80 Jahre Capitol Mannheim
Seit 80 Jahren steht das Capitol im Dienst der Unterhaltung
Gut gelaunt wie fast immer steht Thorsten Riehle vor "seinem" Capitol und freut sich bereits auf die Feier zum 80-Jährigen. Links ein Bild aus den Anfangszeiten des Hauses, das am 30. Dezember 1927 eröffnet wurde. Foto: Gerold/Capitol/Von Peter Wiest
Mannheim. 1200 Zuhörer kamen zum Konzert mit den Hooters Anfang des Monats. Ein paar weniger, aber immer noch einen gut gefüllten Saal gab es kurz danach beim Auftritt von Bela B. der "Ärzte". Im September kommt die a-capella-Gruppe "Wise Guys". Es folgt eine Musical-Premiere; dann Max und Moritz für Kinder (und Erwachsene); dann Comedy mit Bülent Ceylan. Im Oktober Katja Ebstein, dann Götz Alsmann, Joy Fleming und das "Traumfresserchen". Kann ein Programm noch bunter sein? Das "Capitol" in Mannheim bietet etwas für jeden und das mit zunehmendem Erfolg.
Das mit dem Erfolg war nicht immer so im Lauf der vielen Jahre. Aber seiner Zeit voraus war es schon immer, dieses Haus. Schon am 30. Dezember 1927, als es mit dem Film "Der Sonnenaufgang" (in Schwarzweiß!) eröffnet wurde. Damals war das Capitol in der Waldhofstraße in Mannheim einer der größten und modernsten Kino-Paläste in ganz Deutschland: Mit immerhin rund 1000 Sitzplätzen. Und auch wenn schon seit vielen Jahren keine Filme mehr gezeigt werden: Das Haus steht nach wie vor rundum im Dienste der Unterhaltung eines überwiegend jungen oder jung gebliebenen Publikums.
Das wiederum war schon immer so und hat Tradition in der Waldhofstraße.
Diese Tradition setzen seit 1998 Thorsten Riehle, Ralph Kühnl und Mike Haymann fort: Mit einem Mischkonzept aus eigenen und selbst produzierten Veranstaltungen einerseits sowie Vermietungen an andere Veranstalter andererseits. Zu diesem Zweck haben sie die "Capitol Betriebsgesellschaft mbH" gegründet und fahren offensichtlich gut damit.
Das Capitol ist eines der wenigen, wenn nicht vielleicht sogar das einzige Haus in Mannheim und der Region, das vom Fassungsvermögen her eine Art "Zwischenkapazität" bietet zwischen den ganz großen Häusern wie dem Rosengarten oder gar der SAP Arena einerseits und den kleineren Clubs andererseits.
700 Zuschauer passen bei Bestuhlung ins Haus; rund 1200 sind es, wenn eine Veranstaltung unbestuhlt stattfindet.
An Silvester gibts ein Open Air "Diese Größenordnung gibt es sonst kaum", sagt Thorsten Riehle, "sie wird aber für ganz viele Acts und Veranstaltungen gebraucht".
So hat sich das Haus in den letzten Jahren zu einem der führenden Kulturtempel in der Region gemausert und das vollkommen ohne öffentliche Subventionen. "Wir stehen finanziell auf eigenen Füßen", sagt Thorsten Riehle nicht ohne Stolz. Auch wenn er durchaus die Ansicht vertritt, dass auch alternative Kultur, wie sie im Capitol geboten wird, genau so förderungswürdig wäre wie konventionelle. Aber Riehle hat nicht vor, betteln zu gehen: "Wir ziehen unser Ding durch und eine andere Wahl haben wir ja sowieso nicht".
Allein mit den Veranstaltungen im Capitol selbst wäre dies allerdings nur sehr schwer möglich. "Dafür sind die laufendenKosten dann doch ziemlich hoch in einem Haus, das eigentlich von Grund auf sanierungsbedürftig ist nach all den Jahren." Deshalb ist die Capitol BetriebsgmbH zunehmend extern aktiv, hat eine eigene "Event-Abteilung" und betreut Kunden außerhalb in Mannheim, aber auch in der gesamten Metropolregion. So ist man beispielsweise dabei beim Mannheimer Stadtjubiläum oder hat die Reihe "Edesheimer Schlossfestspiele" in der Pfalz mit ins Leben gerufen.
Derzeit jedoch steht bei den Machern wieder mal das Capitol selbst im Blickpunkt: Steht doch zum Jahresende die große Jubiläumsveranstaltung zum 80-jährigen Bestehen an. Drei Tage lang soll gefeiert werden und man kann davon ausgehen, dass es mindestens so unterhaltsam wird wie beim 75-Jährigen Ende 2002, als sich Musiker wie Laith al Deen oder Xavier Naidoo die Klinke in die Hand gaben. Und auch wenn die einzelnen Programmpunkte noch nicht verraten werden, sagt Thorsten Riehle bereits jetzt so viel: Zum Abschluss wird es am 31. Dezember ein in dieser Form noch nie dagewesenen Silvester-Open-Air auf dem Alten Messplatz geben.
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das wird ganz bestimmt wieder genial! ich freu mich schon auf euch!
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Verliert der Baum einen starken Ast, so wird er leiden, aber er stirbt nicht.
Er wird all seine Lebenskraft in den nächsten Ast fließen lassen,
auf dass dieser wachse und die Lücke ausfülle. [ Khalil Gibran ]
In Deine Hände übergebe ich mein Leben...