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Bernd Hermann

Bernd Hermann

Gegen Rassismus und Mobbing
Jubiläum: Starkenburg-Gymnasium wird als „Schule mit Courage“ ausgezeichnet – Siebzig Prozent der Schüler beteiligt

HEPPENHEIM. Das Engagement des Starkenburg-Gymnasiums gegen Rassismus und Mobbing, vor Jahren aus der Mitte der Schülerschaft entstanden, wurde am Samstag im Rahmen des 125. Schuljubiläums mit der Verleihung des Zertifikats „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ belohnt. Dank einer Unterschriftenaktion, an der sich 70 Prozent der Schulgemeinde beteiligt und damit gegen Rassismus und Mobbing ausgesprochen hatten, schmückt die Schule ab sofort eine Tafel im Eingangsbereich, die Flagge für die europaweite Aktion zeigt.
„Schule ohne Rassismus“ wurde Ende der achtziger Jahre in Belgien entwickelt, um auf erstarkende rechtsextreme Parteien zu reagieren. Von dort aus verbreitete es sich europaweit an Schulen, die es durch Eigeninitiative schaffen, auf verleugnete, aber oft latent vorhandene Tendenzen der Ausgrenzung in Schulen hinzuweisen. Am Heppenheimer Starkenburg-Gymnasium herrsche zwar kein Rassismus unter den Schülern, betont Dagmar Freytag, die das Projekt als Lehrerin betreut, aber es sei wichtig, etwas gegen das „zunehmende Mobbing zu unternehmen“. Für die Schüler ist darüber hinaus wichtig, auf die Maikundgebungen Rechtsextremer in Heppenheim in den vergangenen Jahren zu reagieren.

Die Idee des mehrfach mit Bundesförderpreisen und Auszeichnungen prämierten Projektes ist einfach: Schülerinnen und Schüler engagieren sich vor Ort, sammeln Unterschriften, veranstalten Aktionen und suchen sich einen prominenten Partner zur Unterstützung. Im Falle des Starkenburg-Gymnasiums, an dem Corinna Grüneklee, Anselm Stahl und Eva-Marie Hohenadel aus der 12. Jahrgangsstufe die Aktion ins Leben gerufen haben, ist das der Schlagzeuger der „Söhne Mannheims“, Bernd Hermann. „Er gehört einer multikulturellen Band an und hat Bezüge zu Heppenheim, wo er gearbeitet hat“, erklärt Eva-Marie Hohenadel. So kam der Kontakt mit ihm zustande.

Am Starkenburg-Gymnasium, wo 900 von knapp 1200 Schülern für die Aktion gegen Rassismus votierten, zählen die Organisatoren aber auf weitere Unterstützung aus der Schülerschaft. Noch habe sich das Projekt in allen Einzelheiten zu wenig unter den Schülern herum gesprochen, sagen Grüneklee, Stahl und Hohenadel. Aktionen, die für das Thema sensibilisieren, sollen dem entgegen wirken. Am 24. August entstanden auf diese Weise Bilder zum Thema Rassismus, auch ein Film wurde bereits gedreht, der beim Schulfest am Samstag im Starkenburg-Gymnasium den Gästen gezeigt wurde. Eine Literaturaktion mit anschließender Buchpublikation und CD-Veröffentlichung soll folgen.

Die offizielle Verleihung von Zertifikat und Schild der Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bildet allerdings nur einen von vielen weiteren Schritten. Damit soll auch dazu beigetragen werden, dass Projekt so am Heppenheimer Starkenburg-Gymnasium zu institutionalisieren, dass es „ein Selbstläufer“ wird, wie Anselm Stahl erklärt.

Unterstützung erfahren die Aktiven dabei zwar genug, doch würden sich die Organisatoren freuen, wenn sich weitere engagierte Schüler und Partner auch als Nachfolger fänden. „Schließlich machen wir alle im nächsten Jahr unser Abitur“, betont Corinna Grüneklee


Quelle: https://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=510235



Tadele nicht den Fluß, wenn du ins Wasser fällst.
(indisches Sprichwort)