Liebes Tagebuch, das Wichtigste vorweg, wir haben unser erstes Testspiel im Jahre 2007 erfolgreich bestritten. Auf der 60 km entfernten Anlage, die nicht gerade einer Arena glich, konnten wir dank der Tore von Serkan und Martin mit einem Sieg wieder in den Bus steigen und zurück ins Hotel fahren.
Zum Spiel sage ich nichts, da die allgemeine Presse vor Ort war und das schon ausführlich dokumentieren wird. Aus meiner Sicht war es sehr wichtig, das wir gewonnen und zu Null gespielt haben. Dass es noch viel zu tun gibt, wissen wir und werden es uns, in den noch verbleibenden 12 Tagen bis zum Heimspiel gegen Kaiserslautern, im Training hart erarbeiten.
Kurz noch was zu den Italienern: Wir machten uns gerade gemütlich warm, da standen auf einmal ein paar von denen nackig aufm Platz. Ich dachte, ich bin in Köln. Da haben die sich doch ganz lässig umgezogen, ohne zu bemerken, das sich die rund 20 Zuschauer (5 Journalisten, 5 Kühe und 10 Schafe auf der gegenüberliegenden Straßenseite) über sie lustig gemacht haben. Aber: Sie waren ein guter Gegner, das muss man ehrlich zugeben.
Nun zum Wesentlichen: Vormittags waren wir auf unserem Platz und haben nach einer guter Erwärmung einige Standardsituationen durchgespielt, was sich wenige Stunden später im Spiel sofort auszahlte, beim 2:0 von Martin nach Ecke und Kopfballverlängerung von Keule. Kleiner Einwurf wegen Atze und Keule. In unserer Heimatstadt Berlin sagt man unter Brüdern diese beiden Spitznamen, nur zur kleinen Info, die gestern damit nichts anfangen konnten.
Nach der ersten Einheit heute Morgen kam ein Mann von der Presse auf mich zu und fragte mich so spaßig locker aus der Lende: Stefan, wir haben noch ein Stelle frei im Büro, willste nicht für uns schreiben? Antwort von mir: Ähhh neee, wollte eigentlich noch ein paar Jahre Fußball spielen, aber wenn Du mich in 10 Jahren noch mal fragst, dann überlege ich es mir!
Aber wenn ich mal so in die Zukunft blicke und ehrlich zu mir selber bin, dieser Job wäre nix für mich. Dieses Tagebuch wird einmalig bleiben. Ach, und für alle Nörgler: Für grammatikalische Fehler entschuldige ich mich natürlich, seit Beginn meines Tagebuches. Hatte in Deutsch leider nur ne Zwei aufm Zeugnis.
Mann des Tages: Frank The Tank
Zur Abwechslung haben ein paar Spieler (ich mit dabei) gestern Abend den Film Old School gesehen. Der Streifen ist der Hammer, nur gelacht und gegrölt. Wer unbedingt aus einem psychischen Loch raus kommen will, holt sich dieses Meisterwerk mit dem oft kopierten und selten erreichten Frank The Tank!
Leute, mehr gibts heute nicht zu berichten. Das Wichtigste ist geschrieben und somit gehts erst morgen weiter. In diesem Sinne,
Eurer Stefan Lorenz