Der Winter ist gekommen Und hat hinweg genommen Der Erde grünes Kleid; Schnee liegt auf Blütenkeimen, Kein Blatt ist an den Bäumen, Erstarrt die Flüsse weit und breit.
Da schallen plötzlich Klänge Und frohe Festgesänge Hell durch die Winternacht; In Hütten und Palästen Ist rings in grünen Ästen Ein bunter Frühling aufgewacht.
Wie gern doch säh ich glänzen Mit all den reichen Kränzen Den grünen Weihnachtsbaum! Dazu der Kindlein Mienen Von Licht und Luft beschienen; Wohl schönre Freude gibt es kaum.
Da denk ich jener Stunde, Als in des Feldes Runde Die Hirten sind erwacht, Geweckt vom Glanzgefunkel, Das durch der Bäume Dunkel Ein Engel mit herab gebracht.
Und wie sie da noch oben Den Blick erschrocken hoben Und sahn den Engel stehn, Da staunten sie wohl alle, Wie wenn zum ersten Male Die Kindlein einen Christbaum sehn.
Ist groß schon das Entzücken Der Kinder, die erblicken, Was ihnen ward beschert: Wie haben erst die Kunde Dort aus des Engels Munde Die frommen Hirten angehört!
Und rings ob allen Bäumen Sang in den Himmelsräumen Der frohen Engel Schar: "Gott in der Höh soll werden Die Ehre, und auf Erden Den Menschen Frieden immerdar."
Drum pflanzet grüne Äste Und schmücket sie aufs beste Mit frommer Liebe Hand, Dass sie ein Abbild werden Der Liebe, die zur Erden Solch großes Heil uns hat gesandt.
Robert Reinick 1805 - 1852
Re: Weihnachten!
Sind die Lichter angezündet, Freude zieht in jeden Raum. Weihnachtsfreude wird verkündet unter jedem Lichterbaum. Leuchte Licht mit hellem Schein. überall, überall soll Freude sein. Süße Dinge, schöne Gaben gehen nun von Hand zu Hand. Jedes Kind soll Freude haben, jedes Kind in jedem Land. Leuchte Licht mit hellem Schein. überall, überall soll Freude sein. Sind die Lichter angezündet, rings ist jeder Raum erhellt. Weihnachtsfriede wird verkündet, geht hinaus in alle Welt. Leuchte Licht mit hellem Schein. überall, überall soll Friede sein.
Re: Weihnachten!
Die weiße Weihnacht, haben wir sie wieder?
Die Kinder singen lustige Winterlieder.
In den letzten Jahren konnte Schnee die Erde nicht bedecken,
wir mussten die Füße in Gummistiefel stecken.
Durch Pfützen stapfte man, im Matsch hing man fest
und das immer pünktlich zum Weihnachtsfest.
Die weiße Weihnacht wo war sie nur hin?
Nur als Kinder hatten wir sie noch im Sinn.
Dabei knackte manchmal im November der Frost schon so schön,
selbst Eis auf dem Wasser konnte man sehn. Da hoffte man jedes Jahr zur gleichen Zeit, auf eine frostige, weiße Weihnachtszeit.
Unter dem duftenden leuchtenden Weihnachtsbaum
erzählte man den Kindern von früher, sie glaubten es kaum,
von Eisblumenfenstern, durch die die Schneekönigin schaut,
von meterhohen Schneemännern, von uns gebaut.
Man konnte den Schlitten über das Eis schieben,
wir haben uns gegenseitig mit Schnee abgerieben,
dann gabs eine zünftige Schneeballschlacht
und abends hat Mutti dann Tee gemacht.
Da rochen aus dem Kachelofen die Bratäpfel lecker, die Küche sah aus wie beim Zuckerbäcker,
die Schlittschuhe wurden noch an die Schuhe geschraubt,
aus der heißen Dämpfmaschine die heißen Kartoffeln geklaut.
Heute gibts für die Äpfel die Mikrowelle
und Kekse und Stollen aus dem Supermarkt auf die Schnelle.
Die Schlittschuhe gibts fertig im Stück,
wir haben heute wenigstens die weiße Weihnacht zurück.
Die Kinder hören von Märchen erzählenden Großmüttern,
um Mitternacht ging man Pferd und Kälbchen füttern.
Da leuchten die Kinderaugen unterm Weihnachtsbaum,
geweckt ist wieder dieser alte Weihnachtstraum.
Die Familie ist eng zusammengerückt,
die Kinder hören zu ganz entzückt. Es ist Weihnachten und die Herzen sind weit,