Coran scheint mit seinem Blick in den Himmelsrund genau den Moment abgepasst zu haben, in dem die Sonne nicht mehr durch die Bäume zu erkennen ist. Er vermag sogar schon den Mond zu sehen. So wie in genau diesem Moment driftet Coran mit seinen Gedanken ab von den Umständen der Reise auf der er sich befindet, doch das rächt sich schnell, denn einzelne Zweige schlagen ihm immer wieder ins Gesicht und auch das restliche Gebüsch macht den Weg nicht gerade gangbarer. Doch Coran treibt sich selber immer weiter an um noch bevor die letzten Strahlen verschwinden das keine Dörfchen Wintersberg zu erreichen. Erst vor zwei Stunden seit ihr auf einen Pilzsammler getroffen der ihm noch den genauen Weg nach Wintersberg gewiesen hat. Doch laut seiner Beschreibung müsste Coran, wahrscheinlich der mächtigste Wanderer und Kämpfer der westlichen Reiche das Stadttor des vierhundert Seelen Dörfchens schon etwa vor einer Stunde durchschritten haben. Wenn es überhaupt über eines verfügt natürlich. Doch dort am Horizont kann er durch das Dickicht des Waldes Rauch ausmachen.
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Re: Coran :: Held der Reiche
Nachdem Coran noch etwa eine viertel Stunde gewandert ist, fällt sein Blick auf eine kleine Anhöhe. Die Aussicht ist malerisch. Von der Anhöhe hat Coran einen guten Blick auf das Dorf, mit seiner kleinen, aber überraschend guten, steinernen Stadtmauer und sogar zwei Türmen, je am Nord- und am Südende der Stadtmauer. Er vermag innerhalb der Stadtmauer ein kleinen Tempel ausmachen, eine Schmiede befindet sich in der Mitte des Dorfplatzes. Weiter draußen sieht man einen Friedhof mit wahrscheinlich uralten Grabmälern, deren Tote schon längst vergessen sind, nebst Kapelle, auch einen kleinen Teich kann Coran in dem Dörfchen erkennen. Coran zieht es zu erst zu der Taverne. Mit klirrender Rüstung stapft er, die Waffen gut sichtbar in den leichten Mondaschein gerückt auf die Taverne zu. Die Schänke unterscheidet sich eigentlich nicht von anderen Schenken die Coran bisher auf seinen weiten Reisen gesehen und besucht hat. Das Gebäude hat einen quadratischen Grundriss und besteht im wesentlichen aus Basaltgestein. Die massive Holztür macht jeden Besucher auf die altertümliche Art der Schenke aufmerksam, denn in der Tür sind noch allerlei Schutz- und Abwehrzeichen eingeritzt. Über der Tür hängt ein starres Holzschild mit der Aufschrift: Zum Grünen Greifen. Es schein mindestens so alt zu sein, wie der alte Greis, der vor der Taverne auf einer Bank sitzt, so dass man ständig befürchten müsste, das Schild könnte bei jedem stärkeren Windstoß einen Besucher töten, wenn es herunterfällt.
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Re: Coran :: Held der Reiche
Als Coran gerade angefangen hat sich richtig wohl zu fühlen wird die Tür der Schenke aufgerissen. Draußen ist nun der Mond groß und deutlich zu sehen. In der Tür steht, nein hängt ein Mann. Er scheint schwer verwundet zu sein. Für einen Moment steht er nur regungslos in der Tür. Die kalte Luft zieht herein und lässt einige Kerzen erlöschen. Dann hebt er ruckartig die Hand in Corans Richtung, der daraufhin nur mäßig interessiert eine Augenbraue hebt, und ruft laut: Die Toten kommen! Danach bricht er zusammen und schlägt hart auf dem Boden auf. Einige Leute aus der Kneipe springen auf und man widmet sich erst einmal damit ein großes Chaos entstehen zu lassen. Coran springt auf, soweit es seine Rüstung überhaupt zulässt, stülpt sich mit einem geübten Handgriff seiner Rechten seinen Vollhelm über und stapft zu dem Mann hin. Auf der Brust des Mannes ist eine große Brandwunde zu finden. Mit routiniertem Schrecken bemerkt Coran das die Wunde tellergroß ist und der Mann schon verstorben ist. Ein bewaffneter Mann aus der Taverne hat sein Schwert in der Hand und bahnt sich einen Weg durch die Schenke. Er ist auch gut gerüstet wie ihr erstaunt bemerkt. Das mir dieser Mann bisher noch nicht aufgefallen ist. Wundert sich Coran. Schnell greift er nach seinem Biedenhänder und tritt aus der Schenke. In genau diesem Moment beginnt plötzlich die Tempelglocke schnell und heftig zu läuten. Das sich ihm bietende Bild nimmt Coran den Atem. Durch das offenstehende Stadttor kommen zahlreiche Untote in den verschiedensten Verwesungsstufen. Gerade vor Coran liegt ein Bauer auf dem Pflaster. Sein Blut läuft durch die Ritzen der Steine und glänz in einem tiefen Rot. In seinem Leib steckt ein verrostetes Schwert. Seine Hand umklammert noch ein kleines Amulett, mit einer eingeritzten Rune, die Coran allerdings unbekannt ist. Vor ihm stehen wie eine Mauer die Ausgeburten der Hölle die bewaffnet und gerüstet mit ihren rostigen Schwertern in die Luft stechen. Einige von ihnen sind gerade damit beschäftigt einige Bauern nieder zu machen, Doch vor dem Tempel ist soeben ein erbitterter Kampf zwischen einem Kämpfer und vier Skeletten entbrannt. Trotzt des ungleichen Kampfes hält sie der Krieger mit seinen beiden Schwertern überraschend gut zurück. Coran schätzt das etwa zwanzig Untote in die Stadt eingefallen sind. Den Feinden den Tod und dem Tampfren die Ehr! ruft nun der Mann aus der Schenke und stürmt auf eines der Skelette zu, doch bevor Coran den Schlachtruf aufnehmen kann sehen sogar die Personen in der Schenke einen gleißen hellen Feuerstrahl auf den Mann zuschießen. Dieser wird getroffen und fallt auf der Stelle nach hinten um. Seine Kleidung steht in hellen Flammen und er rührt sich nicht mehr. Doch hinter den anderen Untoten sieht man nun ein Skelett das noch in Fetzen gehüllt die Hände in den Himmel reckt. VERFLUCHTER DRACHENSCHEIß! Ruft ausnahmsweise nicht nur Coran!
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Re: Coran :: Held der Reiche
Während Coran noch abwägt ob er in den Kampf noch eingreifen kann, stoßen ihm immer wieder flüchtende Personen an die Schulter. Nicht das sich Coran bewegt hätte, nein. Einzelne Personen geraten nach dem Zusammenstoß mit dem mächtigen Krieger ins Taumeln und stürzen teils in die Schenke, teils in die Blutlache des Mannes mit der Brandwunde, der immer noch damit beschäftigt ist zu bluten. Angewidert zieht Coran seinen Stiefel aus der Lache und tritt in die Schenke, nach dem einige Personen ihm panisch zuriefen sie würden selbige nun verrammeln. Gerade in dem Moment als Coran die Taverne betritt, fliegt an ihm um Haaresbreite ein Armbrustbolzen vorbei, bohrt sich in einen Zombie direkt hinter Coran, der daraufhin mit einem schmatzenden Geräusch auf den Boden aufschlägt. Zwei Männer mit Schwertern werfen daraufhin die schwere Holztür zu und verkeilen sie mit einem armdicken Holzbalken. Coran verschwendet kurz einen Gedanken an den alten Greis der immer noch auf der Bank saß und völlig unberührt das Geschehen auf seinen Stock gestützt verfolgt. Als Coran wieder einmal seinen unerschrockenen Kriegerblick schweifen lässt bemerkt er den hiesigen Schmied. Seelenruhig spannt er nun wieder seine Armbrust. Nach einem kurzen Augenblick bricht nun Jubel unter den Männern aus. Willkommen in Wintersberg, der Stadt deren Toten niemals schlafen!, heißt der Schmied Coran willkommen. Doch da tönt ein gellender, fordernder Schrei durch das Dorf! CORAAAN!!!
Betrübt läßt Coran seine Schultern hängen und sammelt Stück für Stück seine kleinen Holzfiguren ein und klemmt sich seine Puppe unter sein Ärmchen. Sein Vater hatte ihm aufgetragen ihm beim Holzmachen zu helfen. Aber Morgen wenn seine Leute in Wintersberg wieder Kraft geschöpft hätten, würde er einen Ausfall wagen, und das untote Pack direkt an der Wurzel packen...
So das war's! Was sagt ihr zu der Kurzgeschichte?
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