Hertha zu Odense: «Gutes Los»

Hertha zu Odense: «Gutes Los»

Das Los Odense BK löste nach den Strapazen von Tiflis bei Hertha BSC Erleichterung aus. Vor allem freuten sich die Berliner darüber, dass ihnen in der ersten UEFA-Pokal-Hauptrunde eine ähnlich Kräfte zehrende Auswärtsreise wie in die georgische Hauptstadt erspart bleibt.

Nach dem schwachen 2:2 beim FC Ameri und dem vierstündigen Rückflug war das Team von Trainer Falko Götz erst kurz vor 05.00 Uhr zu Hause. Götz verlegte das Training auf den Nachmittag, vor allem Pflege und Regeneration standen auf dem Programm, «so dass alle am Sonntag gut ausgeruht sind».

Der schwache Auftritt und vor allem eine lange falsche Einstellung in Tiflis waren in der Hauptstadt mit giftigen Schlagzeilen kommentiert worden. Nach dem 1:0 gegen Ameri im Hinspiel hatte auch Chefcoach Götz hoch gepokert, seine Aufstellung (ohne Arne Friedrich, dafür mit dem schwachen Andreas Neuendorf) schon mit auf den Bundesliga-Schlager ausgerichtet. Dort wird Neuendorf keine Rolle mehr spielen; Christian Gimenez, Ellery Cairo und Friedrich kehren zurück in die Startelf.

Dass in Tiflis kräftig gezittert werden musste, hakte Manager Dieter Hoeneß als «Lernprozess» und als «Erfahrungswerte» ab. «Als die Not am größten war, ist die Mannschaft glücklicherweise wiedergekommen», blickte Götz nur noch kurz zurück. Auch der Nasenstüber, den Yildiray Bastürk unmittelbar nach Schlusspfiff Solomon Okoronkwo aus Ärger über unglückliche Aktionen des jungen Stürmers verpasst haben soll, ist für den Trainer kein Thema mehr: «Wir brauchen Reibungspunkte. Und das war schon kurz danach aufgeklärt und abgehakt.»

Im UEFA-Cup will der Hauptstadtclub nun nach der ungewollten Zittereinlage in Georgien unbedingt in die Gruppenphase. Der schon 1887 gegründete Odense «Boldklub» (BK) scheint eine lösbare, wenn auch nicht einfache Aufgabe. «Ein gutes Los», meinte Manager Hoeneß, warnte aber vor der Leistungsfähigkeit der dänischen Liga. Jüngst hatte Kopenhagen immerhin Ajax Amsterdam am Sprung in die Champions League gehindert. «Endlich ein Gegner, den man auch kennt», betonte Götz und verwies auf einen weiteren positiven Effekt: «Da weiß man genau, dass man mit der richtigen Einstellung reingehen muss.» Drei Mal wurde Odense dänischer Meister (1977, 1982, 1989), holte vier Mal den Pokal und schaffte es 1994/95 bis ins Viertelfinale des UEFA-Cups.