meine Eltern, beide gläubige Katholiken (seufz) haben mir unlängst verkündet, sie würden Connor gerne mit in die Kirche nehmen und ihm die Krippe zeigen und alles erklären und vielleicht zur Christmette mitnehmen. Und außerdem wollen sie mit ihm Zuhause bei sich (wir verbringen den 24. bei meinen Eltern) zusammen die Krippe dekorieren.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mich verhalten soll. OK, die Christmette nicht - da ist er noch zu klein für mit Knapp Drei. Aber Krippe gucken oder schmücken nicht erlauben? Ich weiß, sie wären verletzt, wenn ich nein sage und für Connor wäre es mit Sicherheit ein lustiges Spektakel - aber es würde auch ein ziemliches Durcheinander hervorbringen - meine Eltern erzählen ihm was ganz anderes über Weihnachten als die Mama. Da erfährt er dann einerseits, dass an WEihnachten das Licht zurückkommt und andererseits die christliche Xmas-Geschichte. Und er ist noch nicht so alt, um das zu verstehen, dass es verschiedene Religionen gibt.
Was denkt Ihr?
Eigentlich bin ich ja eine Freundin der Symbiose. Aber ich muss gestehen - da gibt es dann doch Grenzen. Ehrlich gesagt hab ich Angst, wenn er von diesen kirchlichen Sachen zuviel mit einer begeisterten Oma mitmacht, kriegt er vielleicht ein zu tolles Bild von der Kirche - Kindeserfahrungen sind da ja prägend. Und da hört meine Toleranz auch irgendwo auf: Wenn ich mir vorstelle, dass mein Sohn ein gläubiger, womöglich konservativer Katholik wird, dann hätte ich schon ganz entschieden das Gefühl, einiges bei der Erziehung falsch gemacht zu haben...
Also beschäftigt mich die Frage: wie weit gehe ich? Wo hört die Symbiose sinnigerweise auf? Weihnachten mit Weihnachtsmann und Christkind als Lichtbringer feiern, ok. Aber die Weihnachtsgeschichte von Maria und Josef?? Oder die Christmette??? Soll er an solchen Ereignissen teilnehmen? Ist es richtig, ihm die Erfahrung einer solchen Gemeinschaft (also wenn viele Zusammen xmas feiern, wie z.B in der Kirche) vorzuenthalten?
Wie seht ihr das? Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüsse, Michelle
Re: Religiöse Weihnachtsprobleme
Hallo Michelle!
Wie alt ist denn Dein Sohn...
Ich wuerde mich ehrlich gesagt auch freuen,wenn meine Kinder Heiden bleiben,aber wenn nicht,muss ich halt damit lebennaja,ich will halt versuchen,da offen zu bleiben,wenn wir von katholiken eingeladen waeren wuerd ich wohl mit gehn.
Zuhause ist bei uns ja alles hexisch und voll auf Jahreskreisfeste Magie und alles,eben unser Glauben.Und das wird auch immer so sein,egal wie meine Kinder das mal finden sollten...
Denn das bin ich,das lebe ich ihnen vor.Wenn Deine Eltern sich "benehmen" und die und auch niemand anderes Deinen Glauben dort vor Deinem Sohn in Frage stellt,faende ich das voll ok,aber wenn die ihn bekehren wollen,wuerde ich da voll einen Schlussstrich ziehen!
Er soll sich schliesslich selbst mal entscheiden und von niemand "belabert" werden,wie gut doch dies ist,oder jenes.
Meine katholische Freundin,die Gabi sagte mal zu mir,sie glaubt zb. auch nicht an die Hoelle und an einen Teufel.Und sie glaubt,das quasi jeder Glaube richtig ist,denn sie findet,das goettliche ist fuer Menschen unbegreiflich und deshalb haben sich verschiedene Glauben entwickelt und keinr/r kann behaupten was das richtige fuer alle ist.Und so sehe ich das auch.
Nur moechte ich natuerlich nicht,das jemand zu meinen Kindern sagt,was ich glaube ist Humbug!!!
Ich wuerde bei Fragen meinen Kindern erzaehlen,was ich glaube.Und andere duerften bei Interresse meiner Kinder erzaehlen,was sie glauben.
Wenn meine Kinder fragen wuerden,was nun der richtige Glaube ist,wuerde ich es wie oben sagen,wie meine Freundin...
Und ihnen halt sagen,an was ich glaube.
Aber diskuttieren wuerde ich nie ueber die Richtigkeit meines Glaubens,weder mit anderen noch mit meinen irgendwann erwachsenen Kindern.
Wers nicht mag,bitte aber lasst mich sein,wie ich bin,sonst geht.
Punkt.
Ja ich hoffe,das hat Dir geholfen.
Und Gemeinden sind nicht immer das gelbe vom Ei,Freunde findet man,weil man sich mag und das kann man nicht erzwingen,also quasi gewaltsam Freunde finden,so nach dem Motto,wenn ich immer da hin gehe,oder das mache,bekomme ich Freunde.
Und wir Heiden sind auch eine Gemeinde.
LG Jord
Ich bin ein Saeugetier
Re: Religiöse Weihnachtsprobleme
Oh und natuerlich wuerde ich dann etwas spaeter oder auch da,je nach Gefuehl auch die geschichtlichen Details erzaehlen,also das es das Heidentum vorher gab und die Christen alle von ihrem Glauben bekehren wollten und Duihn deshalb nicht so magst.
Zb... oder das Jesus ja gar nicht am 24 geboren ist und das ist nicht fies,sondern einfach nur ehrlich Du,denn Du bist ja Heidin und solltest erzaehlen,wie Du etwas findest,ganz authentisch und das auch ruhig und freundlich,wenn Deine Eltern zu Missionaren werden wollen...
LG Jord
Ich bin ein Saeugetier
Re: Religiöse Weihnachtsprobleme
Hallo Michelle, wenn ich das noch richtig im Kopf habe ist Connor 3 Jahre ?? Wie schätzt du ihn ein würde ihn das ganze mehr verwirren und durcheinander bringen ?? dann würde ich Christmette und Krippe lassen und deinen Eltern bitten es auf nächstes Jahr zu verschieben. Es ist so schwierig da was zu raten finde ich ....
allerdings bei diesen Satz .......
Zitat: Michelle
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Sohn ein gläubiger, womöglich konservativer Katholik wird, dann hätte ich schon ganz entschieden das Gefühl, einiges bei der Erziehung falsch gemacht zu haben...
......... mußte ich erstmal schlucken. Nicht böse sein wenn ich nun sage du hörst dich wie meine Mom an, sie hat lange geglaubt "versagt" zu haben da ich nicht die Christin geworden bin die sie gerne gehabt hätte. Die Naturreligion ist mein Weg, ja klar ich lebe es meinen Kindern vor, doch ob das auch ihre Weg sein wird, das wird sich ziegen. Wichtig ist mir nur das sie aus eigener Überzeugung ihren Weg suchen und gehen werden, und nicht weil man es von ihnen verlangt oder wünscht oder noch schlimmer mir damit einen Wunsch zu erfüllen.
Ganz liebe Grüße Caitlin
____________________ "Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." Johann Wolfgang von Goethe
Re: Religiöse Weihnachtsprobleme
Hi Michelle
ich finde, jeder Mensch wird seinen WEg gehen, wir können immer nur Vorbild sein und ihn selber wählen lassen. Aber um die wirklich Wahl zu haben sollte ma meiner Meinung nach auch andere Seiten kennen. Ich weiß nicht, wie Connor so ist, aber die meisten Kinder, die ich kenne nehmen alles auf wie es ist und integrieren das dann in ihr Weltbild, so wie es ihnen verständlich ist. Meine Tochter ist mit drei in den Waldorfkindergarten gekommen, die sind christlich orientiert, anders als die meisten, aber christliche Werte sind sehr wichtig udn Fest wie St. Martin, Weihnacht, ostern Pfingsten aber auch Johanni und Michaeli werdeb begangen, in jedem Kindergarten etwas anders, weil es einfach darauf ankommt wie die Erzieherinnen den Sinn hinter diesen Festen umsetzen, aber es wird gefeiert. Der Advent wird zum Beislpiel mit dem Adventgärtlein eingeläutet und dann spielen die Kinder täglich das Krippenspiel, jeder darf mal jede Rolle übernehmen und am letzten Tag vor den Ferien kommen die Eltern zum zuschauen. Das Tischgebet gehört dazu und vieles anderes. Und trotzdem leiben meine Kinder unsere Jahreskreisfeste, wir feiern Jul, da besteht meine Tochter drauf, es ist für sie selbstverständlich und so weiter. Ich selber empfinde es als eine Bereicherung. Die meisten Kinder werden spätestens im pubertären Alter alles doof finden was wir machen und sich erst einmal auf die Suche machen, ging mir zumindest so.
Naja, Ich selber finde es nicht schlimm, wenn sie mal etwas anderes kennelernen, aber wichtig ist, wie du dich dabei fühlst. Du kennst deinen Sohn am besten und kannst wahrscheinlich besser als wir einschätzen, ob es okay für ihn ist
Liebe Grüße sundancer
Der Traum wehrt sich gegen seine Verwirklichung, denn sie ist sein Ende ( H. Kruppa)
Wir Erwachsenen machen uns immer viel zu viele Gedanken. Kinder gehen viel leichter an die ganze Sache ran, einfach spielerisch. Und wenn sie Fragen haben, werden die bestimmt gestellt. Es ist halt so, das die Menschen unterschiedliche Glaubensrichtungen gehen, auch innerhalb der Familien.
Meine 12-jährige Tochter lehnt zeitweilen einfach alles ab. Sie ist regelrecht auf der Suche nach ihrem Weg, ohne dies natürlich zuzugeben. Und wie der mal aussehen wird, weiß keiner.
Liebe Grüße Levina
Lerne deine Kraft zu nutzen und geh auf die Reise....
Re: Religiöse Weihnachtsprobleme
Hi Michelle,
Zitat: Michelle
Hallo Zusammen,
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mich verhalten soll. OK, die Christmette nicht - da ist er noch zu klein für mit Knapp Drei. Aber Krippe gucken oder schmücken nicht erlauben? Ich weiß, sie wären verletzt, wenn ich nein sage und
Wenns ihm vermutlich gefällt würd ichs erlauben. DIese Verwirrung kommt so oder so. Weihnachtsinformationen unterschiedlicher ARt strömen echt auf die Kinder ein. Bei uns ist es dieses Jahr der Kindergarten. Mich ärgert dabei es immer etwas, dass die Krippe und Weihnachtsgeschichte echt so toll kindgerecht ist und ich würd dem gern was gleichwertiges entgegensetzen. ich war mit N. durchaus in der Krippenausstellung am WEihnachtsmarkt, im Gospelkonzert etc. Sie weiß, dass ich das nicht glaube, was die da erzählen und zeigen Und dass sie selber entscheiden kann, was sie denkt. Sie ist jetzt 3,5 aber auch sehr firm in solchen Dingen. Ich hab gleich immer wieder miteingeflochten, dass andere was anderes erzählen. Ich erhebe keinen Wahrheitsanspruch. Das verwirrt sie manchmal etwas :)
-- Xmas-Geschichte. Und er ist noch nicht so alt, um das zu verstehen, dass es verschiedene Religionen gibt. --- Doch, ich denke das geht. Kennt ihr keinen Fall, den er schon kennt, wo er weiß, dass Erwachsene unterschieldicher Meinung sind. Also zum beispiel, ob es jetz Drachen gibt oder nicht. Wo der eine ERwachsene ja der andere nein sagt. Oder irgendetwas, wo zwei erwachsene sich nicht einig sind. So ist es auch mit den Religionen, der eine glaubt die Geschichte, der andere eine andere.
Einfacher ist natürlich, es gibt die Wahrheit und alles andere ist falsch. Das ist für ERwachsene genauso wie für 3jährige einfacher. Aber soetwas kommt bei uns nicht in die Tüte und da wir mit einer Mindeheitenreligion unsere kinder aufwachsen lassen, ist es nur angemessen - finde ich - ihnen gleich zu erzählen, dass andere das anders sehen, sonst kommen sie laufend in schwierigikeiten.
-- Eigentlich bin ich ja eine Freundin der Symbiose. Aber ich muss gestehen - da gibt es dann doch Grenzen. Ehrlich gesagt hab ich Angst, wenn er von diesen kirchlichen Sachen zuviel mit einer begeisterten Oma mitmacht, kriegt er vielleicht ein zu tolles Bild von der Kirche - Kindeserfahrungen sind da ja prägend. Und da hört meine Toleranz auch irgendwo auf: Wenn ich mir vorstelle, dass mein Sohn ein gläubiger, womöglich konservativer Katholik wird, dann hätte ich schon ganz entschieden das Gefühl, einiges bei der Erziehung falsch gemacht zu haben... --- Ja diese Vision udn die Gefühle kenne ich. Ich rufe es mir manchmal absichtlich ins Gedächtnis um Ruhe und "ich kanns nicht ändern" zu üben :) Aber Wenn du was zu bieten hast, ein schönes Julfest, Jahreskreis anderes sinnliches und verwurzelt stehst, haut ihn nciht gleich eine Krippe um. Sonst macht halt auch ne heidnische Krippe. Find ich zwar seltsam, machen hier aber einige. Ich denke "von fern halten" bringt einfach nichts in unserer verwobenen Welt. Ob er und in welcher Form (es gibt ja auch nette durchdachte fähige tolerante ChristInnen) er Christ wird oder nicht wird sich nicht von der Krippe bei Oma entscheiden. Je mehr er die Möglichkeiten der Glaubensrichtugnen sieht,, umso weniger kann er übrigns cHrist werden, weil er, wenn er sieht, dass alles so oder so sein kann und belebt ist, etc. kaum eine monotheisische Doktrin und vorbeterei glauben kann. Vielleicht wird er was ganz anderes spannendes (oder er reformiert das Christentum *gggg*)
--- sinnigerweise auf? Weihnachten mit Weihnachtsmann und Christkind als Lichtbringer feiern, ok. Aber die Weihnachtsgeschichte von Maria und Josef?? Oder die Christmette??? -- Bei uns ist es so: Bei uns zu Weichnachten/Jul gibt es _mein_ Kulturgut, Familienkulturgut. Kein Weihnachtsmann udn kein Christkind. Allerdings bin ich auch noch auf der Suche nach was ähnlich tollem wie die gespielte WEihnachtsgeschichte. Bei uns gibt es übrignes noch Befana.
Und außerhalb von zuhause gibt es die anderen Sachen. Bei uns gäbs nur eines der obigen dinge, wenn N. darauf bestehen würde, sie mit in unser Fest miteinzubringen.
-------- Soll er an solchen Ereignissen teilnehmen? Ist es richtig, ihm die Erfahrung einer solchen Gemeinschaft (also wenn viele Zusammen xmas feiern, wie z.B in der Kirche) vorzuenthalten? ----- Ich würde dies das kind entscheiden lassen. Ein normaler Gottesdienst ist aber ja doch sehr lang. Da reicht vielleicht mal reinschnuppern. Da wir keine christlichen Verwandten haben, dachte ich N. käm nicht in eine Kirche, aber am Weihnachtsmarkt und zu st martin haben die dort was gemacht, und n. wollte dort hin, weil es die Fortführung der Veranstaltung war. Es war für sie nur eine ganz normale Veranstltung und es gab dort Stifte zum Malen :)
Vielen Dank für Eure sehr inspirierenden Feedbacks. ich hab sie gelesen, komme aber im Moment nicht dazu, zu antworten, weil ich derzeit total viel arbeiten muss und am Wochenende auf einen Kongress fahre.
Ich melde mich ausführlicher Mitte nächster Woche.
Liebe Grüsse, Michelle
"Ein Kind bewegt das Oberste zu unterst und rückt gleichzeitig alle Dinge an ihren richtigen Platz." Alain Delon
Re: Religiöse Weihnachtsprobleme
Hallo Ihr Lieben,
sorry, hat auch mit *melden nächste Woche* nicht geklappt, weil mich gleich nach dem Kongress eine Bronchitis niederstreckte, die ich noch immer nicht ganz los bin.
Ich versuche mal, der Reihe nach auf Eure Feedbacks einzugehen. Sie haben mir sehr geholfen.
Inzwischen hat sich bezüglich dieses Themas zwischen meiner Mutter und mir übrigens noch etwas getan: Meine Mutter hat mir vor ein paar Tagen am Telefon erklärt, sie würde Connor auch häufiger in die Kirche mitnehmen und ihm alles erklären, worauf ich antwortete, dass sie ja wüsste, ich sei Heidin und glaube an Gott und Göttin. Auf ihren anschließend abfälligen Stöhner hin bin ich dann sauer geworden und habe ihr ziemlich deutlich gemacht, wenn sie erwartet, dass ich toleriere, dass sie meinem Sohn ihre Religion näherbringt, dann erwarte ich auch Toleranz meiner Religion gegenüber, und wenn sie hier versuchen wollte, meinen Sohn zu missionieren, dann würden wir beide ein ernsthaftes Problem bekommen. *fauch*
Sie sagte daraufhin, dass sie meinem Sohn nur zeigen wollte, dass es noch etwas anderes gäbe als meine Religion. Als ob man das zeigen müsste. Man kommt ja, wenn man ein Kind hat, an den christlichen Festen fast gar nicht vorbei
Wie auch immer. Dabei haben wir es erst mal belassen. Das ist auch kein Thema fürs Telefonat. Ich habe beschlossen, mit Connors Papa mal ernsthaft darüber zu sprechen, was wir uns wünschen in Bezug auf Connors spirituelle Erziehung und mir überlegt, ob ich eventuell das Thema Religion mit meinen Eltern noch mal in Ruhe abklären soll, damit deutlich wird, was wir Eltern ok finden und wo es aufhört. />
Jetzt zu den einzelnen Mails, aber eigentlich auch weiterhin an Euch alle. />
@ Jord: Connor wird Ende Januar 3 Jahre. Ja, was Du mit dem Bekehren geschrieben hast, sehe ich auch so. Wie oben ausgeführt bin ich auch ziemlich ausgerastet, als so was im Telefonat bei meiner Mutter durchkam. Ich bin auch noch immer nicht sicher, ob sie ihn nicht doch bekehren will im Grunde sehe ich es auch so wie Du: Ich nenne das immer Kaleidoskop. Wenn man durchguckt, gibt es ein Muster, und wenn man es dreht, dann ein neues. Jeder Mensch hat seine eigene selektive Wahrnehmung, sein persönliches Kaleidoskopmuster, durch das er auf die WElt sieht. Aber dahinter liegt für alle dasselbe.
Dennoch wäre ich ziemlich betroffen, wenn mein Sohn auf ein frauenfeindliches, naturfeindliches, leidvolles und schuldorientiertes System abfahren würde. Denn trotz der Grundidee der Nächstenliebe (die ich gut finde, logo) - so habe ich den katholischen Glauben als Kind kennen- und als Jugendliche begreifen gelernt. Und es hat lange gebraucht, mich aus dieser Weltsicht, in der ich mich wie im GEfängnis fühlte, zu befreien, die Vorstellung loszuwerden, als Mensch (besonders als weiblicher) erst mal ein Nichts zu sein, eine arme Sünderin, die ständig kontrollieren muss, ob sie nicht gerade wieder eine Sünde begeht. Selbst in den Jahren, in denen ich mich intensiv mit dem katholischen Glauben auseinandergesetzt habe, ist das Bild insgesamt nicht besser geworden, nur differenzierter und hat schließlich zur völligen Lösung davon geführt.
*ausschweif, aus dem Nähkästchen plauder...*
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Was Du zu den Gemeinschaften schreibst: was Freunde angeht, da hast Du absolut Recht. Aber was kindgerechte Spektakel angeht, die später die Spiritualität des Heranwachsenden beeinflussen, da hat die Kirche einfach wirklich mehr zu bieten. Damit muss ich leben.
Oder versuchen, die Jahresfeste noch intensiver zu feiern, dazu Leute einzuladen, auch mit anderen Kindern, so dass man so was wirklich in einer Gemeinschaft begehen kann .
@ Caitlin: Ich war jetzt ganz erstaunt, was ich bei Dir ausgelöst habe mit meinem Satz. Es ist schon irre, wie die Kindheit unsere religiöse Einstellung prägt. Ich finde meinen Satz ja voll in Ordnung, wissend, welche Lehren die Katholische Kirche wie verbreitet (siehe meine Antwort an Jord), kann ich wirklich aus vollstem Herzen sagen: Nein, eine solche spirituelle Lebenseinstellung wünsche ich mir für meinen Sohn genauso wenig wie eine Laufbahn als Verbrecher.
Bei solchen Dingen wie Verbrecher darf man ja auch laut und klar Nein sagen und da steuere ich deutlich dagegen, indem ich versuche, ihm andere Werte zu vermitteln. Aber besteht der Unterschied nicht vor allem darin, dass letzteres im Gesellschaftlichen Wertesystem akzeptiert ist (Verbrecher schlecht!) und das Heidentum nicht, wohingegen die Kirche noch immer eine sehr hohe Akzeptanz genießt - ich mich also zu einem gewissen Teil gegen die Gesellschaft stelle, wenn ich sage: Kirche schlecht! />
Dennoch und da gebe ich dir Recht kann und soll man nichts forcieren und ihn selber seinen Weg finden lassen. Aber meinen Sohn mein Weltbild zeigen und ihn daran teilhaben lassen, das kann ich. Und dann für mich hoffen, dass ich es ihm auf eine Art und Weise vermitteln konnte, dass es schön für ihn ist und ihn öffnet und ihm auf seinem Lebensweg hilft, so dass er nicht irgendwann in das Gegenteil gehen muss, weil er mit meiner Religion etwas verbindet, das ihm nicht gut tut. Nee, das will ich definitiv nicht! />
@ Sundancer: Ich habe auch kein Problem damit, wenn Connor etwas anderes kennenlernt. Die Frage ist nur, wie weit soll das gehen. Missionieren lassen will ich ihn auch nicht :-) Aber Deine Beschreibung davon, wie es bei Deinen Kindern so läuft, hilft mir! Vielleicht mach ich mir doch zu viele Gedanken />
@ Levina: Siehe meine Antwort an Sundancer. />
@ Jana. Deine ausführliche Antwort hat mir sehr geholfen! Mich ärgert das auch immer dass ich meinem Sohn da einfach nicht soviel buntes xmas-Spektakel bieten kann wie die Kirche. Schön, wie Du beschreibst, wie Du es so machst, die Feste erklären. Ich mache das auch andauernd: Erkläre Connor dann, dass die ganzen Weihnachstlichter die Wiederkehr des Lichtes feiern, und dass es ab Weihnachten langsam wieder heller wird. Sehr geholfen hat mir Deine Meinung, dass er es schon verstehen kann, dass es verschiedene Religionen gibt und wie Du das veranschaulicht hast. Vielen Dank dafür!
Fernhalten oder Symbiose: Ich glaube, Fernhalten ist überhaupt nicht möglich. Bin ich auch nicht für, sehe ich so wie Du. Aber was mich schon beschäftigt ist die Frage, wie weit das gehen darf mit der Oma. />
Zum Thema Weihnachtsmann und gespielte Krippengeschichte: Der Weihnachtsmann ist ja heidnischen Ursprungs und stammt vom Gott Lugh ab, der mit Rute und immergrünen Zweigen (Symbole für Fruchtbarkeit) abgebildet wurde. Also das findet sich in älteren Quellen (das mit der roten Kapuze kam erst im 19. Jahrhundert dazu) der Skandinavischen Länder. Vielleicht ist das ein Ansatz für Dich mal Gott Lugh nachgucken und da eine Art Krippenspiel draus machen wie Lugh bei allen Häusern einzieht und verkündet, dass das Licht nun wiederkommt />
An alle:
Diese Diskussion, gerade auch mit Euch, hat einiges in mir ausgelöst, merke ich gerade. Vielleicht war es doch gut, sich erst mal "zuviele Gedanken" zu machen, denn als Resultat habe ich mich entschlossen, zukünftig klarer Stellung zu beziehen. Ich habe mich daran erinnert, was der katholische Glauben für mich bedeutet hat und dass er für mich in einigen wichtigen Punkten (die Idee der Nächstenliebe mal ausgeklammert) negative Weltanschauungen beinhaltet. Das werde ich meinem Sohn auch vermitteln, wenn er alt genug ist, es zu verstehen und danach fragt und keine Akzeptanz heucheln, wo sie nicht da ist. Ich werde ihm aber auch sagen, dass das meine persönliche Wahrnehmung ist und dass er seinen eigenen Weg finden muss.
Also dieses Reinkopieren von Word ist jetzt total schiefgegangen. Sorry für die Absätze und diesen komischen grünen "Bäh"-Smily, der dauernd auftaucht, ich kriege beides beim Editieren einfach nicht weg.
Liebe Grüsse, Michelle
"Ein Kind bewegt das Oberste zu unterst und rückt gleichzeitig alle Dinge an ihren richtigen Platz." Alain Delon