Nachtrag
https://www.kuehnle-online.de/literatur/esch/index.htm
Ein Link zum Thema ,ob er gut ist weiß ich allerdings nicht!
https://www.kuehnle-online.de/literatur/esch/index.htm
Ein Link zum Thema ,ob er gut ist weiß ich allerdings nicht!
In diesem Zusammenhang sollte man auch Albrecht von Scharfenbergs "jüngerer Titurel" nicht vergessen,ein Werk das zu seiner Zeit sehr geschätzt wurde! __________________________________________________________ An apple a day keeps the doctor away! |
In diesem Zusammenhang sollte man auch Albrecht von Scharfenbergs "jüngerer Titurel" nicht vergessen,ein Werk das zu seiner Zeit sehr geschätzt wurde! __________________________________________________________ An apple a day keeps the doctor away! |
Der Titurel geht auf ein Fragment des Wolfram zurück.
Mach es so wie ich,einfach deligieren,sag mir dann wie es dir gefallen hat!
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Fish is good for you!
[quote:MrCJ]Der Titurel geht auf ein Fragment des Wolfram zurück.
Mach es so wie ich,einfach deligieren,sag mir dann wie es dir gefallen hat!
I know, I know.
Das ist jetzt aber gar nicht , finde ich. Ich dachte, du ersparst mir die Arbeit , grrr
Sternadler.
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Fish is good for you!
[b]
"When sight fails, the earth may bring us rumour."
Mr. CJ (identisch mit Mr.Cooljelly? ), dein Link erbrachte folgende Antwort auf meine Frage ob Wolfram sich als Künstler gefühlt hat (wenn es denn eine Antwort ist):
Die mich um Sang will minnen,
Dünkt mich nicht kluger Sinnen.
Trag ich edler Frau Begehr
Mag ich nicht mit Schild und Speer
Erwerben ihrer Minne Sold,
So sei sie mir mit Nichten hold.
Ausdrücklich gewarnt sei übrigens vor der Krawattensammlung auf kuehnle-online.de! Merkwürdig liest sich auch die Bio (nach Simrock, wie es heißt). Kostprobe:
Erst zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts entwickelte die deutsche Sprache und Literatur eine zweite Blüte, aus welcher wir den Samen eines neuen Volksbewussteins reifen sahen. Wenn dieser aufgeht, und mit hochschlagendem Herzen gewahren wir täglich das kräftige Gedeihen der jungen Pflanze, dann werden uns auch die Dichter, welche in jener frühern Periode unsere Nation verherrlicht haben, nicht mehr fremde sein, und Wolfram von Eschenbach, der deutscheste von allen, das nächste Recht auf unsere Liebe und Bewunderung geltend machen. |
Die Krawattensammlung Sehenswert, danke für die Warnung!
Martino, was meinst DU denn jetzt, wie Wolfram sich als Künstler gefühlt hat (nach all den geistigen Ergüssen der letzten Tage....)? Dem obigen Reim nach zu urteilen wohl eher mickrig, besser schien´s ihm wohl als "zünftiger Ritter" zu gehen, wie Tatyana bereits anmerkte .
Hm, ich finde nicht, dass diese Textstelle wirklich etwas über sein GEFÜHL als "Künstler" aussagt. Klingt mir eher nach einer Art Bestätigung dafür, dass (auch) damals (schon) körperliche Betätigung mehr galt als künstlerische.
Manche sehen darin ein Unterstreichen seiner Abneigung gegen die gelehrten Dichterkollegen (hinkt für mich, denn einige von denen waren doch ebenfalls Ritter, oder?), oder ein Aufpeppen von etwaigem Minderwertigkeitsgefühl (ich bin nicht bloss ein Schreibtischtäter....). Eine Menge Spekulation hier.........aber nicht unspannend.
Vor allem aber zeigt der Reim, dass mensch solche Texte nicht in Reime zwängen sollte . Falls die Biografie echt Simrock ist, muss man das wohl ertragen - Zeitgeist, aber dennoch schlimm. Meine Liebe und Bewunderung hat Eschenbach trotzdem
Lesenswert ist bei kuehnle-online.de der Vergleich eines Textes von Walther von der Vogelweide und Wolfram, beide am Thüringer Hof.
Ach und was Stapel angeht, nicht vermiesen lassen , die Vergleiche, die ich bisher gezogen habe, lassen ihn durchaus in gutem Licht dastehen. D. Kühn meint, Prosa sei nichts für solche Texte, weil durch diese neumodische Form zu viel verlorenginge, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber Stapel schafft es, trotz Prosa eng am Original zu bleiben. Dafür verstehen wir ihn dann eben nicht so gut, aber das Original verstehen wir ja auch nicht gut.
Beispiel (nach Kühn):
Originaltext:
Ir scheiden gap in trûren / ze strengen nâchgebûren.
Spiewok:
Der Abschied stimmte beide traurig.
Stapel:
Ihr Scheiden brachte sie in die herbe Nachbarschaft der Trauer.
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Was Kühn selbst draus gemacht hat, hab ich leider vergessen, hab das Buch noch nicht (aber gestern ersteigert, freu).
Die "Beurteilung" überlasse ich jetzt Euch. Es kommt wohl immer drauf an, was man will.
Sternadler.
"When sight fails, the earth may bring us rumour."
Ich möchte nur darauf hinweisen,dass Kuehnle wahrscheinlich nicht identisch mit D. Kühn sein wird!
PS. Ja, MrCJ ist MrCooljelly!
Und stimmt,die Krawatten sind mörderisch!
Ich möchte nur darauf hinweisen,dass Kuehnle wahrscheinlich nicht identisch mit D. Kühn sein wird! |
Ich möchte nicht verschweigen, daß ich mittlerweile die 8 CDs mit Peter Wapnewskis Lesung des Parzival mehrfach gehört habe und nahezu uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
Wapnewski hat zum einen eine sehr ungewöhnliche Stimme und Erzählweise, die dem Text einen eigenen Reiz abgewinnt. Zum zweiten gibt er zahlreiche wichtige Stellen im mittelhochdeutschen Original wieder, und hält sich ansonsten an die (gereimte Vers-)Übersetzung von Wolfgang Mohr, die mir zumindest beim Hören auf der CD sehr gut gefällt, weil das (trotz einiger banaler Reime) der originalen Erzählkunst Wolframs wahrscheinlich immer noch am nächsten kommt.
Wapnewski gibt auch viele interessante historische Hinweise und Bemerkungen zu Übersetzungsproblemen. Allein die symbolisch-mythologischen Bezüge kommen etwas kurz (aber dafür habe ich ja Malcolm Godwin und Joseph Campbell gelesen).
Kurzum: Ich kann die CDs/MCs jedem empfehlen, der wie ich nicht des Mittelhochdeutschen mächtig ist, aber dennoch davon träumt, bei knisterndem Kaminfeuer (bei mir ist es allerdings ein Kohleofen!) von Wolfram persönlich eine einfach gute Geschichte erzählt zu bekommen...
Alle Zitate von Tatyanas letzter post (das quoten ist hier ziemlich schwierig irgendwie, oder liegt das an mir?) Quote: Ich würde jedoch nicht so weit gehen, Eschenbach als Humanisten bezeichnen zu wollen nicht doch, ich sagte, als "Vorläufer", und beziehe mich darauf, dass ja Humanismus meint, der Mensch könne "in der Erweiterung seiner Kenntnisse seine Bestimmung als lernfähiges Wesen erfüllen". Und zur Untermauerung ziehe ich den "Parzival" heran. Parzival selbst, aber auch, und eben als besonders modern zu werten, den Gawain. Wolfram hat angefangen, sich vom klassischen Artusrittertum abzuwenden. Und die vertretene Idee, dass der Mensch völlig unabhängig von der Kirche mit ihren Dogmen ein enges Verhältnis zu Gott haben könne, unterstützte die damalige Laienbewegung enorm. Ansonsten wären da noch das neue Heidenbild, die Kritik an der höfischen Minne mit ihren unmenschlichen Folgen, die kritische Darstellung fürstlicher Macht........(das ist aber mehr human als humanistisch ). Quote: Ich denke nicht, daß Wolfram grundsätzlich neue Formen GESCHAFFEN hat nun, die Frage ist, was du mit "neuen" Formen meinst. Er hat z.B. die deutsche Form des Tageliedes geschaffen, nicht aber die Form des Tageliedes an sich. Und die Ergebnisse der Stoffbe- und Umarbeitung der Originale zeugen von sehr großer schöpferischer Arbeit (und Qualität). Das meiste daran und davon war neu, das wollte ich eigentlich sagen. Vielleicht wurde es jetzt ein wenig klarer. Quote: (und da hauptsächlich Mönche schreiben konnten, galt das halt als weibisch und unmännlich. Kein Wunder, daß er lieber ein zünftiger Ritter gewesen wäre du meinst, er hatte dasselbe Problem, dass so manchen Mann noch heute plagt ? (hüstel hüstel....*g* ). Nun gut, er war kampferfahren und er war ein talentierter Dichter, eine Kombination, die angeblich nicht nur die damaligen Frauen beeindruckt haben soll *g* , also kann er schon stolz auf sich sein, wenn er denn will. Spass beiseite, damit war er nicht die totale Ausnahme. Eine Ausnahme war er, weil er das ohne die einzig anerkannte Bildung war. Und deshalb kehrt er das so heraus. Quote: Aber Kunst des Mittelalters war, wie schon ausgeführt, NIE Selbstzweck, wie schön, dichterisch, "frei" gedacht, profan auch immer...und aus eben dieser Gesellschaftlichen Grundhaltung, mußte sich Wolfram doppelt und dreifach legitimieren, sich quasi entschuldigen, für das, was er tut, wenn er als Laie quasi hingehen will und etwas erschaffen. ---- das hast du jetzt wirklich schön gesagt,echt. Und weil er eben so kritisch war, musste er auch verpacken. Freie Meinungsäusserung ist wie vieles auch eine Frage der Definition: Mit einem Gemälde kann ich eine Meinung nicht frei äussern, sie ist verpackt. Aber mit Worten kann ich frei äussern. Daher kann man nicht sagen, Wolfram hat frei geäussert, weil er nicht klar gesagt hat: " Der und der Graf hat da und da Mist gebaut" oder sowas. Aber er hat dennoch nicht nur versteckt angeklagt, sondern immer wieder klargemacht, wohin bestimmtes Verhalten führt (z.B. die höfische Minne). Diese Art "stiller" Kritik ist ja auch heute noch weit verbreitet, obwohl wir hierzulande "laut" sein dürfen. Mehr konnte man damals wohl kaum erwarten. Es war schon verdammt viel, würde ich sagen. Wenn er darauf stolz war - klar, warum nicht? Hast recht insofern. Sternadler. (jetzt aber Schluss für heute, sitze schon seit Stunden an dieser wundervollen Diskussion......muss auch mal was anderes machen ) "When sight fails, the earth may bring us rumour." |