Stuttgart siegt mit 4:1 in Bochum
Der VfB Stuttgart steht nach dem zweiten Sieg gegen den VfL Bochum binnen zehn Tagen im Viertelfinale des DFB-Pokals. Dank Mario Gomez, zwei Mal Thomas Hitzlsperger und Cacau feierte der Bundesliga-Vierte einen 4:1 (1:0)-Sieg.
Der VfB krönte damit seine großartig verlaufende erste Hälfte der Fußball-Saison. Der Stuttgarter Torjäger traf vor 18 650 Zuschauern in Bochum in der 34. Minute, der WM-Dritte Hitzlsperger (49./58.) sowie der Brasilianer Cacau (90.) sorgten für die weiteren Treffer und brachten die Schwaben damit zum ersten Mal seit der Saison 2000/2001 wieder in die Runde der letzten Acht. Die wird am 27./28. Februar ausgespielt und am 7. Januar ausgelost. Tommy Bechmann (85.) traf für Bochum.
«Das war eine Klasse-Partie. Der Sieg hätte sicher auch höher ausfallen können», sagte Stuttgarts Manager Horst Heldt. Bei der angestrebten Vertragsverlängerung mit Torhüter Timo Hildenbrand war der VfB dagegen weniger erfolgreich und zog sein Angebot zurück. «Der Timo hat mit gesagt, dass er sich im Moment nicht entscheiden kann», erklärte Heldt und fügte hinzu: «Das ist sein gutes Recht. Wir suchen jetzt einen neuen Torwart.»
Auch ohne den verletzten Roberto Hilbert zeigte sich der dreimalige Pokalsieger (1954/58/97) gut erholt von der Bundesliga- Nullnummer gegen Cottbus. Nach langweiligem Beginn und einer Chance der in Bestbesetzung angetretenen Gastgeber durch Filip Trojan (23.) nahm die insgesamt cleverer agierende Mannschaft von Trainer Armin Veh das Heft in die Hand. Ein Kopfball von Gomez (32.) blieb noch ohne Folgen. Doch nur zwei Minuten später traf der 21-Jährige. Antonio da Silva, der trotz Blessur spielen konnte, scheiterte kurz danach mit einem 18-m-Freistoß.
Die Bochumer hatten nach einer Co-Produktion von Trojan und Theofanis Gekas kurz vor der Pause die Chance zum Ausgleich, den der Grieche unmittelbar nach dem Seitenwechsel noch einmal auf dem Fuß hatte. Doch dann kam Hitzlsperger. Zunächst vollendete der Nationalspieler in der 49. Minute vorbei an Keeper Peter Skov-Jensen flach ins rechte Eck; elf Minuten später hämmerte er den Ball volley ins Bochumer Tor. Auch danach präsentierte sich der von Aston Villa gekommene Hitzlsperger in prächtiger Schusslaune und hätte den Sieg (65./74.) noch deutlicher gestalten können.
Der VfB hofft nun auf ein Heimspiel, das es seit der Halbfinal-Niederlage gegen Schalke 04 (0:3) im Jahr 2001 nicht mehr gegeben hatte. Für Bochum, das sich zwar bemühte, letztlich aber chancenlos war, gab es trotz der Niederlage eine positive Nachricht: Nationalspieler Joel Epalle aus Kamerun wechselt per sofort von Iraklis Saloniki zum VfL, wo er kurz vor dem Anpfiff einen Vertrag bis 2010 unterzeichnete. Die Ablöse soll 600 000 Euro betragen.
Die Teamkollegen haben auf die Nachricht vom anstehenden Ende der Ära Hildebrand offenbar gelassen reagiert. «Wir haben den Spielerrat informiert. Keiner ist in Tränen ausgebrochen. Das Leben geht weiter», berichtete Heldt. Beim Vertragspoker in der Winterpause 2004/2005 war so viel Porzellan zerschlagen worden, dass Hildebrands Verhältnis zu seinem Arbeitgeber nachhaltig beschädigt wurde.
Auch Stuttgarts Chefcoach Armin Veh stimmte kein Lamento an. «Für mich ist es nichts Außergewöhnliches», meinte er. Überraschend sei diese Entwicklung nicht gewesen. «Wir sind nicht blauäugig und haben uns darauf eingestellt», sagte Veh. Probleme bei der Zusammenarbeit bis Saisonende sieht er nicht: «Timo ist gut drauf. Er verhält sich gut und hat eine gute Ausstrahlung.»
Dagegen wird er selbst dem VfB, dessen junges Team er in der Bundesliga-Hinrunde auf Platz vier führte, erhalten bleiben und seinen auslaufenden Vertrag in der Winterpause verlängern. «Ich gehe davon aus, dass es so kommen wird.» Nach dem Sieg in Bochum sei «das Finale in Berlin» nun das Ziel. In der Bundesliga hingegen will er die Latte nicht höher legen und keinen Champions-League-Platz ins Visier nehmen. «Daran verschwenden wir keinen Gedanken. Wir lassen uns nichts aufzwingen, das den Druck erhöht», sagte Veh, betonte jedoch zugleich: «Die Mannschaft ist längst nicht am Limit.»
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