der beiden Vampire sah, quetschte sie ein verlegenes „Sorry“ hervor und rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
„Wir müssen etwas unternehmen. Sie ist… einfach schrecklich. Sie ist nicht mehr sie selbst.“, meinte Spike und er schien sichtlich beunruhigt.
„Sie ist ein Vampir.“, rief ihm Angel etwas sanfter ins Gedächtnis.
„Ich hätte da einen Vorschlag.“, mischte sich Faith ein. „Wir spüren sie auf und dann… na ja… da gibt es so was wie einen Pfahl und…“ Als sie abermals diese tödlichen Blicke der beiden auf sich gerichtet sah, hob sie entschuldigend ihre Hände. „Dann sag ich halt nichts mehr.“
„Wir müssen einen anderen Weg finden. Es muss einen anderen Weg geben.“, sagte Spike mehr zu sich selbst als an andere gerichtet.
„Ich fühle mich auch unwohl bei dem Gedanken, dass wir sie pfählen müssen, aber wir sollten den Gedanken nicht ganz ausschließen.“, gab Angel zu bedenken. Auf seinem Rücken bildete sich eine verräterische Gänsehaut, als er die gefürchteten Worte aussprach. „Vielleicht gibt es keinen anderen Ausweg.“, fügte er schließlich noch hinzu, als keiner etwas sagte.
„Es muss!“ Spikes Stimme klang verzweifelt und seine Augen funkelten. „Und wenn wir ihr eine Seele besorgen, dann…“
Angel schüttelte seinen Kopf. „Das ist alles nicht so einfach. Wir werden Zeit brauchen… Und die haben wir wahrscheinlich nicht.“ Er seufzte schwer. „Weißt du warum sie bei mir war? Sie wollte Angelus zurück… Und sie wollte mit ihm die Welt in Angst und Schrecken versetzen. Sie war vollkommen… böse und berechnet und… so anders. Nicht, wie wir sie kennen.“ Seine Stimme bebte.
Spike nickte zustimmend. „Da muss ich dir wirklich einmal mit meiner gesamten Existenz Recht geben. Wir müssen uns bei ihr auf alles gefasst machen.“
„Das hört sich ja richtig gruselig an.“, meinte Faith, welche die ganze Zeit gespannt zugehört hatte. Sie konnte es sich einfach immer noch nicht vorstellen, dass Buffy nun ein Monster war, ein Monster, welches zum töten geboren worden war. Es klang in Faiths Ohren wie ein makaberer Scherz. Aber sie musste sich wohl damit abfinden, dass es die grausige Realität war.
„Ist es auch.“, gab Angel zu, schließlich musterte er Spike eingehend, der wie ein Häufchen Elend vor ihm saß. „Was liegt dir eigentlich daran?“
„An was?“ Spike schien aus seinen Gedanken zu erwachen.
Angel antwortete knapp: „An Buffys Rettung.“
„Das wirst du niemals verstehen, Kumpel.“, flüsterte Spike und Angel sah, dass ihn die Sache mehr mitnahm, als er eigentlich erwartet hatte. Fast hätte er Mitleid mit ihm gehabt, fast hätte er ihm aber auch eine reinhauen wollen, wegen seiner Antwort… Doch Angel sah in diesem Moment in Spike jemanden, mit dem er diese Gefühle bezüglich Buffy teilte, einen Leidsgenossen und nicht den Feind. Das machte den Unterschied.
„Wann bist du ihr begegnet?“, schlug Angel ein anderes Thema ein.
„Nicht lange her. Vorhin erst… Sie muss aber vorher schon bei dir gewesen sein.“, war Spikes Antwort. „Dafür dass ich seit heute erst wieder auf dieser Welt wandere, war es schon ganz schön actionreich.“
„Wie hast du das gemacht? Ich mein, dass du wieder hier bist.“ Faith war neugierig.
„Eine lange Geschichte… Ich sollte mich ja kurz fassen, also nichts, was ich jetzt auf die Schnelle erläutern könnte.“, Spike seufzte. „Ich bin immer noch ´n Vampir, ich hab immer noch eine Seele, also alles beim Alten, als wäre ich nie weg gewesen.“
Angel nickte und blickte auf die Uhr. „Die Sonne geht bald auf. Wir sollten verschwinden.“
Spike nestelte nervös an seiner Innentasche des Mantels. „Ähm, alles schön und gut, aber ich hab immer noch keine Bleibe.“
„Du kannst mit zu mir kommen.“, meinten Angel und Faith gleichzeitig. Faith grinste daraufhin und Angel blickte ertappt zu Boden.
Spike war überrascht. „Die Entscheidung fällt mir echt schwer…“, sagte er mit einem ironischen Grinsen auf dem Gesicht.
„Ich bin der Meinung, dass wir zusammen bleiben sollten, so lang Buffy frei in L.A. rumspaziert. Das ist sicherer für jeden von uns.“, meinte Angel und blickte die beiden an.
„Okay, so lang es Tag ist, droht uns ja keine Gefahr… Also geht Spike mit zu dir und ich bin dann spätestens vor Einbruch der Dunkelheit bei euch, einverstanden?“
Die beiden Vampire nickten.
Faith erhob sich von ihrem Stuhl und beugte sich noch einmal zu Angel und gab ihm einen Kuss. „Vergiss mich nicht, Süßer.“
Angel lächelte Faith an.
Spike schaute ihr irritiert hinterher. Was lief da zwischen ihr und Angel?
Angel erhob sich ebenfalls. „Los, wir gehen.“

Spike folgte ihm seine Hände in den Manteltaschen vergrabend aus dem Lokal. Ihm war nicht wohl in Angels Gegenwart, doch was sollte er anderes tun? Es ging um Buffy und für sie würde er einfach alles tun, sie war der einzige Grund, warum er es so friedlich mit Angel aushielt.
Doch Spike brannte noch eine ganz andere Frage auf der Seele: „Was läuft da mit Faith?“, rutschte es ihm schließlich raus.
„Weißt du, es gehört zu den Dingen, die dich einfach nichts angehen. Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein. Es gibt einen Grund, warum ich dich akzeptiere und warum ich dich sogar mit zu mir nehme und der heißt Buffy.“, fuhr Angel leicht gereizt an.
„Gut, dann sind wir uns ja einig.“, nickte Spike zustimmend, obwohl er wirklich zu gern eine Antwort auf seine Frage gehabt hätte.


Angelinvestigations

Spike hatte den halben Tag schlaflos in einen der zahlreichen Hotelzimmer verbracht. Schließlich hielt er es nicht mehr länger aus und schlurfte die Treppen runter. Er brauchte irgendeine Beschäftigung.
Angel blickte ihn feindselig an. „Was willst du?“
Spike zuckte mit den Schultern. „Ich hab Durst.“
„Da ist der Kühlschrank.“ Angel deutete in die Richtung und vertiefte dann gleich wieder in einem Buch, was aufgeschlagen vor ihm lag.
„Irgendetwas herausgefunden?“, fragte Spike, der neugierig war, was der Kuschelvampir da so spannendes las.
„Mmmh, mmmh.“, brummte Angel nur abwesend und hob den Blick nicht von dem Buch.
Spike verdrehte die Augen. Ihn erinnerte dieses Verhalten zu sehr an Giles. Seit wann hatte Angel die Angewohnheiten eines Engländers?
Da fiel ihm ein… Giles! Wussten die anderen überhaupt von Buffys Verwandlung? Wie würden sie reagieren.
Spike nahm einen Schluck von der Blutkonserve.
„Hey, hast du schon mal dran gedacht, Giles und die anderen zu informieren?“, brachte er seine Überlegungen auf einen Punkt.
Diese Worte veranlassten Angel endlich sich von seiner Lektüre zu lösen. „Dran gedacht, ja. Aber ich hab keine Ahnung, wie ich sie erreichen sollte. Außerdem… Wir sollten sie nicht unnötig beunruhigen.“
„Unnötig beunruhigen?“, Spikes Stimme überschlug sich. „Du meinst es ist besser, wenn unsere nette Vampir-Jägerin plötzlich vor ihrer Tür steht und sie dann vor vollendete Tatsachen gestellt werden?“
Angel schüttelte den Kopf. „Nein, so hab ich das…“
„Das merkt man. Ich bin der Meinung, dass wir es ihnen so schnell wie möglich beibringen sollten.“, drängte Spike.
Angel griff zum Telefonhörer und rief Faith an.

Spike lief gelangweilt durchs Büro und betrachtete die beachtliche Waffensammlung. Vielleicht sollte er doch lieber seine Tür abschließen…
„Faith wird gleich hier sein.“, informierte Angel ihn.
‚Super’, dachte Spike. ‚Was hat sie damit zu tun?’ Er ließ sich genervt auf einen Stuhl sinken.

„Wir haben einen Plan.“, fuhr Angel fort.
„Oh, das ich das noch mal erleben darf.“, meinte Spike ironisch.
Angel stöhnte entnervt. Das diesem Vampir auch rein gar nichts recht ist!
„Wir haben uns überlegt, dass Buffy jemanden braucht, der auf sie aufpasst, der sie also praktisch beschattet.“, erklärte Angel und beobachtete Spike misstrauisch.
„Ach, ja… Und dafür bin ich genau der richtige…“, höhnte er und zog eine Grimasse.
Angel platzte allmählich der Kragen. „Bei aller Geduld, Spike, jetzt pass mal auf. Wir haben ein gemeinsames Ziel und wir werden da auch zusammen arbeiten. Also wird es ja wohl nicht zu viel verlangt sein, wenn du…“
„Hey, Jungs. Macht mal halblang!“, versuchte Faith, die gerade unbemerkt von den beiden das Hotel betreten hatte zu beschwichtigen. „Ich hab die Nummer von Willow herausgefunden. Sie wohnt mit Kennedy, Dawn und Xander zusammen abseits von LA, vielleicht eine Stunde Fahrt von hier. Also nicht gerade weit für einen Vampir.“, gab sie zu bedenken. „Giles ist wieder in England. Ihm droht also keine Gefahr. Ich konnte auf die Schnelle aber nicht herausfinden, wo genau er sich aufhält.“
Faith konnte es kaum erwarten bis es dunkel wurde und sie endlich Spike wegschicken konnte. Sie freute sich schon auf die Stunden allein mit Angel…

Re: On the Darkside

Super, der nächste Teil ist da. :D
Ich hoffe sie finden Buffy und können sie "zähmen", bevor sie die ganzen Scoobies ausrottet.
Lg. silverbird