Hallo Ihr Lieben,
ich freue mich sehr auf interessante Diskussionen und Themen hier im Forum und möchte dann auch gleich mal eine Frage stellen, auf deren Antworten ich sehr gespannt bin... hoffe auf viele Meinungen.
Muss ein Masochist eigentlich devot sein, ein Sadist dominant? Sind dominante Personen gleichzeitig auch sadistisch und devote masochistisch?
Lieben Gruß
InDemutHH
... muss ein Masochist zwangsläufig devot sein?
Eine interessante Frage.
Da es in einschlägigen foren immer wieder zu Missverständnissen bzgl. der Begriffswahl kommt, bietet es sich an zunächst mal die Begriffe (masochistisch, sadistisch, devot und dominant) zu klären, damit wir zumindest eine Basis zur Diskussion haben.
Als Masochist wird derjenige bezeichnet, welcher Lust empfindet, wenn ihm Schmerzen zugefügt werden. (ob hierunter nun ausschließlich körperliche Schmerzen oder auch "geistige/psychische Qualen" zu zählen sind, daran scheiden sich die Geister).
Als Sadist hingegen wird bezeichnet, wer durch das Zufügen von Schmerzen Lust empfindet.
Als devot bezeichnet man ein unterwürfiges oder auch ergebenes Verhalten eines Individuums gegenüber einem anderen, höhergestellten Individuum.
Dominant hingegen ist jemand, der andere beherrscht oder ihnen übergeordnet ist, sei es nun aus eigenen Stücken heraus (kraft seiner Wassersuppe) oder als Geschenk des anderen, welcher den dominanten Part zu seinem "Herrn&Meister" ernennt.
Für mich selbst ist die Devotion ein Geschenk an den dominanten Part. Ein Zeichen der totalen Hingabe und des Vertrauens, welches man in diesen setzt.
Irgendwo gehört für mich schon eine gewisse Portion Unterwürfigkeit hinzu, sich überhaupt Schmerzen zufügen zu lassen. Zwar liest man immer wieder, dass auch angebliche Doms und Domsen von Zeit zu Zeit masochistische Anwandlungen haben. Dies hat jedoch in meinen Augen nichts mit wirklichem Masochismus zu tun. Diese Leute sollten sich wirklich mal die Frage stellen, ob die die zugefügten Schmerzen tatsächlich in Lust umwandeln können (denn nur dann kann man von wirklichem Masochismus sprechen). Denke, dieses ist bei den wenigsten der Fall. Vielmehr handelt es sich lediglich um eine Anwandlung im eigentlichen Sinne (ein Spiel, ein Ausprobieren).
Letztlich wird es natürlich neben der breiten Masse, welche beide Anteile maso/dev oder sad/dom in unterschiedlichen Ausprägungen vertreten, auch immer wieder Einzelfälle geben, welche nur devot sind, also ausschließlich dienen und/oder beherrscht werden wollen und mit Schmerzen nicht wirklich etwas anfangen können. Dennoch wird es sich dabei wohl eher um die Ausnahme handeln und die breite Masse eher beide Komponenten der submissiven Seite vertritt. Von 10%dev+90%maso bis 90%dev+10%maso wird hier wohl alles vertreten sein.
Dieses erstmal als Einstieg in die Diskussion.
Liebe Grüße vorab
Bondo
Auf die gestellte Frage möchte ich mit einem Klaren Nein antworten.
Eine Verknüpfung beider Leidenschaften ist zwar oft zu beobachten, aber keineswegs eine Gesetzmäßigkeit. Das es oft schwer ist, eine klare Grenze zwischen beiden zu ziehen, wird warscheinlich die Diskusion auch immer wieder aufflammen lassen.
mfg
Anzurbln
Ich meine auch, dass hier keine automatische Gesetzmäßigkeit zu beobachten ist. Dom ist nicht immer auch gleich ein Sadist, bzw. Sub nicht immer auch Masochistin, beides bildet aber sehr oft eine Einheit.
Für mich stellt sich hier die Frage: wie groß muss bei einer Züchtigung die Unterwerfung eines Subs sein, wenn Sub nicht masochistisch ist?
Erträgt die/der Sub alles aus Liebe zu seiner/em Dom?
Gruß Don Rinaldo
Also Ihr Lieben BDSMler,
ich bin in erster Empfindung Masochistin und überhaupt nicht devot, ich liebe den Schmerz und ich lebe Ihn!
Und ich brauche nicht devot zu sein, um meine Masoseele lebendig werden zu lassen. Wenn ich Vertrauen gefunden habe zu meinem Partner,dann gebe ich mich in diesem Vertrauen hin und dies hat sicher auch ein Stückchen "Devotismus" in sich. Für mich ist es Hingabe und nicht Unterwerfung ....nah vielleicht einen Hauch davon,aber nicht zwangsläufig!
Bin auch gerne mal Sadistin und genieße dann seine (ihre)Lust und Hingabe.
Masochismus und Devotismus in Verbindung abzufordern ist wie eine erzwungenes Vertrauen zu missbrauchen... da mag sich jetzt so manches Haar der "Dominanten" sträuben ... schmunzel
auch ein Sadist muß sich seine Dominanz erst erarbeiten, oder vielleicht hat er (sie) naturgemäß beides kombiniert,nunja das mag jeder für sich selber erkunden und spühren ...
Für mich sind Vertrauen und Hingabe mehr verbunden,als das vorher "Hinterfragte"!
Die größte Macht dieser Welt ist die "Liebe" und da bin ich auch gerne sub und domina zugleich,wie auch dominant und devot!
Meli
Dann melde ich mich doch nochmal zu wort... erstmal einen schönen Gruß an Don Rinaldo, von Joe, der Rip crackerin ;-) und mir.. schön auch Dich hier zu lesen.
Um dann mal auf Deine Frage zu kommen... ja, ich glaube sie würde es aus Liebe zu ihrem DOM aushalten. ( auch hier, werden sich wohl gerade ein paar Nackenhaare sträuben ) aber devote Frauen haben ein unglaubliches Vertrauen in die Führung ihres DOM´s und das sollten sie auch auf keinen Fall missbrauchen.
Devote Frauen führen ja in erster Linie, den Befehl, den sie erhalten aus, um einer Züchtigung zu entgehen. Es reicht also meist schon, z.B. die Gerte in Hand zu nehmen und damit zu drohen, um dem Nachdruck zu verleihen. Sollte es aber doch nötig sein, sie zu züchtigen, weil sie es nicht zur Zufriedenheit ausgeführt hat, dann wird sie die Strafe auch aushalten, natürlich in dem Rahmen, wie es vorher irgendwann mal abgesprochen wurde.
Wie aber bestraft man, eine masochistische - devote Sub? Sie führt zwar Befehle aus, weiß aber auch, dass sie gezüchtigt wird, wenn Sie es nicht zur Zufriedenheit des DOM´s erledigt. Aber ist es nicht das, was sie möchte? Schmerzen zugefügt bekommen? Hier greift dann doch eher der Satz "der wahre Sadist sagt Nein" ... also ist wohl Schlagentzug die richtige Strafe.
Um das dann noch mal generell zu klären, sollten wir hier aber wohl nicht von Strafen sprechen, denn wir sind Erwachsene Menschen, Kinder werden bestraft... in einer SM Beziehung, ist es doch eher so, das es beiden Spass machen sollte und auf die Gegenseitigen Bedürfnisse eingegangen wird. Also wird eine Devote Frau alles tun, um ihre Neigung auszuleben und eine Masochistin, alles tun, um ihre Masoseele lebendig werden zu lassen und nicht dagegen arbeiten, denn damit macht sie sich ja alles selber kaputt.
In diesem Sinn
LG InDemutHH