Eibicht-Beiträge zum Nationalpatriotismus

Zum unbestechlichen sudetendeutschen Historiker Hellmut Diwald

Zum unbestechlichen sudetendeutschen Historiker Hellmut Diwald

Zum unbestechlichen sudetendeutschen Historiker Hellmut Diwald (gravierend ergänzte Fassung), 16 Jul. 2009 14:55


Zur nationalen Selbstbewahrung und Selbstbehauptung auch für das deutsche Volk

Hellmut Diwald - ein Historiker der Unbestechlichkeit!




"Ohne Geschichtsbewußtsein
gibt es weder eine soziokulturelle
noch eine politische Selbstbehauptung."
Hellmut Diwald


"Die Geschichte der Deutschen
wurde (nach 1945) nicht sachbezogen
inspiziert und interpretiert,
sondern moralisch disqualifiziert."
Hellmut Diwald




Am 26. Mai 1993 starb in Würzburg Prof. Dr. Hellmut Diwald, Ordinarius an der Universität Erlangen für Mittlere und Neuere Geschichte. Deutschland verlor mit ihm einen Historiker, der sich durch seine Forschungen und Publikationen unermeßliche Verdienste um die historische Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, und das historische Selbstverständnis der Deutschen, um ihre geschichtliche Identität und ihr politisches Selbstbewußtsein erworben hat. Mit einer einzigartigen Unbestechlichkeit im Dienst an der historischen Wahrheit, Klarheit, Gerechtigkeit, Objektivität und Faktentreue, den Lebens- und Überlebensrechten auch des deutschen Volkes, führte dieser weit hervorragende Wissenschaftler einen Kampf gegen Umerziehung, Vergangenheitsbewältigung und Zeitgeist, der ihn heute schon als einen ganz großen Bekenner und großen deutschen Historiker in diesem Jahrhundert auszeichnet. Durch die Kraft seiner Darstellung und Sprache war er ein ebenso brillanter Geschichtsschreiber wie begnadeter Redner. Hellmut Diwald war ein Künder und Deuter einer tragfähigeren und humaneren sowie einer folglich auch freiheitlich-demokratisch stabileren, weil nicht auf der Haltlosigkeit der Lüge, sondern auf den ewig tragenden Säulen alles geschichtlich Entstandenen basierenden Gemeinschaftsgestaltung. Zudem war dieser vielfache Erfolgsautor Millionen von Fernsehzuschauern, etwa durch die Fernsehserie Dokumente Deutschen Daseins, von Wolfgang Venohr in Zusammenhang mit Sebastian Haffner, in Deutschland und Österreich bekannt.

Daß Diwald umstritten war, kann dieses Urteil nur um so mehr bekräftigen. Zumal er in seinem unbeirrten Glauben und in seiner Liebe zu Deutschland durch den Triumph der Wiedervereinigung von West- und Mitteldeutschland, jedoch einer Wiedervereinigung von Restdeutschland ohne Ostdeutschland und das Sudetenland, in seinen Auffassungen von den unabdingbaren nationalen Notwendigkeiten, dem Selbstbestimmungsrecht und der Freiheit aller Völker und Volksgruppen, ohne die eine wirklich tragfähige und dauerhafte Friedensordnung in Europa unmöglich ist, nachdrücklichst und zutiefst bestätigt wurde.

Die historischen Ereignisse und Notwendigkeiten gaben ihm Recht und Genugtuung für seine Beharrlichkeit, Standfestigkeit und Unbeugsamkeit im Dienst an Volk und Vaterland und bestätigten zugleich den minderen Rang eines großen Teils der deutschen Historikerschaft, die sich in ihren Forschungen und Publikationen durch pseudowissenschaftliche Vergangenheitsbewältigung, vielfach im Dienst bestimmter politischer Interessen und ideologischer Systeme, der Umerziehung und des Zeitgeistes, mitunter bis zur Lächerlichkeit kleingeistig prostituierten.

1. Historiker der kompromißlosen Unbestechlichkeit

Es ist Hellmut Diwald, der sich als Historiker der kompromißlosen Unbestechlichkeit, in der unermüdlichen Forschung nach dem, wie es denn eigentlich wirklich gewesen ist, in der nachfolgenden Präsentation dann des Eigentlichen, nämlich "warum es so gewesen" (Hellmut Diwald), für das deutsche Volk und Vaterland aus Not und nationalem Elend heraus nicht nur zu einem Bekenner, sondern auch als einem Retter aus der Gefahr heraus und einen überragenden Schicksalsüberwinder offenbarte. Wie bei Friedrich Hölderlin gilt für ihn: Was bleibt aber ist der Toten Tatenruhm!

Diwald stiftete und kündete historische Klarheit und historische Wahrheit, wo große Teile der deutschen Historikerschaft bis auf den heutigen Tag die Rosse ihres völlig verfahrenen pseudowissenschaftlichen Umerziehungskarrens am nationalen Elend des eigenen Volkes permanent halten lassen. Ein nationales Elend, das durch eine beispiellose Geschichtslosigkeit und Geschichtsaversion die Heilungskräfte des Seins aus der Tradition und Überlieferung heraus verloren. Hieraus resultierte eine Werte-, Normen-, (preußische) Tugend- und Traditionszerstörung, in erschreckend weiten Teilen auch ein Abfall vom Glauben an einen Gott - und ohne Gott zerstört sich der Mensch, er gerät in die Brutalität materialistischer, egoistisch-liberalistischer und hedonistischer, eine die Zukunft und das Glück der Menschen mehr und mehr zersetzende Lebensweise. In den puren Atheismus und Nihilismus! Die vielfältigsten Mißstände in unserer Zeit, etwa die ethisch-sittliche Verwahrlosung durch den Verlust der Ehrfurcht vor der Geschichte, die das Auge der Wahrheit ist, der gerechten und wahrhaften und somit sinnstiftenden und erkenntnisbringenden Würdigung des Daseins der vielen Generationen, die vor uns schufen, lebten und litten, ihrer zu einer höheren Seinsweise des Menschen schon gemachten Erfahrungen und auch Irrtümer, stehen in einem ursächlichen und unzerstückelbaren Zusammenhang.

Weil wir nicht mehr in Wahrheit und Gerechtigkeit, in Demut und Ehrfurcht, in historischer Klarheit das "Woher" erfassen können, wissen wir um so weniger um das "Wohin" und "Wozu". Wir wissen vielfach nur um die Freiheit "Wovon", aber nicht mehr um die Freiheit "Wozu".

Dieses Verhängnis der Geschichtslosigkeit erkannte Hellmut Diwald wie kein zweiter deutscher Historiker in diesem Jahrhundert. Zumindest ist dies die notwendige und logische Konsequenz aus allen seinen wissenschaftlichen Analysen. Wer die Ehrfurcht vor der Geschichte kennt, verliert sich nicht in kontraproduktiv-humanitären sozialistisch-internationalistischen, durch den Untergang des marxistisch-kommunistischen Totalitarismus endgültig widerlegten Heils- und Irrlehren oder in sogenannten "progressivem", allein ideologischem Sinnvermittlertum unter Mißachtung der Würde und Humanität auch des Andersdenkenden. Er erkennt die ewig gültigen Werte und will sie bewahren und erhalten. Er weiß um den freiheitsstiftenden Wert der Tugenden wie Treue, Ehre, Pflicht, Dienst, Zuverlässigkeit und Wahrhaftigkeit, Wahrheit und Objektivität, ohne die das Leben im Grunde nicht lebenswert wäre. Der vielleicht größte Anschlag der
Werte-, Normen-, (preußischen)Tugenden- und Traditionszerstörung durch die Jugend- und Studentenrebellion gegen Ende der sechziger Jahre, der linksextremistischen 68er APO-Revolution und Rebellentum, wurde aus der Geschichtslosigkeit heraus getragen. Ihr Motto lautete: "Die Vergangenheit war dumm und schlecht, die Zukunft wird gescheit und gut und endgültig richtig sein." Wer fähig ist, aus der Geschichte zu lernen, kann die Vergangenheit nicht verachten. Die linke und linksradikale Utopie behauptet zwar, aus der Geschichte Lehren zu ziehen, in Wirklichkeit verweigerte sie sich aber diesem Anspruch. Ihr verachtenswertes ideologisches und utopisches Dogma lautet: "Wir werden es zum ersten Mal viel besser machen als alle unsere Vorfahren! Wir können es uns leisten, die Vergangenheit als schlecht zu verachten!" Nur aus einem Patriotismus und Wertkonservatismus heraus, getragen von den Erkenntnissen und Lehren der Geschichte, schöpfen wir die größtmögliche Kraft, einem neuen Totalitarismus, neuen irrealen Ideologien und Utopien zu widerstehen. Hierzu kann uns nur ein tragendes Geschichtsbewußtsein befähigen. Ein Geschichtsbewußtsein der historischen Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit, nicht zuletzt auch für das eigene Volk und Vaterland.

2. Gegen nationale Würde- und Ehrlosigkeit

Hellmut Diwald suchte und fand auch den Quell der Freiheit und Gerechtigkeit für das deutsche Volk und Vaterland, um es vor der "geschichtlichen Selbstentäußerung" zu bewahren, wo große Teile der deutschen Historikerzunft sich zur Magd der durch Siegerwillkür verordneten Umerziehnung und Willfährigkeit machten. Dieser überwiegend völlig falsch betriebenen Vergangenheitsbewältigung! Hier der Wille zur Freiheit und Würde und dort die Unterwerfung zur nationalen Würde- und Ehrlosigkeit nahezu eines ganzen Volkes. Hier der Name Hellmut Diwald in seiner wissenschaftlichen Objektiviät und Faktentreue, dort Vergangenheitsbewältigung im Dienst bestimmter antideutscher, links und linksradikal versessen-verschwommener politischer Interessen und ideologischer Systeme, unbeschreiblich fanatischen und bewußt "volkspädagogisch" motivierten und verteidigten (etwa durch Golo Mann), Geschichtsmanipulationen, ritualisierten Bewältigungsstrategien und einer pathologischen Sucht zur permanenten nationalmasochistischen Selbstanklage und Selbstbezichtigung. Hier der Name Diwald im Dienst an einer unbestechlichen Wissenschaftlichkeit, dort die Manipulation und Deutung aus ideologischer Verblendung, aus einer Pseudofreiheit heraus, wo die Entartung des Pluralismus ohne Grundkonsens als praktische Anarchie die Geschichte unseres Volkes als "Inseratenwiese" darbietet, auf der jede verkommene Umerziehungsmeinung und Fixierung nach Tarif annoncieren kann. Gespeist durch dogmatische Vorgaben, inquisitorische Praktiken und konformistischem Meinungsdruck, "volkspädagogischer" Intentionen und moralisierenden Gesinnungsstatements, manichäistischen Schwarz-Weiß-Bildern, Tabuisierungen, Legendenbildungen und hemmungslosen Einseitigkeiten, kleinkariert-versessenen Dämonisierungen, moralischer Empörung in aller Manipulationsabsicht statt wissenschaftlicher Durchdringung der Materie "Geschichte", entstand ein gravierender Verlust an Wahrheit, Klarheit, Gerechtigkeit und Freiheit.

So findet man in Deutschland kaum einen lehrenden Geschichtsprofessor, der die Kraft hätte, das Münchener Abkommen aus dem Jahre 1938 der historischen Wahrheit entsprechend darzustellen: Als das Durchführungsabkommen einer bereits vorher zurecht erfolgten Abtretung, somit als die "Revision eines Unrechts" (Hellmut Diwald). Statt dessen wird unter dem in die Irre führenden Begriff der "Appeasementpolitik" die historische Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit völlig verzerrt. Dies wiederum führte und führt zu verhängnisvollen politischen Verirrungen in unserer Zeit, deren Tragweite heute noch nicht abzuschätzen ist. Jede Politik, die auf Geschichtsklitterungen größten Ausmaßes basiert, kann auf Dauer nur auf Sand gebaut sein.

Hellmut Diwald hat Hunderte und Aberhunderte von Vergangenheits- und Umerziehungslügen, von Geschichtsklitterungen aufgedeckt. Jedoch selbst er hat nur einen Teil von dem aufdecken können, was heute möglich ist. Noch immer, so der Zeitgeschichtler Dr. Alfred Schickel, sieht sich die Zeitgeschichtsforschung bei der Offenlegung der historischen Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit folgenden Hauptproblemen gegenüber: "Geheimhaltung wichtiger Dokumente, einseitige Öffnung der Archive und einseitige Veröffentlichung von Akten der Verlierer-Staaten, Beschlagnahme wichtiger Akten durch die Sieger, teilweise Unerreichbarkeit bedeutsamer Unterlagen, Fälschung von Dokumenten."

3. Demokratiestabilisierung durch Geschichtsbewußtsein

Der Kampf gegen die Zerstörung der deutschen Geschichte auf breiter Front muß erst noch geführt werden. Diesbezüglich die Fehlerhaftigkeit einer Demokratie zu erkennen heißt, sie durch einen Erneuerungsprozeß neu abzusichern. Erst durch die Schaffung einer nationalen Identität auch für unser Volk wird die Demokratie langfristig überdauern können und erst dann wird es zu ihr keine Alternative geben. Wenn die historische Selbstfindung, die nationale Identität unseres Volkes verhindert werden soll, wird dies kontraproduktiv und zwangsläufig die Existenzfrage unserer Demokratie stellen. Eine die nationale Lebens- und Überlebensrechte mißachtende, weil die nationale Identität, die historische Selbstbewahrung und Selbstbehauptung verhindernde Demokratie ist in Wirklichkeit eine Scheindemokratie. Sie wird sich letztendlich selbst verhindern. Bonn könnte hier bereits auf dem Weg von Weimar sein. Ohne geschichtliche Identität, ohne Kenntnis und Verankerung im Historischen, ist keine tragfähige politische Orientierung und Urteilsbildung möglich. Geschichtslosigkeit zerstört nicht nur die äußere, sondern auch die innere Ordnung des Menschen und seines Gemeinwesens.

4. Feststellen "Warum es so gewesen ist"

Die größten Geschichtsklitterungen sind an deutschen Universitäten heute immer noch gang und gäbe. Wo wäre denn ein lehrender deutscher Geschichtsprofessor, der die Kraft besäße, das Versailler Pseudo-Friedens-Diktat als das Grundübel unseres Jahrhunderts darzustellen? Ganz im Gegensatz dazu Hellmut Diwald, der, in der Größe eines Leopold von Ranke, zunächst darlegte, wie es denn eigentlich und wirklich gewesen ist und dann mit Können, Verstand und Brillanz durch Fakten stets untermauerte, einwandfreie, widerspruchslose Ergebnisse und unabdingbare Schlußfolgerungen darbot. Dabei blieb er stets unbestechlich in der Erkenntnis und Offenlegung der historischen Wahrheit; ob sie nun von Größe oder von erbärmlicher Niedertracht zeugte. Diwald sah jedoch nicht, um es zu wiederholen, in der Darlegung "wie es eigentlich gewesen sei" (Ranke) die alleinige Hauptaufgabe. Die viel wichtigere, die zentrale Aufgabe des Historikers sah er in der Frage "Warum es so gewesen ist. Motive, Gründe, Voraussetzungen des Menschen in der Geschichte, - das zu klären und erklären ist wichtig." So Diwald in einem Beitrag aus dem Jahre 1971.

5. "Volkspädagogisch unwillkommen"

Die real existierende und praktizierte "Volkspädagogik" geht entlarvend aus einem Brief Golo Manns hervor, den dieser am 20. September 1961 an den Reichstagsbrandforscher Fritz Tobias schrieb. Schlagartig wird die verdeckt aber überwiegend vorhandene Methode erhellt: Die Alleintäterschaft des Holländers van der Lubbe sei ihm, Golo Mann, "sozusagen volkspädagogisch unwillkommen". Und ist man mit Dutzenden von schwerwiegendsten Belastungen - und nicht nur zu jüngsten Zeitgeschichte - nicht analog verfahren, etwa mit dem Verbrechen von Katyn?

Der Zeitgeschichtler Dr. Alfred Schickel (Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt), den Hellmut Diwald noch wenige Monate vor seinem Tode als "einer unserer namhaftesten Zeithistoriker, dessen Rang sich sowohl aus seiner Sachkenntnis, als auch aus seiner kompromißlosen Unbestechlichkeit ableitet", ebenso treffend wie zutreffend hervorhob, schrieb 1989: In den Aussagen der Kriegsgegner Deutschlands auf den Konferenzen von Jalta im Februar 1945 und von Potsdam im Juli/August desselben Jahres wurde "einwandfrei festgestellt, was der 8. Mai 1945 für die Deutschen bedeuten sollte, nämlich der Beginn der Selbsterkenntnis und der Selbstbezichtigung sowie der Ergebung in den Willen der Sieger. Diese Erwartung der Sieger von 1945 bemühten sich die Deutschen nach Kräften zu erfüllen und sind nach den Zeugnissen der letzten Zeit auch nach vierzig Jahren immer noch dabei, diese flagellantistischen Anstrengungen fortzusetzen."

6. Wissenschaft als Magd der Politik

Dem "Zivilisationsbruch" des größten Teils der deutschen Nachkriegshistorikerschaft, Wissenschaft als Magd der Politik, als Fortsetzung der Umerziehungspolitik mit anderen Mitteln zu handhaben, hat sich der große und überragende Gelehrte, der Mediävist (Erforscher und Kenner des Mittelalters) und Neuhistoriker Hellmut Diwald von Anfang an widersetzt. Was für eine Ehre, deswegen denunziert und diffamiert zu werden! Und dies bis in die Nachrufe hinein, die an Leichenschändung grenzen und mitunter reine Infamie sind. So manch einer hatte ihm noch "ins offene Grab gespuckt".

Ohne Geschichtsbewußtsein und historische Identität, man kann es nicht oft genug wiederholen, ist unsere Demokratie nicht überlebensfähig. So schreibt Hellmut Diwald noch kurz vor seinem Tode: "Es geht beileibe nicht darum, ob sich ein Volk in seiner Geschichte überhaupt als betrüblich empfindet. Es geht darum, ob es die Geschichte überhaupt zur Kenntnis nimmt. Geschichte hat außerordentlich viele Bedeutungen und Effekte. In und für die Demokratie ist sie die Basis der politischen
Zentralbegriffe ... Da die Geschichte die Grundlage auch unserer Demokratie ist, kommt alles darauf an, daß die Geschichte stimmt, daß sie vor allem von bewußt verfälschenden Interpretationen freigehalten wird."

Woran krankt und leidet das deutsche Volk? Es krankt zutiefst am Verlust der Fähigkeit zur notwendigen nationalpatriotischen Selbstbewahrung und Selbstbehauptung. Und zwar wirkt sich dies gleichermaßen auf die Innenpolitik und Außenpolitik, auf unsere persönliche und gemeinschaftliche Befindlichkeit aus. Man kann auch sagen: Die Grenze zum geistigen Bürgerkrieg ist längst überschritten.

Ein Volk, das seine Geschichte verliert, sich rauben läßt oder sie sich kriminalisieren läßt, ist dem Verfall, dem Untergang preisgegeben. Die wahre, die zutreffende Kenntnis der eigenen Geschichte ist wesentlicher Ausgangspunkt zu allem, was tragend, würdig, wert und zu schützen ist. Für viele Menschen ist sie auch der Ausgangspunkt einer sie tragenden menschlichen Sinnfindung.

7. Opfer der Geschichte

Politik prägt unser aller Schicksal. Sozialverantwortbare Politik kann nur aus der historischen Kenntnis und Verantwortung heraus gefunden werden. Wer nicht weiß woher, kann auch nicht wissen wohin. Und so schreibt Diwald in seiner Darlegung "Welchen Sinn hat Geschichte": "Geschichte aber ist viel näher an der Praxis, denn sie läßt sich überhaupt nicht trennen von politischer Orientierung und Urteilsbildung. Sie liefert geradezu die Grundlage." Aus der Geschichtslosigkeit kann nur Chaos und Untergang, Demokratiegefährdung und Demokratiezerstörung kommen. Nie zuvor in der europäischen Geschichte hat ein Volk so tief seine Geschichte, seine nationale Würde und Ehre, seine nationale Identität verloren als unser Volk in der Gegenwart. Wir Deutschen stehen ungerechtfertigter Weise am Pranger der Weltgeschichte. Wir wurden zum Opfer der Geschichte, vor allem in diesem Jahrhundert. Das ist eine Tatsache, wie es kaum eine andere Tatsache geben kann. Dieses unerträgliche Stigma abzustreifen, ist für das Deutsche Volk von existentieller Notwendigkeit. Es war Hellmut Diwald, der dies vor allem erkannte. Eine Demokratie ist ohne Nationalpatriotismus (was weitaus mehr ist als bloßer Verfassungspatriotismus!), ohne nationalpatriotische Verankerung nicht unbegrenzt überlebensfähig. Die fehlende nationale Identität und Selbstachtung, Selbstbewahrung und Selbstbehauptung der Deutschen, wird kontraproduktiv in allem letztendlich zu Buche schlagen. Dies zu verhindern war vor allem auch das Anliegen von Hellmut Diwald. Otto von Habsburg mahnt heute nicht von ungefähr unermüdlich und nachdrücklich die Rückkehr zum "aufrechten Gang" der Deutschen an. Hellmut Diwald hat dies alles viel früher als andere erkannt, und er wagte es auszusprechen zu einer Zeit, als es noch höchst verpönt war. Er war von Anfang an ein Bekenner der Freiheit seines Volkes.

Er belehrte uns im großen Zusammenhang schon 1971 wie folgt: "Der kürzeste Weg zur Gegenwart führt durch die Vergangenheit. Der schnellste Weg in die Vergangenheit beginnt bei der Gegenwart. Deshalb sehe ich im Geschichtsstudium die exponierteste Art, sich mit der Gegenwart zu beschäftigen. Mit ihren Spannungen, Widersprüchen, Zumutungen, Errungenschaften und Unverträglichkeiten".

Geschichte und Kenntnis der Geschichte, so Hellmut Diwald, ist "das, was die Wirklichkeit bestimmt". Weil "die elementar historischen Bedürfnisse zu den Lebensnotwendigkeiten des einzelnen genau so wie zu der Großgruppe eines Volkes" unabdingbar gehören. "Unsere Existenz, unsere persönlichen und sozialen Bedingungen tragen den Stempel derjenigen historischen Etappen, die dahin geführt haben". Klar ist, "daß es ohne Geschichtsbewußtsein weder eine sozikulturelle noch politische Selbstbehauptung gibt. So wie es ohne Einblick in die Geschichte keine begründbaren Standpunktbezogenheiten gibt, so gibt es ohne diese keine kritische Prüfung unserer Werte und Verbindlichkeiten." Und an anderer Stelle: "Jeder, ob er will oder nicht, steht in einem direkten Kontakt mit der Vergangenheit, er erlebt und erleidet ihre Wirkungen".

In den dunkelsten Stunden nationaler Niederlagen befanden sich im Deutschen Volk immer wieder Männer von überragender Gestalt und Größe, die unermüdlich das nationale Elend anprangerten und somit dem Volk zu Schicksalsüberwindern wurden. Die im tiefsten nationalen Elend aufrechterhielten, was sonst alles verdorben, verkommen und vollkommen in den Abgrund gerissen worden wäre. Hieran mußte einer unserer größten Sprachgenies und Vaterlandsdichter, Friedrich Hölderlin, gedacht haben als er davon sprach: "Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch!" Hellmut Diwald hat sich diesem Auftrag würdig erwiesen. Er war ein großer und bedeutender Anwalt für die gerechten Anliegen unseres Volkes, um ihm den "aufrechten Gang zu seiner Geschichte" wieder zu ermöglichen. Er gab Hoffnung und Zuversicht besonders all jenen, die seine Kraft und Stärke weitertragen werden. Er wurde zur geistigen Hauptstütze einer neuen patriotischen Elite in ihrem Kampf um die Erneuerung von Volk und Vaterland, Ethik und politischer Kultur, und im Ringen um die unabdingbar notwendige Erneuerung und Vervollkommnung unserer Demokratie. Die Befreiung von einer real existierenden Demokratur, die sich durch eine real existierende Mitte-Links-Parteienoligarchie durch Demokratieverfälschung auszeichnet; der politischen Unterdrückung einer ganzen politischen Strömung; nämlich der nationalpatriotischen Strömung in unserem Volk!

Treffend schrieb Richard W. Eichler: "Als die geistige Entwurzelung im vom Materialismus überwältigten Westdeutschland ihren Höhepunkt zu erreichen schien, leuchtete unter den Persönlichkeiten, die sich der Verflachung widersetzten, der Name des ebenso kenntnisreichen wie charaktervollen Gelehrten Hellmut Diwald auf."

8. Um Volk und Vaterland verdient gemacht

Indem Hellmut Diwald aus einer beispiellosen Unbestechlichkeit und Gradlinigkeit heraus unserem Volk seine wahre und unverfälschte Geschichte darlegte, hat er sich an der Pflicht im Dienst an Volk und Vaterland, unbeirrbar an Deutschland glaubend, ein unermeßliches und gleichzeitig unsterbliches Verdienst erworben. Um es zu wiederholen, weil man es nicht oft genug wiederholen kann: Hellmut Diwald hat sich durch seine historischen Darlegungen der Wahrheit und Klarheit, der wissenschaftlichen Unbestechlichkeit, dem Nationalmasochismus und der Geschichtsklitterung sowie den volkspädagogisch inszenierten Geschichtslügen trotzend, um das deutsche Volk und Vaterland in hohen Maße verdient gemacht. Er hat uns durch die Jahrzehnte der schlimmsten nationalen Verirrung und Verrottung hinweg unsterbliche Wege zur nationalen Selbstbehauptung und Selbstbewahrung, zur Wiederherstellung unseres historischen Selbstverständnisses und politischen Selbstbewußtseins gewiesen. Er hat uns in der Stunde der größten Not nicht verzweifeln lassen. Wo ständen wir ohne diese Substanz, die er uns stiftete und kündete, nicht zuletzt auch zum Sieg der historisch geläuterten patriotischen Befreiung und zum Durchbruch der Erneuerung von morgen, zu einer generellen moralisch-sittlichen Erneuerung, der christlich-abendländischen Tradition und ihren Werten verpflichtet, zu deren Herbeiführung nur der Nationalpatriotismus und der Wertkonservatismus fähig und in der Lage ist.

Hellmut Diwald bleibt ein unsterbliches Fanal des Aufbruchs zu einer historischen Selbstfindung und Selbstbewahrung im Sinne seiner Vorstellungen und seines Vermächtnisses. Und hierzu gehört unabdingbar nicht nur die historische Größe der Deutschen, sondern auch die Darlegungen ihrer historischen Fehler und auch der begangenen Niedertracht. Nur im Bewußtsein auch der eigenen Schuld und Fehler und des eigenen Versagens, sowie auch der unleugbar begangenen Verbrechen, kann eine positive Zukunft entstehen. Um es unmißverständlich und klar darzulegen, was ich schon vielfach bei anderer Gelegenheit veröffentlicht habe: Das uns permanent zermalmende Stigma und Kainszeichen heißt Auschwitz. Doch soll dieses, möge die Schuld tatsächlich noch so groß sein, unsere Selbstzerstörung herbeiführen für alle Zeiten? Ich hätte mein Leben hingegeben, hätte ich auch nur einen Judeozid verhindern können! Andererseits gibt es auch eine "Weltapokalypse" aller Arten von Menschheitsverbrechen.

9. Helmut Schmidt und Franz Josef Strauß

Zwei der überaus zahlreichen Arbeiten Diwalds tragen die Überschrift: Mut zur Wahrheit und Mut zur Geschichte. Nachdem unsere Nation 1945 besiegt und keinesfalls befreit wurde - denn befreit kann nur der einzelne sich fühlen! - verordneten die Sieger den Deutschen ein Geschichtsbild, welches in der Zerstörung, Verlogenheit und Kriminalisierung keinen Stein mehr auf dem anderen ließ. Eine der drei letzten Arbeiten Diwalds aus dem Jahre 1992 lautet dann auch konsequent: "Die gestohlene Geschichte". Noch in den 60er Jahren hatte sich der spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt im Verteidigungsausschuß des Bonner Bundestages diesbezüglich klar geäußert und unübertreffbar festgestellt: "Es ist mit Erfolg gelungen, aus der ganzen deutschen Geschichte ein Verbrecheralbum zu machen." Dem ist nichts hinzuzufügen!

Der verstorbene bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß stellte in seiner Rede vom 28. April 1985 im Herkulessaal der Residenz in München klar und eindeutig fest: "Kein Volk kann auf Dauer mit einer kriminalisierten Geschichte leben." In seiner Rede zum 40. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges (Thema: 1914-1945. Größe und Niedergang Europas. Krieg - Verfolgung - Vertreibung. Die Zukunft gehört der Freiheit, dem Recht und dem Frieden) heißt es im Zusammenhang: "Der Bruch im deutschen Geschichtsbewußtsein, der (...) verstärkt seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Deutschen im Unfrieden mit ihrer eigenen Geschichte leben läßt, droht das Selbstverständnis und das Selbstbewußtsein auch ganz Europas zu lähmen. Kein Volk kann auf Dauer mit einer kriminalisierten Geschichte leben. Gemeinsam kann mit den anderen europäischen Völkern nur die Nation die Zukunft unseres Kontinents mitgestalten, die selbst innerlich stark und ihrer selbst gewiß ist. Deshalb darf unsere Scham über die Verbrechen, die eine Unrechtsherrschaft in deutschem Namen verübt hat, deshalb darf unser Blick zurück auf unsere Trauer, auf unser Versagen, unsere Schuld, unsere Leiden nicht zu einem alles hemmenden Zweifel und einer moralischen Selbstlähmung führen."

10. Ministerpräsident Stoiber: Frage nach der deutschen Identität

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber stellte in einem ebenso bedeutenden und zentralen wie aufsehenerregenden Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) vom 2. November 1993 die unabdingbar notwendige Frage nach der historischen, nach der deutschen Identität: "Mit der deutschen Wiedervereinigung haben wir nun eine andere Situation - und wir müssen uns bewußt werden, was die deutsche Identität eigentlich ist." Klar erkennt Ministerpräsident Stoiber die Notwendigkeit, Deutschland endlich eine nationale Identität zurückzugeben. Dies war Hellmut Diwalds Lebensaufgabe. Die Frage nach der Nation und der nationalen Identität, die immer auch die Frage nach der historischen Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit, nach dem Geschichtsbewußtsein der Deutschen, unabdingbar in sich einschließen muß, führt eben nicht zu einem die Nation und das Nationale zersetzenden EG-Zentralismus-Vielvölkergulaschkonzept, wie Herr Kohl (Historiker aus Oggersheim und Super-Bismarck in Bonn/Berlin) mit seinem Europafimmel und Eurowahn es unserem Volk aufzwingen zu müßen glaubt, sondern zu einem Europa der nationalen Souveränitäten, der historisch gewachsenen Identitäten. Stoiber: "Wir streben keinen europäischen Bundesstaat mehr an. (...) Europa ist mehr als die EG. Ich will einen bloßen Staatenbund. Das bedeutet: Die Nationalstaaten haben die Dominanz in den inneren Angelegenheiten. Die Gemeinsamkeit beschränkt sich auf wesentliche Fragen der Innen- und Sicherheitspolitik. ... Wir haben zentralistische Regelungen bis ins Detail hinein, die immer stärker uns im Land Ärgernisse verursacht haben, ohne daß die wirklichen Verantwortlichen für den Bürger transparent werden. Und wenn Sie dies künftig verhindern wollen, dann müssen Sie im Grunde genommen auch eine europäische zentralistische Staatlichkeit bekämpfen. (...) Bundesstaat würde bedeuten, daß die Staatlichkeit Deutschlands oder Frankreichs überwölbt und ausgehöhlt würde durch eine europäische Staatlichkeit. Das ist der Weg, den die Deutschen in den fünfziger, auch noch in den sechziger Jahren gehen wollten. Eine Rolle spielten dabei unsere geschichtlichen Belastungen: Wir hofften, die Nation, die damals geteilte deutsche Nation, würde aufgehen in einer europäischen Nation, und wir würden uns damit auch entlasten von den geschichtlichen Verantwortlichkeiten. Mit der deutschen Wiedervereinigung haben wir nun eine andere Situation - und wir müssen uns bewußt sein, was die deutsche Identität eigentlich ist. (...) Der junge Helmut Kohl war in einer Zeit aufgewachsen unter dem Eindruck eines verheerenden Weltkriegs, der zugleich europäischer Bürgerkrieg war, in einer Zeit also, wo Deutscher zu sein insgesamt oft als belastend empfunden wurde. Deshalb haben viele Deutsche damals eine neue Identität gesucht und glaubten, sie in Europa zu finden. (...) Es gab einmal eine europäische Bewegung in Deutschland, die unter anderem auch glaubte, in der europäischen Identität belastete deutsche Identität auffangen zu können. Das ist vorbei."

In der Hinführung zu einer nationalen Identität auch für das Deutsche Volk und Vaterland, in den hier über Franz Josef Strauß nun weit hinausgehenden Visionen und Freiheitsvorstellungen und Unabdingbarkeiten, zweifelt Ministerpräsident Stoiber natürlich in keinem Augenblick die eherne Notwendigkeit der Einheit Europas durch eine "Europäischen Politischen Union" , und eben kein aus einer "Kopfgeburt" resultierender Europäischer "Überstaat" (E. Stoiber), an. Stoiber: "Diese Eigenständigkeit (etwa die der bundesrepublikanischen und bayerischen Staatlichkeit; Anm. d. Verf.) wollen wir nicht für Europa auflösen. Schon deswegen darf es keinen Bundesstaat Europa, sondern nur einen Staatenbund geben. Staatenbund bedeutet, daß jede Kompetenz einzeln und immer wieder neu übertragen werden kann. (...) Im Extremfall schließt der Staatenbund auch diese Möglichkeit (die Möglichkeit des jederzeitigen Austritts) ein."

Klar erkennt Stoiber zudem die Frage nach der nationalen Identität, nach der Nationalstaatlichkeit, die nationale Identität voraussetzt, als eine Systemfrage, als eine Frage der Demokratie, zu der es keine Alternative gibt. So haben die Richter im Karlsruher Maastricht-Urteil "knallhart betont, daß sich die europäische Demokratie vorerst in der Nation aufbaut." Stoiber weiter: "Die Verantwortung des Europa-Parlaments ist danach nachrangig, erst kommt die Demokratie im Nationalstaat."

Glasklar ist, daß Herr Stoiber weder die Richtlinien der Bundespolitik bestimmt, noch je willens und in der Lage ist, diese zutreffenden Erkenntnisse in die politische Tat umzusetzen. So stimmte er auch, im Gegensatz zu Ministerpräsident Kurt Biedenkopf, im Bundesrat für den Eurowahn und nicht dagegen. Die CSU unterstützt den Europafimmel des Herrn Kohl, dies sind die Fakten und Tatsachen. Es zählt eben nicht nur verbaler "Schall und Rauch" zwecks Stimmviehmißbrauch und fortgesetzt anhaltender Wählertäuschung! Die von Herrn Stoiber als richtig erkannte Politik kann eben nur von einer freiheitlichen oder demokratischen deutschen Rechten, von einem auch wirklich internalisiert demokratischen und seriösen Nationalpatriotismus, glaubhaft angestrebt und durchgesetzt, angestoßen werden.

Verbunden ist dieser existentielle gesamte Komplex unabdingbar mit der Wiedererringung der nationalen oder historischen Identität der Deutschen. Nehmen wir die Warnung und Mahnung des Historikers Michael Stürmer ernst, der darauf hinweist, "daß in geschichtslosem Land (derjenige) die Zukunft gewinnt, wer die Erinnerung füllt, die Begriffe prägt und die Vergangenheit deutet." (FAZ vom 25. 4. 1986: "Geschichte in geschichtslosem Land")

11. "Unsere gestohlene Geschichte"

Klar erkannte Hellmut Diwald in seinen Forschungen die Kriminalisierung der deutschen Geschichte durch eine skrupellose und brutale Umerziehung und eine ebenso verlogene Vergangenheitsbewältigung nach 1945. Einige Sätze nur vermögen seine Erstrangigkeit weiter zu verdeutlichen. In der Einführung zu seinem Werk: Geschichte der Deutschen spricht er unübertreffbar von "der jahrelangen Umerziehung, der inneren Umpolung des deutschen Volkes durch die Sieger des Zweiten Weltkrieges. Alle Ideen und Überzeugungen, die ihrer Meinung nach zu der politischen, moralischen, charakterlichen Korrumpierung der Deutschen geführt hatte, sollten ein für allemal ausgerottet werden. Im Bereich der Geschichte wurde dies durch einen nahezu lückenlosen Kehraus praktiziert, der sich nicht nur auf die direkten und mittelbaren Vorfahren, sondern auf die ganze deutsche Vergangenheit erstreckte. Die Geschichte der Deutschen wurde nicht sachbezogen inspiziert und interpretiert, sondern moralisch disqualifiziert."

Und er fährt fort: "Das 20. Jahrhundert ist von den Katastrophen der zwei Weltkriege geprägt. Beide Male spielte das deutsche Volk einen Part, der nicht unglückseliger hätte sein können. Deshalb ist die Lage der Deutschen in der Gegenwart bestimmt von den Ergebnissen dieser Kriege und der politischen Eigenart der jeweiligen Siegermächte, unter deren Direktive sie gerieten. Unsere Nation ist auseinandergerissen, innerlich zerfetzt. ... Bei der Überprüfung unserer Geschichte waren die Siegermächte zu dem Ergebnis gelangt, daß das meiste der deutschen Vergangenheit verdorben, beschädigt, krank gewesen sei. Deshalb mußte mit dieser Vergangenheit gebrochen werden." Und weiter: "Den Deutschen wurde in bewußter Gründlichkeit ihre Geschichte entwertet, zerstört und weggenommen."

Wie klar dieser durchschlagende und zentrale Befund unseres nationalen Elends Diwald beschäftigte, zeigt die Publikationen aus dem Jahre 1992: Unsere gestohlene Geschichte. Hier schreibt Diwald u.a.: "In der Geschichte unserer Gegenwart des 20. Jahrhunderts gibt es zwei markante Einschnitte: den Versailler Vertrag des Jahres 1919 und den 8. Mai 1945. Am 8. Mai 1945 wurde in Europa der Zweite Weltkrieg beendet. Wer diesen Tag mit Bewußtsein erlebt hat, wer sich an ihn erinnert ohne die uferlosen Beschönigungen und Lügen, mit denen seit Jahrzehnten unsere Geschichte und insbesondere unsere jüngere und jüngste Vergangenheit ungenießbar gemacht wird, der weiß, daß der 8. Mai 1945 ein Tag des Jammers und der Tränen war. ... ’Befreit´ wurden wir aber auch in einem handfesten Sinn: von dem Elementarsten, was ein bewußter Mensch besitzt, von unserer Selbstachtung und unserem Stolz, von unserem Anstand, unserer Tapferkeit, von der Selbstbestimmung, von unserem Wissen, daß wir ein Volk sind, von der Freiheit der Erkenntnis, von unserer Geschichte. Millionen wurden von ihrer Heimat ’befreit´. Angesichts dieser Summe von ’Befreiungen´ schrie 1946 Aloysius J. München, Bischof von Fargo in Norddakota buchstäblich auf: ’Das größte Verbrechen unserer Zeit. Nichts in der Geschichte kommt dem gleich.´ "

12. Erster Weltkrieg weder verursacht noch provoziert

Und an anderer Stelle schreibt Diwald: "Wie stolz sind andere Völker auf ihre Nation und ihre Geschichte, wie selbstverständlich und jenseits aller Diskussionen ist ihnen ihr Nationalgefühl. In unseren Schulbüchern dagegen, in unseren Erziehungs- und Parteiprogrammen findet sich nichts dergleichen. Dies ist das Ergebnis der alliierten Umerziehung, die nach 1945 begann. Die Architekten dieser Umerziehung waren gründliche Leute. Seit 1943 galt die reeducation bei den Westalliierten als eine beschlossene Sache. Das allgemeine Ziel wurde in einer Aktennotiz mit dem Satz umrissen: ’Wir werden die gesamte Tradition auslöschen, auf der die deutsche Nation errichtet wurde.´ Deshalb unterlegten sie der ganzen deutschen Geschichte eine beständige Bereitschaft zu militärischer Aggression, die in unserem Jahrhundert schließlich ihren Gipfel darin erreicht habe, daß Deutschland die beiden Weltkriege vom Zaum gebrochen hätte."

Gern zitierte Hellmut Diwald Theodor Heuß, den ersten Präsidenten der westdeutschen Republik: "Die Geburtsstätte der nationalsozialistischen Bewegung ist nicht München, sondern Versailles! " Und weiter im Zusammenhang zitierte er den italienischen Ministerpräsidenten Francesco Nitti, der 1924 über das Versailler Friedens-Diktat urteilte: "Noch niemals ist ein ernstlicher und dauerhafter Friede auf die Ausplünderung, die Quälerei und den Ruin eines Besiegten, geschweige denn auf den eines besiegten großen Volkes gegründet worden. Und dies und nichts anderes ist der Vertrag von Versailles!".

Im "vae victis" liegt, das der Sieger die Geschichte schreibt, daß er sich auf die klassisch-vulgäre Überzeugung berufen kann, welche das Recht zum Leibeigenen der politischen Macht degradiert, Gewalt zu Recht pervertiert. So kam es 1919 im Versailler Friedensdiktat zur unerträglichen Kriegsschuldlüge. Und so schreibt Diwald in der Geschichte der Deutschen: "Da die Verliererstaaten als Urheber des Konflikts für alle Folgen des Krieges haftbar gemacht wurden, entwickelte sich ein Kampf gegen die Versailler Bestimmungen zu einem Kampf gegen die Kriegsschuldbehauptungen, die Kriegsschuldlüge, wie sie im offiziellen Sprachgebrauch der deutschen und österreichischen Regierungen hieß. Immer war das Aufbegehren gegen Versailles ein Aufbegehren gegen die Kriegsschuld. Unter dem Aspekt des Siegerrechts war Deutschland schuldig, obwohl es den Krieg nicht verursacht und provoziert hatte. Der Philosoph Hans Driesch steuerte die burschikose Formel bei: ’Schuldig waren alle, aber die Deutschen waren die Dummen.´"

13. Opfer und Täter

Deutschland wurde durch das Versailler Diktat -dem Grundübel unseres Jahrhunderts - zum Opfer der Geschichte im 20. Jahrhundert. Es wurde auch zum Opfer im Jahre 1945; blieb es durch die darauf folgende Spaltung oder Teilung, durch den bis heute andauernden völkerrechts- und menschenrechtswidrigen Verlust Ostdeutschlands und des Sudetenlandes, ohne jeden tragfähigen historischen Kompromiß und Ausgleich mit den Vertreiberstaaten Polen und Tschechien und ihrer Raubsicherungspolitik. Selbst nach der Teilwiedervereinigung von Restdeutdeutschland (Bundesrepublik Deutschland und Mitteldeutschland, was nicht Ostdeutschland ist!) blieb es Opfer der Geschichte im vergangenen und auch in diesem Jahrhundert. Hierauf läßt sich keine wirklich dauerhafte und tragfähige europäische Friedensordnung aufbauen. An dieser Tatsache läßt sich nichts hinwegdiskutieren. Niemandem sollten wir auch nur den Fetzen eines Rechtes zugestehen, uns auf Dauer permanent niederzuhalten, um uns somit unserer nationalen Identität zu berauben.

Treffend hierzu stellt auch Dr. Gerhard Frey in seinem Parteiprogramm fest:
"Das Recht auf Selbstbestimmung in gerechten Grenzen ist für das ganze deutsche Volk ebenso unverzichtbar wie für jedes andere Volk der Welt. Wir wollen dieses Lebensrecht in einem freiheitlichen und demokratischen, sozialen und deutschen Rechtsstaat im Sinne des Grundgesetzes auf der Grundlage eines gleichen Rechts für alle Menschen, Völker und Staaten sowie der allgemeinen Regeln des Völkerrechts verwirklichen. Die Abtrennung der deutschen Gebiete östlich von Oder und Neiße als Kriegsfolge widerspricht völkerrechtlichen Grundsätze. Wir wissen aber auch, daß nicht Gewaltanwendung, sondern nur friedliches Einvernehmen unter den Völkern eine Linderung oder auch Korrektur dieser Lage herbeiführen kann und darf."
Dem ist nur noch unabdingbar hinzuzufügen, daß dies natürlich auch für das Sudetenland zutreffen muß! Denn glasklar ist und bleibt: Das Münchener Abkommen, die Prager Abtretung von 1938, die Münchener Konferenz von 1938, dieses Abkommen zwischen Hitler, Chamberlain, Daladier und Mussolini, war "eine Friedenscharta des zwanzigsten Jahrhunderts", so wie es Jean-Paul-Sartre treffend nannte und nachdrücklichst begrüßte, und er auch diesbezüglich den ersten Bruch des freundschaftlichen Verhältnisses zwischen Raymond Aron und ihm in Kauf nahm. Ich lasse mir auch heute kein X für ein U vormachen: Das Münchener Abkommen war eines der gerechtfertigsten und notwendigsten Abkommen in der europäischen Geschichte überhaupt. Gar keine Frage! Und dies wird sich einmal trotz der verheerenden Verhetzung des Zeitgeistes, trotz des quasi diktatorischen Zwanges und quasi Tugendterror der political and historical correctness der Mitte-Links-Parteienoligarchie durch Demokratieverfälschung heute, klar als solches herausstellen. Warum? Weil die Geschichte das Auge der Wahrheit ist!

Wie sah der tschechische Imperialismus 1945 aus, wie er heute in Deutschland verschwiegen werden soll? Mehr als 3 Millionen Sudetendeutsche wurden ohne Rücksicht auf Herkunft und politische Einstellung aus ihrer jahrhundertealten angestammten Heimat, den Randgebieten Böhmens, Mährens und Sudetenschlesien, vertrieben. Ihr privates und öffentliches Vermögen wurde entschädigungslos enteignet. Dabei kam es zu über 240.000 sudetendeutschen Vertreibungsopfern. (Siehe auch mit noch höheren Opferzahlen: Univ.-Prof. Dr. phil., Dr. rer. pol. Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde, ro-ro-ro-Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 1999.)
Daß ich an keiner Stelle meiner Bücher zur Vertriebenenproblematik eine Grenzänderung gegenüber den Vertreibernationen mit ihrer Raubsicherungspolitik gefordert, jedoch die Notwendigkeit auch der Anerkennung der Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen hervorgehoben habe, der völkerrechtlichen Unverjährbarkeit des Vertreibungsholocaust (ein unabdingbar notwendiger Terminus der Historien-Wahrheitsergänzung), wird von meinen Kritikern unterdrückt und verschwiegen, weil es nur um die pure linksextreme und parteienoligarchiehafte Diffamierung und Diskreditierung geht. Im übrigen hat die Mitte-Links-Parteienoligarchie durch Demokratieverfälschung jahrzehntelang die deutschen Heimatvertriebenen als bloßes "Stimmvieh" (Linus Kather) mißbraucht. Dies ist eines der größten politischen Verbrechen der Bonn-Berliner-Nachkriegsrepublik - was sich einmal bitter rächen wird. Für die Menschenrechte von Millionen und Abermillionen deutscher Heimatvertriebenen wurde schlichtweg nichts unternommen und schlichtweg nichts erreicht. Dies wird somit einmal einer unabdingbar notwendigen gesamtdeutschen Verobjektivierung der Interessen der deutschen Heimatvertriebenen, deren unabdingbarer Anerkennung der Menschenrechte, vorbehalten bleiben. Und dies wird so sicher sein wie das Amen in der Kirche ist, der Tag auf die Nacht folgt. Ohne dem ist keine dauerhafte und tragfähige Friedensordnung in Europa zu erreichen! Kein wirklicher dauerhafter historischer Ausgleich, Kompromiß und Versöhnung.

Dasjenige an Grund und Boden, was sich heute noch in polnischem oder tschechischem Staatsbesitz befindet, und dies ist beachtlich!, und was keinem Polen oder Tschechen gehört, könnte, natürlich einvernehmlich zwischen Deutschland einerseits und Polen und Tschechien andererseits, an die Leidtragenden der deutschen Heimatvertriebenen oder an die Deutschen generell zurückgegeben werden. (Und dies wird man ja wohl noch sagen dürfen, sonst ist die Demokratie nur eine pure Illusion - eine Fata Morgana! Und dann mögen sie nur kommen.) Und zwar zu beiderseitigem Nutzen. Deutsche würden dorthin zurückkehren, würden Aufbauarbeit leisten und investieren: zu beiderseitigem Nutzen und Entwicklung. Und den Menschenrechten auch der Deutschen würde endlich Gerechtigkeit widerfahren! Dem gravierend und verheerend verletzten deutschen Rechtsempfinden würde endlich Gerechtigkeit widerfahren! Der schwer angeschlagenen nationalen Identität und nationalen Würde der Deutschen würde endlich Gerechtigkeit widerfahren! Wer hierzu nicht bereit ist, wird einmal für kommende Entwicklungen die Hauptverantwortung tragen! Denn ein wirklicher historischer Ausgleich und Versöhnung ist etwas ganz anderes als das, was wir heute haben!

1992 war ich der Herausgeber einer Publikation mit dem Titel: "Die Tschechoslowakei - Das Ende einer Fehlkonstruktion - Die sudetendeutsche Frage bleibt offen". Mitautoren in diesem Werk waren: Univ.-Prof. Dr. Hellmut Diwald, Prof. Richard W. Eichler, der Leiter der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI) Dr. Alfred Schickel, Univ.-Prof. Dr. Lothar Bossle, Weihbischof Gerhard Pieschl, Dr. Rudolf Ohlbaum, Staatsminister a.D. und seinerzeitiger Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe Franz Neubauer, Bundestagsabgeordneter und der seinerzeitiger BdV-Vorsitzende Dr. Fritz Wittmann, das seinerzeitige Mitglied des geschäftsführenden SL-Bundesvorstandes und des Präsidiums des Sudetendeutschen Rates (SR) sowie Vorsitzender des Sudetendeutschen Heimatrates Oberfinanzpräsident Heinz Kraus, der Bundestagsabgeordnete a.D. Siegfried Zoglmann, der Pressechef der Sudetendeutschen Landsmannschaft Manfred Riedl, der seinerzeitige Bundesobmann und Sprecher der Sudetendeutschen in Österreich (SLÖ) Karsten Eder, Staatsminister a.D. Walter Stein, der frühere Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft Dr. rer. pol. Walter Becher, Univ.-Prof. Dr. Fritz Münch, Dr. Alfred Ardelt, der Witikobund-Vorsitzende Dr. Walter Staffa, Pfarrer und Oberstudienrat Friedrich Alfred Berger, der seinerzeitige Bundesgeschäftsführer der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) Horst Löffler, der seinerzeitige Präsident der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft Ministerialdirigent Prof. Dr. Hans Sehling, Ministerialrat a.D. Hermann Nadler, MA Carsten Kießwetter, Toni Herget, Kurt Reichelt sowie Dipl.-Ing. Roland Schnürch, Vzepräsident der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, seinerzeit Landesvorsitzender des Witikobundes in Nordrhein-Westfalen, Vorsitzender des Benrather Kreises etc.
In dieser Publikation veröffentlichte der unbestechliche Hellmut Diwald den Beitrag: "Wir Sudetendeutschen - Etappen unserer Geschichte und unserer Selbstbewahrung von 1848 bis in die Gegenwart" und den Beitrag: "Die Revision eines Unrechts München 1938". Schon alleine die Beitragsüberschriften von Hellmut Diwald sind wahrlich selbstredend.

Deutschland war und ist Opfer der Geschichte; es war primär auch Opfer, bevor es Täter wurde. Es gab einen Anfang in diesem Jahrhundert und es gab ein "später" und "ein darauf folgte". Der andauernde Aderlaß unseres Volkes in diesem Jahrhundert resultierte vor allem aus den "auch" westlich-demokratischen Siegerordnungen und Siegerdiktaten von Versailles, Saint-Germain, Jalta und Potsdam. Immer wieder wurde unserem Volk das Recht auf Selbstbestimmung zugesagt, immer wieder wurde es ihm vorenthalten. Vielleicht wird der 2+4 Vertrag einmal hinzutreten. Auch vom 2+4 Vertrag kann keine wirklich dauerhafte und tragfähige europäische Friedensordnung ausgehen. Ein historischer Ausgleich und Kompromiß mit Polen und Tschechen, jede neue Gegenvertreibung ausschließend!, in Bezug auf Ostdeutschland und das Sudetenland, der Wiedergutmachung im Rahmen des Möglichen von Massenaustreibung und Enteignung, zur Wiederherstellung des verletzten Rechtsempfindens auch der Deutschen, ist unabdingbar erforderlich. Wir können und dürfen moralisch der Welt, dem Völkerrecht kein Beispiel geben, daß die größte Annexion und Deportation in der Weltgeschichte, dieser Vertreibungsholocaust am deutschen Volk, wobei der Terminus Vertreibungsholocaust eine unabdingbar notwendige Historien-Wahrheitsergänzung ist!, weil die Geschichte das Auge der Wahrheit ist, ungesühnt und ohne Wiedergutmachung bleibt. Unser Volk würde vor der Geschichte moralisch schuldig werden. Eine wirklich dauerhafte und tragfähige europäische Friedensordnung ist nur durch die Klärung dieser Fragen, nur durch einen historischen Ausgleich und Kompromiß, dem beide Seiten frei zustimmen können, zu erreichen. Kann etwas friedfertiger sein? Die Frage der deutschen Heimatvertriebenen ist vor allem eine Menschenrechtsfrage. Und die Menschenrechte sind unteilbar! Herr Kohl und die deutsche Regierung hatten und haben nicht das Recht, die Menschenrechte von heute 20 Millionen heimatvertriebenen, massenausgetriebenen Deutschen und ihrer Nachkommen permanent mit Füßen zu treten. Diese nur in Hinsicht auf Wahlen als Stimmvieh zu mißbrauchen.

Klar stellte Hellmut Diwald noch wenige Monate vor seinem Tode fest: "Hinter der Annexion der deutschen Ostgebiete und des Sudetenlandes steht nicht das Recht, sondern das Faustrecht. Jeder irrt sich, der glaubt, auch nur eine Vereinbarung würde in der Zukunft Bestand haben, die mit dem Faustrecht erzwungen wurde."

Der 2+4-Vertrag, gegen das Selbstbestimmungsrecht und auf der Grundlage der größten Annexion und Deportation oder Massenaustreibung der Weltgeschichte abgeschlossen, beispielgebend für weltweite Nachahmung ähnlicher und nämlicher Verbrechen eines Vertreibungsholocaust, bedarf unabdingbar einer Revision. Deutschland wurde zum Amboß der Geschichte im vergangenen Jahrhundert und ist es auch noch am Beginn des 21. Jahrhunderts; also nach wie vor. Ohne Berücksichtigung auch der Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen; die abermillionenfach gravierend verletzt wurden und bis heute der Wiedergutmachung harren. Natürlich, es war auch Täter, aber Opfer vor allem! Was folgt daraus?

14. Europa und der Welt begreiflich machen

Wir wollen und müssen der Welt und Europa begreiflich machen, daß Deutschland ungerechtfertigterweise am Pranger, am Marterpfahl der Weltgeschichte steht. Die beiden Weltkriege in unserem Jahrhundert müssen endlich, und zunächst vor allem von uns Deutschen, in den historischen, besonders in den europäisch-historischen Gesamtkontext eingeordnet werden. Eine Historisierung ist unabdingbar! Es war ein dreißigjähriger europäischer Bürgerkrieg. Wir Deutschen müssen zunächst selbst unsere Lebens- und Überlebensrechte erkennen und danach handeln. Wir können nicht von anderen erwarten, daß sie deutscher als die Deutschen selbst sind.

Deutschland hat in den letzten 60 Jahren, seit 1949, Europa der Welt ein Beispiel gegeben für demokratische Kultur und Beständigkeit. Und zur Demokratie gibt es absolut keine bislang denkbare und brauchbare Alternative! Europa und die Welt haben nun die Pflicht, den wahren geschichtlichen Tatsachen und Verhängnissen ins Auge zu schauen und das deutsche Volk endlich von völlig unhaltbaren Vorwürfen und permanenten Anklagen zu befreien, Abstand zu nehmen. Die Deutschen können nicht länger Opfer der Geschichte bleiben, permanent am Materpfahl und am Fahrkartenschalter nach Canossa stehen. Es ist endlich an der Zeit, daß die europäische politische Kultur in ein höheres Maß der Globalverantwortung eintritt.

15. Keine Alleinschuld

1914 bis 1945 war ein Prozeß der europäischen Selbstzerstörung. Wir Deutschen müssen endlich die "Alleinschuld " oder gar die "Kollektivschuld" am Ersten und Zweiten Weltkrieg, dem 30-jährigen europäischen Bürgerkrieg, entschlossen und geschlossen zurückweisen, und zwar nur dort wo dies aus politischen Gründen heraus ratsam ist! Die Hauptschuld an den beiden Weltkriegen Deutschland zuzuschieben entspricht nicht den historischen Tatsachen.

In der Zeitung Die Welt vom 13. März 1985 wurde ein Leserbrief des Ehrenpräsidenten des Verbandes der Jagdflieger des freien Frankreich, Marcel Boisot, abgedruckt. Er schrieb unter anderem die überaus klarsichtigen Sätze: "Es ist höchste Zeit, das Europa 1945 nicht als eine Niederlage Deutschlands, sondern als seine eigene Niederlage ansieht und daß es unter seinen Völkern die Schuld am größten Verbrechen, das es jemals gegen seine eigene Zivilisation beging, gleichmäßig verteilt. Es ist Zeit, daß eine Seite seiner tragischen und blutigen Geschichte endgültig umgedreht wird."

16. Zum geistigen Völkermord

Zum permanenten geistigen Völkermord an den Deutschen durch die Zerstörung ihrer Geschichte schreibt Diwald: "Für Arnold Gehlen reichte die Kunst, jemanden geistig wehrlos zu machen, von der Lüge bis zur Diffamierung. Deshalb hatte die internationale Konvention über die Verhinderung und Unterdrückung des Verbrechens des Völkermordes vom 9. Dezember 1948 auch einen geistigen Völkermord anerkannt und in Art. II b definiert als ’schweren Angriff auf die physische und geistige Integrität einer Gruppe´. Dieser Begriff, so ergänzte Gehlen, ’umfaßt natürlich die Traditionen und Überlieferungen eines Verbandes ebenso wie ihre Ehre, und ein Volk gewaltsam von seiner Geschichte abzutrennen oder zu entehren, bedeutet dasselbe, wie es zu töten.´"

Das nationale Elend und die nationale Verrottung der Deutschen bis auf den heutigen Tag ist u.a. das Resultat ihrer beispiellosen Zerrissenheit und Uneinigkeit. In der Geschichte der Deutschen stellte Diwald diesen Sachverhalt wie folgt dar: "Wenn es überhaupt bestimmende Merkmale der Deutschen gibt, dann gehört die Fähigkeit dazu, sich gegenseitig zu hassen, zu verachten, zu bekämpfen bis aufs Blut. Unsere Geschichte ist bis zum Rand gefüllt von Streit, Feindschaft, Brudermord." Und an anderer Stelle: "Die Selbstzerfleischung ist ein grandioser Kehrreim unserer Geschichte. Hemmungslos, mit mörderischer Lust, haben wir immer wieder den anderen gejagt, der uns zwar am nächsten gestanden hat, der aber nicht derselben Meinung war. Kaum jemals war unser Griff so unerbittlich, als wenn wir uns gegenseitig an der Gurgel hatten. Das gehört zu unseren Besonderheiten, zu unseren Mängeln, so wie alles andere - weniger Kummervolle - auch, das mit vorschneller Völkerpsychologie dem allgemeinen Charakter der Deutschen zugeschrieben wird. Defekte sind zu beklagen, zu bekämpfen ..." .

17. Erfolgswerk: "Geschichte der Deutschen"

Diwalds größtes Erfolgswerk war die 1978 in einer Startauflage von 100.000 Exemplaren erschienene und in einem gegenchronologischen Verfahren - vom Heute in das Gestern, zum Ursprung zurückblickend - dargestellte Geschichte der Deutschen (Propyläen-Verlag, 760 Seiten). Von keinem anderen Fachhistoriker war es bis dahin unternommen worden, eine nüchterne, sachliche und leidenschaftslose Betrachtung der tausendjährigen Geschichte der Deutschen zu verfassen. Und dies zudem "mit seiner besonderen Gabe", Geschichte gleichsam wie miterlebend "mit einer so geistreichen wie verständlichen Sprache für unterschiedlichste Leser aufzuschließen"(Bossdorf).

Diwald unterbreitete als ein Praeceptor Germaniae mit diesem begnadeten epochalen Werk einen Identitätsbeweis der Deutschen von überragender Größe und Stichhaltigkeit. Und dies ohne Ausflüchte, ohne Beschönigungen und ohne poltikwillfähriges Taktieren. Auf der überaus treffende Zitat von Helmut Schmidt im Deutschen Bundestag ("Es ist mit Erfolg gelungen, aus der ganzen deutschen Geschichte ein Verbrecheralbum zu machen.") wurde bereits hingewiesen.
Bundeskanzler Helmut Schmidt, der als einer der ersten die Publikation in der Urfassung erhielt - und Diwald zuvor schon zum Festvortrag nach Bonn eingeladen hatte-, bestätigte ihm schriftlich ein überaus gutes und höchst interessantes Werk über die Geschichte der Deutschen verfaßt zu haben. Wie kein anderer wußte dieser Bundeskanzler von der Relevanz der Geschichtsschreibung als einem Feld, auf dem es um die Werte der Gemeinschaft geht.

Erstmals nach Kriegsende wurde hier die deutsche Geschichte nicht mehr nur als "eine Einbahnstraße ins Verhängnis" dargestellt. Sie wurde endlich herausgenommen aus dem perfiden Bereich der Verdammungsurteile der Umerziehung und Geschichtsklitterungen. Herausgenommen aus einem Kriminalisierungsprozeß, der schon in den Schulen beginnt, in den Universitäten fortgesetzt wird und bis auf den heutigen Tag andauert. Diwald präsentierte ebenso belastende wie entlastende Fakten und Tatsachen. Er stellte dar, "wie es denn gewesen ist". Diwalds Werk Geschichte der Deutschen ist ein Werk der Unbestechlichkeit, es legt nicht nur die eigenen Verbrechen, sondern auch die von anderen an Deutschen begangenen großen und einzigartigen Verbrechen offen dar. Verbrechen an Deutschen und nach Kriegsende, die bislang von einer ganzen Historiker-Umerziehungsgeneration überwiegend unterdrückt wurden und fortgesetzt tabuisiert werden.

18. Mord im Frieden

Im Kapitel "Mord im Frieden" nimmt Diwald auch zu den an Deutschen begangenen unverjährbaren Menschheitsverbrechen präzise Stellung. Während des Genocids und Völkerrechtsverbrechens der Massenaustreibung von 15 Millionen Deutschen aus Ostdeutschland und dem Sudetenland wurden 2,8 Millionen Deutsche ermordet, ebenso 120.000 Reichsdeutsche von den 2 Millionen Kriegsevakuierten, die sich zu diesem Zeitpunkt in den genannten Gebieten aufhielten. Rund eine Million deutscher Kriegsgefangener hat man unter der Verantwortung des amerikanischen Generals Eisenhower nach der Kapitulation vorsätzlich verhungern lassen. Zu den Morden an Deutschen im Frieden gehören weit über 200.000 deutsche Soldaten, die in Jugoslawien durch Massenerschießungen umgebracht wurden. Fast 2 Millionen Kriegsgefangene starben. Von den in Jugoslawien lebenden 520.000 Volksdeutschen wurden nach dem 8. Mai 1945 135.000 ermordet. Diwald: "Diese Menschen also starben nach dem 8. Mai 1945, nach dem Tag, mit dem die Ära ’unserer Gemeinsamkeit an unschätzbaren Werten´ beginnen sollte, wie es einer der Sieger ausdrückte."

Festzustellen ist: Alle Welt weiß von den Verbrechen der Deutschen, die Welt weiß nichts von dem, was den Deutschen - und dies sogar im Frieden und nach der Kapitualtion - angetan wurde! Welch ein katstrophales Versagen - unter anderem - der deutschen Historikerzunft!

Zur Nürnberger Rachejustiz, der Prozesse der Sieger über die Besiegten, zitiert Diwald unter anderem Papst Pius XII.: "Einem unbeteiligten Dritten bereitet es Unbehagen, wenn er sieht, wie nach Abschluß der Feindseligkeiten der Sieger den Besiegten wegen Kriegsverbrechen aburteilt, während sich der Sieger gegenüber dem Besiegten ähnlicher Handlungen schuldig gemacht hat." Dem ist absolut nichts hinzuzufügen!

19. Unverjährbarer Völkermord an den Deutschen

In seinen Hinweisen zu den millionenfachen Morden an den Deutschen nach dem 8. Mai 1945 hätte Hellmut Diwald noch ungeschminkter vorgehen müssen. Heute wissen wir mehr um das wahre Ausmaß des einzigartigen Völkermordes am Deutschen Volk. Den Holocaust heute immer noch aus dem Gesamtzusammenhang einer Apokalypse aller Menschheitsverbrechen zu reißen, auch den Holocaust an den Deutschen mit millionenfachen Morden nach dem 8. Mai 1945, um somit unser Volk planmäßig für alle Zeiten zu ruinieren und am Boden zu halten, dies ist das größte aller Verbrechen, absolut nichts kommt diesem Verbrechen des anhaltenden geistigen Genozids, des anhaltenden geistigen Völkermordes an unserem deutschen Volke gleich!

Der Völkermord an den Deutschen setzt sich zusammen aus: mindestens 2,1 Millionen Morden in den Vertreibungsgebieten, 300.000 Morde durch den Einmarsch der Roten Armee in andere Landesteile, 1,725 Millionen Tote durch Kriegsgefangenschaft, 100.000 Tote in Lagern und Gefängnissen der sowjetischen Besatzungszone, durch Hungerpolitik in den Westzonen von 1946 bis 1950 etwa 5,7 Millionen Tote (insgesamt: 10,624 Millionen lt. Dr. Heinz Nawratil; vgl. auch James Bacque in seinem Buch Der geplante Tod, München 1992). In den genannten Zahlen sind nicht die Opfer der alliierten Flächenbombardements berücksichtigt. "Ca. 550.000 deutsche Zivilisten sind alliierten Bomben zum Opfer gefallen; nicht gerechnet Polizisten, Kriegsgefangene und andere Ausländer." Allein dem anglo-amerikanischen Angriff auf Dresden vom 13./14. O2. 1945 fiel die schier unvorstellbar Zahl von 250.000 Menschen zum Opfer. Dresden beherbergte zu dieser Zeit ca. 600.000 schlesische Flüchtlinge. Zum Vergleich: Das Bombardement auf Swinemünde forderte 25.000 Tote. Diese Stadt war zu diesem Zeitpunkt Lazarettstadt und voller Flüchtlinge. Von den 107.800 Stalingradgefangenen haben nur 6.000 die Heimat wiedergesehen. "Weit über 2 Millionen Frauen und Mädchen sind Opfer von Vergewaltigungen geworden, in 12 Prozent der Fälle mit Todesfolge. Andere Schätzungen kommen sogar auf 4 bis 5 Millionen", so Dr. Heinz Nawratil. Zahlreiche Geschichtsrevisionen werden notwendig sein, um die historische Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit auch für unser Volk durchzusetzen, denn es war im 20. Jahrhundert fast ausnahmslos nur Amboß und nicht Hammer. Opfer fremder Mächte und der Geschichte. Dies ist so klar wie klarer nichts sein kann! Die westlichen Demokratien waren schon immer vollkommen unfähig, mit den Unterlegenen einen gerechten Frieden zu schließen.

20. Niederlage der Umerziehungspäpste

Überaus interessant im Zusammenhang mit dem Bestseller: Geschichte der Deutschen - gleichsam als ein Bestseller von vielen - ist die Art und Weise der zahlreichen kontraproduktiven und selbstentlarvenden Kritiker durch namhafte Geschichtsprofessoren, die ihre Masken als Päpste der historischen Umerziehung in ihren Rezensionen hemmungslos fallen ließen. Nichts könnte deutlicher die fortwährende Umerziehung, die fortwährende Kriminalisierung und Verfälschung der deutschen Geschichte bis auf den heutigen Tag deutlicher hervortreten lassen wie diese seinerzeitigen Auseinandersetzungen.

Diwald zerstörte dreißig Jahre Umerziehung, aber die Götzenbildner und Reeducation-Päpste der Umerziehung traten hervor mit dem Vorwurf, er würde "trotz offener Bibliotheken und Archive in aller Welt den Umfang der nationalsozialistischen Verbrechen verharmlosen".

Treffend analysierte Wolfgang Venohr diese Geschehnisse wie folgt: "Hellmut Diwald wurde bis 1978 von den demokratischen Medien geradezu vergöttert. Nach seiner brillanten ’Wallenstein´ - Biographie, nach dem Propyläen-Beitrag ’ Anspruch auf Mündigkeit´ und seinen engagierten Geschichts-Disputationen mit Sebastian Haffner in meiner Fernsehserie ’Dokumente Deutschen Daseins´ galt Diwald als ’shooting star´, als der komnmende deutsche Historiker. Dann erschien sein Buch ’Geschichte der Deutschen´. Wolf Jobst Siedler, damals Ullstein-Verlag, beglückwünschte seinen Autor in einem Telegramm überschwenglich zum Erscheinen des Bandes. Kurz darauf eröffnete ein enger Mitarbeiter Augsteins im Spiegel, ausgerechnet ein ehemaliger SS-Obersturmführer, die Hatz auf Diwald. Und von einem Tag auf den anderen war der Mann für die BRD-Medien als ’neofaschistisch´ gebrandmarkt, war er erledigt."

Dieser Akt der Infamie und Intoleranz war bezeichnend für die bundesrepublikanische Wirklichkeit. Hellmut Diwald bot eine sachliche und wissenschaftlich doppelt und dreifach untermauerte Geschichtsdarlegung und man antwortete ihm "mit den Methoden des intellektuellen Bürgerkrieges, so anachronistisch wie unter dem Strich erfolglos" (Bossdorf). "Gegen einen vom Verlag gebilligte Textstelle mit Binsenwahrheiten", so Richard W. Eichler, "kam Zensorenprotest - eine Art Gegenstück zum schüchternen Versuch des seinerzeitigen Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger, der in einer Gedenkrede nicht die üblichen Pauschalierungen ausbreitete, sondern sich um Differenzierung, also Wahrheitsfindung, bemühte."

Besonders die linksversessene Ideologie und Utopie, die "Antifa"-Demokratiezersetzung in unserem Lande, so Alfred Schickel, "trachtete Diwald mit ihren Angriffen und Unterstellungen nach seiner beruflichen Existenz! Die Standfestigkeit des damaligen bayerischen Kultusminister Maier, von dem man ungestüm die Abberufung Diwalds forderte, ist es zu danken, daß Hellmut Diwald seine Professur an der Universität Erlangen behielt."

21. Nicht Opfer sondern Täter!

Eberhard Jäckel erklärte Diwalds Buch zu einer "verfehlten Geschichte der Deutschen" und Golo Mann - von dem wir bereits hörten - ließ sich zu einer ebenso unwahren wie lächerlichen Attacke hinreißen, in der er u.a. schrieb: "Dieser Ordinarius einer, ja leider, einer bayerischen Universität, leugnet den Judenmord glattweg ab." (Spiegel, Nr. 49, 4.12.1978) Nie zuvor hatte sich ein Historiker-Umerziehungspapst vom Rang eines Golo Mann entsetzlicher blamiert und dekuvriert. Handelt es sich doch um eine Selbstentlarvungsschnellschußdiffamierung aus der Hüfte heraus, bar jeder Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Denn Hellmut Diwald schrieb auf Seite 118 der Geschichte der Deutschen: "In den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten wurden seit 1942 ungezählte Menschen ermordet, Juden, Zigeuner, Homosexuelle, Menschen minderen Erbgutes oder Angehörige unterwertiger Rassen. Diese Verbrechen wurden nach der Kapitulation nicht nur zum Gegenstand von Prozessen, sondern ihnen wurde auch eine Schlüsselfunktion bei der politischen Behandlung der Deutschen zugesproche
sondern ihnen wurde auch eine Schlüsselfunktion bei der politischen Behandlung der Deutschen zugesp