Naid2Xo Fan Projekt - Beats Arround X

bintia

Re: bintia

@irina: hmm also das hab ich mir auch schon gedacht,da eigentlich hier die bintia keiner kennt....also die meisten meiner freunde ham noch nie was von der gehört un logischerweise geht dann auch kaum jemand auf ein konzert....naja aber vllt. wird das ja jetzt bald noch....nur nie die hoffnung verlieren =)



Re: bintia

danke paty!
https://www.soulsite.de/features/interviews/bintia/index2.shtml

Re: bintia

Von euch haben doch bestimmt ein paar Leute die Bintia Cd "B-ständig"...nachdem Bintia mir live sehr gut gefallen hat, habe ich mir die Cd zugelegt. Es sollten auch Videos drauf sein (limited Fan Edition) aber irgendwie "scheinen" die bei mir nicht auf!?! Dumme Frage aber sollten die gleich ersichtlich sein wenn man die CD am Pc abspielt oder sind die irgendwo "versteckt"?

Vielleicht kann mir jemand weiter helfen! Wäre sehr dankbar.

Re: bintia

also im Normalfall taucht da ein Fenster auf, in dem dann ein player (auch für die Songs) erscheint, sonst auf "Arbeitsplatz" und "Öffnen" beim Laufwerk... Probiers mal...


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Ich weiß ich kann es schaffen, wenn du es willst!
Lass dich sehn Herr, denn mein Herz weiß du bist da!

Re: bintia

hö? davon hab ich noch nix mitgekriegt, dass da nochwas drauf ist looool

hab sie auch....wie gefällt dir die cd?
ich sag mal halbe/halbe...



Re: bintia

hab grad die story gelesen wie Bintia zu BATB kam.....irgendwie süß...

Als in Berlin der Echo 2002 verleiht wurde, waren unter anderem Xavier Naidoo und Billy Davis vor Ort. Da Harris mit den beiden befreundet ist, kamen sie zu Besuch. Harris legte als Hintergrundmucke Bintia’s Debütalbum rein. Für Bintia war die Sache jedoch peinlich und ging erstmal einkaufen. Billy Davis fand das Album auf Anhieb gut. So entstand die Connection das Bintia für drei Tage nach Mannheim eingeladen wurde und in den Tagen entstanden drei Songs. Daraufhin bekam sie einen Plattenvertrag auf dem Label von Xavier Naidoo, „Beats Around The Busch“. Die Arbeit fürs zweite Album hatte begonnen, den vierten Song nahm sie gemeinsam mit Xavier Naidoo auf, als sie an einer Klavier Melodie sitzt um einen Text fertig zustellen, kam Xavier Naidoo vorbei und war sofort an der Sache interessiert in einer Stunde war der Song „Tage und Stunden“ fertig. Bintia beschließt auch in Zukunft die meisten Songs mit ihrem Produzenten Billy Davis aufzunehmen.

Quelle: www.bintia-world.de



Ein bisschen Gott in deinem Leben ist besser als gar nichts, aber Jesus als zentraler Bestandteil deines Lebens ist das Beste überhaupt - Michael Herberger

Re: bintia

Danke @ Angie

Hatte es zuvor schon versucht übers Laufwerk und "öffnen", da kommt aber trotzdem nichts.

Re: bintia

@Amica

Ich sag mal auch halbe-halbe. Ein paar Lieder gefallen mir sehr gut andere net so....

Re: bintia

Bintia
B-Ständig

05.02.2005 :: Frankfurt a.M.

von Michele Stasi
Bintia ist derzeit mit ihrem zweiten Album „B-Ständig“ auf Deutschland-Tour. Mit Tracks wie „Wenn der Himmel“ oder „Tage und Stunden“ (feat. Xavier Naidoo) erzielte sie große Erfolge und eine Nominierung für den MTV European Musik Award.

SoulSite hat die sympathische Sängerin in Frankfurt vor ihrem Konzert getroffen und für euch interviewt.



Michele: Deine Tour hat gerade erst begonnen. Wie war der Auftakt; bist du zufrieden?
Bintia: Es waren sehr wenig Leute da, aber für die wenigen Leute war es richtig cool. Die Akustik war sehr gut und die Energie war super. Es war sehr intim und man hat gemerkt, man kann sich austauschen und die Show an sich war einfach richtig cool und wir hatten Spaß.

Michele: Wie gefällt dir das Leben auf Tour?

Bintia: Ich finde es super, aber ich vermisse natürlich zu hause meine Kinder. Ich habe mich total schweren Herzens zuhause verabschiedet. Bei meiner Tochter, die jetzt vier ist ist, war das noch ok, weil sie selbständiger ist und es schon versteht. Und ich sag ihr „Ich geh auf die Bühne“ und sie sagt dann „Ok alles klar, ich bleib bei Papa und pass auf ihn auf.“ Mein Sohn ist jetzt 3 Monate alt und da ist es total schwer, weil ich natürlich jeden Tag mit ihm verbringe. Er lag im Bett und es war ein totales Drama, wie in einer Hollywood-Szene. Ich schau ins Bett und hab ganz schnell tschüss gesagt und bin fast heulend aus dem Zimmer gerannt.
Aber das ist eben die Anfangsphase, wo man lernen muss sich zu trennen. Ich kann es trotzdem genießen auf der Bühne zu stehen. Es ist auf jeden Fall das, was ich machen möchte.

Michele: Wie sieht ein Tourtag bei dir aus?Bintia: Wir haben zwei Multivans. Einen davon fahre auch ich, weil ich es liebe Auto zu fahren, und ich bin auch so ein richtiger Bleifuß. Das macht mir riesigen Spass und dabei höre ich sehr laute Musik mit meiner Background-Sängerin. Oder je nach Stimmung hören wir uns auch mal ein Hörbuch an, so wie neulich „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“.
Ansonsten stehe ich nicht sehr früh auf, also zu ganz normaler Uhrzeit. Dann gibt es Frühstück im Hotel und dann treffen wir uns alle in der Lobby und fahren los. Heute sind wir erst ins Hotel gefahren, dann ist die Security gekommen und hat sich die Location angeschaut. Danach haben die Jungs ihr Equipment aufgebaut. Jetzt warten wir auf den Soundcheck und danach essen wir was. Dann gehe ich zurück ins Hotel wo ich mich richtig tussi-mäßig aufstylen kann (lacht). Und dann geht’s auf die Bühne. Danach geh ich immer sehr schnell nach Hause, ich bin nicht so die Party-Maus.

Michele: Wird Xavier bei einem der Termine mit dir auf der Bühne stehen?
Bintia: Ich glaube nicht. Ich muss ehrlich sagen, ich weiß er hat ein total volles Programm mit den Söhnen Mannheims und da macht er soviel, dass ich ihn gar nicht gefragt habe ob er kommen möchte. Ich will ihn auch nicht in die Position bringen möchte wo er sich verpflichtet fühlt das aus Freundschaft zu machen. Und Freundschaft bedeutet ja auch, dass man den anderen einfach mal machen lässt und deswegen habe ich es jetzt so eingerichtet, dass ich „Tage und Stunden“ ohne ihn performe und es wie eine Art Medley rüberbringe.

Michele: Reden wir von deinem Album. Kritiker, Rezensionisten, Journalisten nehmen sich ja sozusagen das Recht dein Album zu beurteilen und versuchen zu beschreiben was man hört wenn man „B-Ständig“ in den CD-Player legt. Wie würdest du selbst dein Album beschreiben?
Bintia: Hmmm, ich würde sagen es ist eine sehr unaufdringliche Musik. Sehr ruhig und ausgeglichen. Es strahlt eine gewisse Wärme aus. Und es ist kein Album was man hört, im Stil von Christina Arguilera, wo die Sängerin ihr Können unter Beweis stellt, indem sie vom Keller bis ins Dachgeschoss ihre ganzen Stimmlagen vorträgt. Sondern es ist schon sehr sehr ruhig. Und das ist auch bewusst so gewählt. Ich habe Musik gemacht, die ich selbst auch gerne höre, wenn ich allein bin. So dass die Leute sich das nicht bewusst anhören und jeden Text analysieren müssen. Sondern dass es einfach ein Gefühl ausstrahlt.

Michele: Alle Singleauskopplungen waren eher langsame, souligere Tracks. In deiner 3. Single „Freudentränen“ werden ebenfalls ruhigere Töne angeschlagen. Bist du eher der ruhigere Typ, obwohl in deinem Album auch viel Power steckt?
Bintia: Ich bin beides. Ich bin nicht nur ruhig und melancholisch und sitze auf der Bordsteinkante und bin traurig. Ich hab auf jeden Fall sehr viele Seiten an mir. Ich bin sehr lustig und sehr selbstironisch. Ich nehme mich selbst überhaupt nicht ernst. Was ich auch sehr cool finde, weil ein Künstler sich nicht unbedingt super ernst nehmen sollte. Das macht auch sympathischer, wenn man merkt, das ist auch einfach nur ein Mensch, der macht auch Fehler und ist nicht immer super cool. Und das bin ich auch in den Texten. Das habe ich zum Beispiel bei „Disco Girl“ mit eingebaut. Das ist einfach ein Gute Laune-Track. Der ist irgendwann um 5 Uhr morgens entstanden, wo ich total müde war und ich einfach so ne lustige Phase hatte. Wo ich einfach nur doof war und nur so „Ey Disco Girl, ich bin so ne geile Disco-Maus, Baby“ (lacht). Ich hab mit dem Produzenten total abgefeiert und der hat sich nur noch an den Kopf gefasst und gesagt „Du bist so strange. Willst du nicht lieber was Richtiges machen?“ Aber für mich ist das auch richtige Musik. Es ist eben nicht der krasse Text, aber vom Gefühl her ist das richtig coole Mukke. Und mit der Band kann man das auch richtig gut rüberbringen. Es ist spielerisch, wo man auch einfach eine andere Seite von mir kennen lernt.

„Freudentränen“ war mehr der Singletipp von der Plattenfirma. Ich weiß gar nicht genau welche Kriterien die Auskopplung bestimmen. Ich glaube die meinen mittlerweile ich kann ganz gut traurig sein und transportiere das ganz gut (lächelt). Ich selbst hätte gerne so was wie „Berlin City Girl“ gemacht. Etwas mit Attitude wo ich nach vorne gehen kann und im Video einfach flippig sein kann. Da haben halt sehr viele Leute was zu sagen und das wurde im Kollektiv beschlossen. Und die Argumente die mir da vorgetragen wurden, dass Freudentränen die nächste Single wird, haben auch Sinn gemacht. Im Endeffekt finde ich alle Lieder auf dem Album gut und Hauptsache ich kann überhaupt was auskoppeln. Es ist ja heutzutage auch nicht so normal 3 Singles rausbringen zu können. Da wäre ich ein bisschen naiv, wenn ich sagen würde „Nö, mach ich nicht“.

Michele: Gibt es ein Stück auf dem Album, das dir besonders am Herzen liegt? Warum?
Bintia: Ich hör total gern „Es tut noch immer weh“. Nicht weil ich das mit was assoziieren kann. Wie zum Beispiel zu einer alten, nicht mehr vorhandenen Liebe. Sondern weil ich das Gefühl total schön fand als ich im Studio saß. Es war fast nachts, keine Leute mehr da, ich hab das eingesungen und es hat so ein bestimmtes Gefühl transportiert. Und später kam irgendwann so ein alter, schwarzer Cowboy ins Studio und hat dazu Gitarre gespielt und ich fand das Bild total krass. Das war so ne Mischung zwischen Soul und Country-Ballade. Es hat verschiedene Flavours und das finde ich total interessant. Auch dass es die Aussage zum Schluss hat, es ist echt nicht immer dieses sich selbst bemitleiden, sondern dass man auch ne gewisse Stärke an den Tag legen kann. Und alles klappen kann, wenn man es nur möchte.

Michele: Welche Rolle spielte Xavier Naidoo bei der Entstehung der Platte?
Bintia: Xavier hat mir schon sehr viel Freiraum gelassen. Es ist nicht so, dass ich immer jemanden hatte der da drüber gewacht hat und gekommen ist und gesagt hat „Also so kannst du das jetzt nicht machen“. Es ist schon wirklich so, dass ich mir selber die Beats ausgesucht habe und selber geschrieben habe und es gemacht habe wie ich Bock hatte. Es sind ja von der Musik her auch total verschiedene Welten. Ich hab auch ein anderes Sprachenempfinden als die Jungs. Ich rede auf jeden Fall nicht so ordentlich und meine Texte sind ja auch anders. Wenn ich zum Beispiel bei „Dein Ohr“ in der ersten Strophe singe „Ey mein Style findste geil“, kamen dann erstmal Kommentare wie „Willst du das wirklich so singen?“. Da entstanden schon so Unterhaltungen wo die über mich und ich über die lachen musste. Und wo ich dann einfach sagte „Na klaaaar, natürlich“. Das ist ein Prozess wo man sich erstmal kennen lernen muss und dann wird alles angenommen, weil es in Verbindung mit meiner Person gebracht wird. Ich bin so wie ich bin, ich hab damit kein Problem, ich bin einfach total locker und dann kann ich auch solche Musik machen.
Es ist aber auch schon so, dass es teilweise Sachen gab wo ich geschrieben habe und Songs eingesungen habe und dann schon Xavier kam und meinte „Du kannst gleich noch mal ne Ehrenrunde drehen. Das war voll Schrott“. Und ich finde es gut so, weil ich von Anfang an gesagt habe er soll es mir bitte sagen und nicht zu höflich sein, weil es mir sonst nichts bringt. Ich will ja das Ganze vorantreiben und es geht ja um die Musik und nicht um meine Person. Da habe ich also kein falsches Ego oder so. Und andersrum bin ich aber genauso, wenn mir was nicht gefiel hab ich auch gesagt „nee, da hab ich kein bock drauf“.

Michele: Man kann also schon sagen, dass das von der gesamten Musik her Du bist?
Bintia: Auf jeden Fall. Das bin auf jeden Fall ich. Da gibt es kein Lied wo ich sagen kann, dass es ohne mich fertig gemacht wurde. Es ist schon alles so wie ich es wollte.

Michele: Wie kam es zu dem Plattenvertrag bei „Beats Around The Bush“?
Bintia: Durch meinen Mann, zufälligerweise. Mein Mann ist gut mit Xavier und Billy Davis befreundet und die saßen bei uns daheim im Wohnzimmer und zu der Zeit kam gerade mein erstes Album raus. Mein Mann hat das in den CD-Player gelegt und hat total Promotrommel gerührt. Das war mir natürlich total peinlich und ich bin dann erstmal einkaufen gegangen. Ich meine es war immerhin Xavier Naidoo und da hat man nicht unbedingt Bock seine Platte zu zeigen, wenn das alles noch so aus Eigeninitiative entstanden ist und es etwas total anderes ist, als das was er macht.
Nachdem ich dann vom Einkaufen gekommen bin saßen die immer noch im Wohnzimmer und fragten ob ich nach Mannheim kommen kann um mal zu schauen ob ich was aufnehmen könnte. Dann bin ich für drei Tage runter gefahren und wir haben in der Zeit drei Lieder komplett fertig gemacht. Es hat einfach funktioniert und Billy und ich sind uns sehr sehr ähnlich. Jeder weiß dadurch woran man ist.

Ich bin dann immer nach und nach für ein paar Tage nach Mannheim gefahren und Xavier war ab und an da und hat geschaut was ich mache und war interessiert. Er hat gemerkt dass das alles von alleine läuft, dass ich selber schreibe und er es nicht überwachen muss. Und gleich am Anfang, ich glaube es war eines der ersten vier Lieder, haben wir dann gemeinsam „Tage und Stunden“ aufgenommen. Da saß ich an der Melodie, habe geschrieben und er kam rein und fand diese Klaviersequenz ganz gut und meinte dann „Was meinst du, wollen wir da ein Duett draus machen“, und ich dann natürlich „Joooa klar, wenn du meinst“ und hab die Coole gemimt, aber innerlich war ich natürlich total happy und excited. Dann saßen wir da nebeneinander und haben geschrieben und es dann aufgenommen. Es ging alles ganz schnell.

Michele: Reden wir von deiner Karriere. Du warst ja eigentlich auf dem Weg eine Profisportlerin zu werden. Wie kam es zu dem Wechsel vom Sport zur Musik?
Bintia: (schmunzelt) Ich weiß gar nicht warum das immer so aufgebauscht wird. Also ich hatte ein Sportstipendium und die Musik kam eigentlich unerwartet, weil ich mit Musik nie was am Hut hatte. Zumindest nie mehr als ein normaler Durchschnittsmensch und es war nie so, dass ich gesagt habe ich singe jetzt. Ich hab gar nichts in der Hinsicht angesteuert. Und ich war total überrascht als eine Freundin, die ne Band hatte, anrief und fragte ob ich da mal mitsingen bzw. einen Rap machen möchte. Ich habs dann versucht, einfach nur aus Neugierde und dadurch ich mir ein Plattenvertrag angeboten worden. Und dann stand ich eben vor der Entscheidung. Ich wollte schon immer Sport machen. Das war so mein Ziel und ist auch meine Leidenschaft gewesen. Dann hab ich mir aber gedacht, dass ein Plattenvertrag natürlich nicht jeden Tag um die Ecke geschneit kommt und ich es mal probieren werde. Denn wenn ich es nicht mache ärgert es mich diese Chance vertan zu haben.
Ich hab mir dann eine Frist von einem Jahr gelegt und innerhalb dieses Jahres ist es wirklich gut gelaufen. Ich bin rumgekommen, ich hab für andere Leute geschrieben, ich hab mich gut verstanden und Videos gedreht. Es war für mich ein total anderes Leben. Weißt du, mit 17 so um die Welt zu reisen und einfach jeden Monat richtig Kohle zu haben und ne eigen Bude zu besitzen und einfach nicht jeden Pfennig umdrehen zu müssen. Und das war auch für mich ein ausschlaggebender Punkt wo ich gesagt habe, ok das mach ich, fertig aus.

Mittlerweile ist es aber auch so, dass man weiß im Musikbusiness ist nicht immer alles so toll. Es gibt nicht immer Geld und es gibt nicht nur solche Glanzzeiten. Im Gegenteil, meistens ist es wirklich so, dass du nur struggelst und keine Kohle hast und schauen musst, wie du deine Miete bezahlst. Aber das gehört einfach dazu. Man muss sich dafür entscheiden und darüber klar sein und ich habe mich dazu entschieden und ich ziehe das auch für mich durch, auf jeden Fall.

Michele: Du hast dich entschieden auf Deutsch zu singen. Gibt es da bestimmte Gründe? Wird das so bleiben oder willst du auch auf Englisch singen?
Bintia: Also ich möchte schon bei Deutsch bleiben, weil ich einfach gemerkt habe, dieser Bezug zum Publikum ist sehr wichtig. Die Leute verstehen was man singt, man kann sich austauschen und die Leute gehen auch auf die Texte ein. Im Internet zum Beispiel, wenn die Leute in mein Gästebuch schreiben dass ihnen dieser oder jener Text voll geholfen hat. Zu „Wenn der Himmel“ hab ich ganz viele Briefe bekommen von Leuten die jemanden verloren haben. Sogar aus Amerika hat mir ein Typ geschrieben, der bei der Luftwaffe ist. Er hatte eine deutsche Frau, die durch einen Unfall gestorben ist und er hat das Video damals im Fernsehen gesehen, als er zur Beerdigung nach Deutschland gekommen ist. Und er hat dann natürlich voll geheult, da kam alles raus und hat sich auch sofort die Single gekauft. Hat das jeden Tag gehört und er hat mir einen ganz langen Brief geschrieben in dem er sich ganz oft bedankt, dass ich ihm geholfen habe über so eine schwere Zeit hinweg zu kommen und dass er sich wirklich bei mir persönlich treffen möchte, um mir das zu sagen und mir dabei in die Augen zu schauen. Und ich weiß eigentlich gar nicht was ich bei ihm bewirkt habe.
Das sind aber wirklich Dinge wo ich weiß es ist auf jeden Fall richtig, dass ich es auf Deutsch mache, weil es einfach ein kleineres Land ist. Englische Texte gibt es im Überfluss und dann gäbe es einfach so einen großen Markt. Ich glaube ich wäre auch gar nicht so kompatibel mit diesen ganzen krassen Sängerinnen. Also mir ist schon bewusst, dass ich echt so Musik mache, die sehr „leaned-back“ ist. Auch gesanglich nicht so überdimensional ist. Von daher bin ich schon zufrieden, dass ich das in Deutschland machen kann und dass ich dann vielleicht, wenn ich glück habe, irgendwann mal einer bin, der ein Begriff in der deutschen Musikgeschichte ist.

Michele: Wie beurteilst du die momentane Situation in der deutschen Musikbranche? Geht es eher bergauf oder bergab?
Bintia: Es ist schon schwierig. Irgendwie sitzt man immer in der falschen Sparte. Es wird immer eine Sparte für einen gesucht. Man muss immer irgendwie in einer Schublade sein, habe ich das Gefühl. Ich bin nicht gerne in einer Schublade. Ich will einfach gerne Musik machen. Es ist schon immer ein Problem, wenn mich jemand fragt „Hey was ist das eigentlich für eine Musik, was machst du denn? Bist du wie Erykah Badu oder wie soundso?“ und ich möchte gar nicht wie irgendjemand sein. Ich möchte gern ich sein. Und ich denke man hat in Deutschland auch die Möglichkeit man selbst zu sein, weil es ja noch nicht so viele gibt, die deutsche Musik gemacht haben. Besonders nicht Soul-Musik. Und es ist auf jeden Fall schwierig. Ich glaube das kommt langsam. Man ist dann irgendwann, wenn es denn klappt, so’n alter Hase und ist so Vorreiterin gewesen und machts denen, die danach kommen leichter. Wir arbeiten einfach an einem Fundament und irgendwann ist das fest und dann kommen die Jungen und führen das weiter. Ich glaube schon, dass sich die Musik auf jeden Fall weiterentwickelt und dass es eine Kultur ist, die wieder kommt. Weil es ging ja echt eine Zeit lang weg davon. dass alle sich an Amerika orientiert haben, so US-Soul und R&B. ich glaube, dass sich da jetzt schon ein anderes Bewusstsein entwickelt hat, weil sich die Leute schon für die eigene Sprache interessieren und auch wissen, man kann die Sprache auch so umsetzen und in Musik packen, dass es sich wirklich schön sich anhört.
Aber manchmal denk ich einfach, wenn es um so Dinge wie Productplacement oder wenn es jetzt zum Beispiel um Videos geht, die MTV und VIVA gespielt werden müssen, da wunder ich mich schon manchmal, dass dann so Ansagen kommen wie „Ja das ist nicht so unsere Musikrichtung und unser Stil“. Da denke ich mir, das ist echt schade, dass ihr das sagt als deutscher Musiksender, denn ihr habt eigentlich die Verpflichtung uns zu unterstützen. Wir versuchen was fürs Land zu tun, wir wollen die Kultur ein bisschen festigen und einfach den Leuten die Möglichkeit geben, die nicht englisch können auch ihre Musik zu hören und die Texte zu verstehen. Und es ist dadurch echt erschwert, wenn man solche Argumente hört wie „Wenn, dann mach doch so Musik wie soundso. Warum musst du Soul machen?“. Da denke ich mir „Wieso muss ich Soul machen? Weil ich das fühle und es ist meine Musik.“ Ich glaube da musst du echt kämpfen und einfach hart bleiben, dafür ist auch einfach nicht jeder gestrickt.

Michele: Was sollte deiner Meinung nach geändert werden?
Bintia: Ich finde schon diesen Vorschlag sehr gut, dass man das so machen sollte wie in Frankreich, dass eine gewisse Prozentzahl an deutscher Musik gespielt werden muss. Also ich finde einfach da förderst du deine eigene Kultur. Und du gibst einfach Leuten die produktiv sind, die Möglichkeit ein Fundament und eine Basis zu haben, wo sie sich präsentieren können. Das fällt total weg, wenn einfach von vornherein gesagt wird „Nein das wollen wir nicht, weil es deutsch ist.“ Also ich verstehe einfach dieses Argument nicht. Wir sind halt alle deutsch, wir sprechen alle die Sprache, warum muss ich jetzt Ami-Rap oder Ami-Soul hören? Ich glaube das ist alles nur so weit hinten, weil es nicht gemacht werden konnte, weil es alles nicht rausgekommen ist. Deswegen ist es alles noch so in der Anfangsphase. Ich glaube wir wären schon viel weiter, wenn wir wie in Frankreich seit Jahren hier in Deutschland die deutsche Musik gemacht hätten.

Michele: Wie geht’s nach der Tour weiter mit Bintia? Auf was dürfen sich deine Fans freuen?
Bintia: Also ich mach jetzt noch während der Tour das Video zu „Freudentränen“ und dann kommt die Single im März raus. Da werde ich wohl auf Promotour sein. Dann gibt’s im Laufe des Jahres auch ein paar Fourtress-Auftritte Mit Xavier und Billy zusammen. Und da freu ich mich drauf, weil es halt wieder ein anderes Kaliber ist. Es ist mit Djs und ich steh einfach auf dieses HipHop-Element. Das ist nicht rauszukriegen aus mir. Ich bin sehr gern mit Band auf der Bühne, aber eben auch mit HipHop-Leuten.
Und dann wollen wir mal gucken wie sich das so entwickelt. Also ich bin natürlich positiver Dinge. Ich hoffe, dass ich das weiterhin so machen kann. Ich bin jetzt nicht so auf diesen Riesenerfolg aus. Aber ich möchte natürlich in dem Rahmen Erfolg haben, dass ich mir immer noch leisten kann Musik zu machen, dass ich davon einfach leben kann. Das ist einfach mein Wunsch.

Michele: Wir wünschen dir jedenfalls noch viel Erfolg bei der Tour und weiterhin alles Gute.
Bintia: Vielen Dank. Grüß mal die ganzen Leser auf SoulSite von mir.


Und das tun wir hiermit: Einen Gruß an alle SoulSite.de-Leserinnen und Leser von Bintia. :-)

Quelle: https://www.soulsite.de/features/interviews/interview.shtml?id=30



Ein bisschen Gott in deinem Leben ist besser als gar nichts, aber Jesus als zentraler Bestandteil deines Lebens ist das Beste überhaupt - Michael Herberger





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Re: bintia

oh dankeschön Jenny...sehr schönes interview!