Pokal-Aus für Bayer - Rückendeckung für Skibbe
Bayer 04 Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser preschte ungefragt vor. «Eine Trainerdiskussion gibt es bei uns nicht», erklärte er nach der 2:3-Blamage im DFB-Pokal beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg energisch.
Der offensiven Rückendeckung für Chefcoach Michael Skibbe trotz des Pokal-Rauswurfs und der Talfahrt in der Bundesliga bis Platz 14 folgte aber auch eine nüchterne Bestandsaufnahme: «Wir sind im unteren Tabellendrittel, da verbietet sich jeder Blick nach oben.»
Statt durch ein Erfolgserlebnis im Pokal gestärkt zum Westderby bei Borussia Mönchengladbach zu fahren, begleitet Bayer 04 nun die Angst, noch tiefer in den Keller zu rutschen. «Das Signal haben wir uns anders vorgestellt», sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler. «Jetzt heißt es: Brust raus, auch wenn es schwer fällt. Das Spiel muss die Wende bringen.» Die Gladbacher sind zwar auch aus dem Pokal (1:2 beim VfL Osnabrück) katapultiert worden, haben als einziger Erstligist bisher aber alle Heimpartien gewonnen.
Verloren hat Bayer den Pokal-Kampf an der Wedau einmal mehr wegen eklatanter Schwächen in der Defensive, die sich besonders in der ersten Hälfte nur bedingt abwehrbereit zeigte. «Wahrscheinlich haben die ersten 20 Minuten dazu geführt, dass wir danach keine Chance mehr hatten», meinte Skibbe. Zwei Fehler des Tunesiers Karim Haggui nutzen Youssef Mokhtari (5.) und Mohammadou Idrissou (30.) zu MSV-Toren. Tranquillo Barnetta (20.) und Simon Rolfes (83.) erzwangen zwar die Verlängerung, in der Klemen Lavric (113.) dem MSV mit dem 3:2 aber verdient den Einzug in das Pokal-Achtelfinale ebnete.
Für den Absteiger ist der unerwartete Sieg eine exzellente Empfehlung für den direkten Wiederaufstieg. «Das war eine Sternstunde. Die Mannschaft hat super Fußball gespielt, so richtig nach meinem Geschmack», schwärmte MSV-Präsident Walter Hellmich. Großes Vergnügen hatte auch Torschütze Mokhtari: «In der ersten Liga wird guter Fußball gespielt und nicht nur gebolzt wie in der zweiten. Da macht es viel Spaß.» Für ihn könnte es nun so weiter gehen. «Schön wäre es, wenn wir den FC Bayern als nächsten Gegner bekämen», hofft der Marokkaner.
Angetan war auch Duisburgs Trainer Rudi Bommer («Die Zebras laufen wieder») von der Darbietung seiner Elf, warnte aber vor zu viel Euphorie: «Nun geht es in den Alltag zurück.» Nach dem 5:3 in Fürth hofft der Tabellen-Vierte, mit einem weiteren Erfolg am Sonntag bei Wacker Burghausen den Spitzenplatz in der 2. Liga zu festigen. «Wenn wir uns da bewähren, können wir sagen: Es war unsere Woche», so Bommer.
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