Es sollte ein trauriger Tag für Kate werden. Die letzte Nacht im Keller des heruntergekommenden Verließes hat sie nicht einen Augenblick ruhen lassen. Es ist kalt. Sie hat sich in eine Ecke des verdreckten Loches zurückgezogen.Die Ketten an ihren Füßen schmerzen. Alte Männer, die es nicht mehr bis zum Galgen geschafft haben starren sie mit ihrem toten Blick an. Manchmal scheint es als ob sie sie angrinsen oder gar auslachen. Die einst furchtlose Kate gleicht nun mehr einem Häufchen Elend. Angst vor verstümmelten Leichen. „Ob das die Rache ist für all meine Morde?“ Kate durchfährt eine Eiseskälte. Sie hat Angst. Durch das kleine Gitterfenster kann sie schon die ersten Lichtstrahlen erkennen, bald ist es soweit. Sie horcht. Noch kein Hahn der kräht? Kein hämmern der Zimmerleute mehr? Nur Stille! Qualvolle Stille. “Ob die Briefe angekommen sind? Hat der Junge es überhaupt bis zum Hafen geschafft? Ich hätte ihn nicht auf diese lange Reise schicken sollen, allein. Er ist doch noch ein Kind! Was ist wenn sie ihn auch geschnappt haben?“ Vorwürfe plagen sie in den letzten Stunden. „Ach wenn ich doch nur etwas vorsichtiger gewesen wäre, die Mistkerle..... dann hätte ich sie erwischen können, dann säßen sie jetzt hier und nicht ich!“ Ein Schlüsselbund klimpert draußen auf dem Gang. Die Wache kommt. Kate richtet sich auf. Stellt sich stolz vor die Tür und streift ihre Sachen einigermaßen gerade. Es soll keiner behaupten, dass sie verlumpt und schmuddelig aussah. Nun War es also soweit. Jetzt sollte sie ihrem Tod ins Gesicht sehen. Sie dreht sich um, schaut zum Fenster horcht. Da war er der erwartete Hahnenschrei. Kate zuckte zusammen ein kalter Schauer fuhr ihr über den Rücken. „Reiß dich zusammen Mädel, denk an die Crew!“ Sie versuchte sich sleber Mut zumachen. Das Schlüsselrasseln kam näher, jeden Moment würde sich die Tür öffnen und ein alter verbitteter, dicker kleiner Mann würde hereinkommen und sie zum Galgen führen. Sie hatte ihn nur einmal kurz gesehen. Er hatte Narben im Gesicht und eklige schmierige Haare, er stank nach Bier und Schweiß und seine Hände ähnelten Pranken. Mit denen würde er sie packen und sie ihre letzten Meter hinter sich her schleifen. „Hey du da! Steh auf!“ Doch was war das? Nicht ihre Zelle würde geöffnet. Kate legte ihr Ohr an die Tür. Sie lauschte. Eine brummige Stimme kam von nebenan. „Jetzt mach schon ich hab nicht ewig Zeit! Los“ Ein leises Kettenrasseln war zu hören. „Jetzt komm oder soll ich dir Beine machen? Draußen wartet schon der Galgen auf dich!“ Er lachte dreckig und fies. „Ich war es nicht!.....nein ich war es nicht ich hab ihm nicht die Schafe gestohlen.... nein bitte,.... habt doch erbarmen...... Ich bin ein alter einfacher Mann...... Deine Mutter habe ich als Kind schon aufgepasst..... Eughen ich war immer wie ein Großvater für dich....... tu es nicht..... ich bitte dich.....“ „Halts Maul alter Mann und komm!“
Re: Derweil in Schottland
Die Stimmen wurden leiser.
Kate hatte Mitleid mit diesem alten Mann, obwohl er sie noch eine Weile vom Galgen fern hielt. Sie ging zum Fenster und zog sich an den Gittern hoch, so dass sie herausschauen konnte. Trotz der frühen morgen Stunde hatten sich einige Leute auf dem Platz vor dem Galgen versammelt. Es sah gespenstisch aus. Der Nebel hatte sich noch nicht ganz verzogen und die dunkelgekleideten Personen wirkten wie leblose Gestalten. Eingehüllt in ihre Mäntel konnte man nicht ein Gesicht erkennen. Etwas abseits stand eine alte Frau. Nicht verhüllt starrte sie auf den Gefangenen. Ihre Augen schienen, als hätte sie ihr ganzen Leben lang geweint. Doch jetzt lief nicht eine Träne über ihr Gesicht. Mit beiden Händen hielt sie etwas am Hals fest. Wahrscheinlich eine Kette. Als dem alten Mann der Strick um den Hals zu gezogen wurde fing sie an zu beten. Sie ließ ihn keinen Augenblick aus den Augen. Und auch er suchte in der Menschenansammlung nach ihr. Seine Augen glänzten auf einmal als er sie fand. Er lächelte und formte etwas mit seinen Lippen. Doch dann „rums“ öffnete sich die Klappe unter seinen Füßen.
Kate konnte sich nicht mehr halten, fast zeitgleich rutschte sie, von dem mit moosbewachsenen Steinen ab. Draußen hörte man Schreie, ein Gepolter, die Wachen schimpften. Als sie sich wieder zum Fenster hochgezogen hatte, traute sie ihren Augen nicht. Der Galgen war in sich zusammen gekracht. Die Menschen liefen verwirrt durch die Gegend und versuchten sich irgendwie in Sicherheit zu bringen. Kate suchte nach dem Mann. Doch durch die vielen Füße vor ihrem Fenster konnte sie kaum was erkennen. Wo war die alte Frau?
Dort..... da stand sie. Keinen cm hatte sie sich vom Fleck bewegt. Sie ließ die arme neben ihren Körper fallen, sackte in sich zusammen und fing an zu weinen. Die Füße vor dem Fenster beruhigten sich, der Platz wurde von den Wachen geräumt. Kate schaute zum Galgen, oder zu dem was noch davon übrig war. Ein großer Holzhaufen mitten auf dem Marktplatz. Doch wo war der Alte Mann? Kate suchte mit ihren Augen cm für cm des Schutthaufens ab. Was war das? Eine Hand?
Re: Derweil in Schottland
Ja das war zweifellos eine Hand. Seine Hand. Die Wachen räumten sobald der Platz geräumt war die Überbleibsel des Galgens zur Seite. Der Mann war tot.
Kate zog sich zurück in ihre Zelle. Sie wusste nicht, was sie denken sollte, einerseits war es ein tragischer Unfall, aber andererseits wär er eh gestorben. So wurden ihm vielleicht ein paar Qualen erlassen. Einerseits empfand sie Mitleid mir der alten Frau, aber andererseits hatte sie selbst somit noch länger zu leben, denn es musste ja ein neuer Galgen her
Re: Derweil in Schottland
einige Zeit später.....
"Was die andern wohl machen? Der Käptn sitzt bestimmt wieder in der Spelunke und vergnügt sich mit den Schankmaiden. Hein wird wohl wieder über irgendwelchen Karten sitzen und vor sich herbrummen, Leyla verflucht die Männerwelt und Jocke versucht sie davon zu überzeugen, dass es auch noch anständige Männer gibt . Hach was vermiss ich euch alle! Wär ich doch bloß nicht alleine losgefahren. Heute wird mein letzter Tag sein. Der Galgen steht schon und es sind auch sonst keine Gefangenen mehr in den Nachbarzellen. So soll es also zu Ende gehen mit mir." Kate schaut zu dem kleinen Fenster über ihr. Es muss schon später nachmittag sein. Es ist recht ruhig draußen auf dem Platz. Ab und zu hört man ein paar Bäuerinnen tratschen, über die junge Frau da unten im Kerker. "Ich hab kein Mitleid mit ihr, sie hat es nicht anders verdient. So wie sie mit den Männern umgesprungen ist war es doch nur eine Frage der Zeit, bis mal einer stärker ist als sie und sie überlistet! Ich werde mir das Spektakel morgen gerne ansehen." Kate sackt zusammen. Früher wär sie ausgerastet und hätte zumindestens versucht einen Stein durch die kleine Luke auf dieses Miststück von Bauersfrau zu schmeißen, aber jetzt fehlt ihr einfach die Kraft. Seit ein paar Tagen bekommt sie nichts mehr zu essen nur ein paar Schluck dreckiges Wasser halten sie einigermaßen aufrecht. Mehrmals am Tag kommt einer der Wärter und verprügelt sie. Irgendwie muss er wohl auch diesem Clan angehören, der sie in diese hoffnungslose Lage gebracht hat.
Re: Derweil in Schottland
.... Schlüsselklirren auf dem Gang, Kate musste wohl eingenickt sein. Sie schaut zur Luke, es ist tiefste Nacht. Sie kann sich kaum noch bewegen. Die Fußfesseln schneiden immerweiter in den Knöchel es ist bitter kalt und ihre, von der Peitsche zerfetzte Kleidung ist naß von Blut. ....
Re: Derweil in Schottland
Da stand Ian also mal wieder im Regen. Gottseidank hatte der Sturm der letzen Tage endlich nachgelassen. Ungemütlich war es trotzdem noch. Er lief wieder seine Runde und zog den Kragen seines abgewetzten Ölmantels höher. Trotzdem war er naß bis auf die Haut. Aber heute würde es das Weib erwischen. Diese Hexe. Sie sollte mehrere Männer aufgeschlitzt haben. Einen McGregor und zwei McAlister. Angeblich war sie sogar mit einem von denen verheiratet gewesen. Ja, diese Hexen konnten einen bezirzen. Aber heute endlich würde sie tanzen. Tanzen am Seil. Hehe! Er sah das recht gern wenn sie ihre gerechte Strafe bekamen. Und die Weiber jammerten immer so schön. Da bekam man immer was zu lachen. Naja, jetzt wo der Sturm vorbei war, wollten sie das Spektakel richtig groß aufziehen, mit gebratenem Ochse und allem drum und dran. Ian stellte sich unter das knappe Vordach und lehnte sich an die feuchte Mauer. Immer mußte er das schlechte Los ziehen und dann draußen Wache schieben. Er schaute auf den sich erhellenden Horizont und verfluchte seine Kameraden. Dann spürte er einen rasenden Schmerz an seiner Kehle und einen im Rücken. Er versuchte noch zu schreien, doch aus seiner Kehle kam nur ein gurgelder Laut. Dann wurde es dunkel.
Re: Derweil in Schottland
Der dunkel gekleidete kräftige Mann wischte seinen langen Dolch und eine kurze Hiebwaffe am Gras vor dem Haus ab. Er winkte kurz und einige weitere Gestalten huschten leise an ihm vorrüber. Sie postierten sich rechts und links von der massiven Eingangstür. Zwei gut aussehende Mädchen stellten sich direkt davor. "Hey, ihr da drin...laßt uns rein." Die dunkelhaarige Leyla übernahm wie so oft das Wort. "Es ist kalt hier draußen und wir sind soooo einsam." Eine kleine Luke in der Tür öffnete sich und ein verschlafenes, stoppeliges Gesicht war zu sehen. Leyla rückte ihr Mieder zurecht und ihr üppiger Busen kämpfte einen harten Kampf mit fein geklöppelter Spitze. "Na los, laß uns rein." Sie hielt mit der Linken einen Tonkrug hoch. "Wir haben auch was zu trinken dabei..." Sie grinste. "Und mir ist kalt..." steuerte die nur sehr knapp bekleidete Saphira dazu. "...vielleicht will mich ja jemand wärmen." Der Mann wurde zusehends munterer und starrte auf den Ausschnitt der beiden hübschen Mädels. "Ja haben wir heute schon Samstag?" fragte er verdutzt. "Wo zum Teufel ist Ian?" "Salike fackelt nicht lange, wenn ihr einer gefällt. Der Bursche ist mit ihr im Heuschober." Sie schaute zum Dorf. " Aber wenn ihr uns jetzt noch lange stehen laßt, dann gehen wir halt wieder. Vielleicht brauch Salike ja Unterstützung." Die beiden Frauen wandten sich schon zum Gehen. "Hey, hey..."kam es von der Tür, " ...so war das nicht gemeint. Wartet mal einen Augenblick..." Ein Rumpeln und Klacken war von der Tür zu hören und dann öffnete sie sich einen Spalt. Der kräftige Seemann rechts vom Eingang trat mit voller Wucht gegen die sich öffnende massive Eichentür. Ein lautes Pochen und ein Aufschrei war zu hören. Der dunkel gekleidete Mann links huschte in den Eingang mit einer gespannten doppelschüßigen Armbrust. Ein Schuß nach links und einen nach rechts und schon war er im Gebäude. Die ganz Gruppe folgte rasch. Ein lautes Klacken und ein Aufschrei war zu hören und viel Gepolter, Ächzen und Gestöhne. Die Glocke auf dem Gebäude läutete zwei, drei Mal. Dann war Ruhe, bis auf ein verhaltenes Fluchen. Eine schmale Gestalt sprang aus dem Eingang mit einer brennenden Fackel. Sie huschte hinter das Haus und winkte kurz zweimal mit der Fackel, bevor sie ebenso schnell wieder im Gebäude verschwand. Die Tür schloß sich.
Re: Derweil in Schottland
Der Raum war erfüllt von gotteslästerlichem Gefluche. Ein zeternder Hein saß zusammengekrümmt auf einem Schemel und eine kleine Frau kümmerte sich um ihn. Vier kräftige Gestalten hieben ununterbrochen mit einem Maststück an dem einige Seile befestigt waren auf eine eisenbeschlagene Pforte ein. Der verrauchte Raum war eine Trümmerwüste und an mehreren Stellen waren dunkle Flecken auf dem Boden zu sehen. Blut. Ein Großteil davon kam von vier verdrehten Gestalten, die auf dem Boden lagen. Einem steckte ein Armbrustbolzen im Auge, der zweite hatte einen im Hals. Der dritte hatte kein Gesicht mehr und der vierte war gänzlich zusammengehauen und fast nur noch ein Klumpen Fleisch und Knochen. Der Geruch von Blut und Gedärmen machte das Atmen schwer. Doch keiner der Insaßen schien es zu bemerken. Dann ein rhythmisches Klopfen klang an der Tür, in dem Gehämmer des Mastes kaum zu hören. Zwei der Seeleute schoben einen schweren Riegel beiseite und öffneten. Herein huschten vier weitere Seeleute, die schwer atmeten und verkohlt rochen. Schnell wurde die Tür wieder geschloßen und verriegelt. Dann ein lautes Krachen und die Pforte gab nach. Ein Großteil der Meute stürmte durch den Durchgang. Kurze Kampfgeräusche waren zu hören und dann wieder Ruhe. "Halt still, Hein, der Bolzen steckt in deinem Schulterblatt." Die Dunkelhaarige mit den beiden Zöpfen und dem gutmütigen Gesicht versuchte den kräftigen Mann zu beruhigen. "Der muß raus, sonst siehst du Ameland nicht wieder." "Dann zieht ihn raus und fackelt nicht lang. Ich hab hier noch anderes zu tun...verdammt nochmal....zieht ihn raus...." Der feiste Seemann flucht weiter. "Das geht nicht, die Wiederhaken haben sich an den Knochen festgehakt." Sie schaute nochmal in das schmerzverzehrte Gesicht. "Wir müssen ihn durchschlagen, anders geht es nicht." Hein van Fleet wurde bleich. "Dann los, verliert keine Zeit." zischte der Quartiermeister zwischen den Zähnen hervor. "Ich brauch noch ein Bischen" murmelte Frauke und sägte vorsichtig mit einem kleinen Messer am Schaft des Bolzens. Der kalte Schweiß stand auf der Stirn des alten Seemanns. "Hein, die Hütten rechts und links brennen. Das Öl leistet ganze Arbeit." Die beiden Haukes schauten vorsichtig dem Treiben an Heins Schulter zu. "Das sollte Signal genug sein. Wollen wir hoffen, daß der Käpn zu uns durchkommt." "Das wird er, das muß er...." murmelte Hein. Vom Durchgang zur Kellertreppe kam lautes Geschrei. Sie hatten Kate gefunden.
Re: Derweil in Schottland
Auf dem Achterdeck der Schwarzen Braut stand Jocke van Helgen an der Ruderpinne; der Kapitän Piet Speigatt direkt neben ihm. In den Wanten lauerten einige Gestalten auf ein Zeichen die Segel zu setzen und auf dem Mitteldeck hinter dem Schanzkleid weitere Seeleute, bis zu den Zähnen bewaffnet. Kein Wort war zu hören. Nur die Dünung und die leichte Strömung bewegten das dunkle Schiff. Diesig war es und es regnete. Die Beiden am Achterdeck hatten kaum einige hundert Klafter Sicht. Sie warteten. Warteten auf das verabredete Zeichen. Dort im Dunst sollten zwei Lichter ihnen den Weg und das Ziel weisen. Angestrengt starrten sie in den Dunst, der mit dem aufkommenden Morgen eher dichter wurde. Der Wind war schwach aber stetig. Und er stand günstig. Wütend und ungeduldig schlug Jocke auf die Ruderpinne. Dort, war da was? Ein schwacher Schein schien sich im Dunst zu bewegen. Waren das die zwei Lichter? Man konnte kaum etwas erkennen. Nein, jetzt war der Schein wieder verschwunden. Noch immer nichts zu sehen. Die Zeit verrann. War etwas schiefgelaufen? Waren alle tot? Oder gefangen? Jocke wurde immer nervöser. Piet setzte zum achtundzwanzigsten Mal seinen Zweispitz ab und wieder auf. Doch jetzt. Dort ein heller Schein. Eindeutig. Das war ein deutliches Licht. Doch nur eines.... Nein. "Da, das zweite Licht....das Zeichen.....los....los....los jetzt!" Jockes Stimme überschlug sich. "Segel setzen und alle Mann Achtung. Helga loten und ansagen." Die Stimme des Kapitäns hallte über das Deck. Jocke rückte eine schwere Harpune in seine Reichweite. Langsam und aber immer schneller werdend glitt die Schwarze Braut durch die Dünung.
Re: Derweil in Schottland
William war Fischer. Schon sein Vater war Fischer gewesen und auch sein Großvater. Fische, das war sein Leben. Die Fische und die See. Wenn er mit seinem kleinen Boot aufs Meer segelte, dann war das immer eine Erlösung. Ruhe und ruhige Arbeit. Das Netz auswerfen und wieder einholen. Die Fische heraus und wieder von vorn. Kein nervtötendes Geschrei der Kinder. Kein Gekeife von seiner Frau. Ruhe. Und Fische. Und die See. Das liebte er. So war er auch jetzt draußen. Kurz vor Sonnenaufgang kammen die Fische häufig an die Oberfläche. Weil Fische das gut fanden. Weil er das gut fand. Und er sie fangen konnte. Er war ein guter Fischer. Was war das? Ein Knarren? Hier draußen? Er schaute sich um. Nichts zusehen im Dunst, er sah kaum die Küste. Das störte ihn nicht. Er wußte immer wo das Land war. Das konnte er riechen . Und sehen, an der Art wie sich die Wellen brachen und wie die Dünung lief. Er wußte es immer. Da wieder! Das Knarren! Er stand auf und versuchte krampfhaft etwas zu erkennen. Nichts. Dann rauschte etwas hinter ihm. Er wandte sich um. Ein riesiger schwarzer Bug ragte über ihm auf. Dann krachte es auch schon. Und er war im Wasser. Kälte, Dunkelheit und ....Kälte. Mit paddelden Bewegungen schaffte er es an die Oberfläche zu kommen. Er hielt sich an irgendwas fest. Es waren zwei Glaskugeln vom großen Netz. Er schaute sich um und sah das schwarze Schiff im Dunst verschwinden. Keine Lichter an Bord. Kein Laut zu hören als das Rauschen des Wassers und des Windes. Beim Klabauter.... ...ein Geisterschiff....