Perspektive Kosova - Einseitige Unabhängigkeitserklärung??

Kosovo dämpft Befürchtungen über Abfall von Serbien (08.11.07)

Kosovo dämpft Befürchtungen über Abfall von Serbien (08.11.07)

Die Führung des überwiegend von Albanern bewohnten Kosovos hat Befürchtungen über einen Abfall von Serbien zu dämpfen versucht. Nach einer Unterredung mit dem deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier sagte der kosovarische Präsident Fatmir Sejdiu am Donnerstag in Berlin, eine Lösung der Statuskrise solle mit internationaler Unterstützung gesucht werden. Dies gelte auch für die Zeit nach dem 10. Dezember, den UN-Generalsekretär Ban Ki Moon als Frist für einen Fortschrittsbericht gesetzt hatte.

Dann läuft nach den Worten Steinmeiers das UN-Mandat für die Troika aus EU, USA und Russland aus, eine Lösung durch Verhandlungen zu erreichen.

Die Troika selbst sei noch von der deutschen EU-Präsidentschaft in der ersten Hälfte des Jahres angestossen worden. Sinn des Troika-Prozesses sei es, Eskalationen zu verhindern und Stabilität zu wahren.

Die verbleibende Zeit müsse genutzt werden, um eine Lösung zu erreichen. Die Folgen einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovos wollte Steinmeier nicht kommentieren.

Bislang lehnt Serbien die von den Kosovo-Albanern geforderte Unabhängigkeit kategorisch ab.

Sejdiu sagte, die Unabhängigkeit als eigener Staat mit albanische Mehrheit, aber mit Minderheitsrechten für die Serben, bleibe eine Vision.

Sejdiu war an der Spitze des von kosovarischer Seite für die Statusverhandlungen zuständigen «Unity Teams» nach Berlin gekommen, zu dem auch Premierminister Agim Ceku und Vertreter der wichtigsten Oppositionsparteien gehören.

Am Vortag hatten die EU und Serbien in Brüssel ein wegen des Kosovo-Statusstreits seit Monaten auf Eis liegendes Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen als «ersten Schritt in Richtung einer Integration» Serbiens offiziell abgeschlossen. Mit der Initialisierung des Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens sendet die EU einen Monat vor Ablauf der UN-Frist für die Kosovo-Verhandlungen eine versöhnliche Geste an Serbien. In Kraft treten kann das Abkommen erst, wenn es unterzeichnet wird.

Quelle: baz.ch / Basler Zeitung

Artikel