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Kinderfreizeit Spatzennest

Kinderfreizeit Spatzennest

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Spatzennest auf der Olgahöhe


Nachwuchs-Piraten übten sich im Schatzsuchen


Albtrauf? Das war einmal.
Südlich und oberhalb Mössingens liegt jetzt die Bucht von Eutoga. Sie
ist Schauplatz des Spatzennests. Thema der diesjährigen Ferienfreizeit:
Piraten.









Kathrin Löffler









Alle Mössinger Spatzennest-Piraten sind hier am Tisch auf der Olgahöhe versammelt und planen neue ...
Alle Mössinger Spatzennest-Piraten sind hier am Tisch auf der Olgahöhe versammelt und planen neue Taten. Bild: Franke


Mössingen. Eine Kokospalme wächst am Rand der Schwäbischen
Alb. Daneben hockt ein Papagei. Aus Gummi, zugegebenermaßen. Alles
andere ist sehr stilecht: Totenkopffahnen sind gehisst. Piraten mit
bunten Kopftüchern oder tiefgezogenen schwarzen Hüten wuseln zwischen
den Bäumen herum. 159, alle zwischen vier und elf Jahren alt, waren es
in der vergangenen und ersten Spatzennest-Woche, jetzt, in der zweiten,
sind es auch über 100 – freie Plätze gibt es also noch.


Das Mittelalter wurde bereits auf der Olgahöhe wiederbelebt, im
nächsten Jahr herrschen dort vielleicht die Ägypter oder alles steht
unter dem Motto Star Wars. „Man hört sich bei den Kindern um und fragt:
’Auf was habt ihr Lust?‘“, beschreibt Davina Beck vom Leitungsteam die
Themenfindung. „Dass ’Piraten‘ dieses Jahr so im Trend liegen, hat uns
selber erstaunt“, sagt ihre Kollegin Carolin Dürr.


Gestrandet in der Bucht von „Eutoga“, wurden die neuen Rekruten also
in der ersten Woche zu Piraten ausgebildet und etwa mit einer Regatta
sowie Schatzsuche aufs Piratenleben vorbereitet. Bei der großen Prüfung
am Donnerstag galt es dann, die „Lizenz zum Entern“ zu erwerben – sogar
der Piratenkönig war da. Der Authentizität wegen hat das Leitungsteam
„extra Urkunden angekokelt“, erzählt Dürr. Eine Piratenmedaille bekamen
die Absolventen obendrein verliehen.

Strohhut, Karibik, Athletik, Langstrumpf


Strohhut-, Karibik-, Athletik- und Langstrumpf-Piraten gibt es auf der
Olgahöhe. Der ganze wilde Nachwuchsseeräuber-Haufen ist in vier Gruppen
unterteilt. Eine jede hat ihren eigenen Platz, vielmehr: ihr eigenes
Schiff im Wald. Und vor einem jeden weht selbstverständlich eine eigene,
selbst gebastelte Flagge. Augenklappen, Enterhaken, Halsketten und
Lederbeutel: Accessoires und Kostümierungen haben die
Spatzennest-Piraten ebenso in Handarbeit gefertigt.

Neben dem vierköpfigen Leitungsteam, zu dem auch Marc Bezner und
Petra Stiegle gehören, arbeiten jeweils 13 Helfer und Gruppenleiter bei
der vom Jugendforum Oberes Steinlachtal organisierten Freizeit mit. 35
Jes(Jugend engagiert sich)-Projektler ab 12 Jahren sind in die vier
Piratengruppen miteingegliedert. Sie verantworten verschiedene
Arbeitsgemeinschaften, eine Schiffsbau- oder Bastel-AG etwa, bei der die
Spatzennest-Teilnehmer Chili-Öl, Johannisbeer-Essig oder Ohrringe
herstellen. Die Jes-ler sollen so in Leiteraufgaben hineinwachsen.


Beim Spatzennest ist das ohnehin gängiges Modell: Wer einst als Kind
den Sommer auf der Olgahöhe verbrachte, kommt als Jes-Projektler wieder,
wird später Helfer oder Gruppenleiter. „Das ist der Spatzennest-Virus“,
diagnostiziert Davina Beck.


Seit Februar hat sich das Team auf die beiden Ferienwochen
vorbereitet und in monatlichen Treffen die Pläne ausgearbeitet. Jener
der ersten Woche sah beispielsweise vor, die Kinder Puzzleteile finden
und zusammensetzen zu lassen – die ergaben dann eine große Schatzkarte.
Am Ende der Suche entdeckten die Piraten einen Kompass – in der
laufenden Woche wird dieser nun zum Navigieren gebraucht. Einige Kinder
bleiben nämlich gleich beide Wochen im Spatzennest; für sie soll sich im
zweiten Abschnitt nicht alles wiederholen.


Morgens Ankunft der Piraten, später Snack und Mittagessen, eine
Stunde freie Spielzeit, dann ertönt die Trommel zum Appell, gemeinsam
wird gesanglich und lautstark die Anwesenheit aller vier Gruppen
überprüft und das nachmittägliche Vorhaben besprochen: So sieht der
übliche Tagesablauf im Spatzennest aus.


Architektonisch und bautechnisch sind die Piraten von der Olgahöhe
ihren Vorbildern zweifelsohne meilenweit voraus: Wer hat schon ein
Schiff, bei dem man von der Brücke rutschen kann? Aus Ästen, Stöcken und
Schnüren entstand rund um Klettergerüst samt Rutsche ein solches
Exemplar. Und im Wald eine Piratenhöhle.


Davon durften sich auch die Eltern der Teilnehmer überzeugen: Am
vorletzten Wochentag waren sie ins Lager eingeladen und bestaunten das
von den Kindern vorbereitete Programm mit Gesang und Theater.

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Liebe Grüße aus der sonnigen Pfalz

Maiken