Chelsea-Coach Mourinho vor Sofia-Reise ratlos
Für den FC Chelsea wird das Gastspiel bei Levski Sofia zu einer Reise ins Ungewisse, der AS Rom will beim FC Valencia den ersten Auswärtssieg in der Champions League seit dreieinhalb Jahren erkämpfen.
Chelsea-Trainer José Mourinho, ansonsten ein Fußball-Weltbürger, hat vom bulgarischen Meister überhaupt keine Ahnung. «Ich weiß im Moment nichts über Levski - gar nichts», sagte der Portugiese vor dem zweiten Spiel der Londoner in der Gruppe A. Beim 0:5 der Bulgaren vor zwei Wochen in Barcelona saß kein englischer Spion unter den 95 000 Fans im Stadion Nou Camp, Mourinho musste sich deshalb per Videostudium ein Bild vom Premier-League-Neuling Levski Sofia machen.
Einen Tag nach seinem 30. Geburtstag möchte Michael Ballack sich und seinen Kollegen möglichst noch ein nachträgliches Geschenk machen - am besten mit dem zweiten Tor in der «Königsklasse» für Chelsea. Der deutsche Nationalmannschaftskapitän hatte im Auftaktspiel gegen Werder Bremen (2:0) erstmals für den englischen Meister getroffen, der nach sechs Spieltagen an der Spitze der Premier League steht.
Doch im Blickpunkt wird wieder Stürmerstar Andrej Schewtschenko stehen. Der Rekord-Torschütze der Champions League (51 Treffer) hat zuletzt in sieben Pflichtspielen nur ein Mal ins Schwarze getroffen. «Schewtschenko ist ein Weltklassestürmer. Er muss gar nichts beweisen», versicherte Mourinho. «Seine Tore werden kommen.» Und dann wird ganz bestimmt nochmal groß gefeiert: Schewtschenko wird am kommenden Freitag 30 Jahre alt.
Die Bulgaren sind trotz der 0:5-Pleite beim Cup-Verteidiger und Gruppenfavoriten FC Barcelona angriffslustig. «Auch ein Unentschieden wäre gut für uns, doch Levskis Philosophie ist, immer auf Sieg zu spielen», kündigte Trainer Stanimir Stoilow vor der Heimspiel- Premiere in der Champions League an. «Ich weiß ganz genau, mit wem wir es zu tun haben. Aber wir werden ganz bestimmt nicht defensiv spielen.»
Das wird auch der FC Valencia vor den eigenen Fans nicht, obwohl die Spanier keine guten Erinnerungen an den AS Rom haben. Den letzten Auswärtserfolg in der europäischen Meisterklasse feierten die Italiener am 26. Februar 2003 - und das mit einem 3:0 in Valencia. Für eine späte Revanche scheint der zweimalige Champions-League- Finalist (2000/2001) gerüstet. «Wenn wir gegen Rom gewinnen, haben wir die Qualifikation für die nächste Runde zu 50, 60 Prozent geschafft. Wir wissen, dass sie einen Lauf haben. Aber die Champions League ist etwas anderes als die Serie A», sagte Edu, der einzige Brasilianer im Team von Valencia-Trainer Quique Sánchez Flores.
Der Sieger des Top-Duells in der Gruppe D hätte mit sechs Punkten fast schon die halbe Miete für das Achtelfinale eingefahren. Rom hatte zum Auftakt 4:0 gegen Schachtjor Donezk gewonnen, Valencia 4:2 bei Olympiakos Piräus. «Die Spanier können große internationale Erfolge vorweisen, wir haben weniger Erfahrung und müssen das mit großer Spielfreude und Einsatzbereitschaft wett machen», forderte Roms Stürmer Vincenzo Montella.
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