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Paderborns Trainer Luhukay tritt zurück

Paderborns Trainer Luhukay tritt zurück

Der Rücktritt von Jos Luhukay hat beim SC Paderborn für Rätselraten und Verwirrung gesorgt. Nur zwei Tage vor dem ersten Saisonspiel muss sich der Fußball-Zweitligist nach einem neuen Trainer umsehen.

Völlig unerwartet stellte der Niederländer auf der Pressekonferenz des Clubs zum ersten Ligaspiel in Braunschweig seinen Posten mit sofortiger Wirkung zur Verfügung. «Das Vertrauensverhältnis zur Vereinsführung ist gestört», sagte Luhukay, wollte seinen ungewöhnlichen Schritt aber nicht näher begründen. Er stand in Paderborn bis zum Ende der Saison unter Vertrag.

Wie Luhukay warf auch Günther Rybarczyk das Handtuch. «Ich gehe den Schritt des Trainers mit. Ich kann seine Gründe nachvollziehen, will aber kein weiteres Porzellan zerschlagen», sagte der Sportliche Leiter des Clubs und ehemalige Profi des FC Bayern München (1971-73). Co-Trainer Markus Gellhaus soll das Team am Sonntag in Braunschweig betreuen, Torwarttrainer Zsolt Petry ihm dabei zur Seite stehen.

Noch Stunden nach dem Rücktritt des Duos verweigerten Club-Vertreter Auskunft über die Beweggründe von Luhukay. Laut Spekulationen gab es Unstimmigkeiten zwischen der Vereinsführung und dem Trainer bei der Sichtung neuer Spieler. Demnach soll Clubchef Wilfried Finke ohne Absprache mit Luhukay Profis beobachtet haben.

«Wir sind von dem Schritt von Jos Luhukay sehr überrascht, erwarten aber dennoch von ihm die Erfüllung seiner Pflichten im Arbeitsvertrag», sagte Finke, der darauf hofft, den Coach noch umstimmen zu können. Ein ausführliches Gespräch zwischen dem Präsidium und dem scheidenden Trainer hat laut Presseerklärung des Vereins allerdings noch nicht stattgefunden.

Luhukay genoss in Paderborn einen untadeligen Ruf und stand in der Gunst von Präsident Finke lange Zeit weit oben. Der frühere Profi des Bundesligisten Bayer Uerdingen und Co-Trainer des 1. FC Köln (2002- 2005) war im Juli 2005 als Nachfolger von Pavel Dotchew nach Paderborn gewechselt. 22 Jahre nach dem Abstieg des Vorgänger-Vereins TuS Schloss Neuhaus schlug sich der Aufsteiger unter seiner Regie zunächst prächtig. 15 Punkte aus acht Partien ließen die Fans zu Beginn der Spielzeit gar von einem «Durchmarsch» in die Bundesliga träumen. Am Ende stand dann ein respektabler neunter Rang zu Buche.