Gar nicht lecker: Spam-Mails und was dahinter steckt
Der Begriff Spam ist sattsam bekannt, und dass Spam eine englische Abkürzung für Frühstücksfleisch ist, hat man schon mal gehört. Doch wer hätte Spam mit Monty Python in Verbindung gebracht?
Spam kommt aus dem Englischen und ist die Abkürzung für "Spiced Pork and Meat" und bezeichnet in Gelee eingelegtes Frühstücksfleisch. Die Verwendung des Begriffes für unverlangt zugesandte Nachrichten verdankt Spam einem Sketch von Monty Python. Dort gab es in einem Restaurant jede Menge Gerichte - allerdings alle mit Spam. Das übernahmen die Computerfreaks als Bezeichnung für Massen- und Werbemails.
So (halbwegs) lecker wie die Speise Spam klingt, ist sie im elektronischen Alltag nicht. Spam verstopft zunehmend die Postfächer von privaten und geschäftlichen Nutzern. In einer gemeinsamen Umfrage von Symantec und chip.de im Frühjahr diesen Jahres gab über die Hälfte der Befragten an, pro Woche zwischen 10 und 50 solcher Botschaften zu erhalten. So ärgerlich diese Flut an digitaler Post ist, so gefährlich ist sie auch. Verdeckte Installationen von Dialern, Viren oder Würmern sind oft die Folge.
Nicht lesen; löschen
Das Beste, was man mit solchen Mails tun kann, ist, sie ungelesen zu löschen. Wer denkt, er könne sich abmelden, indem er auf die "unsubscribe"-Links klickt, der täuscht sich. Darauf warten manche unseriöse Anbieter. Denn die Antwort-Mail bestätigt die Richtigkeit der E-Mail-Adresse. Folge: Das Postfach des Nutzers wird in Zukunft mit noch mehr Müll vollgestopft.
Die Inhalte dieser Werbemails sind meist gleich: Potenzpillen, Domain-Angebote, Kredite. Und zunehmend auch vermeintliche Sonderangebote für Antiviren-Software. Annehmen sollte man diese Offerten auf keinen Fall. Oft werden die Produkte nie geliefert oder der Anwender erwirbt raubkopierte Programme, die keinen Anspruch auf Updates, Verlängerungen oder neue Virendefinitionen haben.
Um dem Problem des Spammings Herr zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen sollten E-Mail-Adressen nicht gedankenlos auf jeder Webseite eingetragen werden. Das verhindert die ungewollte Verbreitung der Adresse. Allerdings genügt das nicht; zusätzlich sollte entsprechende Software eingesetzt werden. Dabei nur auf eine Technologie zu setzen, ist aber nur die halbe Miete. Wer beispielsweise Filterregeln in seinem Mailprogramm setzt, wird schnell bemerken, dass trotzdem ungewollt E-Mails den Weg in den Posteingang finden.
Filterung auf mehreren Ebenen
Norton AntiSpam 2004 beispielsweise arbeitet mit einer Filterung auf mehreren Ebenen. Eine Liste für erlaubte Mails verhindert, dass erwünschte Nachrichten versehentlich als Spam eingestuft werden. Als weitere Eigenschaft verfügt das Programm über einen so genannten "Trusted Mode". Wird dieser aktiviert, gelangen nur E-Mails von einem authentifizierten Absenderkreis an den Empfänger. Zudem ist es möglich, unerwünschte Absender in einer gesonderten Liste zu speichern, um diese Mails herausfiltern zu lassen. Der Spam-Filter analysiert selbst lernend die ausgehenden Nachrichten und erkennt so, welche Mails in Zukunft als Spam einzustufen sind und welche nicht. Auf diese Weise werden Falschmeldungen reduziert.
Anders als beispielsweise Software, die vermeintliche Spam-Nachrichten gleich auf dem Server des Providers löscht, richtet Norton AntiSpam 2004 einen eigenen Ordner für Werbemails ein. Dorthin werden alle als Spam deklarierten E-Mails verschoben. Dieser Ordner sollte regelmäßig auf falsch verschobene Mails überprüft werden. So lässt sich vermeiden, dass eine E-Mail, auf die man wartet, verloren geht.
Fehler nicht immer vermeidbar
Denn so gut die Technik der eingesetzten Software auch ist - Fehler lassen sich nicht gänzlich vermeiden. Im Augenblick dienen alle Technologien dazu, Probleme im so genannten SMTP, dem Simple Mail Transfer Protocol, zu beheben. Langfristig kann hier nur die Erweiterung des Protokolls um entsprechende Sicherheitsmerkmale Abhilfe schaffen. Bis dahin werden sich Anwender weiter mit organisatorischen Lösungen behelfen müssen.
mfg.aim