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Eine Lehre für uns Lebende

 Eine Lehre für uns Lebende

https://www.stern.de/panorama/buch-ueber-sterbende-was-sterbende-am-meisten-bereuen-1782966.html




Was Sterbende am meisten bereuen

Eine australische Pflegerin hat
Sterbende gefragt, was sie bedauern. Herausgekommen ist ein Buch, das
uns Lebenden eine Lehre sein sollte. Fünf Dinge, auf die wir aufpassen
müssen. Von Niels Kruse

Randy
Rausch, frühverstorbener Informatiker und Miterfinder der
Google-Benutzeroberfläche, sagte in seiner legendären letzten Vorlesung
den Satz "Auf unserem Sterbebett werden wir nicht die Dinge bereuen, die
wir getan haben - sondern die Dinge, die wir nicht getan haben." Wie
recht er hat, lässt sich nun in einem Buch der australischen
Sterbebegleiterin Bronnie Ware nachlesen. Auf 280 Seiten hat sie die
fünf Dinge zusammengetragen, die Sterbende am meisten bereuen. Und
tatsächlich: Nur ein einziger Punkt dreht sich um etwas, was sie getan
haben. Es ist Platz zwei der Liste: "Ich wünschte, ich hätte weniger
gearbeitet."

Vor allem Männer bedauerten in ihren letzten
Tagen und Stunden, dass sie "zu viel Zeit ihres Lebens in der Tretmühle
des Arbeitslebens" verbracht hätten, wie die Autorin " target="_blank">https://bronnieware.com/news.htm\"> schreibt.
Sie grämten sich, sich zu wenig um Kinder, Partner und Freunde
gekümmert zu haben. Frauen hätten sich zwar auch über zu viel Arbeit
beklagt, aber längst nicht so häufig wie Männer, so Ware: "Sie waren
meistens eben nicht die Familienernährer."

Es sind
nicht so sehr die großen und kleinen Träume wie Weltreisen, schicke
Häuser, mehr Sex oder noch mehr Geld, deren Fehlen die Todgeweihten
bereuen, sondern die unerfüllten, zwischenmenschliche Dinge: Auf Platz
eins etwa steht der Wunsch "den Mut gehabt zu haben, mein eigenes Leben
zu leben". Viele der Menschen hätten sich darüber beklagt, zu oft den
Erwartungen anderer entsprochen zu haben, statt ihren eigenen Wünschen
nachzugehen. "Die meisten hätten nicht einmal die Hälfte ihrer Träume
verwirklicht", so die Palliativpflegerin, die jahrelang Menschen in den
Tod begleitet und ihre Erfahrungen zunächst in einem vielbeachteten Blog" target="_blank">https://www.inspirationandchai.com/\">Blog verarbeitet hat.

"Wünschte, ich hätte mich mehr um Freunde gekümmert"

Auch
Platz drei und vier drehen sich um sehr persönliche Wünsche: "Ich hätte
meine Gefühle besser ausdrücken sollen" und "Ich wünschte, ich hätte
mich mehr um meine Freunde gekümmert." Beides fällt gewissermaßen in die
Kategorie Seelenhygiene: Während alte Freundschaften ein Gefühl der
Geborgenheit vermitteln, können unterdrückte Gefühle im schlimmsten Fall
geradewegs zu Krankheiten führen. Außerdem, so die Bloggerin: Wer wegen
eines harmonischen Miteinanders seine Emotionen blockiere, versperre
sich die Möglichkeit, seine ganze Persönlichkeit auszuleben.

Letztlich
drängt sich beim Lesen des Buches der Eindruck auf, dass der Großteil
der Menschen in einem Gestrüpp aus Alltag, Familienpflichten,
Geldverdienen und anderen "äußeren Umständen" festhängt, das den Weg zu
den wichtigen Dingen versperrt. Wie etwa simple Freude. "Ich wünschte,
ich hätte mir mehr Freude gegönnt" ist das letzte der fünf Dinge, die
Sterbende am meisten bedauern. "Ich war überrascht, wie häufig dieser
Punkt genannte wurde", sagt Bronnie Ware. "Viele Menschen merken erst am
Ende ihres Lebens, dass man sich bewusst für Glück und Freude
entscheiden kann." Doch viele würden so sehr in festgefügten
Verhaltensweisen festhängen, dass sie schlicht vergessen haben, auch
einmal herzlich zu Lachen oder einfach nur albern zu sein.

"Jeder macht seinen Frieden"

Die
letzten drei bis zwölf Wochen stand Ware sterbenden Menschen zur Seite.
Fast alle würden sich irgendwann mit ihrer Sterblichkeit abfinden, und
viele würden an dem Unausweichlichen wachsen und sich weiterentwickeln.
"Jeder reagiert auf seine Weise, doch jeder einzelne macht seinen
Frieden bevor er dahinscheidet", sagt die Autorin. Die Idee zu dem Buch
enstammt aus Bronnie Wares Blog "Inspirations and Chai" und ist, nicht
nur gemessen am schwierigen Thema Tod, alles im allem äußerst positiv.
Vor allem aber zeigt Ware den Lebenden, was und wie sie sich ändern
können, um am Ende aller Tage weniger bedauern zu müssen.








Von Niels Kruse




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Liebe Grüße aus der sonnigen Pfalz

Maiken

Re: Eine Lehre für uns Lebende



Toller Beitrag Maiken.