Serbien droht bei Gewalt im Kosovo mit Eingreifen (17.01.08)
New York (dpa) - Serbien hat mit einem Eingreifen im Kosovo gedroht, sollte es nach der erwarteten Unabhängigkeitserklärung der abtrünnigen Provinz zu Gewalttätigkeiten gegenüber der serbischen Minderheit kommen.
Der serbische Präsident Boris Tadic sagte am Mittwoch vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York: "Falls im Kosovo Gewalt ausbricht und (die internationale Sicherheitstruppe) KFOR nicht reagieren und die Serben in angemessener Weise schützen kann, sind wir bereit, der bedrohten Bevölkerung ... zu helfen und sie zu schützen." Dies werde mit Zustimmung "kompetenter internationaler Institutionen" und im Einklang mit internationalem Recht geschehen, fügte er hinzu, nannte aber keine Einzelheiten.
Der UN-Sicherheitsrat blieb in der umstrittenen Frage zur Zukunft der südserbischen Provinz unterdessen uneins.
- Der Rat sei weiter blockiert, sagte der amerikanische UN-Botschafter Zalmay Khalilzad.
- Die westlichen Länder setzen sich für eine kontrollierte Unabhängigkeit des Kosovos ein
- während Russland das als Verbündeter Serbiens ablehnt
Schon im Dezember war der Versuch gescheitert, eine Lösung im Rahmen der Vereinten Nationen zu finden.
Tadic appellierte an den Sicherheitsrat, die erwartete einseitige Unabhängigkeitserklärung durch Pristina zu verhindern.
- Ein Alleingang der Kosovo-Albaner würde die UN-Charta verletzen und die Glaubwürdigkeit der Weltorganisation unterminieren, sagte er.
- Auch Kosovos neu gewählter Premierminister Hashim Thaci nahm an der Sitzung teil.
- Er musste nach den UN-Regeln jedoch hinter verschlossenen Türen sprechen, weil seine Regierung noch nicht international anerkannt ist.
Quelle: GMX Nachrichten
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