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Brujería - Teil 1 (kein slash )

Brujería - Teil 1 (kein slash )

Fanfiction: Mehrteilige Salome-Mystery-Geschichte
Titel: Brujería
Rating: R – frei ab 16
Inhalt: Salome liegt nach dem Flugzeugabsturz im Sterben und erwacht in einer Welt, die völlig anders ist als die, die sie kennt. Und auch sie hat sich verändert.
Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte Salome gehören Televis, Mexico: Sämtliche Fanfic werden lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu lebenden und toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.

Brujería Teil 1 – Der zerbrochene Spiegel

Es war eine sterneklare Nacht. Kikis stand inmitten des Waldes und hatte ein Feuer angezündet. Schon mehrere Male hatte sie die Magie einer Curandera ausgeübt und versucht, ihrer Freundin Salome zu heilen, leider ohne Erfolg. Von Tag zu Tag ging es Fernanda schlechter und so beschloss Kikis, drastischere Mittel zu ergreifen. Auf dem Mercado Sonora - dem Hexenmarkt der 25 Millionenmetropole Mexico City - suchte sie Kräuter und Essenzen für den bislang schwierigsten Zauber den sie je versucht hatte. Schon seit Stunden rezitierte sie Formeln, die sie kaum verstand, dann warf sie Weihrauch, Kopalharz und Myrre in das Feuer. Die Flammen loderten auf und verfärbten sich rot, und im selben Moment wurde es totenstill im Wald - Vögel, Zikaden und alle anderen Waldtiere verstummten. Kikis nahm all ihren Mut zusammen und schrie laut in die Stille: „Schenke meiner Freundin Salome ein neues Leben!“ Sobald diese Worte gesprochen waren, verlosch das Feuer auf einen Schlag wie von Geisterhand. Kikis war erstaunt, denn damit hatte sie nicht gerechnet. Sie wartete noch ein paar Minuten, ob noch etwas geschah, dann packte sie ihre Zauberutensilien ein und ging nach Hause. Sie war sich nicht sicher wegen der Wirkung ihrer Zauberei, denn sie fürchtete die Brujería: Die Hexenkunst war eine Magie, von der man nicht wusste, ob man sie dem Guten diente, weil sie ihren eigenen bösen Willen besaß.

Zur gleichen Zeit wälzte sich Fernanda in ihrem Bett, Schweiß stand auf ihrer Stirn. Ihr Schlaf war unruhig und sie wurde von Albträumen geplagt: „Sie sah die Gesichter ihrer Freunde und Familienangehörigen seltsam verfremdet wie auf einem Negativ eines Fotos. Auch die Stimmen waren seltsam verzerrt und schrill. Dann blickt sie an ihrem Körper herab und sah, dass Blut von ihren Händen tropfte. Die Stimmen um sie herum wurden lauter und greller, bis Fernanda aus dem Schlaf aufschreckte. Ihre Augen waren weit geöffnet und sie atmete schnell. Zuerst dachte sie, das sei der Moment ihres Todes, dann beruhigte sich ihr Atem und ihre Gesicht gewann wieder Farbe.

Fernanda blickte auf den Wecker und realisierte, dass es noch früh am Morgen war. Dennoch hörte sie, dass jemand an der Haustür klopfte, und diese wurde geöffnet: Zwei Männer bemühten sich, sehr leise zu sprechen. Jetzt wurde Fernanda neugierig und verließ langsam das Bett und schlich zu ihrer Tür und öffnete sie einen Spalt. Im Hausflur sah sie Doktor Iñigo und Julio stehen sich unterhalten – beide hatten sie nicht bemerkt. Ihr Hausarzt zog ein kleines Fläschchen aus der Tasche und gab es Julio: „Das dürfte die letzte Dosis sein, und bald ist Señora Lavalle bei ihren Ahnen.“ Fernanada war geschockt und musste sich an der Wand abstützen. Zum Glück hatten sie die beiden Männer nicht bemerkt, und so ging sie mit schwankenden Knien zurück und legte sich auf ihr Bett. Sollte das wirklich möglich sein? Wo war ihre Krankenschwester Eva, und wieso wollte sie Julio vergiften? Wieso war Julio überhaupt in der Wohnung, war er nicht verschwunden? Tausend Emotionen schossen ihr durch den Kopf, aber sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie fühlte sich elend, ihre Glieder schmerzten, aber im schlimmsten war dieser ungeheuerliche Verdacht, Julio könnte an ihrem Zustand schuldig sein. Da klopfte es an der Tür und Julio trug ein Glas auf einem Tablett herein: „Guten Morgen, Liebste, ich habe Dir einen frischen Saft gepresst.“ Fernanda nickte ihm nur zu und sah, wie Julio das Glas neben ihr Bett stellte und hörte seine Worte: „Trink nur etwas davon, dann wird es Dir gleich besser gehen.“ „Wo ist denn Eva?“, fragte Fernanda mit schwindender Stimme. „Weißt Du das nicht mehr?“, antwortete Julio, „Doktor Iñigo war mit ihrer Pflege nicht zufrieden und hat sie schon vor Tagen entlassen, um sich selber um Dich zu kümmern. Aber trink doch.“ Fernanda konnte es nicht fassen, und fragte sich, was denn passiert sei. Bevor sie gestern einschlief, war noch alles anders. Ihr Abendessen wurde von Eva gebracht, und Julio war verschwunden. Sie legte sich zurück ins Bett und Julio sah sie an. Seine Gesichtszüge wirkten verhärtet und eisig – und es fehlte jegliche Güte und Liebe. Dann schloss Fernanda ihre Augen – vielleicht war das ja alles nur ein böser Traum und sie würde gleich erwachen. Und während sie einnickte, hörte sie Julio sprechen: „Schlaf ruhig noch etwas. Ich komme später vorbei und gucke, ob Du Deinen Saft getrunken hast. Jetzt muss ich kurz zur Arbeit.“ Dann hörte sie ihn weggehen und kurze Zeit später ihre Haustür. Dann schlief sie wieder ein in einen traumlosen Schlaf.

Sie wusste nicht, wie lange sie gedöst hatte, als sie von der Türglocke geweckt wurde. Es schellte schon eine ganze Zeit, und niemand öffnete. Wo waren Willy und ihre Söhne? Wieso war sie in ihrem Zustand allein im Haus? Aber vielleicht war das ja alles ein böser Traum und ihre Krankenschwester Eva hatte nur den Schlüssel vergessen. Dann sah sie wieder das Glas mit dem Saft stehen, das Julio ihr gebracht hatte. An der Haustür wurde immer noch geklingelt. Fernanda hob sich aus dem Bett und schleppte sich mit ihrer ganzen Kraft zur Tür, öffnete diese und erschrak, denn vor ihr stand Doña Lucrecia. „Kind, Du siehst nicht gut aus“, hörte Fernanda sie sprechen. „Was wollen Sie denn hier?“, konnte sie gerade noch fragen, dann verschwanden ihre Sinne.

Als sie wieder aufwachte, lag sie auf dem Boden – Lucrecia hatte sie mit einer Wolldecke zugedeckt und ihren Kopf weich gebettet und guckte sie an. Dann zog sie ein Fläschchen aus ihrer Handtasche und schüttete einige Tropfen auf einen Löffel und sprach: „Sie müssen das hier trinken, dann wird es ihnen besser gehen.“ Fernanda war zu geschwächt, und ihr war inzwischen alles egal. So öffnete sie den Mund und schluckte die bitteren Tropfen. Schweigend lag sie auf den Boden, dann spürte sie langsam ihre Kräfte zurückkehren – oder war es nur Einbildung? „Was haben Sie mir gegeben, fragte sie Doña Lucrecia. „Ein Gegengift und ein Mittel, das Deinen Kreislauf stabilisiert“, antwortete sie, „wäre ich nur kurze Zeit später gekommen, hätte ich Dich nicht mehr retten können.“ „Wieso tun sie das?“, fragte Fernanda. Doña Lucrecia guckte sie traurig, als ob sie sich das selber fragen würde, dann antwortete sie aber: „Mord ist ein abscheuliches Verbrechen, um der Seele Julios und meines Enkels willen muss ich Dich retten.“ „Aber wieso tut mir Julio so etwas an?“, fragte Fernanda. „Haben Sie schon vergessen, was vor Jahren geschah, als wir uns das letzte Mal gesehen haben?“, fragte Lucrecia und fuhr fort: „Er will sich rächen für das, was Sie Ángela angetan haben. Ich bin glaube auch, dass Sie für ihren Tod verantwortlich sind – aber darüber wird Gott urteilen. Und wenn Sie wollen, dass er auch zu Ihnen gnädig ist, dann kehren Sie um. Retten Sie ihren Sohn José Julian.“ „Was ist denn mit ihm?“, fragte Fernanda besorgt. „Haben Sie das vergessen? Ihr Zustand ist wirklich schlechter als ich dachte“, antwortete Lucrecia, „er ist in Untersuchungshaft, weil er einen Kommilitonen umgebracht haben soll“. Fernanda zuckte zusammen: Das konnte doch nur alles ein Albtraum sein, schließlich kam die Antwort: „Sie müssen mich zu ihm bringen.“ Lucrecia guckte Sie nachdenklich an: „Ich hätte nicht erwartet, dass Sie noch so viel Herz haben, aber offenbar sind Wunder doch noch möglich. Ich habe so lange zur heiligen Jungfrau von Guadeloupe gebetet.“ Dann half sie Fernanda auf die Beine, rief ihren Chauffeur, und beide setzten sich in den Wagen. Der Chauffeur fuhr sofort los, offenbar wusste er, was er zu tun hatte.

Fernanda guckte aus dem Wagen und hoffte, irgendetwas zu entdecken, was ihr beweisen konnte, dass sie sich in einem Traum befand. Aber alles war normal: Der dichte Verkehr in Mexico City, die Abgase, der Moloch der zweitgrößten Stadt der Welt. Nach einiger Zeit waren sie vor dem Hauptquartier der Polizei angelangt. Lucrecia stieg zuerst aus dem Wagen und sprach mit Inspektor León, während der Chauffeur Fernanda half, aus dem Wagen zu steigen. Ein Beamter führte sie in einen Raum, wo schon José Julian auf sie wartete. Fassungslos blickte sie ihn an; das war nicht der José Julian, den sie kannte: Auf seinen Oberarmen sah sie große Tattoos, sein Kopf war fast kahl geschoren, und er hatte einen Schnurrbart – trotzdem war es unverkennbar ihr Sohn. Dann brach er das Schweigen: „Die Polizei hat nichts in der Hand, die Sache mit dem Sohn des Inspektors kann mir niemand nachweisen. Und das, was ich hier im Gefängnis gelernt habe, war wertvoller als alles, was ich in der blöden Universität lernen musste.“ Fernanda blickte ihn fassungslos an – das konnte nur ein Traum sein, dann redete sie ihrem Sohn ins Gewissen: „Du hast Doch nicht wirklich was mit der Sache zu tun?“ – „Und wenn doch?“, fragte José Julian zurück. Fernanda wurde schwindlig: „Sag, dass das nicht wahr ist.“ Ihr Sohn beugte sich zu ihr vor und flüsterte ihr zu: „Und wenn doch? Warum bist Du so entsetzt? Denkst Du, wir wissen nicht, dass Du Don Rodrigo Lavalle vergiftet hast? Es wurde Arsen in seinem Körper nachgewiesen, nur niemand konnte Deine Schuld nachweisen. Wir beide wissen gut, dass Du in der Kommode auf dem Dachstuhl immer noch die Flasche hast. Wieso spielst Du jetzt die Ahnungslose? Du hast uns doch immer beigebracht, dass man sich nicht erwischen lassen darf.“ Es zeichnete sich nun ein hinterhältiges Lächeln auf seinem Gesicht ab. Dann stand er auf, rief eine Wache und ließ sich in seine Zelle zurückbringen.

Fernanda war wie betäubt. Sie ließ sich von Lucrecia in ihr Haus zurückbringen. Lucrecia riet ihr noch, das Gegengift in den kommenden Tagen zu nehmen, dann verabschiedete sie sich, und Fernanda war allein im Haus. Es kostete sie immense Kraft, um den Dachstuhl zu erreichen – dann sah sie die alte Kommode. Sollte sie wirklich nachgucken? Ihr Mann war alt und ist friedlich in das Leben nach dem Tod gegangen – und sie hatte niemals Gift in ihrem Haus gehabt. Mit zitternden Händen öffnete sie die Schublade, und ihr Blick fiel auf eine Flasche mit Arsen. Fernanda taumelte zurück – das konnte, nein, das durfte nicht sein. Während sie zurückging, verhakte sich ihr Fuß in einem Laken, das einen alten Standspiegel abdeckte, und zum ersten Mal sah sie sich an und erschrak. Auch sie hatte sich verändert: Ihr sonst so sanftes Gesicht hatte harte Züge, ihr Blick wirkte hinterhältig und verschlagen – sie konnte keine Liebe und Güte mehr an sich erkennen. Nein, in ihrem Spiegelbild war nicht die Fernanda, die sie kannte. Das Gestalt im Spiegel war ihr unsympathisch, die Augen musterten sie bohrend. Sie konnte das nicht mehr sehen und wollte den Spiegel wegschieben, um nicht mehr den Anblick ertragen zu müssen, doch sie stieß den Spiegel zu heftig zur Seite, so dass er umkippte und zu tausend Scherben zersprang. Das alles muss ein Traum sein, fuhr es ihr durch den Kopf, und so nahm sie eine Scherbe und stach sich in die Kuppe des kleinen Fingers. Sie hoffte, durch den Schmerz aufzuwachen, aber nichts geschah – nur das Blut tropfte auf den Boden. Das war zu viel für sie: Voller Verzweiflung ließ sie sich auf den Boden sinken und begann zu weinen. Wie der Spiegel vor ihr war ihr Leben zersprungen zu einem einzigen Scherbenhaufen. Alles, woran sie glaubte und was sie liebte, fand die ebenso abstoßend wie die Gestalt, die sie eben im Spiegel erblickte.

Ende des ersten Teils

Re: Brujería - Teil 1

wie spannend!!! mal wirklich was ganz anderes. hatte alles genau vor augen so wie du es geschildert hast!

bin jetzt schon neugierig auf den 2. teil! hoffe du lässt uns nicht zu lange warten.

finde es super dass du dir solche mühe machst! aber die mühe lohnt sich wenn so etwas dabei raus kommt!

Re: Brujería - Teil 1

hallo robert
deine story ist mega geil
das du alles verdrehst find ich super
gut wird böse böse wird gut
bin gespannt wie die story weiter geht
ich denk die anderen werden merken das du nicht nur slash storys schreibst .
also lass uns nicht zulange warten

ciao ari

Re: Brujería - Teil 1 (kein slash )

Ich habe mir die Geschichte heute morgen rausgedruckt und eben beim Essen auf unserer Terasse bei (noch) strahlendem Sonnenschein gelesen. Ich finde sie wirklich sehr gut und warte auch schon gespannt auf die Fortsetzung.

Aber wie ich schon gesagt habe, Slash mag ich überhaupt nicht. Ich kenne das ja von den Star-Trek-Foren. Da gibt es mehr Kirk/Spock-Geschichten als Originalfolgen. Und davon lese ich auch keine.

Ich denke, gerade Slash-Geschichten sind nicht jedermans Sache und wie alles im Leben Geschmacksache, das muss man halt akzeptieren.





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