NeoMOD - Biographieen und Erinnerungen

Natalie Portman

Natalie Portman

Geboren am Dienstag, 9. Juni 1981
Geboren in Jerusalem, Israel


Natalie Portman ist eine der meistbeschäftigten Hollywood-Schauspielerinnen. Diverse Magazine krönten sie bereits zur neuen Audrey Hepburn. Dabei hat sie sich glücklicherweise nicht für Highschool-Klamotten oder den üblichen Teenie-Blödsinn verbraten lassen. Im Gegenteil: Ihre Filmographie weist bereits jetzt eine relativ propere Anzahl an sehenswerten Filmen auf.
Natalie Portman spielte meist solche Teenager, die für ihr Alter schon ausgesprochen reif oder vielleicht sogar etwas altklug sind; ein Rollentypus, der ihr insofern liegt, als die meisten ihrer Regisseure dies auch von der jungen Darstellerin behaupten. Jedenfalls pflegt sie ernsthafte Hobbies wie Ballett, Jazztanz oder Eiskunstlauf, auch hegt sie literarische Ambitionen und liest gern. In bestimmten Dingen hat sie feste Ansichten. Seit sie mit ihrem Vater einmal zugesehen hatte, wie an einem Hühnchen Laser-Chirurgie demonstriert wurde, ist sie überzeugte Vegetarierin.

Natalies Kindheit war geprägt von häufigen Umzügen. Als sie drei Jahre alt war, zogen ihre Eltern von Jerusalem nach Washington, vier Jahre später nach Connecticut und noch einmal zwei Jahre später nach New York. Dort lebt Natalie Portman heute noch. Sie ist ein Einzelkind; ihr Vater ist Arzt (Fachgebiet: Unfruchtbarkeit), ihre Mutter Hausfrau.

Im Alter von elf Jahren wurde Natalie Portman von einer Model-Agentur in einer Pizzabude entdeckt. Doch ihr stand nicht der Sinn nach einer Karriere als gutbezahlter Kleiderständer. Ernsthafte Schauspielerei musste es sein. Sie hatte Glück: 1994 hatte sie gleich eine Bombenrolle in Luc Bessons Actionfilm "Léon, der Profi" mit Jean Reno. Sie spielte darin eine forsche Kindfrau, deren Familie von Killern ausgelöscht wird. Sie rettet sich zu dem einsiedlerhaft lebenden Killer Léon, zu dem sie nach und nach ein inniges Verhältnis entwickelt. Der bedankt sich dafür, indem er die Kleine zur Killerin ausbildet. Natalie Portmans Leistung war ausgezeichnet, also standen ihr die Türen Hollywoods weit offen.

Gleichwohl blieb Natalie Portman wählerisch. In Michael Manns dreistündigem Action-Film "Heat" (1995) sah man sie in einem stargespickten Ensemble neben Robert De Niro, Val Kilmer, Jon Voight und natürlich Al Pacino, deren Tochter sie spielte. Auch Tim Burtons Science-Fiction-Parodie "Mars Attacks!" (1996) geizte nicht mit Stars. Hier stand Natalie Portman als Tochter des Präsidenten Jack Nicholson neben Pierce Brosnan, Danny DeVito und Glenn Close vor der Kamera.

1996 war Natalie Portman für die Hauptrolle in Baz Luhrmans geschickt aufgemotzter Adaption von Shakespeares "Romeo und Julia" im Gespräch, verlor die Rolle aber an Claire Danes, die ihren Job dann gut machte und mit dem Film groß herauskam. Natalie Portman musste aber nicht groß trauern, denn Woody Allen engagierte sie für sein charmantes Musical "Alle sagen: I love you" (1996) mit Goldie Hawn, Edward Norton, Julia Roberts und Drew Barrymore, sowie mit anderen aufstrebenden Jungstars wie Gaby Hoffmann und Natasha Lyonne.

Sie war auch vorgesehen für die Titelrolle in Adrian Lynes umstrittener Verfilmung von Vladimir Nabokovs Skandalroman "Lolita" (1997), lehnte die Rolle aber ab, weil sie sich moralische Bedenken über die sexuelle Ausbeutung junger Schauspielerinnen in Hollywood machte. Dominique Swain übernahm den Part, spielte anständig, verhinderte aber nicht, dass der Film zum David-Hamilton-Kitsch geriet.

Zwischendurch spielte Natalie Portman auch Theater. Am Usdan Theatre Arts Camp spielte sie eine blöde Blondine in "Fiorello" und die Feministin Annie in "Annie get your Gun". Auf dem Broadway stand sie in "Das Tagebuch der Anne Frank" in der Hauptrolle auf der Bühne. Den Job quittierte sie aber für weitere Kino-Projekte, vor allem aber wegen George Lucas' langerwartetem "Star Wars - Episode 1: Die dunkle Bedrohung" (1999). Neben Liam Neeson und Ewan McGregor (als der junge Obi Wan Kenobi) spielt sie die spätere Mutter von Luke Skywalker und Prinzessin Leia, Königin Amidala Padme Naberrie.

Weitere Filme mit Natalie Portman: "Developing" (1995) von Marya Cohn, "Beautiful Girls" (1996) von Ted Demme. "Der Prinz von Ägypten" (1998, hier lieh sie einer der Trickfiguren ihre Stimme), "Überall, nur nicht hier" (1999), "Wo dein Herz schlägt" (2000), "Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger" (2002), "Unterwegs nach Cold Mountain" (2003), "Hautnah" (2004, Golden Globe als beste Nebendarstellerin in einem Drama) sowie "Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith" (2005).