Yu-Gi-Oh! Dungeondice Monsters - Review (Autor: Alanar)
Yu-Gi-Oh! Dungeondice Monsters
GameBoy Advance | USK: ohne Altersbeschränkung | Konami
(Quelle des Bildes: www.amazon.de )
Lasset die Würfel entscheiden!
Wer "Yu-Gi-Oh!" hört, denkt mit 99%iger Wahrscheinlichkeit an das Kartenspiel. In der Serie gab es allerdings auch mal ein paar Folgen lang ein anderes Spiel: Dungeondice Monsters. Konami hat es sich nicht nehmen lassen, diese kleine Spiel zu versoften. In "Dungeondice Monsters" spielt ihr euch durch diverse, immer schwerer werdende Turniere und erspiel euch neue Würfel. Eure eigene Würfelsammlung lässt sich vor jedem Spiel neu zusammenstellen, so dass ihr euch auf jeden Gegner vorbereiten könnt. Die Regeln von Dungeondice Monsters sind etwas komplex und benötigen dementsprechend auch Einarbeitungszeit. Wer die Entsprechenden Folgen aus der TV-Serie kennt, hat aber gleich einen kleinen Vorteil, da die Regeln der Versoftung nicht wirklich anders sind. Ihr sucht euch Runde für Runde drei Würfel aus. Alternativ könnt ihr sie auch nach bestimmen Auswahlkriterien vom Spiel raussuchen lassen. Dann würfelt ihr. Habt ihr zwei Beschwörungswappen der selben Stufe erwürfelt, könnt ihr eines der beiden Monster, die für die Würfel stehen, beschwören. Bei der Beschwörung baut ihr quasi einen Gang über das Spielfeld. Mit jeder Beschwörung schafft ihr sechs neue Felder für euren Gang. Damit ihr das Monster allerdings beschwören könnt, müsst ihr den Gang, den ihr dadurch bauen würdet, an euren bereits bestehenden Gang anschließen. Neben den Beschwörungswappen befinden sich noch diverse andere Wappen auf den Würfeln. Die werden in eurem Wappenpool zwischengelagert. Habt ihr die Würfelphase nämlich abgeschlossen, geht es an die Zugphase. Hier bewegt ihr eure Monster mit den Bewegungswaffen durch die Gänge, greift mit Angriffswappen an, wehrt Angriffe zu einem gewissen Teil mit Verteidigungswappen ab und löst Effekte mit den Spezialwappen aus. Jedes Monster besitzt einen bestimmten Angriffs- und Abwehr-Wert. Erster Wert zeigt euch, wieviel euer Monster im Kampf austeilen kann, zweiter Wert zeigt euch, wieviel Schaden eure Kreatur mithilfe eines Verteidigungswappen reduzieren kann. Ziel einer jeden Partie ist es, sich mit den eigenen Monstern bis zum gegnerischen Dungeon-Master zu schlagen und diesen drei mal anzugreifen. Habt ihr dies geschafft, habt ihr die Partie gewonnen. Wir allerdings euer Dungeon-Master drei mal angegriffen, habt ihr verloren. Bis hierhin klingt alles ganz in Ordnung. Allerdings weist Dungeondice Monsters auch einige Mängerl auf. Der gravierenste: Das ganze Spiel ist vollkommen auf Zufall ausgelegt. Mal läuft alles ganz gut: Da beschwört ihr ein Monster nach dem anderen, habt ausreichend Angriffs- und Bewegungswappen und haut den gegnerischen Dungeon-Master in windeseile zu Brei. Aber es kann auch passieren, dass ihr absolut nichts gescheites würfelt und so selber schnell das Opfer seid. Man kann also nur grobe Strategien entwerfen, ansonten ist alles dem Zufall überlassen. An Gegnermangel leidet das Spiel dafür bestimmt nicht: Viele bekannte Gesichter aus dem Anime wollen sich mit euch messen, angefangen bei den üblichen Verdächtigen wie Yugi, Joey und Tristan über nur kurz aufgetretene Charaktere wie Para und Dox bis hin zu Charakteren die hierzulande nur im Manga aufgetreten sind. Die Grafik des Spiels ist, gelinde gesagt, erbärmlich: Die Spielbretter sehen fast immer gleich aus, die Kampfanimationen schaltet man nach kurzer Zeit ab, da sie sich nicht sonderlich voneinander unterscheiden. Der Sound ist ebenfalls grottig geraten. Das ewige Gedudel geht einem schnell auf den Keks, sodass man die Lautstärke nach kurzer Zeit bereits komplett runterdreht.
Fazit: Wäre "Yu-Gi-Oh! Dungeondice Monsters" nicht so verdammt zufallsbasiert wäre es durchaus gelungen. So fällt allerdings die Taktik-Komponente unter den Tisch, das Würfelglück entscheidet über Sieg oder Niederlage. Das finde ich deshalb so schade, weil die Ansätze alle sehr interessant und auch massenweise Gegner vorhanden sind. So verschenkt "Dungeondice Monsters" allerdings einiges an Potential. Trotzdem dürfen "Yu-Gi-Oh!"-Freunde zugreifen, sofern sie mit dem Zufallsprinzip klarkommen, denn auch so ist es eine gelungene Abwechslung vom Kartenalltag (und vor allem immer noch besser als das grottige "Destiny Board Traveler").
Meine Wertung: 78%
Pro:
Kontra:
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