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Leithian o Hithu 2

Re: Leithian o Hithu 2

Eîwyn lächelte und ging in das Zimmer der Kinder.
Lächelnd half sie den Beiden ihr Nachtgewand anzuziehen, was daraus bestand, dass sie die achtlos und wirr aufgehängten Sachen richtete.
Inzwischen waren Shaen und Diodora in ihre Betten gekrabbelt und warteten grinsend darauf zugedeckt zu werden.
"Und mit wem von euch beiden soll ich anfangen?" fragte sie lächelnd.
"Mit mir!"
"Nein mit mir."
"Nein... Du warst gestern als erstes dran."
"Gut wenn Shaen gestern erstes war, dann ist heute Diodara zuerst dran."
Eîwyn wandte sich an Diodora und zog ihr die Decke hoch. Lächelnd drückte sie ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Schlaf gut, kleine Prinzessin."
"Schlaf auch gut Mutter."
Danach war Shaen dran. Gleiches Ritual.
Eîwyn wandte sich zur Tür als Nestan eintrat. "Du bist dran." meinte sie lächelnd und setzte sich auf einen der Stühle.
Kurz lauschte sie noch der Geschichte, die Nestan erzählte.
Sie verstand die Beiden schon. Er konnte wunderbar erzählen.
Irgendwann erhob sich Eîwyn und ging nun selbst in Richtung ihres Schlafgemachs.
Gähnend ließ sie sich aufs Bett fallen und wandte ihr Gesicht dem Fenster zu.
'Mit zwei wunderbaren Kindern, und einem wundervollen Mann gesegnet. Könnte mein Glück denn größer sein?"



Eine konkurrenzlose Macht...
...ruft mich...
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...und vernichtet in wilder Zerstörungswut...
...Alles was ich bin





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Re: Leithian o Hithu 2

Nestan war gerade bei der Beschreibung der Siegesfeier angelangt, die seine Helden in der Geschichte mehr als verdient hatten, als er bemerkte, dass seine beiden Kinder schon tief und brav schliefen. „Schlaft gut und träumt was Schönes“, flüsterte er und gab beiden einen Kuss auf die Stirn. Bevor er hinausging, löschte er noch die Kerzen und schloss das Fenster, denn ein kühler Luftzug kam vom Osten hereingeweht.
Nestan ging nun aus dem Zimmer und wusch sich gründlich den Schmutz weg. Denn der Boden nahe Gendar war schlammig und sumpfig, ein Problem worum er sich in nächster Zeit kümmern musste. Die Landwirtschaft litt unter diesen misslichen Verhältnissen und das durfte man nicht ausser Acht lassen. Nachdem er sich noch eine kleine Mahlzeit genehmigt hatte, ging er von der Küche das Treppenhaus hoch zum Schlafzimmer. Eîwyn schlief bereits und deshalb schritt er leise durchs Zimmer um sie nicht zu wecken. Er entkleidete sich, zog das Nachthemd an und stieg zu Eîwyn ins Bett.
Er lehnte seinen Kopf auf die abgestützte Handfläche und betrachtete seine Eîwyn. Sanft strich er ihr über die goldenen Locken und die samtweiche rosa Haut. ‚Wie schön du doch bist...’ Er legte seinen Arm um sie und küsste sie auf die Wange. „Schlaf gut, schönste aller Frauen“.

Draussen in Minas Erinael kläffte ein Hund. Drei vermummte Gestalten bahnten sich einen Weg durch die dunklen Gassen. Der Hund bellte noch lauter, bis er die Eindringlinge erblickte und auf sie zuhetzte. Eine der Gestalten ging in die Knie und packte den Hund an der Kehle, als dieser in anspringen wollte. Einen Knacks später lag der Hund tot am Boden. „Scheissköter“, erklang eine tiefe knurrige Stimme. Die beiden anderen lachten heiser. „Los weiter“, drängte die Stimme, „Wir müssen unseren Auftrag schnell erledigen“. Die beiden anderen nickten, dann gingen sie schnellen, aber leisen Schrittes in Richtung Palast.
Kurz bevor sie auf den Vorplatz kamen, stellte sich ihnen ein schmächtiger Kerl mit einem Buckel in den Weg. „D-da seid ihr ja. Z-zuerst das Geld, dann zeige ich euch das Fenster“, sagte die Stimme etwas nervös. „Zuerst das Fenster, dann das Geld“, schnarrte die Gestalt, die offensichtlich der Anführer ist, mit gedämpfter Stimme. Der Bucklige schaute die drei Vermummten nacheinander an, es war ihm sichtlich unwohl. „G-gut, dann eben so... Folgt mir bitte“. Der Bucklige führte die Vermummten links um den Vorplatz zu einem Haus direkt neben dem linken Flügel des Palastes. Der Bucklige deutete auf den Kamin am Palast. „Seht ihr, im dritten Stockwerk, das zweite Fenster links des Kamins ist euer Ziel“. Dann deutete mit der Hand, dass sie warten sollen und schloss mit einem Schlüssel die Türe auf. Er geht die Treppe hinauf in den dritten Stock und nimmt eine Armbrust mit einem gepolsterten Widerhaken und zielt auf den Fensterrahmen gegenüber am Palast. Die Sehne zurrte, aber der Aufprall des Bolzens war nicht zu hören. Das Seil, das am Bolzen befestigt war, spannte sich nun vom Haus- zum Palastfenster. Der Bucklige warf sein Ende des Seils herunter. Die Vermummten warteten auf ihn und der Anführer der drei machte Anstalten um dem Buckligen die Hand zu schütteln worauf dieser ein gequältes Lächeln aufsetzte. Als ihn der Vermummte umarmte, verstand der Bucklige für zwei Sekunden die Welt nicht mehr, bis er realisierte, dass ihm ein Dolch im Rücken steckte. Der Anführer zog den Dolch heraus und schnitt dem Buckligen die Kehle durch. Gurgelnd ging er zu Boden. Die beiden anderen Vermummten klatschten leise und setzten ein Grinsen auf.
Der Anführer kletterte darauf mit grosser Gewandtheit das Seil hinauf und stand ins Zimmer. Die beiden anderen kamen hinterher und er und einer der anderen holten Tücher als Knebel hervor, der dritte Seile. Mit leisen Schritten gingen sie auf Diodora und Shaen zu und stopften ihnen die Mäuler. Sie hatten keine Chance sich gegen die viel stärkeren Männer zu wehren und während Shaen gehalten wurde, fesselten die anderen Diodora. Shaen war mit der Tortur ganz und gar nicht einverstanden und versuchte mit Armen und Beinen um sich zu schlagen und zu stossen. Ein Schlag ging dem Entführer zwischen die Beine und dieser musste sich grausam zusammenreissen, um nicht aufzuschreien. Er gab Shaen eine Ohrfeige und die beiden anderen fesselten auch ihn.
Die Vermummten eilten nun so rasch aus dem Fenster hinaus wie sie gekommen sind, über die Blutlache des Buckligen und gleich weiter aus der Stadt hinaus.
Ausserhalb vom Stadttor standen bereits zwei weitere vermummte Gestalten und fünf Pferde mit eigenartig verkrüppelten Gliedern und Köpfen. Aber der Schein trog, mit diesen „Pferden“, waren die Vermummten innert wenigen Minuten schon ausser Sichtweite der Stadt.

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Re: Leithian o Hithu 2

Eîwyn schlief unruhig.
Sie träumte von einem Nebel, der Nestan und ihre Kinder verschlang. Oder verschlang er sie? Die Frau tabbte suchend durch den Nebel. Rief immer wieder nach ihrem Mann und ihren Kindern, als ein Schrei die Ruhe des Traumes zerriss.
Scharf einatmend wurde sie wach und setzte sich im Bett auf. Nestan war ebenfalls wach geworden.
Die Tür wurde aufgerissen und die Amme kam herein.
"Mein Herr... Ich kann die Kinder nicht finden... Außerdem hängt ein Seil vom Fenster des Zimmers..."
Eîwyn sprang auf und lief in das Zimmer, in dem nun zwei leere, zerwühlte Betten standen.
Sie stürzte zum Fenster und blickte hinab. Ein Bolzen steckte in der Mauer, an dem ein Seil hing.
Und noch tiefer unten lag etwas in einer großen Blutlache.
"Wer ist das?!" rief Eîwyn nach unten. Eine der Wachen blickte hoch.
"Einer unserer Köche Herrin."
Eîwyn drehte sich um. Nestan war inzwischen eingetreten.
"Herrin wir wissen noch nicht, ob es wirklich das ist, was wir denken..." Der Hauslehrer wagte es anscheinend nicht, das offensichtliche auszusprechen.
"Doch es ist genau das..." Sie brach weinend vor Diodoras Bett zusammen.
Nestan trat an sie heran und legte ihr die Hand auf die Schulter.
Eîwyn blickte hoch und erhob sich. Sie fiel Nestan um den Hals und lehnte den Kopf auf die Schulter.
"Wir müssen sie finden..." schluchzte sie und wandte sich an die Wachen.
"Durchsucht sofort das Umland." Die Männer nickten und verließen das Zimmer.
Eîwyn eilte in das Schlafzimmer und riss den Schrank auf. Gefolgt von ihrer Kammerdienerin. "Soll ich euch helfen?"
"Nein... Nein... Lasst mich allein..."
Hektisch durchsuchte sie den Schrank, fand aber nicht was sie suchte.
Ihr anfänglicher Schock wurde zu purer Verzweiflung und so ließ sie sich auf das Bett fallen und weinte in den Polster.



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Re: Leithian o Hithu 2

Nestan schreckte auf, als die Amme ins Schlafzimmer stürmte. Nur kurz die Hose angezogen und dann stürmte auch er ins Schlafzimmer der Kinder.
Die Betten waren zerwühlt und verlassen und keine Spur ihnen. Eîwyn war am Boden zerstört und fiel Nestan mit Tränen in den Augen in die Arme. „Wir müssen sie finden“, schluchzte sie. Nestan nickte, ‚Das ist wohl klar, aber wie...’ Eîwyn wandte sich ab und liess Nestan mit seinen Gedanken allein.
‚Die Stadtwache’, dachte er und rannte das Treppenhaus hinunter in den Hof, geradewegs in den Stall, wo sein Pferd stand. Er sprang hinauf und ritt los, halt ohne Rüstzeug. Zur Not ging es auch ohne. Er ritt schnurstracks zum Stadttor und dort standen auch schon einige Wachleute um einige weitere, die in Blutlachen am Boden lagen. Ein Heiler kniete neben einem Wachmann und sprach gerade einige magische Worte und gestikulierte mit den Händen. Die Wachleute am Boden sahen übel zugerichtet aus, bis auf einen, der hatte nur eine Wunde an der Schläfe und so wie es schien, hatte er noch Glück gehabt, dass er, nicht wie die anderen, nicht gestorben war.
Nestan sprach die umstehenden Wachleute an, ob sie von etwas wissen. „Wir haben sie nur hier aufgefunden, mein Fürst, wir wissen von gar nichts“. In dem Moment stand der Heiler auf und stütze den Verwundeten Wachmann. „Wo sind sie hin, Wachmann?“, drängte Nestan. Dieser schaute mit verdrehten Augen um sich, dann schüttelte er den Kopf. Erst jetzt erkannte er Nestan und fing sofort an zu erzählen: „Mein Fürst, sie waren zu fünft und kamen aus dem Schatten... Wir hatten keine Chance Alarm zu geben, meine Kameraden wurden alle zur selben Zeit angefallen, ich war der einzige, der beim den zweiten Anlauf dran kam... Aber ich habe keine Ahnung wohin sie dann gegangen sind, ich war bewusstlos und dem Tod nahe. Aber was ist überhaupt geschehen?“. Nestan senkte den Kopf und erzählte von der Entführung. Die umstehenden Wachleute blickten ihn an. „Das ist ja schrecklich“ – „Wer hätte das tun können?“. Nestan schüttelte den Kopf, er wusste es ja nicht. „Aber ich brauche jemand der die Gegend auskundschaftet, wohin auch immer sie gegangen sind. Ich nehme an, sie sind zu Pferde gekommen und auch wieder gegangen“. Er deutete auf den Wachhauptmann: „Stellt sofort berittene Spähtrupps auf, ich will dass der noch vor dem Morgengrauen los reitet und so schnell wie nur möglich auch wieder zurückkehrt und positiven Bericht erstattet. Und macht kleine Gruppen zu drei bis vier Reitern“. Der Hauptmann salutierte und schleuderte einige Befehle an die anderen Wachleute, die sich sofort in alle Richtungen verstreuten.
Nestan schwang sich wieder aufs Pferd und ritt zurück zum Palast, wo ein Stallbursche stand, der Nestans hastiger Aufbruch bemerkt hat, und nahm das Pferd entgegen. Nestan dankte, ihm ging dann raschen Schrittes in den Palast um sich für den Aufbruch vorzubereiten. Er stürmte ins Schlafzimmer, wo Eîwyn immer noch da lag und schluchzte. Nestan biss sich auf die Lippen, dann setzte er sich neben sie aufs Bett. „O Eîwyn, wo ist meine tapfere Eîwyn geblieben, die Eîwyn die mir das Leben gerettet hat, sogar mehrmals. Hör auf zu weinen. Dann werden wir gemeinsam auf die Jagd nach dem Entführer gehen... Gemeinsam für unsere Kinder, für unsere gemeinsame Zukunft... Steh auf“, er erhob sich und fasste Eîwyn an den Schultern, um sie aufzustützen. „Dafür wird uns dieser Unhold büssen, das schwör ich bei meinem Leben und dem unserer Kinder!“

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Re: Leithian o Hithu 2

"Ich... Es tut mir leid... Ich hätte mich nicht so gehen lassen sollen..." Eîwyn versuchte tapfer zu lächeln, was ihr nicht ganz gelang.
Sie erhob sich und öffnete den Kasten, den sie seit 10 Jahren nicht mehr geöffnet hatte.
Darin befanden sich ihr altes Reitkleid und ihr Schwert. Mit geschickten Fingern band sie die Haare hoch, nachdem sie sich angezogen hatte.
Sie blickte zu Nestan, der sich ebenfalls fertig machte.
"Wenn ich den zu Gesicht bekomme, der das getan hat, dann werde ich das letzte sein, was er in seinem Leben sieht." knurrte sie mit Tränen der Wut in den Augen.
Ihre Augen waren geschwollen und sie wischte sich die Tränen aus den Augen, bevor sie auf den Gang trat, in Richtung Stall.
"Lasst zwei Pferde satteln."
"Jawohl Herrin."
Eîwyn scheuchte auch einige der Kammerdienerinnen durch die Gegend, die einen solch scharfen Ton wohl nicht gewohnt waren, es aber wohl verstanden, was deren Blick zeigte.
Nestan kam in den Stall und küsste Eîwyn auf die Stirn.
"Wir werden sie finden... Versprich es mir..." murmelte sie vor sich hin, während sie sich an ihn lehnte.
'Wie oft habe ich Schutz in deinen Armen gefunden... Wie oft die Hoffnung... Und auch jetzt verspüre ich sie...'
Sie blickte ihn von unten an und strich über seine Wange.



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