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Abstiegskampf pur wartet auf den HSV

Abstiegskampf pur wartet auf den HSV

Frank Rost schlug die Torwarthandschuhe vors Gesicht, verharrte lange vor seinem Kasten und blickte flehend gen Himmel. So desolat wie beim peinlichen 0:2 gegen den FC Bayern München hatte sich der Neuzugang sein Debüt vor dem Hamburger Publikum nicht vorgestellt.

«Da muss ich erst mal eine Nacht drüber schlafen. Fußball ist ein Mannschaftssport und hat etwas mit Mannschaft zu tun. Da sollte einer für den anderen arbeiten», sagte der 33-Jährige, der während des Spiels lautstark Kommandos gegeben hatte. 90 Testspiel-Minuten brachten Rost die Erkenntnis, dass er zu einem potenziellen Absteiger gewechselt ist.

«Diese Partie hat eindrucksvoll bewiesen, dass noch nicht jeder begriffen hat, worum es in den verbleibenden 17 Spielen geht», schimpfte HSV-Vereinschef Bernd Hoffmann, der seinen Zorn kaum zurückhalten konnte. «Ich hatte gehofft, dass wir schon weiter sind. Es wird verdammt hart in der Rückrunde.» Auch Trainer Thomas Doll ließ seiner Enttäuschung freien Lauf: «Ich bin überrascht, wie wir uns präsentiert haben. In der ersten Halbzeit konnten wir uns gar nicht verletzen, weil wir zu weit wegstanden. Wir haben uns Autogrammkarten abgeholt.»

Sein Team brachte ohne den in der Bundesliga gesperrten Rafael van der Vaart kein Aufbauspiel zu Stande und wurde von den nicht einmal in Bestbesetzung angetretenen Münchnern vorgeführt. Wieder einmal kündigte Doll eine härtere Gangart an. «Vor dem Spiel in Bielefeld werde ich genau hinschauen, wer kernig genug ist.» Gleichzeitig nahm er die Rückkehrer Nigel de Jong und Guy Demel in Schutz, die zwar noch lange nicht Bundesliga-reif sind, die er am Samstag aber dringend brauchen wird.

Zwar wird sich die Vorstandsetage am 22. Januar zusammensetzen und über dringende Verstärkungen reden, doch mit in letzter Minute getätigten Einkäufen hat der HSV zuletzt nur schlechte Erfahrungen gemacht. Einen Tausch von Benjamin Lauth und Jon Dahl Tomasson (Stuttgart) schloss Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer aus. Sogar die aufmunternden Worte von Ex-Kapitän Daniel van Buyten, dem das Hamburger Publikum den Wechsel an die Isar immer noch nicht verziehen hat, wirkten wie Sprechblasen. «Thomas hat uns vor zwei Jahren von Platz 18 nach oben geführt, er wird es auch diesmal schaffen», meinte der Innenverteidiger, der als Leitfigur nicht ersetzt werden konnte.

Der Wechsel zu den Bayern, wo er in der Hinrunde keine Minute gefehlt hat, hat sich für den belgischen Nationalspieler gelohnt. «Wir haben kein Testspiel verloren und sind auf einem guten Weg, auch wenn wir hier kein Vollgas gegeben haben», sagte van Buyten und wurde von Oliver Kahn unterstützt: «Wir haben eine sehr holprige Vorrunde gespielt und haben uns viel vorgenommen. Ich bin überzeugt, dass wir deutscher Meister werden können.» Nicht zuletzt der Test an der Elbe habe bewiesen, dass es keinen akuten Handlungsbedarf in punkto Neuverpflichtungen gebe. Spätestens zum Saisonende plant der Rekordmeister einen Umbruch. Es kann davon ausgegangen werden, dass Hasan Salihamidzic und Torschütze Ali Karimi die Süddeutschen verlassen werden, Claudio Pizarro spielt auf Bewährung.

Mit Blick auf die sich abzeichnenden Lücken im Mittelfeld ist ein baldiger Wechsel von Owen Hargreaves nach England unwahrscheinlich. So sagte Magath trotz eines angeblich 30 Millionen Euro hohen Angebots von Manchester United zur Transfer-Chance des englischen Nationalspielers: «Er hatte vorher keine und hat jetzt keine.»




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"Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Spieler, 1 Ball und am Ende gewinnen die Deutschen"