Informations&Spaßforum - Chinchillas...

Der Chinchi...

 Der Chinchi...

Das seidenweiche Fell und die grossen ausdrucksvollen       Knopfaugen sind wohl zwei der Gründe, welche Chinchillas       zu immer beliebteren Heimtieren machten. Da die munteren       Nager nachtaktive Tiere sind, sollte man ihnen tagsüber ihre       Ruhe lassen. Damit sind Chinchillas am ehesten für       Berufstätige geeignet, welche sich gerne am Abend am       possierlichen Verhalten und den quicklebendigen Aktivitäten       erfreuen möchten. Um diese sehr anspruchsvollen Tiere       artgerecht zu halten, muss man bereit sein, eine Reihe von       Bedingungen während bis zu 20 Jahren zu erfüllen.

Chinchillas leben in der Natur in kleinen Familiengruppen. Halte sie als Heimtiere am besten als Pärchen, wobei das Männchen kastriert sein sollte, damit es keinen Nachwuchs gibt. Chinchillas sind keine Streicheltiere und damit für Kinder ungeeignet. Sie haben einen ausgeprägten Willen und man kann sie nicht erziehen wie etwa einen Hund. Vorausgesetzt, dass man sich am Abend etwa eine Stunde mit diesem Heimtier beschäftigt, kann man Chinchillas handzahm machen. Der Käfig muss genügend gross sein, um diesen bewegungsintensiven Tieren den erforderlichen Freiraum zu bieten. Optimal ist ein zimmergrosser Käfig! Man sollte daran denken, dass Chinchillas nachts beim Knabbern, Nagen und Rascheln Geräusche verursachen, die den eigenen Schlaf stören könnten.

Sozialverhalten

Chinchillas vertragen sich nur, wenn sie genügend Platz haben. In Ihrer Heimat ist dies kein Problem, wo sie in ganzen Kolonien mit vielen Familien wohnen. Im Käfig dagegen muss der Verträglichkeit Beachtung geschenkt werden. Fremde Artgenossen werden erst einmal intensiv beschnuppert, um zu Akzeptanz oder Ablehnung zu gelangen. Zwei Weibchen vertragen sich meist, kastrierte Männchen allenfalls auch. Paare sind meist problemlos. Beim Chinchilla-Paar muss man daran denken, dass pro Jahr zwei bis drei Würfe mit je drei bis vier Jungtieren zu erwarten sind, wenn das Männchen nicht kastriert wurde. Auch Chinchillas, die gut miteinander auskommen, können sich zeitweilig auf die Nerven gehen, wenn der Käfig nicht genügend Ausweichmöglichkeit bietet. Für ein problemloses Sozialverhalten ist also Grösse und Ausstattung des Käfigs sehr wichtig!

Verhaltensstörungen

Das Fellbeissen des Chinchillas am eigenen Körper oder an dem eines Artgenossen weist auf eine Verhaltensstörung hin. Die Anzeichen für das Fellbeissen sind Löcher im Fell, das Verhalten selbst sieht man selten. Mögliche Ursachen sind: Stress durch ungewohnte, laute Geräusche (vor allem tagsüber während der Schlafenszeit), zu kleiner Käfig und/oder zu viele Tiere, Hormonstörungen. Aber auch die Einzelhaltung kann zu Verhaltensstörungen führen.

Ebenfalls als Verhaltensstörung zu werten ist das stereotype Wiederholen des gleichen Bewegungs-ablaufes. Ursache dafür ist ein zu kleiner Käfig und/oder ungeeignete Möblierung des Käfigs. Das Tier kann seinen Bewegungsdrang nicht ausleben und "dreht durch". Natürlich muss man in beiden Fällen sofort Abhilfe schaffen, da das betroffene Tier sonst leidet und bald auch für andere Krankheiten anfällig wird.

Mensch-Tier-Verständigung

Wenn man das Verhalten der Chinchillas richtig deuten kann, ist der erste Schritt zur Verständigung schon getan. Wenn sich Chinchillas in eine Käfigecke kauern, haben sie beispielsweise Angst. So wird man schon bald verstehen lernen, in welcher Gemütsverfassung sich das Tier gerade befindet. Chinchillas sind nachtaktive Fluchttiere, die eher scheu sind und sich nur mit grosser Geduld an den Menschen gewöhnen lassen. Deshalb ist das Zahmwerden ein Prozess in kleinen, sorgfältig zu planenden Schritten: Von der Gitterzahmheit bis zum Herumklettern auf dem Körper des Menschen.

Man sollte mit seinen Tieren reden! Tiere "reden" mit ihren Artgenossen durch Körperhaltung, Schwanz-stellung, Mimik, Lautäusserungen und vielem mehr. Ist der Mensch Kumpan und Artgenossenersatz, dann muss er versuchen, das grosse Defizit ein bisschen wettzumachen. Dies tut er am besten, indem er ruhig mit seinen Schützlingen spricht. Wie er eben auch mit einem anderen Menschen reden würde. Tiere sind ausserordentlich lernfähig und kapieren sehr schnell, welches Wort oder welche Tonlage was bedeutet.

Unerwünschtes Verhalten

Lässt man Chinchillas nur spärlich ab und zu in einen Auslauf, so nagen sie natürlich an allem, was benagbar ist: Teppiche, Möbel oder gar Kabel! Solches Verhalten ist aus der menschlichen Sicht meistens unerwünscht, ist aber nur eine Folge ungeeigneter Haltungsbedingungen. Chinchillas wollen sich nicht nur auf Kommando frei bewegen und das Nagen gehört zu ihren Grundbedürfnissen. Es liegt an uns Menschen, zu verhindern, dass es zu solchen Interessenskonflikten kommt. Die neugierigen Chinchillas sollten immer einen grossen Lebensraum mit vielen Unterschlüpfen zur Verfügung haben, wo sie sich geborgen fühlen, wo sie mit viel Nagematerial ihren Drang zu nagen befriedigen können.

Launenbarometer

Die Körperhaltung des Chinchillas sagt schon vieles aus über sein Befinden. Beim Fressen und neugierigen Beschnuppern, sowie beim eifrigen Putzen seines Felles ist es wohlgemut und munter. Man kann sich ihm behutsam nähern. Richtet es sich indessen auf und nimmt eine Abwehrhaltung ein, dann will es drohen und Feinde (auch die menschliche Hand) beeindrucken und womöglich in die Flucht schlagen. Ein Biss oder Urinspritzer sollten einen in dieser Situation nicht überraschen! Zieht es sich in eine Ecke zurück, hat es Angst, dann muss man es in Ruhe lassen. Junge Chinchillas machen jeweils Demutsgebärden gegenüber erwachsenen Tieren. "Männchen machen" bedeutet immer erhöhte Aufmerksamkeit und meist gute Laune.

Tierpsychologie

Chinchillas sind nachtaktive Fluchttiere. Sie sind auf ein soziales Leben in der Sippe eingerichtet und können nur im Umgang mit Artgenossen das ganze Spektrum ihres Verhaltens zeigen. Da sie gegenüber Feinden praktisch wehrlos sind, haben sie gelernt, blitzartig zu fliehen und sich in kritischen Situationen zu verstecken. Daneben sind sie sehr neugierig, brauchen einen grossen Lebensraum und viel Beschäftigung. Wer dies erkennt, versteht schon einen guten Teil der Chinchilla-Psyche.

 




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