Nürnbergs Freude über 2:1 in Paderborn verhalten
Der Nimbus der Unbesiegbarkeit ist gewahrt, die Freude über den Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals fiel beim 1. FC Nürnberg aber verhalten aus.
«Die halbe Überstunde hat uns zugesetzt, jetzt müssen wir schnell zu Kräften kommen», sagte Stürmer Marek Mintal nach dem mühsamen 2:1-Sieg der Franken nach Verlängerung beim Zweitligisten SC Paderborn. «Zumindest können wir noch gewinnen», stellte Trainer Hans Meyer erleichtert fest. Sein Team ist in dieser Saison zwar noch unbezwungen, kam in den vergangenen sechs Bundesligaspielen aber nicht über ein Remis hinaus.
Ausgerechnet bei den klassentieferen Ostwestfalen wäre die «Club»-Serie fast gerissen. Paderborn spielte engagiert und ging vor 7028 Zuschauern durch Thomas Bröker sogar in Führung (61.), ehe Nürnberg den Druck erhöhte und dank der Effektivität von Mintal (81.) und Robert Vittek (92.) noch die Wende schaffte. Trotz mäßiger Leistung hielt sich Meyer mit Kritik zurück: «Abgesehen von den letzten 20 Minuten bin ich unglaublich zufrieden. Mit dem, was meine Mannschaft gespielt hat, kann ich gut leben.»
Schon im Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund könne sich der Kräfteverschleiß negativ auswirken, fürchtet Meyer, weswegen ihm die Verlängerung «gar nicht geschmeckt» habe: «Wir bestreiten momentan drei Spiele in sechs Tagen. Da zählt jede Minute Erholung.» Letztlich überwog die Freude, die Zweitrunden-Hürde in Paderborn gemeistert zu haben. «Andere Erstligisten wie Mönchengladbach und Leverkusen sind gegen klassentiefere Vereine ausgeschieden. Wir sind noch dabei», sagte Meyer.
Gedämpften Jubel gab es auch bei Marek Mintal, obwohl ihm sein erstes Pflichtspieltor für Nürnberg nach 438 Tagen gelang. «Warten wir mal ab, ob ich wieder häufiger treffe. Wichtig ist nur, dass wir gewonnen und die nächste Runde erreicht haben», sagte der Slowake, der sein früheres Niveau noch nicht erreicht hat.
Großer Frust herrschte bei den Paderbornern, deren Kampfgeist nicht belohnt wurde. «Mintal und Vittek waren fast das gesamte Spiel abgemeldet, machen dann aber die entscheidenden Tore. So ist das Geschäft», ärgerte sich SC-Trainer Roland Seitz.
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