Re: Ersatzdrogen
Welches Bild haut dich um?
Welches Bild haut dich um?
Zur Einstimmung auf nächste Woche in der Arena in Leipzig, Karo
Hier eine Kritik vom Tourauftakt in Stuttgart
PORSCHE-ARENA
5000 feiern Mando Diao
Stuttgart - Klar doch: Sie wollen viel besser sein, als die Kinks, und selbst den Beatles möchten sie hin und wieder mal das Wasser reichen können - mit solch vollmundigen Versprechungen stürmten Mando Diao einst in die Poparena.
Ein wenig jugendlicher Größenwahn gehörte immer schon dazu, bei der schwedischen Band darf es eben auch ein wenig mehr sein. Sie haben treue Fans, auch in Stuttgart, wo am Donnerstagabend die Poparena Porsche heißt und die selbstbewussten jungen Wilden vor 5000 Zuschauern auf der Bühne stehen - Zuschauerinnen natürlich vor allem, vier jungen Frauen beispielsweise, die den weiten Weg auf sich genommen haben, aus Landau/Pfalz, um die Umschwärmten zu sehen.
Noch wirft eine Vorband lautstark mit Referenzen an die Sechziger Jahre um sich - das aber ist es nicht, was die Vier sehen und hören wollen. Weshalb ausgerechnet Mando Diao? "Sie sind spritzig, knackig, rockig, gut". Mehr muss es nicht sein, weitere Begründungen entfallen.
Und schließlich sind sie da. Auf den Bühnenleinwänden flimmern Filme, die aus der Vergangenheit in die Gegenwart führen, erst Schwarzweiß, dann Farbe - später sieht man dort Fernsehgeräte aus Kinderzeiten schweben, in denen Bilder leuchten, große irisierende Lichtspiele, in vertikale Streifen geschnitten, in Pink und Türkis. Und immer wieder der Name der Band, Mando Diao.
Schlagzeuger Samuel Giers spielt mit rhythmisch wehender Mähne auf einem strahlend weißen Podest mit sieben Treppenstufen, ein trockener, harter, schneller Schlag, dem der Sound der Gruppe viel verdankt. Links neben ihm zwei Backgroundsängerinnen, dunkle Haare, enge kurze Röcke, Arme, die zum Beat vor und zurück schlagen. Rechts eine Percussionbatterie, links vorne Keyboarder Mats Björke, der zwischen seinem elektronischen Equipment und einem kleinen braunen Flügel hin und her schwenkt, seine Figuren in die Tasten hämmert.
Das Publikum ist in Bewegung, vom ersten Song an, bei Stücken wie dem Opener "Blue Lining", "Lady", "You've got nothing on Me", "TV and Me". Mando Diao wetteifern auch optisch mit den großen Gruppen vergangener Tage - schwarze Anzüge im Retro-Stil, Björn Hans-Erik Dixgård spielt eine rote Gitarre und trägt ein halblanges schwarzes Cape mit rotem Futter, steht in arisstokratischer Pose vor seinem Publikum, das Instrument knapp vor der Brust.
Schnelle Riffs, Melodien, die das Ohr im Sturm nehmen. Ein bisschen Deutsch sprechen die Schweden auch: "Eins, zwei, drei, vier!" Und ab geht die Post. Aber Mando Diao können auch anders. Weiches rotes Licht auf der Bühne, kreisende Lichtpunkte, ein verlassenes Schlagzeug, ein sehnsüchtiger Trompetenklang und der mehrstimmige Gesang: "Here's the new Boy". Blaues Licht nun, gezupfte Noten, aufgerauter Gesang: "All my Senses" heißt das Stück. Dixgård und Gustaf Erik Norén stehen nun auf einer schmucklos erleuchteten Plattform mitten im Publikum, am anderen Ende der Halle wie der Rest der Band, nichts als ein Paar Mikrophonständer und Gitarren im weißen Licht.
Bei "Gloria" brüllt das Publikum zur frenetisch hämmernden Gitarre
Bis die Band wieder einsetzt, das Licht auf der Bühne. Auch die Trompete kehrt zurück, brüllend, gestopft, ganz in grünes Licht getaucht, Dixgård fällt auf die Knie, murmelt und schreit, zum schweren drängenden Rhythmus. Bei "Gloria" ist die Bühne ein bunter, gallertartiger, psychedelischer Regenbogen und das Publikum brüllt den Refrain zur frenetisch hämmernden Gitarre. Mit "Long before Rock' n Roll" und der Zugabe "Dance with Somebody" geht das Konzert zu Ende.
Mando Diao haben dabei nicht etwa wie die Kinks die Musik der Zukunft erfunden, viel eher haben sie, wie viele Bands heute, die Vergangenheit neu erfunden. Aber das war laut, das war schnell, und hat Spaß gemacht.
Thomas Morawitzky; Fotos: Timo Deiner
16.10.2009 - aktualisiert: 16.10.2009 14:26 Uhr
eine zweite kritik...
Schwedisches Erfolgsrezept: Mando Diao in Nürnberg
Die Rockband begeisterte die Fans in der Arena
NÜRNBERG - Ihre Festivaltauglichkeit haben sie mehrfach bei Rock im Park unter Beweis gestellt. Jetzt machten die Schwedenrocker Mando Diao auf ihrer laufenden Tournee Station in der Nürnberger Eisarena.
Noch mehr gekreischt wird nur bei Tokio Hotel. Auch, wenn die Arena an diesem Abend gerade mal halb voll ist: Mando Diao ist so etwas wie die Band der Stunde. Zwei Drittel des Publikums sind weiblich, jung und gutaussehend und veranstalten einen Heidenlärm, als die fünf Buben aus Borlänge die Bühne entern. Soweit, so gut.
Locker-flockig wandert bei Mando Diao Altes und Neues in einen Topf. Das Erbe von The Who, den Beatles und den Kinks wird mit zeitlosem Pop angereichert. Anklänge und Reminiszenzen an 70er Disco der Marke Gloria Gaynor finden sich in diesem pfiffigen Gebräu ebenso wie Zitate aus den Genres Beat, Boogie, Reggae, Ragtime und New Wave oder Querverweise zu den bis neulich noch schwer angesagten The-Bands (The Strokes, The Hives, The Libertines).
Dass einem hier vieles bekannt vorkommt, ist durchaus im Sinne der Erfinder. Das Ergebnis stellt dann aber trotzdem immer etwas Neues und Eigenes dar. Dazu ein Händchen für Hits fertig ist die Erfolgsmischung, die lebendbejahend und tanzbar, massenkompatibel und mainstreamtauglich, gefällig und clever gestrickt ist.
Gegen den Strich
Live in Nürnberg zeigt Mando Diao aber auch Mut, die eigenen Lieder umzumodeln und gegen den Strich zu bürsten. Der ausgiebige Unplugged-Teil auf einer zweiten Bühne in der Hallenmitte stellt das kreative Potenzial der jungen Truppe noch mal deutlich heraus.
Fünf Alben in sieben Jahren auch der für heutige Verhältnisse ungewöhnlich hohe Ausstoß an Tonträgern macht klar, dass es hier jemand wissen will. Erfolgstechnisch ist die Band um die beiden Sänger Gustaf Erik Norén und Björn Hans-Erik Dixgård ohnehin längst in den großen Hallen angekommen: Trotz Indie-Herkunft macht Mando Diao auch im Arena-Rock-Format mit Konfetti-Regen, Zaubermäntelchen und großer Showtreppe eine prima Figur.
Das lullige Frühwerk bleibt beim Nürnberg-Gastspiel weitgehend ausgeklammert, dafür werden vor allem die Hits der aktuellen CD «Give Me Fire!« («Gloria«, «Mean Street«, «Dance With Somebody«) kollektiv abgefeiert.
Die Gitarren auf Bauchnabelhöhe zucken die fünf Schwedenhappen wie Aufziehpüppchen über die Bühne, schütteln ihre Pilzköpfchen und recken die Nasen selbstbewusst (man könnte auch sagen latent arrogant) in den Wind. Jawohl, das hat Zukunft.
Mando Diao könnte zur Abwechlsung mal eine Truppe im ausgelutschten «The Next Big Thing«-Indie-/GitarrenPop-Zirkus sein, deren Halbwertszeit nicht zwingend nach den ersten paar Platten überschritten ist.
Aktuelle CD: Mando Diao «Give Me Fire!« (Vertigo Be/Universal)
Stefan Gnad
https://www.hilpoltsteiner-zeitung.de/artikel.asp?art=1106248&kat=48&man=16
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"Try to get away for good
Leaving on a train
Find that all that matters to me
Blew away with the wind"
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UND zur Einstimmung auf das Album
(die songs sind nicht so lang, wie angzeigt wird)
geile gitarrenriffs und gustaf noren am schreien
wie "Sheepdog" auch klingen kann.. gustaf noren schreit nicht... und singt trotzdem: yeah, yeah, yeah
https://www.magistrix.de/lyrics/Mando%20Diao/Sheepdog-20309.html (engl.)
https://www.magistrix.de/lyrics/Mando%20Diao/Sheepdog-Uebersetzung-206859.html
björn dixgard kann auch *nicht* schreien...
und noch ein bosa nova (südamerikanisch klingt es jedenfalls)
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Leaving on a train
Find that all that matters to me
Blew away with the wind"
vllt. sollte ich mal für mich einen thread Mando Diao aufmachen?
diesen aktuellen mittschnitt vom münchner konzert bekommt man auf der offiziellen hp von mando diao
quote:KerstinB]
Schnelle Riffs, Melodien, die das Ohr im Sturm nehmen. Ein bisschen Deutsch sprechen die Schweden auch: "Eins, zwei, drei, vier!" Und ab geht die Post. Aber Mando Diao können auch anders. Weiches rotes Licht auf der Bühne, kreisende Lichtpunkte, ein verlassenes Schlagzeug, ein sehnsüchtiger Trompetenklang und der mehrstimmige Gesang: "Here's the new Boy". Blaues Licht nun, gezupfte Noten, aufgerauter Gesang: "All my Senses" heißt das Stück. Dixgård und Gustaf Erik Norén stehen nun auf einer schmucklos erleuchteten Plattform mitten im Publikum, am anderen Ende der Halle wie der Rest der Band, nichts als ein Paar Mikrophonständer und Gitarren im weißen Licht.[/quote]
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Blew away with the wind"
Huhu Kerstin! Da wir uns hier ja eh allein unterhalten muss ich auch nicht zitieren.
Ah...du meinst das Bild vom Shop, ich hab das immer ganz selbstverständlich weggeklickt und dann auf der hp nach nem neuen Bild zum gesucht.
Die Konzertkritik klingt suuuper, oh man ich freu mich riesig. Gestern hab ich ein Ticket ersteigert, das müsste in den nächsten Tagen bei mir eintrudeln und dann kanns losgehen
Die Songs sind toll, besonders Björns (Titel vergessen) das klingt wie ne Demoaufnahme.........bin mir nur nicht sicher, ob sie im Garten oder an der Autobahn aufgenommen wurde. Aber so schön gesungen
vllt. sollte ich mal für mich einen thread Mando Diao aufmachen? |