neue adresse parkinson-treffpunkt - Glaube versetzt Berge

Angst zu sterben: Natürliches Abwehrsystem verdrängt

Angst zu sterben: Natürliches Abwehrsystem verdrängt

NetDoktor

Angst zu sterben: Natürliches Abwehrsystem verdrängt

Ithaca (ddp). Menschen sind beim Gedanken an ihren eigenen Tod nur deswegen nicht vor Angst wie gelähmt, weil eine Art psychologisches Immunsystem sie davor schützt: Sobald sich jemand mit der eigenen Sterblichkeit auseinandersetzt, beschwört dieser Abwehrmechanismus automatisch positive Assoziationen und Erinnerungen herauf, die den Schrecken kompensieren. Das haben zwei amerikanische Psychologen bei Tests mit 430 Studenten gezeigt. Bewusst war den Studienteilnehmern ihre veränderte Gefühlslage dabei nicht - sie beschrieben ihre Emotionen vielmehr als «neutral» bis «etwas negativ». Über ihre Arbeit berichten Nathan DeWall von der Universität von Kentucky in Lexington und sein Kollege Roy Baumeister von der Florida State University in der Fachzeitschrift «Psychological Science» (Bd. 18, Nr. 11, S. 984). Schon länger beschäftigen sich Psychologen mit der Frage, warum der Gedanke an den eigenen Tod zwar das Bewusstsein stark beschäftigt und auch Verhaltensänderungen auslösen kann, meist jedoch nur ein verblüffend geringes emotionales Echo hervorruft. Eigentlich, meinen die Forscher, müssten die Unausweichlichkeit und das Unbekannte bei einer Konfrontation mit dem Tod doch Angst oder sogar Panik auslösen, die den Betreffenden vollkommen lähmt. Dass das nicht der Fall ist, wird bereits seit einiger Zeit einem effektiven Schreckensmanagement des Gehirns zugeschrieben, einem psychologischen Immunsystem eben, das den Geist vor eben dieser lähmenden Angst schützt. Wie es genau funktioniert, konnten DeWall und Baumeister allerdings erst jetzt zeigen. Dazu teilten sie ihre Probanden in jeweils zwei Gruppen ein, von denen sich die eine mit dem eigenen Tod beschäftigen sollte - etwa durch Fragen wie «Was passiert mit Ihrem Körper, wenn Sie sterben?» oder «Stellen Sie sich vor, wie es sich anfühlt, tot zu sein» -, während die andere an einen unangenehmen Zahnarztbesuch denken sollte. Anschließend hatten die Teilnehmer verschiedene Sprachtests zu absolvieren, der unbewusste Assoziationen verraten sollte. So ließen die Forscher die Probanden beispielsweise Wortfragmente vervollständigen, aus denen sich entweder ein emotionales oder ein neutrales Wort formen ließ. Ein Beispiel dafür wäre etwa der Wortstamm «glü-», der entweder als «glühen» oder als «glücklich» interpretiert werden kann. Alle Tests zeigten das gleiche Ergebnis: Hatten sich die Teilnehmer zuvor mit dem Tod auseinandergesetzt, neigten sie, ohne sich dessen bewusst zu sein, eher zu positiven Assoziationen. Das psychologische Immunsystem sorgt angesichts der heftigen Bedrohung durch den Schrecken des Todes also einerseits dafür, dass positive Informationen schneller zugänglich gemacht werden und dass sie andererseits über die negativen dominieren, erklären die Forscher. Etwas abgeschwächt lasse sich dieser Mechanismus auch bei älteren Menschen beobachten - auch sie konzentrieren sich umso stärker auf das Positive in ihrem Leben, je näher der Tod rückt





lg dodo

Beginne Deinen Tag mit einem Lächeln! Deine Mitmenschen werden es Dir danken!

Re: Angst zu sterben: Natürliches Abwehrsystem verdrängt

Ein heikless Thema....

Ich habe inzwischen 2 Operationen überstanden, bei denen es wirklich ans Eingemachte ging.

Das erste war meine Reversions-OP an der Wirbelsäule, wo ich zuviel Blut verlor, aber das konnte ja mit Konserven (ich muss die Blutbänke der ganzen Umgebung geleert haben) in Ordnung gebracht werden.

Viel schlimmer war die Blinddarm-OP durch die immense Vereiterung des Bauchraumes. Da war ich schon dabei meine Wolke auszusuchen - und auch ohne OP wäre es nötig gewesen.

So gesehen muss der Himmel noch warten, wofür ich äußerst dankbar bin. Und seitdem setzte ich auch andere Prioritäten was mir wichtig ist in meinem Leben und was nicht. Ich habe meinen Aufschub bekommen und den will ich nach besten Kräften nutzen.

Tessa





Wenn du die Wahl hast zwischen zwei Übeln, wähle keines von beiden. (Charles Spurgeon)

 Re: Angst zu sterben: Natürliches Abwehrsystem verdrängt

Wunderbares Beispiel dafür, wie unsere sogenannte objektive Wissenschaft, über die eigenen Vorurteile stolpernd, zu möglicherweise völlig unsinnigen Schlüssen gelangt!

Dieser Test besagt zunächst nur, dass die gedankliche Beschäftigung mit dem Tod im Unterbewussten positive Reaktionen hervorruft - zumindest angenehmere als der Zahnarzt.
Das ist durchaus interessant!
Das ließe sich allerdings einfach damit erklären, dass der Tod uns schwer vorstellbar bleibt, während beinahe jeder sehr ängstigende Erfahrungen mit Zahnärzten real erlebt hat.
Zitat;
Eigentlich,
meinen die Forscher, müssten die Unausweichlichkeit und das Unbekannte
bei einer Konfrontation mit dem Tod doch Angst oder sogar Panik
auslösen, die den Betreffenden vollkommeni lähmt. Dass das nicht der
Fall ist, wird bereits seit einiger Zeit einem effektiven
Schreckensmanagement des Gehirns zugeschrieben.
Ich wüßte nicht, warum ein rein theoretisches beschäftigen mit dem Sterben Panik in mir auslösen sollte - ich setze mich seit über 30 Jahren mit diesem Thema intensiv auseinander und habe dabei nie Angst empfunden.

Es zeigt sich doch wohl deutlich das persönliche Vorurteil der Forscher und hierauf gründet dann der Versuch und die Interpretation.

Was soll übrigens "ein Schreckensmanagment des Gehirns" sein und wer führt es durch? Handelt es sich, in Ermangelung einer sinnvollen Erklärung, etwa nur um eine tarnende Worthülse?
Zitat:
«Stellen Sie sich vor, wie es sich anfühlt, tot zu sein»

Jetzt wird das Ganze langsam lächerlich. Derjenige welcher nicht an ein Weiterleben über den Tod hinaus glaubt, wird mangels Existenz, nichts fühlen!
Wer an ein Weiterbestehen (egal welcher Art) glaubt, verbindet dies, in aller Regel, mit positiven Vorstellungen.
Oder soll sich der Proband (um irgendeinen Grund für lähmende Angst zu finden)
etwa vorstellen wie sich ein Leichnam fühlen mag?
Also, mich graust es weniger vor dem Tod,als vor mancher Wissenschaft!


na, denn Gandalf




Wer sich nicht bewegt, spürt seine Ketten nicht.

Re: Angst zu sterben: Natürliches Abwehrsystem verdrängt

Hallo Gandalf,

deiner Meinung über einige Wissenschaftler kann ich nur zustimmen.

Ein "Schreckensmanagement des Gehirns"? Sich "vorstellen wie es ist tot zu sein"? Wenn sie so an einem Ergebnis interessiert sind rate ich zu Selbstversuchen!

Lg, Tessa





Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen. (Pearl S. Buck)