Die Republik Albanien und das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo sind erstmals durch eine Autobahn verbunden. Der albanische Regierungschef Sali Berisha und sein Kosovo-Amtskollege Hashim Thaci haben am Sonntag bei der Stadt Kalimash im Grenzgebiet zwischen dem Süden Kosovos und Nordalbanien den zentralen Tunnel eingeweiht.
Der 5,6 Kilometer lange Tunnel ist das Herzstück der 170 Kilometer langen Autobahn zwischen der albanischen Adriastadt Durres und Morina im Kosovo. Sie war in drei Jahren für eine Milliarde Euro erbaut worden und verkürzt die Fahrzeit von bisher sieben auf weniger als drei Stunden.
"Das ist der Tunnel der Wiedervereinigung unserer Nation", jubelte Albaniens Regierungschef Berisha bei der Zeremonie. "Obwohl wir über Jahrhunderte getrennt waren, sind wir heute enger zusammen denn je", sagte sein Kosovo-Amtskollege Thaci. "Wir wurden getrennt durch die Geschichte und das Unrecht, doch heute ist das alles vorbei!".
Die neue Autobahn soll die ohnehin engen politischen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen den Albanern in beiden Ländern vertiefen. Die USA und die Europäische Union sind besorgt, dass in Zukunft die Frage der Wiedervereinigung aller Albaner auf die Tagesordnung kommen könnte. Allerdings hatte vor gut einem Jahr das Kosovo nur selbstständig werden können, nachdem es ein Vereinigungsverbot mit Albanien akzeptiert hatte. Quelle: APA |