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Wenig Pluspunkte für VfB-Ersatzkräfte

Wenig Pluspunkte für VfB-Ersatzkräfte

Stuttgarts Coach Armin Veh zählte schon einmal die noch nötigen Schritte bis zum nahen Olympiastadion - beim Außenseiter Babelsberg 03 wich nur langsam der Ärger.

«Noch drei Siege - und wir stehen im Finale in Berlin», erklärte Veh nach dem schwer erkämpften 4:2-Sieg beim Potsdamer Viertligisten. Dass der Favorit vor 7120 Fans im engen Karl-Liebknecht-Stadion gegen den Oberliga-Spitzenreiter trotz eines doppelten Zwei-Tore-Vorsprungs nochmals in arge Bedrängnis gekommen war, hakten die VfB-Verantwortlichen schnell ab. «Wir kennen das Phänomen, dass man mit zwei Toren Vorsprung gegen einen Außenseiter nicht mehr voll da ist», bemerkte Trainer Veh.

Die Amateure aus Babelsberg, die allerdings unter profiähnlichen Bedingungen trainieren, grämten sich noch lange über das dritte VfB- Tor von Jungstar Mario Gomez. «Zum Schiedsrichter sage ich lieber nichts», erklärte 03-Coach Ratislav Hodul, der wie viele Augenzeugen im Stadion die Rettungsaktion von Keeper Carsten Busch noch vor der Linie gesehen hatten. Auch die Kameras konnten nichts beweisen.

Die Aussichten für den VfB sind nun rosig. Konkurrenten um den Pokalsieg wie Hamburg, Bremen, Dortmund oder Schalke, am Sonntag Bundesliga-Gegner der Stuttgarter, sind schon gestrauchelt. Der Weg ins internationale Geschäft ist nirgends kürzer als im DFB-Pokal. «Wichtig war letztendlich nur, hier weiterzukommen. Es ging nicht um einen Schönheitspreis», meinte deshalb auch Manager Horst Heldt.

Persönliche Pluspunkte vermochte nur Nationalspieler Thomas Hitzlsperger zu sammeln, der für den angeschlagenen Antonio da Silva (Knie) im zentralen Mittelfeld ordentlich spielte und als Tore- Vorbereiter auffiel. Dagegen konnten die Ersatzkräfte Jon Dahl Thomasson und Daniel Bierofka in der Startelf ihre Chance nicht nutzen. Veh enthielt sich dann auch jeden Kommentars: «Ich sage nichts zu einzelnen Spielern.» Erst als der geschonte Cacao aufs Feld durfte, wurden vom Brasilianer mit dem 4:2 alle Zweifel beseitigt.

Trösten können sich die Potsdamer Amateure mit der Sanierung ihres Haushalts für den angestrebten Regionalliga-Aufstieg. Der Sieg gegen den Zweitliga-Spitzenreiter Hansa Rostock und das Heimspiel gegen den VfB spülte rund 150 000 Euro in die Clubkasse, fast ein Drittel des Saison-Etats. «Das war für mich das Spiel des Lebens», sagte Doppel- Torschütze Aymen Ben-Hatira. Die Aussage steht auch für den ganzen Verein, der nach einer Saison in der 2. Bundesliga (2001/02) schwer in finanzielle Schräglage gekommen war. «Das war eine schöne Sahne auf die Torte», meinte der slowakische Trainer Hodul.




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