Sigillum salomonis magdeburgensis - Heilpflanzen

Bärlauch (Allium ursinum)

Bärlauch (Allium ursinum)

Bevor die Bärlauchzeit wieder gänzlich vorbei ist:

"Lange Zeit wurde Bärlauch verschmäht, doch seit geraumer Zeit ist er aus der Frühlingsküche nicht mehr weg zu denken. Sein unglaubliches Knoblaucharoma ist nicht nur schmackhaft, sondern wirkt auch besser als die bekannte Knolle.

Der Name rührt von den alten Germanen, für die der Bär ein Seelentier und Fruchtbarkeitssymol darstellte. Diese setzten den Bärlauch mit dem Bären gleich. Beide sind stark und kommen zum Frühlingsanfang. Ursus kommt nur dann, wenn der Winter gänzlich verschwunden ist. Gleiches gilt für den Bärlauch. Es gibt viele Volksnamen die das bärenstarke Kraut umranken: Hexenzwiebel, Wurmlauch, Zigeunerlauuch, Waldknoblauch oder auch Bärenlauch.

Wer damals bestohlen wurde, band sich ein Stück Brot samt Bärlauch an den linken Arm. Dies sollte den Dieb im Traum erscheinen lassen und sein Gesicht zeigen. Gemeinsam mit Koriander (sie erinnern sich?) wurde Bärlauch als Presssaft von den Römern als Zutat für einen Liebestrank verwendet. Er hilft wohl gegen Impotenz und wurde daher der Göttin Ceres geweiht. Last but not least darf natürlich, aufgrund des Geruches, eine Verwendung nicht fehlen:  Er vertreibt Vampire und und andere Blutsauger.

Das Liliengewächs wird ca. 30 cm hoch und ist mehrjährig. Er bevorzugt tiefgründige, feuchte Böden im Schatten. Die Blütezeit ist zwischen April und Juni.

Gesammelt werden kann Bärlauch in Auwäldern und humusreichen Laubwäldern bis 1500 m. Die Blätter werden ab April vor der Blüte gezupft. Die Zwiebel wiederrum im Hochsommer, wenn das verbliebene Kraut abgestorben ist. Allerdings sollten Sie vorsichtig sein und den Bärlauch nicht mit Maiglöckchen oder der Herbstzeitlose verwechseln. Hier empfiehlt es sich, einfach kurz die Nase zur Identifikation zu verwenden.

Apropos Verwendung, das Anwendungsgebiet dieses wunderbaren Krauts ist breit gefächert:
- Frisch in den Salat oder in die Suppe entfaltet sich der ganze Geschmack und wirkt mit voller Kraft. Im Salat z. B. wirkt er blutreinigen, allgemein ist Bärlauch ein großer Eisenlieferant. Ausserdem wirkt er harntreibend, rötend und antiseptisch.
- zum Braten lässt sich die Zwiebel wie Knoblauch verwenden.
- als Sauce: eine handvoll gehackte Bärlauchblätter mit einer fein gehackten Zwiebel in Butter anrösten, mit Mehl bestauben und 1/4 Liter Suppe aufgiesen. Nach 15 Minuten köcheln passieren und zu kurz gebratenem servieren.
- Bärlauch-Kartoffelbrei: 400g Bärlauch in Salzwasser geben und gleich abgießen, abtropfen und hacken. 1 kg Kartoffeln kochen  und pürieren. 400 g Sauerrahm untermengen und 200g geriebenen Käse sowie 200g Mozzarella unterrühren und so lange schlagen bis der Käse sich zieht. Gehackten Bärlauch unterheben und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
- Bärlauchaufstrich: eine handvoll Bärlauchblätter waschen und hacken. Mit 1/4 kg Topfen vermischen und mit 2 EL Rahm, Salz, Pfeffer und Senf würzen. Im Herbst können Sie statt den Blättern die Zwiebel verwenden.

Konservieren und Aufbewahren lässt sich der Bärlauch nur als verarbeite Speise oder Öl. Getrocknet verliert er seine Wirkung.

Wie schon kurz angerissen soll Bärlauch dem Knoblauch überlegen sein. Das schwefelige, ätherische Öl wird für die gute Wirkung bei der Vorbeugung einer Gefäßverkalkung verantwortlich gemacht.  Alljährlich im Frühling (später verwendet man den Knoblauch) wird er zur Verhinderung von Arteriosklerose verwendet. So sind Blätter und Zwiebeln enie Heilnahrung bei Arterienverkalkung, auch bei Magen- und Darmkatarrh und Bronchitis. Bärlauchessig und -öl sind wohlschmeckende Zutaten für den Salat und enthalten die Heilstoffe ebenfalls."

(Quelle: www.pflanzentreml.de)




Ich horche und warte, kein Stein entgeht mir,
keine Kreatur unter dem Himmel;
aus den Rinden der Bäume will ich lesen,
die Steine sollen mich mit ihrer Kraft taufen,
die Wälder mich einlassen,
die Kräuter mich Wunder und heilsame Zauberei lehren.

Gustav Schenk