Tangos y boleros Teil 1 - JM/S - R (frei ab 16)
Fanfiction: Salome-Slash
Rating: R frei ab 16
Inhalt: Die Geschichte beginnt in der Vergangenheit nach Diegos Mord an Samuels Mutter. Neben einer zärtlichen Liebe geht es um Verrat, Gewalt und Verzweiflung.
Warnungen: Wer mit Homosexualität und schwulen Sex Probleme hat, sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen. Slash bedeutet auch, Grenzen einer Person auszuloten: Wer daran keinen Spass hat, sollte aufhören weiter zu lesen.
Pairing: JM / S (José Miguél / Samuel)
Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte Salome gehören Televis, Mexico: Sämtliche Fanfic werden lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.
Vorspann
Mexiko Stadt 2006: Die Kirche ist festlich geschmückt unter den Gästen sind die Familien Montesino und Lavalle versammelt. Padre Blas steht vor dem Hochzeitspaar und spricht die feierlichen Worte: Und was Gott zusammengeführt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Sie dürfen sich jetzt küssen. Darauf nehmen sich die beiden Männer vor dem Altar in die Arme, und José Miguel und Samuel küssen sich zärtlich. Willy sitzt neben der Mutter des einen Bräutigams und kann ebenso wie sie einige Tränen der Rührung nicht unterdrücken: Für das Hochzeitspaar ist es heute der schönste Moment im Leben aber Willy und Fernanda wissen nur zur gut, dass es weiter Weg voll Schmerzen und Tränen bis zum heutigen Tag war. Vielleicht gibt es ja kein Glück ohne Leid, geht es Willy durch den Kopf, und seine Gedanken schweifen in die Vergangenheit...
Tangos y boleros Teil 1
Y así seguiemus andando
curtidos de soledad.
Y en nosotros neustors muer-
tos paque naide quede atrás.
Und so gehen wir weiter von
Einsamkeit gegerbt,
in uns unsere Toten, damit
keiner zurückbleibt.
Samuel hatte seit Tagen nichts gegessen. Der plötzliche Tod seiner Mutter lag wie ein Schatten auf seiner Seele. Stumm saß er in seinem Zimmer zuerst hoffte er noch, dass Tränen eine Erlösung für ihn bringen könnten, aber sie brachten nicht die gewünschte Erleichterung. Nach Tagen der Trauer fiel dann seine Entscheidung: Er wollte diesen Ort verlassen und Mexiko-Stadt den Rücken kehren. Seine Kommilitonen hatten ihn mit Respekt und Mitgefühl behandelt, nur keiner seiner angeblichen Freunde stand ihm in dieser Situation bei. Sein Kumpel Mauro lebte in seiner eigenen Welt und war so mit seinen Affären und seiner Eifersucht beschäftigt, dass er sich nicht um Samuel kümmerte. Lediglich die Menschen, mit denen er keinen privaten Kontakt, sorgten sich um ihn. Hatte er sich die falschen Freunde ausgesucht? Hätte er die anderen mit mehr Respekt behandeln sollen? Trotzdem stand seine Entscheidung fest: Er wollte Angebot des Direktors auf ein Stipendium ablehnen und zu seinem Onkel und seiner Tante aufs Land ziehen.
Als er die Universität betrat, um sich zu exmatrikulieren, stand plötzlich Money vor ihm. Sonst war sie immer aufgedreht, aber heute sah sie den Schmerz in Samuels Augen und begrüßte ihm mit einem schlichten Hallo! Samuel nickte ihr nur zu and setzte seinen Weg zum Studentensekretariat fort, als sich Money ihm in den Weg stellte: Du wirst der Göttlichen doch nicht aus dem Weg gehen wollen. Sag, wohin führt Dich Dein Weg? Liebe Money, heute ist mir nicht nach Scherzen zumute. Ich möchte einfach nur noch weg, war seine knappe Antwort. Und glaubst Du, dort Deiner Einsamkeit entrinnen zu können? Glaubst Du, dass Dein Leben einen besseren Verlauf nimmt, wenn Du jetzt Dein Studium abbrichst? Genauso wie wir hast Du lange gekämpft, bis Du diesen Ausbildungsplatz bekommst willst Du jetzt alles aufgeben? Glaubst Du nicht, dass das göttliche Wesen andere Pläne mit Dir hat? Samuel fühlte sich durch Moneys Fragen gestört: Lass mich doch bitte mit Deinem göttlichen Wesen in Ruhe. Das göttliche Wesen hat zugelassen, dass ich nun ohne Eltern dastehe! Ich glaube nicht, dass das göttliche Wesen für diesen Unfall verantwortlich war. Trotzdem gehören Unfälle zum Lebensplan und irgendwann kommt immer das unvermeidliche Ende und wir stehen ohne unsere Eltern da. Und irgendwann kommt das eigene Ende. So ist der Lauf der Dinge. Und soll mir das jetzt helfen? fragte Samuel zurück? Nein, antwortete Money, Du kannst Dir nur selbst helfen die Lösung Deiner Probleme liegt nicht an dieser Universität und auch nicht in der Fremde. Sie liegt in Dir und denen, die Dir Hilfe anbieten. Hier wollen Dir viele helfen. Mauro hat mich im Stich gelassen, war die knappe Antwort von Samuel. Aber ich die Göttliche steht doch vor Dir! Und auch José Miguel wird Dir helfen und wies auf José, der gerade einen Kursraum verließ. Du sprichst gerade von mir, Money? fragte José und ging auf die beiden zu. Ja, José Samuel hat gerade mich, die Göttliche, gefragt, ob wir ihm helfen können, den Stoff der letzten Tage nachzuarbeiten! - Ich hätte heute Abend Zeit, Du auch?, war die prompte Antwort von José. OK, ihr habt es beide geschafft, ich beende zumindest das Semester, meinte Samuel leicht resignierend, dann wandte er sich José Miguel zu: Es wäre sehr lieb, wenn Du heute um 20 Uhr bei mir vorbeikämst. José sagte zu und beide Männer verabschiedeten sich von Money. Sie war sichtlich stolz auf ihre Leistung, klopfte sich bestätigend auf die Schulter: Und so habe ich, die Göttliche, schon wieder ein Problem gelöst!
Später am Abend wiederholten José Miguel und Samuel gemeinsam den Stoff der letzten Wochen des Literaturkurses. Nach zwei Stunden heißer Diskussion über einen zeitgenössischen Roman aus Argentinien beschlossen sie, für den Abend die ARbeit zu beenden. Ich muss mich jetzt abreagieren, meinte Samuel, kommst Du mit in die Tango-Bar? OK, aber nur eine Stunde, kam prompt die Antwort. Eine viertel Stunde später standen beide in kleinen Club, in dem ein DJ Platten mit argentinischer Tanzmusik auflegte. José Miguel sah den Paaren beim Tanzen zu und stellte fest, dass sich dieser Tanz von allem, was er kannte, total unterschied. Die Bewegungen waren sanft und nicht abrupt, auch die Schritte waren ihm total unbekannt: Man schritt nicht mit der Ferse voran, sondern der Fußballen wurde aufgesetzt. José Miguel blickte Samuel fragend an: Das ist aber nicht der Tanz, den ich kenne. Samuel schien seine Gedanken lesen zu können: Hier wird Tango Argentino getanzt, und der unterscheidet sich vollständig von den Standardtänzen. Es ist sozusagen die unanständige und ursprüngliche Variante des Tango. Sieh mir einfach zu. Mit diesen Worten ging Samuel auf die Tanzfläche und forderte eine Dame auf und einige Momente später bewegten sich die beiden über die Tanzfläche. José Miguel erkannte schnell die Grundprinzipien: Der Mann zeigt mit einer sanften Schulterbewegung an, welches Bein er bewegen will, dann gab er einen sanften Impuls in die Tanzrichtung. Das Bein wird nach vorne gezogen, manchmal sogar verlangsamt. In Samuels Körper lag eine Körperspannung, seine Bewegungen wirkten sehr ruhig, männlich und bestimmend, dann wurden die Bewegungen schneller und die Tanzpartnerin drehte sich um Samuel in komplizierten Schrittfolgen herum. Er war fasziniert von der Perfektion von Samuels Bewegungen. Nach einigen Tanzrunden verabschiedete sich Samuel von seiner Tanzpartnerin und kam zu José Miguel zurück, der immer noch etwas schüchtern am Rand der Tanzfläche stand und sprach ihn an: Wenn Du willst, kann ich Dir Tango beibringen. Aber ich habe meine eigene Philosophie es gibt nur einen Tango Argentino: keinen Salon- und keinen Bühnentango. Ich bevorzuge die Improvisation je nach Stimmungslage. José Miguel stimmte zu: Romina wird morgen Abend wieder mal keine Zeit für mich haben, da komme ich einfach vorbei. Dann verabschiedete er sich von Samuel.
Am nächsten Morgen trafen sich die beiden in der Universität. Hier, sagte Samuel, habe ich ein schönes Buch über den Tanz: Golpe al corazón Tangos y boleros von Carlos Ossa Coo. Lies es Dir doch durch und Du wirst den Tanz besser verstehen. Dazu sollte José Miguel erst nach Ende des Studientages kommen. Später packte José Miguel noch ein paar Studienunterlagen ein, die er mit Samuel diskutieren wollte und fuhr zu seiner Wohnung, um gemeinsam zu lernen. Aber schon nach einer knappen Stunde konnten sie sich nicht mehr konzentrieren. Samuel, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber wie hast Du den Tod Deiner Mutter verkraftet? fragte José Miguel. Langsam geht es besser, antwortete Samuel zögernd, zuerst spürte ich nur Wut und Trauer, dann kam die Einsamkeit. Leider kenne ich nicht meinen Vater und so hatte ich niemanden. Und auch meine Freunde standen nicht zu mir, und so habe ich alle Menschen gemieden. Ich hatte nur meinen Tanz und habe in ihm meine Gefühle ausgedrückt. Du kannst hervorragend tanzen, Samuel, stimmte José Miguel zu: Zum Glück blieb mir bisher die Einsamkeit erspart, denn ich habe meine Mutter und meine Brüder meinen Vater kenne ich aber auch nicht. Und in der Universität dachten wir alle, er sei verstorben aber keine Angst, von mir wird niemand etwas erfahren, antwortete Samuel. Das ist eine lange Geschichte, fing José Miguel an zu erzählen: Der Mann meiner Mutter starb, aber er war nicht unser leiblicher Vater. Da gibt es ein Geheimnis, das unsere Mutter uns nicht erzählt. Samuel und José Miguel kamen immer tiefer ins Gespräch und fingen an, sich gegenseitig anzuvertrauen. Es war schon spät in der Nacht, als José Miguel ihn verließ. Später in der Nacht nahm er in seinem Zimmer noch das Buch in die Hand, das ihm Samuel gegeben hatte: Aber vor allem wird diese Musik zu einem existenziellen Zeugnis des städtischen Lebens. Die Musik der Vergötterung und des Verlusts. Hinter den grauen Fassaden und weit weg von der unpersönlichen Arbeit gibt es Herzen, die weinen, schwitzen und sich vergiften. Dann nickte er langsam ein. Vor seinem Augen sah er Samuel, wie er sich zur Musik des Bandonéon zu Tango-Musik bewegte. Dieser Gedanke berührte José Miguel und zum ersten Mal seit langer Zeit schlief er ein, ohne sich Romina zu sehnen. Stattdessen träumte er von den geschmeidigen Tanzbewegungen von Samuel. Zur gleichen Zeit lag auch Samuel im Bett. Er war froh, endlich einen Freund gefunden zu haben, der ihm half, nach dem Tod seiner Mutter ein geordnetes Leben zu führen. Aber er merkte, dass er noch mehr für ihn empfand eine tiefe Zuneigung.
Auch am nächsten Tag trafen sich die beiden in Samuels Wohnung. Nachdem sie gemeinsam eine Studienarbeit bewältigt hatten, fragte José Miguel, ob er ihm auch den Tango Argentino beibringen konnte. Samuel legte eine CD ein und zeigte ihm die Grundschritte. Beide legten sich die Arme gegenseitig auf die Schultern, dann ließ er José Miguel führen. José Miguel musste sich häufiger an den starken Schultern von Samuel festhalten, da die stark verzögerten Schritte ihn manchmal schwanken ließen. Die beiden jungen Männer bewegten sich harmonisch zur Musik im Karree. Langsam gewann José Miguel Sicherheit, seine Schritte wurden dynamischer, er gab deutlich mit seinem Oberkörper die Tanzrichtung vor. Nach einigen Runden brach Samuel ab: Du machst rasch Fortschritte, aber es fehlt noch an Gefühl. Wenn Du ein Schritt nach vorne gehst, willst Du was ausdrücken wie z.B. Mut oder Angst. Irgendwie spüre ich noch keine eindeutige Intention. Ich möchte mal ausprobieren, ob es zu einer anderen Musik besser geht. Dann legte er eine Bolero-CD einer bekannten Mariachi-Gruppe auf und erklärte: Mit beiden Tänzen, Bolero und Tango kann man jede Gefühlsregung ausdrücken: wütende Raserei, Sinnlichkeit, aber auch Leere und Verzweiflung. Dann ließ er sich weiter von José Miguel zu einer neu interpretierten Version eines sehr alten Liedes führen:
Bésame, bésame mucho,
como si fuerra la noche
la última vex.
Küss mich, küss mich wieder und wieder,
so als wäre diese Nacht die letzte,
die letzte für lange Zeit.
Während er mit Samuel tanze, fragte er sich, welche Gefühle er für ihn empfand. Dann fasste er einen Entschluss: Er wollte es wissen und zwar sofort. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und umarmte Samuel und küsste ihn sanft auf den Mund. Schweigend legte auch Samuel seine Arme um ihn guckte ihm tief in die Augen. Dann nahm er ihn an die Hand und führte ihn zur Couch und beide setzen sich nebeneinander. José Miguel blickte in Samuels dunkle Augen und fing an, den jungen Mann langsam zu streicheln. Samuel schließt die Augen und genießt die sanften Berührungen, dann zieht er sein Hemd aus. José Miguel betrachtet voller Lust den muskulösen Oberkörper und die kleinen braunen Brustwarzen. Samuel ist sich seiner Wirkung auf seinen Freund bewusst. Er blickte in das schöne Gesicht von José Miguel und küsst ihn sanft auf seine Stirn und auf die Augenbrauen. Dann schließt er ihn seine Arme und beide sinken auf die Couch. Die Hände gleiten über ihre Oberkörper und Rücken, die Küsse werden immer leidenschaftlicher. Dann flüstert Salome seinem Liebhaber ins Ohr: Bleibst Du über Nacht? José Miguel nickte ihm zu, dann wurde er sanft ins Schlafzimmer geführt...
Quiero tenerte muy cerca
miramare en tus ojos
verte junto a mí
Piensa que tal vez mañana
yo ya estaré lejos,
muy lejos de aqui.
Ich will Dich nah bei mir haben, so dass
ich mich in deinen Augen spiegeln kann,
um Dich nah bei mir zu sehen,
denn vielleicht morgen
könnte ich schon weit weg sein,
weit weg von diesem Ort.
Was José Miguel nicht wusste war, dass er die ganze Zeit von Serapio beobachtet wurde, der von seinem Boss Diego dazu den Auftrag erhalten hatte. Er wusste, dass sich die beiden abends trafen und sah auch, wie sich die eng umschlungenen Gestalten ihren Schatten auf die Gardine warfen, bevor das Licht ausging. Und so erfuhr Diego schon wenige Stunden später von den Geschehnissen. Umso besser, dachte sich Diego, Verliebte sind naiv und ein leichtes Opfer. Aber zuerst wird Romina davon erfahren und mit dem Ende ihrer Freundschaft zu dem jungen Mann wird auch ihr Schicksal besiegelt sein. Serapio wird sie trösten, und dann gibt es nichts, was sie noch vom Nachtclub wegtreibt Bei diesem Gedanken musste er zufrieden lächeln und schenkte sich ein Glas Whisky ein: Ob José Miguel der Sohn von Julio ist? Was seine Sexualität anbelangt, geht es nicht so nach seinem Vater aber er ist offenbar das gleiche Weichei. Julio ließ sich Jahre lang von seiner Mutter dominieren. Dass er so einen Erfolg bei Frauen hatte, war eigentlich nur eine Sache des Glücks: Hätte ihm Angéla mal richtig die Meinung gesagt, wäre er zusammengebrochen wie ein Streichholz aber zum Glück sind Frauen dumm und suchen immer Schuld bei sich. Aber Julio wird in meiner Hand brechen wie ein Streichholz und José Miguel ebenso, wenn es meine Pläne erfordern. Aber zuerst soll es Romina erfahren und vielleicht kommt so auch Samuel wieder auf den richtigen Weg. Diego schmiedete finstere Pläne: Er beschloss, Unruhe in den Familien Montesino und Lavalle zu schaffen. Das würde ihm viele Chancen eröffnen. Dann rief er Serapio herbei und befahl ihm: Du hast doch eine Sprühdose geh zu der Universität und sorge dafür, dass José Miguel morgen das Gesprächsthema ist. Aber lass Samuel aus dem Spiel, mit ihm habe ich andere Pläne. Serapio nickte; endlich war es ein einfacher Auftrag, der ihm ein hämisches Vergnügen bereitete.
Ende des ersten Teils