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Dienstag 01-02-2005

Dienstag 01-02-2005

Auszug aus einem Artikel der *Berliner Morgenpost* von gestern ...


Karneval - Nichts als Sentimentalität

"Et sin die kleine Saache wenn de su an Kölle denks, die dir et Heimweh maache, wenn de en d'r Welt römhängs." Bläck Fööss

Karneval ist eine sentimentale Angelegenheit.
Darin unterscheidet er sich in seiner rheinischen Ausprägung zumindest von den anderen Massenbesäufnissen der Republik.
Vom Münchner Oktoberfest etwa.
Deshalb braucht man bei Berliner Karnevalpartys auch immer DJs aus dem Rheinland, die die richtige Mischung aus Liedern zum Feiern und Liedern zum Schunkeln bringen.
Es ist nämlich nicht damit getan ein bißchen Partymusik zu machen, guter Karneval ist wie das Leben - es gibt Momente der Freude und Momente der Trauer.
Emotionale Momente.

Es gibt ein Lied der Bläck Fööss, dieser Herz-und-Seele-Band des Rheinlandes, das von einem Kölner handelt, der nach Berlin zieht, um dort zu arbeiten.
"Ich han nen Deckel" heißt das Lied.
Der Kölner hat also in seiner Stammkneipe vergessen, die Rechnung zu begleichen.
Und erst durch die Distanz zu seiner Heimatstadt wird ihm bewußt, wie sehr er dieses rheinische Gefühl vermißt: anschreiben zu lassen; an der Theke zu stehen; obwohl man ein alter Mann ist, von seinen Bekannten "Junge" gerufen zu werden.
"Ich hätte niemals gedacht, daß ich so oft an Köln denken muß", sagt der Kölner im Lied - und versinkt in Melancholie.
So ist das auch im Karneval, dieser seltsamen, sentimentalen Angelegenheit, er lebt von Erinnerungen.

Es ist deshalb kein Wunder, daß die rührseligsten Karnevalslieder Geschichten von früher erzählen, bedauern, daß das Leben nicht mehr ist, wie es war.
Wie im wunderbaren "Veedel"-Lied, das vom Verschwinden Kleinstädtischer Strukturen handelt
"Wie soll dat nur wigger jonn? Wat bliev dann hück noch ston?
Die Hüsjer un Jasse, die Stündcher beim Klaafe. Es dat vorbei?"

Auch im Rheinland ist Karneval ein Graus, wenn er organisiert ist.
So ist zum Beispiel die von RTL jedes Jahr übertragene Sitzung der Kölner Prinzengarde das Schlimmste, was man sich vorstellen kann.
"RTL-Alaaf", sagen die Menschen in der Kölner Südstadt abfällig über diese vom Privatsender verbreitete Veranstaltung.
Der Karnevalsumzug in Berlin hat so was RTLeskes, erinnert mehr an Love Parade oder Militärparade als an den Kölner Rosenmontagzug. Rheinländer sollten sich eine Kneipe suchen, die in Berlin an den Karnevalstagen rheinische Lieder spielt, eine Kneipe, in der man daran erinnert wird, wie schön der Karneval im Rheinland ist.
Und wenn dann der Berliner von seinem "Umzug" durch Mitte zurückkommt, sollte er sich zu ihm an die Theke stellen, mit ihm schunkeln, ihm die Tränen trocknen und gemeinsam mit dem Rheinländer oder der Rheinländerin neue Erinnerungen schaffen, in denen man im nächsten Jahr dann wunderbar schwelgen kann.

"Du häs keine Koffer en Berlin, du häs noch ene Deckel beim Franz. Och wenn de't nit jläuvs, du wees et schon sin, et es wirklich wohr: "Niemols - jeit mer su janz." Bläck Fööss

Kann man das Karnevalsgefühl besser beschreiben, wenn man in der Fremde ist ?

Kompletter Beitrag
https://morgenpost.berlin1.de/content/2005/01/31/berlin/731969.html





Straße frei, "KONFUSI" kommt ...

Re: Dienstag 01-02-2005

mooooje

meine Schwester bekommt am Samstag besuch ausm inet...einer aus Leer*Ostfriesland*...eine aus Hamburg und eine aus Aachen... die wollen mal Karneval in Köln erleben.

Ich bin zwar kein Karneval fritze...aber Karneval sollte man schon mal in Köln erleben...
alles andere is doch mist was die da im TV zeigen*gg so zieeeemlich laff und schleppend.



Re: Dienstag 01-02-2005

Moin ...

Mit dieser Meinung, gehe ich mit Dir *konform* ...





Straße frei, "KONFUSI" kommt ...